Hilflos, desolat, vorgeführt: ÖFB-Team geht gegen Deutschland unter!
Nichts wurde es aus der erhofften Sensation. Österreich geht im EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland mit 6:2 (3:1) unter. Die sportliche Zukunft von Teamchef Didi Constantini ist nach dem Debakel von Gelsenkirchen äußerst fraglich.
Österreich in der ersten Halbzeit desolat
In der ersten Halbzeit agierten die Österreich über weite Strecken hilflos. Die taktisch desolat agierende ÖFB-Auswahl war für die– keinesfalls überragenden – Deutschen nicht mehr als ein Sparringpartner. Praktisch mit der ersten Torchance ging die DFB-Auswahl durch Özil in Führung (8.). In der Folge änderte sich am Spiel sehr wenig. Deutschland beherrschte das Spiel nach Belieben und erhöhte durch Özil (23.) und Podolski (28.) auf 3:0. Erst danach kamen die Österreich marginal besser ins Spiel. In der 42. Minute verkürzte Arnautovic zum 3:1-Pausenstand.
Deutschland verwaltet Führung
Nach der Pause änderte sich wenig. Österreich präsentiere sich in allen Bereichen als die deutlich unterlegene Mannschaft. In der 47. Spielminute schnürte Özil seinen Tripple-Pack – mit dankbarer Unterstützung von Christian Fuchs. Der Real Madrid-Legionär in den DFB-Auswahl wird in jedem Trainingsspiel wohl energischer gestört.
Das auch Österreich sehenswerte Treffer erzielen kann zeigte die 51. Spielminute. Nach herrlicher Vorarbeit von Arnautovic hämmerte Harnik den Ball Volley in die Maschen.
Es war jedoch nur ein kurzes Aufflackern der ÖFB-Auswahl in der Offensive. Deutschland dominierte in der Folge das Spielgeschehen wieder klar. Die DFB-Auswahl begnügte sich in der zweiten Halbzeit mit zwei Treffern. Zuerst erhöhte Schürle in der 84. Minute auf 5:2. Vier Minuten später sorgte Götze für den Schlusspunkt.
Für Kopfschütteln sorgte in der Schlussphase Teamchef Didi Constantini. In der 73. Minute wechselte er den starken Royer gegen Stürmer Hoffer ein. Dieser wurde aber ins linke Mittelfeld beordert. Eine Position welche er nicht ausfüllen kann. So hat der Tiroler definitiv keine Werbung für eine Vertragsverlängerung gemacht.
Am Ende steht eine 2:6-Niederlage für Österreich in Gelsenkirchen. Ein Resultat welches den Österreichern schmeichelt. Taktisch, technisch aber auch in Punkto Einsatz war die ÖFB-Auswahl dem Gegner um einige Klassen unterlegen.
Didi Constantini (Österreich): Wir haben zu viele Eigenfehler gemacht. Wir sind sehr schlecht gestanden und haben dem Gegner zuviel Raum gelassen. Wir hätten schon in der ersten Halbzeit mehr Tore bekommen können. Es waren in unserem Spiel eine zu hohe Fehlerquote.
Die Taktik war die gleiche wie im Spiel in Wien. Aber wir haben zuwenig gezeigt. Vielleicht haben wir uns zuviel vorgenommen. Das Resultat ist eine schallende Ohrfeige die sehr wehtut. Ich nehme das Resultat auf meine Kappe.
(Zum Royer-Wechsel): Es war eine Bauchentscheidung. Er hat ein gutes Spiel gemacht. Ich hätte auch Arnautovic auswechseln können. Er ist deutlich weniger als Royer gelaufen.
Christian Fuchs (Österreich): Wir haben uns heute das Leben selbst schwer gemacht. In der Defensive haben wir uns nicht unterstützt. Wir müssen normal über das Kollektiv kommen. Das haben wir nicht gemacht. So geht man 2:6 unter.
Martin Harnik (Österreich): Wir waren chancenlos. Deutschland ist um 70 Plätze besser in der Weltrangliste. Das hat man heute gesehen. Es ist uns taktisch nicht gelungen das Mittelfeld des Gegners zu kontrollieren. Dann haben sie uns mit einfachen Spielzügen aufgemacht.
Deutschland – Österreich 6:2 (3:1)
Gelsenkirchen, SR Tagliavento (ITA)
Tore: Özil (8., 23., 47.), Podolski (28.), Schürrle (84.), Götze (89.) bzw. Arnautovic (42.), Harnik (51.)
Deutschland: Neuer – Höwedes (46. Boateng), Badstuber, Hummels, Lahm – Schweinsteiger, Kroos (85. Götze) – Müller, Özil, Podolski (74. Schürrle) – Klose
Österreich: Gratzei – Klein, Schiemer, Pogatetz, Fuchs – Dag, Baumgartlinger, Alaba, Royer (73. Hoffer) – Harnik – Arnautovic
Thomas Muck
02.09.2011