Basketball

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Eine Runde mit gleich drei Überraschungen gab es in der ZWEITEN Basketball Bundesliga: Tabellenschlusslicht KOŠ Posojilnica gewinnt das Klagenfurter Derby gegen die Wörthersee Piraten, die Radenthein Garnets bleiben bei den Villach Raiders erfolgreich und die Basket Flames siegen bei den Mistelbach Mustangs.

Zum zweiten Mal in Folge knapp an einem Ausrutscher in der Meisterschaft vorbeigeschrammt sind hingegen die Vienna D.C. Timberwolves: Nach der Double-Overtime im Flyeralarm-Cupspiel am Freitag müssen sie auch am Sonntag gegen die Dornbirn Lions in die Verlängerung, dieses Mal aber mit dem besseren Ende für sich. Bei so vielen Außenseitererfolgen geht das Spitzenspiel des Wochenendes fast ein wenig unter: Das können die Dragons St. Pölten bei den Mattersburg Rocks für sich entscheiden und mit dem dreizehnten Erfolg in Folge einen großen Schritt in Richtung Nummer 1 für die Play-Offs machen.

Dramatisch könnte nach den Ergebnissen des Wochenendes nun der Kampf um die Viertelfinalplätze werden: Denn von den Lions mit 12 Punkten auf Rang 5 bis zu den Flames mit 8 Punkten auf Rang 10 ist das Feld nun dicht zusammengerückt. Zu den Kandidaten gehören noch die Raiders und die BBU Salzburg (jeweils 12 Punkte) sowie die Piraten und die Garnets (jeweils 10 Punkte). Für diese sechs Teams geht es an den letzten sechs Spieltagen wohl um vier Play-Off-Plätze. Denn Dragons, Wolves und Rocks sind schon fix qualifiziert und auch für die Mustangs schaut es mit derzeit 16 Zählern recht gut aus.

Die Begegnungen im Detail:
Mistelbach Mustangs vs Basket Flames
80:83 (63:67, 45:40, 25:18)
Mistelbach beginnt stark und scort die ersten 11 Punkte. Danach ist das Spiel recht ausgeglichen und Mistelbach führt nach 8 Minuten 20:8. Die Flames lassen sich jedoch nicht einschüchtern und scoren in den restlichen 2 Minuten 10 Punkte, während die Heimischen nur 5 anschreiben.
In Viertel 2 kann Mistelbach bis in Minute 6 wieder einen 12 Punkte Vorsprung herausarbeiten. Danach kommen die Flames wieder in Fahrt und scoren in den letzten 3 Minuten schnelle 13 Punkte. Die Defense der Mustangs sieht in dieser Phase nicht sehr gut aus.

Nach der Pause folgt die stärkste Phase der Gäste. Die Flames scoren unaufhaltsam und Mistelbach kann nur mit ein paar Punkten von Servuts dagegenhalten. Die Flames beenden auch das 3. Viertel stark und gehen mit einer 4 Punktführung in den letzten Abschnitt.
Mistelbach gibt nicht auf und kann 3 Minuten vor Spielende zum 75:75 ausgleichen. Es folgen 3 spannende Schlussminuten, in denen die Flames den etwas längeren Atem haben und hauchdünn mit 3 Punkte gewinnen.

Stimmen zum Spiel:
Martin Weissenböck, Headcoach der Mustangs: „21 Freiwürfe alleine von Gavranic gegen 17 Freiwürfe von unserer gesammten Mannschaft gepaart mit der Müdigkeit vom Cupspiel waren heute ausschlaggebend.“
Florian Pöcksteiner, Spieler der Basket Flames: „Wir haben schlecht begonnen aber uns in die Partie zurückgekämpft. Das glückliche Ende war auf unsere Seite.“

beste Werfer: Gajdosik 20, Servuts 17, Prachar 14 bzw. Gavranic 30, Böck 13, Djurovic 9

KOŠ Posojilnica vs Wörthersee Piraten
87:81 (59:49, 47:33, 30:15)
Sehr konzentriert und selbstbewusst ging KOŠ in das Stadtderby gegen die Wörthersee Piraten und übernahm gleich die Führung, die bis Ende des ersten Viertels nicht mehr aus der Hand gegeben wurde (30:15). Anfang des zweiten Viertels gelang es den Piraten, sich zu nähern, doch KOŠ behielt die Nerven und ging mit +14 in die Pause.

Ausgeglichen ging es weiter. In den letzten Minuten des dritten Viertels machte KOŠ unnötige Fehler und so gelang es den Piraten sich bis auf sieben Punkte heran zu tasten. Die Mannen von Trainer Radovi? blieben aber ruhig und erhöhten noch auf 59:49. Spannend verlief auch das letzte Viertel. In der letzten Minute führte KOŠ nur noch mit 77:75, die Piraten versuchten alles, das Spiel noch zu drehen, trafen einen Dreier und tasteten sich bis auf einen Punkt heran. Doch KOŠ behielt diesmal die Nerven und kann sich über den zweiten Saisonsieg freuen.

