Österreich verliert gegen die Türkei deutlich – Teamchef Warm: „Sind alles Erfahrungswerte!“
Österreichs Volleyball-Nationalmannschaft musste sich in ihrem zweiten EuroVolley-Spiel vor 5.500 Zuschauern – unter ihnen Sportminister Norbert Darabos und BSO-Präsident Peter Wittmann – in der Wiener Stadthalle der Türkei mit 0:3 (21:25, 22:25, 20:25) geschlagen geben. Am Montag trifft Rotweißrot im letzten Spiel der Gruppe A auf die bärenstarken Serben, die nach zwei souveränen Erfolgen an der Spitze der Tabelle stehen.
Die EM–Gastgeber hielten im ersten Satz zwar gut dagegen, gerieten aber dennoch zunächst in Rückstand. Schon bald nach dem ersten technischen Timeout hatte die Warm-Truppe wieder zurück ins Spiel gefunden. Aber die Türkei legte zum Ende des Satzes wieder zu und sicherte sich die Führung.
Auch im zweiten Durchgang war Österreich auf Augenhöhe mit den Türken. Doch erneut war die Heimmannschaft in den entscheidenden Phasen nicht vom Glück verfolgt. Montpellier-Legionär Philipp Schneider hielt mit acht Punkten dagegen, doch auch er konnte den 0:2-Rückstand nicht verhindern.
Angetrieben vom fantastischen Publikum ließen die Österreicher die Köpfe nicht hängen und gaben im dritten Satz noch einmal alles. Trotz zwischenzeitlicher 14:10-Führung mussten Binder, Gavan und Co. in der Schlussphase letztlich erneut die bessere Tagesform der Türken anerkennen. Als schließlich ÖVV-Sprungwunder Thomas Zass beim Stand von 20:24 am Block der Türken scheiterte, war die zweite EM-Niederlage der Österreicher besiegelt.
Stimmen
Michael Warm, Teamchef Österreich: „Die Mannschaft war fokussiert, aber es geht eben auch um internationale Erfahrung. Im dritten Satz wurden, als wir in Führung lagen, die falschen Entscheidungen getroffen. Das sind alles Erfahrungswerte. Wir müssen noch einiges lernen.“
Peter Kleinmann, ÖVV-Präsident: „Unsere Spieler waren nervös, das hat man gesehen. Der Druck war auch groß. Wir haben alle Unterstützung von den Medien den Sponsoren und dem Publikum gehabt. Leider hat die Mannschaft ihre Chance heute nicht nutzen können. Das ist natürlich schade.“
Gerald Reiser, Teamspieler Österreich: Wir konnten mit dem Service heute nicht so einen Druck wie gestern aufbauen. Die routinierteren Türken sind mit der Situation, bei einer EM zu spielen, besser umgegangen und haben auch verdient gewonnen.
Sinan Cem Tanik, Teamspieler Türkei: „Es war sehr schwierig nach der klaren Niederlage gegen Serbien, die Konzentration wiederzufinden. Das Ergebnis war doch recht deprimierend. Aber wir konnten uns heute schon zu Beginn freispielen. Österreich hat tolle Fans, aber wir wissen eben auch, wie man gegen ein Publikum spielt.“
Veljko Basic, Teamchef Veljko Basic: „Wir haben heute weniger Fehler als gestern begangen und es vor allem geschafft, konstant zu servieren. Morgen wird es ein anderes Spiel gegen Slowenien, weil wir nun ohne Druck spielen können. Dieser Sieg gibt meiner Mannschaft viel Selbstvertrauen. Ich hoffe für die Österreicher, dass sie schnell zurückkommen. Sie müssen nach vorne schauen und auf ihrem bisherigen Weg bleiben. Ich weiß, dass sie noch mehr Zeit brauchen, weil ich mit der Türkei in einer ähnlichen Situation bin. Sie wollen etwas aufbauen und das braucht seine Zeit.“
EuroVolley 2011, Gruppe A in Wien
Österreich – Türkei 0:3 (9:25, 23:25, 25:23, 23:25)
Spieldauer: 81 Minuten
Topscorer Österreich: Schneider 15, Zass 14, Guttmann 8
Topscorer Türkei: Coskun 16, Batur 8, Subasi 8
Presseinfo ÖVV
11.09.2011