Austria Wien: Omer Damari fehlt gegen den WAC

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Jom Kippur. Für viele Menschen ein Tag wie jeder andere. Nicht aber für Omer Damari. Er lebt 364 Tage im Jahr für den Fußball – aber an einem Tag würde er unter keinen Umständen spielen. Am Samstag wird er deswegen gegen den WAC dem FK Austria Wien nicht zur Verfügung stehen.

Jom Kippur gilt als der heiligste Tag im jüdischen Kalender, an diesem Tag gibt es z. B. auch kein Radio, kein TV und fahren keine Autos. Omer Damari informierte bereits Anfang September den Klub und den Trainer, dass er beim WAC-Spiel nicht dabei sein kann: „An dem Tag arbeiten Juden nicht. Und wenn Yom Kippur auf einen Spieltag fällt, dann kann ich nicht spielen.“

Weltoffenheit ist ein zentrales Thema, das bei den Veilchen großgeschrieben wird. Sowohl Trainer Gerald Baumgartner als auch die beiden AG-Vorstände haben vollstes Verständnis für Damaris Bekenntnis zu seiner Religion. „Wir akzeptieren seine Entscheidung natürlich“, so Baumgartner.

Auch AG-Sport-Vorstand Thomas Parits sagt: „Das ist kein Problem, wir haben Verständnis für ihn.“ Und Markus Kraetschmer, der natürlich aus der Historie auch die jüdische Community bei den Violetten bestens kennt, ergänzt: „Wir respektieren seine Entscheidung ohne Wenn und Aber. Er hat uns vor einigen Wochen um die Freigabe gebeten und seine Freistellung ist ganz klar abgesprochen. Omer kommt aus einem anderen Kulturkreis, dessen Werte wir zu hundert Prozent anerkennen.“

„Die Vielfalt an Farben, Herkunft und Religionen sind im Trainingsbetrieb ein ganz alltäglicher Begleiter für uns“, meint Thomas Parits. Kraetschmer: „Fußball ist ein Teamsport, wir arbeiten alle zusammen und das loyal. Es ist völlig egal, welche Hautfarbe oder Religion ein Spieler vertritt. Wie heißt es so schön: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“

Omer Damari wird bereits am Donnerstag nach Israel reisen und dann gleich direkt zum Nationalteam stoßen. Die Israelis spielen am 10. Oktober in Zypern und am 13.10 in Andorra.

Medieninfo FK Austria Wien

30.09.2014