Stimme zum Spiel:
Stefan Hribar, sportlicher Leiter von KOŠ: „Nach einer unwahrscheinlichen Trefferquote von der Dreierlinie haben wir das Stadtderby verdient gewonnen.“

beste Werfer: Primc 40, Hercegovac 18, Smrtnik 9 bzw. Buggelsheim 21, T. Huber, Husanovic je 15

Villach Raiders vs Radenthein Garnets
78:81 (60:59, 43:40, 22:22)
Die Garnets erwischten einen besseren Start und sie führten schnell mit 7:0.Die Villacher antworteten mit einen 8:0 Lauf und man merkte beiden Teams an, dass an diesem Abend der Kampf regiert. Beide Mannschaften lieferten sich einen offenen Schlagabtausch und so ging das erste Viertel ausgeglichen mit 22:22 aus. Im zweiten Viertel dasselbe Bild, keines der Teams kann sich entscheidend absetzen und so gingen die Raiders mit einem Buzzerbeater durch Gross mit einer 43:40 Führung in die Pause.

Im dritten Viertel konnten sich die Villacher 4 Minuten vor Schluss mit 11 Punkten absetzen. Glaubten nun die einheimischen Fans bereits an eine Vorentscheidung erwies sich das als Irrtum. Die Radentheiner kontrollierten ab diesem Moment den Kampf unter dem Korb und sie ließen die Raiders 7 Minuten lang keinen Korb machen. Ein 16:0 Run brachte die Garnets Anfang des letzten Viertel mit 65:60 in Front.In dieser Phase scorte Zavrsnik 12 seiner 20 Punkte. Drei Minuten vor Schluss waren die Radentheiner bereits mit 8 Punkten voran, aber das Heimteam kämpfte sich noch einmal zurück und so stand es 50 Sekunden vor Schluss 81:78 für Radenthein. Die Raiders hatten noch einmal die Gelegenheit, mit einem Dreier von Carr das Spiel auszugleichen, aber der letzte Wurf fand nicht sein Ziel.

Stimmen zum Spiel:
Stacey Nolan, Headcoach der Raiders: „Zur Zeit spielen wir nicht unseren besten Basketball.Die Radentheiner waren von ihrem Trainer top eingestellt und haben schlussendlich verdient gewonnen.“
Patrick Biedermann, Kapitän der Garnets: „Eine hart umkämpfte Defenceschlacht geht schlussendlich an uns.“

beste Werfer: Gaidys 21, McClerkin 15, Carr 13 bzw. Zavrsnik 20, Erculj 18, Gleissner 15

Mattersburg Rocks vs Dragons St. Pölten
52:64 (32:49, 19:32, 9:10)
Beide Teams waren im Endeffekt komplett, die Gäste erwischten zwar den besseren Start, bis zum Ende des ersten Viertels hatte der BKM aber beinahe egalisiert – 9:10 der magere Zwischenstand nach zehn Minuten! Viele Fouls, wenig Punkte, so kann man das Gesehene zusammenfassen. Die Dragons fanden über aggressive Verteidigung ins Spiel, ein ums andere Mal war es Martin Speiser, der die Rocker vor Probleme stellte und auf 22:11 erhöhte. Die Antwort des Triple-Meisters ließ diesmal auf sich warten, in der Defense konnten Kapitän Stefan Ulreich und seine Kollegen nicht den gewohnten Druck aufbauen und Foulprobleme gesellten sich in einem harten – aber fairen – Duell dazu. Kurz vor dem Wechsel sollte der Vorsprung weiter anwachsen, Hannes Obermann verwandelte seine Freiwürfe sicher und stellte den 32:19-Pausenstand her.

Für die in weiß spielenden Hausherren kam es noch schlimmer, Martin Speiser versenkte einen Jumpshot und das 38:19 markierte die höchste Führung für St. Pölten in diesem Aufeinandertreffen. Nun wachte der BKM endlich auf, Sebastian Gmeiner verwertete zwei Dreier und die Welt sah ein wenig besser aus. In der Defense wurden die Schrauben angedreht, die Dragons hatten es nicht mehr so leicht. Bis zum Ende des dritten Quarters vermochten die Burgenländer noch nicht, den Rückstand wesentlich zu verkürzen. Dies passierte erst im Schlussabschnitt. Jan Nicoli verwertete unter dem Korb, plötzlich hieß es nur mehr 41:49 aus Sicht des Champions. Und drei Minuten vor Ultimo versenkte Corey Hallett zwei Freiwürfe, der Unterschied auf der Anzeigetafel machte nur mehr läppische drei Punkte aus! Die Fans pushten ihre Rocks, aber mit zwei vermeidbaren Ballverlusten in den letzten beiden Minuten vergab man die Chance, eine sensationelle Aufholjagd noch mit einem Sieg zu garnieren.

