FC Admira Wacker erhält drei Punkte zurück und überholt Innsbruck

Admira Wacker
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Am heutigen Nachmittag hat das Ständige Neutrale Schiedsgericht in Sachen Acht-Punkte-Abzug der Admira getagt. Wir können mitteilen, dass auch das Ständige Neutrale Schiedsgericht das Urteil der Bundesliga als unverhältnismäßig hoch anerkannt hat. Admira erhält nach dem heutigen letztinstanzlichen Urteil drei Punkte zurück, liegt somit mit 17 Punkten am neunten Tabellenplatz und gibt die Rote Laterne an den FC Wacker Innsbruck ab. Aufgrund der Vorverurteilung in der ersten beiden Instanzen war es sicher auch für das Schiedsgericht heute nicht leicht die Strafe noch weiter zu minimieren.

„Das Schiedsgericht hat sich ausführlich in der heutigen Verhandlung mit dem Thema auseinandergesetzt und ist schlussendlich ebenfalls zur Meinung gekommen, dass ein Abzug von acht Punkten eine deutlich überzogene Strafe ist. Wir haben heute drei extrem wichtige Punkte für den Abstiegskampf zurückbekommen und konzentrieren und ab sofort auf dir Rückrunde!“, meint General-Manager Mag. Alex Friedl in seiner ersten Stellungnahme.

Der FC Admira Wacker Mödling erlaubt sich daher folgende ausführliche Stellungnahme abzugeben:
Unter dem Vorsitz von Universitätsprofessor DDr. h.c. Dr. Rechberger sowie Dr. Vanas von der Österreichischen Fußballbundesliga und Dr. Schöller von der Admira nominiert, ist heute vor dem Handelsgericht Wien in der Causa „Acht-Punkte-Abzug“ das oben erwähnte letztinstanzliche Urteil ergangen. Das Ständig Neutrale Schiedsgericht hat in höchst professioneller und korrekter Art und Weise versucht aus den extremen Vorgaben der Österreichischen Fußballbundesliga das Beste zu machen und nach allen Seiten schadensbegrenzend zu agieren. Dafür möchte sich der FC Admira Wacker Mödling ausdrücklich bedanken.

Der Senat 5 als auch das Protestkomitee haben aus Sicht der Admira durch das Aussprechen einer unglaublich deplatzierten und maßlos überzogenen Strafe diese in eine Maximalhöhe geschossen, welche für eine nächste Instanz eine Reduzierung auf ein normales Ausmaß fast nicht mehr möglich war ohne dass die Österreichische Fußballbundesliga ihr Gesicht verloren hätte. Auch unter Anbetracht dieses Faktums verstehen und akzeptieren wir die Entscheidung des Schiedsgerichtes.

Doch ebenso wichtig wie die Rückgabe von Punkten, nach dem nunmehrigen Durchlauf von drei Instanzen, ist es uns auch, das Vergehen in dieser Causa nochmals deutlich darzulegen.

Kommunalsteuerverbindlichkeiten in der Hohe von 130.000 € wurden von uns während des laufenden Rechtsmittelverfahrens als vorerst Rückstellung, anstatt wie von der Österreichischen Fußballbundesliga als Verbindlichkeit gefordert, verbucht. An dieser Stelle ist es wichtig (nochmals) den Begriff „Rückstellung“ zu definieren: „Bei einer Rückstellung handelt es sich um eine erwartete Verbindlichkeit welche dem Grunde nach aber in der Höhe nach noch im exakten Betrag feststeht.“ Es wurden ausreichende Liquiditätsvorsorgen getroffen, es war kein Vorsatz gegeben und auch die Rückstellung war jährlich in den Bilanzen für die Österreichische Fußballbundesliga und deren Prüfer klar erkennbar verankert. Der Wirtschaftsprüfer bestätigte „keine Bedeutung“, keine Ergebnisveränderung und vor allem dass eine Umbuchung der Rückstellung auf eine Verbindlichkeit am Prüftestat und auch an der Lizenzerteilung nichts geändert hätte.

Dafür eine drakonische Strafe mit dem Abzug von achten Punkte aufzuerlegen war vor allem aus Sicht der 11. Runde defacto das Entreißen der Existenzgrundlage des Vereines. Immerhin hatte die Admira nach Ausspruch der Strafe zehn Punkte Rückstand auf den Vorletzten und das als Club mit dem geringsten Budget der Liga. Diese dramatische Bestrafung hat der Verein als völligen Irrtum angesehen und vehement dagegen protestiert.

Diese dramatische Bestrafung erscheint unter anderem auch dann völlig unnachvollziehbar wenn man folgenden Vergleich heranzieht: Der GAK hat vor einigen Jahren einen gekündigten Hauptsponsorvertrag in der Höhe von 5 Mio. € pro Jahr mit Vorsatz verschwiegen um die Lizenz zu erhalten. Dies bedeutete eine Unterdeckung des laufenden Budgets von rund 40 bis 50 % und hatte einen Lizenzentzug durch die Österreichische Fußballbundesliga mit anschliessendem Konkursantrag mit sich. Für dieses dramatische Vergehen wurde der GAK mit einem Abzug von 12 Punkten bestraft. In Relation hierzu erscheint der Acht-Punkte-Abzug der Admira weiterhin völlig absurd und muss als unerklärlich betrachtet werden. Einen enormen Schaden hat Admira hinnehmen müssen, verkraftet haben wir ihn noch nicht zur Gänze!

Ein unglaublicher Zusammenhalt war spürbar, großer Dank gilt dem gesamten Verein
Besonderer Dank gebührt allen Sponsoren, Partnern und Fans sowie allen Mitarbeitern des Vereins, die diese schwierige Phase der Unsicherheit durchlebt und tapfer ausgestanden haben. Vor allem gilt unserer Dank aber den Spielern der Kampfmannschaft und der sportlichen Leitung die sich in dieser schwierigen Zeit nicht von ihrem Weg abbringen ließen sondern einen unfassbaren Zusammenhalt gezeigt und dadurch den Verein zu neuer Kraft geführt haben. Unabhängig von diversen Sportlerwahlen ist für uns unsere Mannschaft die „Mannschaft des Jahres“, denn diese Leistungen und Ergebnisse in der sogenannten Aufholjagd waren vorher undenkbar. Vielleicht ist dies auch ein Zeichen dafür, dass junge Menschen in einem Team zu unglaublichen Leistungen fähig sind wenn sie sich zu unrecht behandelt fühlen.

Wir blicken der Zunft positiv entgegen
Wir schliessen somit diese leidige Causa ab und hoffen, dass in künftigen Lizenensierungsverfahren und auch in der Zeit danach solche Vorwürfe und Diskussionen nicht mehr entstehen können. Admira wird der Liga, mit all ihren Stärken und Schwächen, auch in der kommenden Saison erhalten bleiben und heute mit positiv geladener Energie – gestärkt, mit voller Freude und vor allem ohne der Roten Laterne – in ein anstrengendes Trainingslager ins türkische Belek aufbrechen um sich gezielt auf eine hoffentlich sportlich erfolgreiche Rückrunde vorzubereiten.

Presseinfo FC Admira Wacker Mödling

22.01.2014


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