Favoritensterben bei der Wiener Einzel-Meisterschaft

 Bowling-Wien

Bei der Wiener Meisterschaft Einzel – quasi das Finale der Ranglistenbewerbe – gab es in den beiden ersten Runden das große Favoritensterben, da durch die Setzliste einige der Titelaspiranten gegeneinander spielten. Sensationell die  Newcomerin Nina Weiss, sie schaffte es in ihrem zweiten Meisterschaftsjahr bis ins Finale, wo sie (knapp) 2:1 der wesentlich erfahreneren Wilma Spitzmüller unterlag. Auch bei den Herren blieben einige der Favoriten in den beiden ersten Runden auf der Strecke, relativ unbedrängt kämpfte sich der Underdog Alex Gabrielian ins Finale, wo er allerdings gegen Michael Rauscher mit 0:2 den Kürzeren zog.

Doch zuerst mal kurz der Modus erklärt: die 13 pinbesten Damen sowie die 26 besten Herren aller Ranglisten qualifizieren sich für die Wiener Meisterschaft, die ersten 3 Damen bzw. 6 Herren haben in der ersten Runde ein Freilos. Die Paarungen für die erste Runde ergeben sich durch die Pinsummen des Ranglistenbewerbes, es spielt die niedrigste gegen die höchste, die zweitniedrigste gegen die zweithöchste Startnummer usw. Wer zuerst 2 Spiele gewonnen hat (Best-of-3), steigt in die nächste Runde auf. Bei Pingleichstand in einem Spiel entscheidet ein Ein-Wurf-Roll-Off – beide SpielerInnen machen einen Anwurf, jener Spieler mit dem höheren Anwurf gewinnt, sollten beide Spieler gleich hohe Anwürfe machen, wird bis zur Entscheidung wiederholt.

In der ersten Runde der Herren kam es gleich zu 5 „Bruderduellen“, 2 Spieler aus dem selben Verein gegeneinander – gleich drei mal ereilte dieses Schicksal die Herren von Etoile und je einmal Tyrolia und Stadlau. Erstaulich schwer tat sich Georg Spacal gegen Daniel Repolles, besonders im ersten Spiel mühten sich beide Spieler in einem nicht gerade hochklassigen Match zu einem schwachen 156:145, die weiteren beiden Spiele waren leider nicht viel besser. Christian Provaznik kam zu einem ungefährdeten Sieg gegen einen offensichtlich mit dem falschen Fuß aufgestandenen Walter Schwarzinger, mehr als 100 Pin in 2 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Ebenfalls sehr deutlich der Sieg von Kurt Weiss über seinen Klubkollegen Franz Hahn in 2 Spielen, noch schlimmer traf es Alexander Lagler gegen Roman Fürbacher – 128 Pin in 2 Spielen waren an diesem Tag die Höchststrafe…………

Startnr. Name Verein Sp. 1 Sp. 2 Sp. 3
7 Alexander Gabrielian BC Etoile 206 212
26 Christian Boinger BC Etoile 170 202  
8 Peter Kromer BC Stadlau 246 226
25 Richard Opitz BC Stadlau 197 192  
9 Georg Spacal BC Stadlau 156 186 182
24 Daniel Repolles BSC Phönix 145 193 162
10 Christian Provaznik Strike & Spare 187 234
23 Walter Schwarzinger Erste Bank 136 178  
11 Robert Kukla BC Tyrolia 183 161  
22 Alexander Pittesser BC Stadlau 245 203
12 Franz Hahn BC Etoile 205 148  
21 Kurt Weiss BC Etoile 235 196
13 Walter Fiala BC Tyrolia 188 213 161
20 Martin Liftenegger BC Tyrolia 222 171 235
14 Günter Weiss BC Etoile 185 162 224
19 Oliver Schwarzbauer BC Etoile 181 188 189
15 Roman Fürbacher BC Unistahl 235 237
18 Alexander Lagler Future/BTA 172 172  
16 Martin Barborka Vienna Striker 211 172 197
17 Walter Treitler Black Jack Bowlers 198 187 187

 

Im Achtelfinale ging es mit dem „fröhlichen Favoritensterben“ munter weiter. Bei den Damen eliminierte Franzisca Richter in 2 Spielen Andrea Biach klar; das Match Jaqueline Broinger gegen Bettina Csernicsek (beide Unistahl) war an Dramatik kaum zu überbieten, Csernicsek konnte sich jeweils erst im Finish in 2 Spielen durchsetzen. Barbara Eder verlor überraschend gegen eine wechselhaft agierende Angelika Horak. Christine Gablek gewann das zweite „Schwesterduell“ gegen Carmen Gutsjahr – und Wilma Spitzmüller spielte die erste von zwei „Nicht-Zweihundertern“ an diesem Tag – 197.