Stimmen zum Spiel:
Mike Coffin, Headcoach der Rocks: „Mit nur einem guten Viertel kannst du gegen St. Pölten nicht gewinnen.“
Jurica Smiljanic, Headcoach der Dragons: „Wir haben so gespielt, wie wir das wollten: aggressive Verteidigung auf die Guards der Rocks, wie David Jandl, damit sie möglichst wenig kreieren können. Letztendlich haben wir gewonnen, weil wir am Ende besser konzentriert waren.“

beste Werfer: Hallett, Gmeiner je 15, S. Pinterits 9 bzw. Speiser 22, Bauch 10, Obermann 8

Vienna D.C. Timberwolves vs Dornbirn Lions
85:83 (74:74 (54:58, 32:36, 16:21) n.V.
Den Wölfen ist das Cup-Spiel gegen Graz nur in den ersten Minuten nicht anzumerken, eine 6:0-Führung verwandelt sich aber schnell in einen 11:16-Rückstand. Das stark ersatzgeschwächte Dornbirn scort entweder durch Mario Tobar unter dem Korb oder mit Dreiern und führt nach zehn Minuten mit 21:16. Im zweiten Abschnitt bauen die Gäste, die zur Halbzeit schon bei sieben erfolgreichen Dreipunktern halten, den Vorsprung bis auf acht Zähler aus. Die Wölfe lassen inside viele Punkte liegen, kommen aber durch einen Dreier von Claudio Vancura auf 32:33 heran und gehen mit einem 32:36 in die Pause.

Nach Seitenwechsel zeigen die Wölfe um Jakob Mayerl und David Geisler kurz Energie, der Inside-Vorteil von Vince Polakovic und Ivan Krolo bringt mehrere Führungswechsel. Twan Plasmans, Luka Kevric und Tobar nützen die Defensiv-Schwächen der Wolves aber konsequent, Dornbirn geht mit einer 58:54-Führung in den Schlussabschnitt. Dominik Jussel bringt die Lions wieder auf acht Zähler weg (66:58), ein Dreier von Mats Kutschera zum 63:66 gibt den Timberwolves aber Hoffnung. Geisler, Kutschera und Philipp D’Angelo erobern bis zur 37. Minute die Führung für die Gastgeber zurück (69:68), doch nach sechs Tobar-Punkten heißt es in der Schlussminute plötzlich 74:71 für die Gäste. Petar Cosic, der seine restlichen acht Würfe aus der Distanz vergibt, erzielt 16 Sekunden vor Ende einen bedrängten Dreier zum Ausgleich. Auf der Gegenseite wird Jussel gefoult, er vergibt mit drei Sekunden auf der Uhr aber beide Freiwürfe und, nachdem der Offensiv-Rebound über Umwege bei ihm landet, mit dem Buzzer einen völlig freien Lay-up.

In der Overtime scoren Polakovic und Krolo, Tobar begeht sein fünftes Foul. Kevric und Jussel gleichen per Dreier auf 80:80 aus, ehe Geisler per Dreier und Polakovic auf 85:80 stellen. Symptomatisch für diesen Abend springt der Ball bei einem Polakovic-Dunk aus dem Netz zurück, statt der Entscheidung verkürzt Kevric 30 Sekunden vor Schluss auf 83:85 aus Sicht der Vorarlberger. Dornbirn bekommt noch den letzten Angriff, Jussel scheitert unter dem Korb schwer bedrängt, die Timberwolves siegen glücklich.

Stimmen zum Spiel:
Hubert Schmidt, Headcoach der Timberwolves: „Gratulation an die Lions, die beherzt gespielt haben. Heute hatten wir das Glück, das uns am Freitag gefehlt hat. Bei aller Berücksichtigung der Cup-Partie am Freitag: Die heutige Vorstellung war inakzeptabel.“
Diego Fernandez, Headcoach der Lions: „Wir haben gut gespielt und waren nur einen Wurf vom Sieg entfernt. Wir haben Mut und eine gute Teamleistung gezeigt, um unsere verletzungsbedingten Ausfälle zu kompensieren. Gratulation den Timberwolves zum Sieg.“

beste Werfer: Krolo 22, Polakovic 15, Geisler 13 bzw. Tobar 29, Jussel 16, Kevric, Plasmans je 15

Presseinfo ÖBL/ABL

26.01.2015