Jetzt durften bei den Herren auch die 6 Spieler mit dem höchsten Ergebnis aus dem Ranglistenbewerb endlich ran – und 4 der 6 Herren konnten auch gleich wieder die Heimreise antreten, denn Christian Schwarzbauer verlor sein Auftaktspiel gegen Alexander Pittesser klar, Leo Grundschober, Wolfgang Hauska und Walter Terc erzwangen wenigstens ein Entscheidungsmatch. Überraschend auch die Niederlage von Georg Spacal gegen seinen Vereinskollegen Peter Kromer in 3 Spielen. Souverän in die nächste Runde kamen Michael Rauscher (gegen Martin Liftenegger) und Gerry Fuchs (gegen Günter Weiss).

4 Andrea Biach BC Etoile 148 160  
13 Richter Franzisca Erste Bank 161 190
5 Broinger Jaqueline BC Unistahl 209 200  
12 Csernicsek Bettina BC Unistahl 210 247
6 Wilma Spitzmüller BC Tyrolia 236 197
11 Ziegler Lucia BC Casino 201 186  
7 Barbara Eder BC Stadlau 237 167 194
10 Horak Angelika SU BC Funk 145 188 223
8 Gablek Christine BC Unistahl 199 204
9 Carmen Gutsjahr BC Unistahl 167 163  
1 Christian Schwarzbauer BC Etoile 176 216  
22 Alexander Pittesser BC Stadla 179 237
2 Leo Grundschober BV Cosmos 239 209 158
21 Kurt Weiss BC Etoile 203 214 232
3 Michael Rauscher BC Stadlau 235 247
20 Martin Liftenegger BC Tyrolia 197 217  
4 Wolfgang Hauska Black Jack Bowlers 204 210 207
16 Martin Baborka Vienna Strikers 215 171 222
5 Walter Terc BC Unistahl 177 227 179
15 Roman Fürbacher BC Unistahl 258 213 236
6 Gerry Fuchs BC Stadlau 192 192
14 Günter Weiss BC Etoile 178 157  
7 Alexander Gabrielian BC Etoile 175 248 213
10 Christian Provaznik Strke & Spare 191 202 171
8 Peter Kromer BC Stadlau 214 168 213
9 Georg Spacal BC Stadlau 194 257 182

 

Im Viertelfinale der Damen nahmen nun auch die 3 Topgesetzten am Bewerb teil. Auch hier ging es in der gleichen Tonart wie bei den Herren eine Runde zuvor weiter, Tina Maria Langer und Karin Schüch konnten sich gegen ihre Gegnerinnen, Franzi Richter und Bettina Csernicsek nicht behaupten, einzig Nina Weiss konnte sich (mühevoll) gegen Angelika Horak durchsetzten. Christine Gablek ging trotz sehr guter Leistung – 402 Pin aus 2 Spielen – sang- und klanglos gegen Wilma Spitzmüller (+87!) unter. Bei den Herren ließ Michael Rauscher keine Zweifel an seinem Siegeswillen aufkommen und eliminierte mitleidlos seinen Vereinskollegen Alex Pittesser, auch der zweite der Weiss-Brüder – Kurt – musste wie sein Bruder Günter gegen Gerry Fuchs die Segel streichen. Roman Fürbacher gewann gegen Peter Kromer in 2 Spielen, Alex Gabrielian brauchte 3 Spiele gegen Martin Barborka.

1 Tina Maria Langer BC Tyrolia 189 174  
13 Franzisca Richter Erste Bank 193 184
2 Karin Schüch Black Jack Bowlers 128 166  
12 Bettina Csernicsek BC Unistahl 213 197
3 Nina Weiss BC Etoile 176 169 176
10 Angelika Horak SU BC Funk 168 177 189
6 Wilma Spitzmüller BC Tyrolia 225 264
8 Christine Gablek BC Unistahl 183 219  
3 Michael Rauscher BC Stadlau 239 221
22 Alexander Pittesser BC Stadlau 147 214  
6 Gerry Fuchs BC Stadlau 236 200
21 Kurt Weiss BC Etoile 189 190  
8 Alexander Gabrielian BC Etoile 232 195 205
15 Martin Barborka Vienna Striker 156 220 182
7 Peter Kromer BC Stadlau 203 188  
16 Roman Fürbacher BC Unistahl 238 211

 

Das Halbfinale der Damen war dann eine mehr als nur ausgeglichene Sache. Beide Matches gingen über die volle Distanz von 3 Spielen, Nina Weiss konnte sich letztlich doch klar gegen Franciska Richter durchsetzten, ebenso Wilma Spitzmüller gegen Bettina Csernicsek. Gerry Fuchs konnte zwar das dritte Spiel gegen Alex Gabrielian erzwingen, hier war jedoch Endstation, souverän Michi Rauscher gegen Roman Fürbacher, 2 Spiele reichten vollkommen zum Erreichen des Finales.

3 Nina Weiss BC Etoile 205 179 190
13 Franzisca Richter Erste Bank 170 196 170
6 Wilma Spitzmüller BC Tyrolia 210 224 217
12 Bettina Csernicsek BC Unistahl 221 204 200
6 Gerry Fuchs BC Stadlau 198 183 157
7 Alexander Gabrielian BC Etoile 168 194 182
3 Michael Rauscher BC Stadlau 212 246
15 Roman Fürbacher BC Unistahl 202 217  

 

Das Finale der Damen entpuppte sich als wahrer Krimi. Das erste Spiel ging zwar klar an Wilma Spitzmüller (245 : 194), das zweite Spiel endete jedoch Unentschieden (188), also musste das eingangs erwähnte Ein-Wurf-Roll-Off gespielt werden. Zuerst Wilma Spitzmüller, guter Wurf, jedoch „nur“ 9 Pin, danach Nina Weiss im Stile eines „alten Hasen“ – Strike und der Sieg im zweiten Spiel, somit musste ein Entscheidungsmatch gespielt werden. Hier hatte Nina jedoch gegen die entfesselte Wilma nicht den Funken einer Chance, ähnliche Kräfteverhältnisse wie im ersten Spiel, 256:208 für Wilma Spitzmüller.

Deutlicher bei den Herren, Michi Rauscher stellte vom ersten Wurf an klar, wer hier der Chef im Ring ist, Alex Gabrielian hatte nicht den Hauch einer Chance. Trotz erzwungenem Balltausch – der Daumeneinsatz bei Michaels Hammer Taboo riss ab – gewann er mit 200/199 gegen 161/177.

Wiener Meister 2012 im Einzel sind somit Wilma Spitzmüller (BC Tyrolia) und Michael Rauscher (BC Stadlau), den jeweils zweiten Platz belegten Nina Weiss und Alex Gabrielian (beide BC Etoile). Dritte wurden Bettina Csernicsek (BC Unistahl), Franzisca Richter (Erste Bank), Gerry Fuchs (BC Stadlau) und Roman Fürbacher (BC Unistahl).

Der nächste wichtige Termin im Wiener Bowlingkalender? Gleich am kommenden Wochenende die österreichische Staatsmeisterschaft im Einzel. Die besten Spieler aus ganz Österreich LIVE! Samstag Semifinale (Damen Florido Bowlingcenter – 32 Starterinnen – 21; Pitkagasse 4 – Herren Plus Bowlingcenter – 60 Starter – 17; Beheimgasse 5-7 jeweils ab 11 bzw. 14.15 Uhr zweimal 6 Spiele ) und Sonntag Herren Semifinale II Plus-Center (6 Spiele – 24 Starter) Finale Damen und Herren im Plus-Center ab 12.15 jeweils ein Round Robin (jeder gegen jeden) mit jeweils 10 StarterInnen. Wie immer Eintritt frei und Zuschauer erwünscht.

Christoph RohrmoserPressereferent Landesverband Wien Bowlingjetzt auch auf FACEBOOK

12.03.2012