ABL: Vorentscheidungen am Tabellenende, Spannung im Mittelfeld und an der Spitze
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Die Lage am Tabellenende der Basketball Bundesliga scheint nach der 28. Runde endgültig klar: Die Fürstenfeld Panthers können gegen die Swans Gmunden überraschen und liegen nun bereits acht Punkte vor dem UBSC Graz, der bei den Traiskirchen Lions verliert. Die Niederösterreicher wiederum bleiben damit 12 Punkte vor den Panthers.

Sowohl in Sachen Relegation als auch in Sachen Play-offs sind Veränderungen bis zum Ende der Regulas-Season damit nur noch theoretischer Natur. Nach oben hin ist es hingegen wieder spannender geworden: Denn auch beim vierten Burgenland-Derby der Saison gibt es einen Auswärtssieg und die Güssing Knights haben damit zumindest bis heute Abend den BC Vienna von der Tabellenspitze verdrängt.

Auf der anderen Seite liegen die Gunners Oberwart jetzt nur mehr zwei Zähler vor den Lions auf Rang 7. Und durch die Heimniederlage des WBC Wels gegen die Klosterneuburg Dukes rücken auch die Ränge 3 bis 6 ganz nahe zusammen. Die beiden Teams aus Oberösterreich haben weiterhin 34 Zähler, die Dukes halten bei 32. Genauso wie die bulls Kapfenberg, die mit einem Sieg im heutigen Sky-Livespiel gegen den BC aber zu WBC und Swans aufschließen könnten.

Die Begegnungen im Detail:
WBC Wels vs Klosterneuburg Dukes
78:79 (57:60, 34:35, 18:12)
Beide Mannschaften brauchen ein paar Minuten, um in der Offensive in den Rhythmus zu kommen. Das Spiel verläuft ausgeglichen aber zum Ende des ersten Viertels kann sich Wels mit 18:12 leicht absetzen. Im zweiten Viertel kommen die Gäste aus Klosterneuburg besser ins Rollen. Vor allem Malik Cooke bereitet der Welser Defense Kopfzerbrechen und scort 10 Punkte in Folge, 15 insgesamt in diesem Viertel. Vergebene Chancen auf Seiten der Gastgeber erlauben es den Dukes, mit 6 Punkten in Führung zu gehen. Zwei Dunks von Tremaine Ford in der letzten Minute vor der Halbzeitpause verkürzen den Rückstand auf 34:35.

Im dritten Viertel bleibt es eng und es wird auf beiden Seiten hart gekämpft. Klosterneubug geht mehrmals kurzzeitig leicht in Führung, Wels schafft es aber immer, dran zu bleiben und das Spiel eng zu halten. Die Dukes nehmen eine 3-Punkte-Führung in den letzten Spielabschnitt. Das vierte Viertel beginnt mit insgesamt 4 getroffenen Dreiern beider Mannschaften. Ein weiterer Dreier von Wesley Channels bringt den WBC 2 Punkte in Führung. Dank eines Korblegers liegt der WBC 2 zwei Minuten vor dem Ende mit 4 Punkten voran. Die Dukes behalten die Nerven und durch 5 Punkte von Remon Nelson ist die Führung 49 Sekunden vor dem Ende wieder bei Klosterneuburg. Der WBC leistet sich nach einer Timeout einen unnötigen Ballverlust und Remon Nelson versenkt weitere 2 Punkte. Wels kommt mit 2 Sekunden auf der Spieluhr nochmal an die Freiwurflinie, Romed Vieider kann auf diesem Weg aber nur auf einen Punkt verkürzen und Klosterneuburg gewinnt ein knappes und umkämpftes Spiel mit 79:78.

Stimmen zum Spiel:
Ken Scalabroni, Headcoach des WBC: „Der Stachel sitzt tief wenn man so verliert wie heute. Das Spiel hatte Playoff-Charakter und Klosterneuburg hat in der Crunch Time besser gespielt. Wir hatten mehrere Chancen die Führung auszubauen, haben diese aber leider nicht genutzt.“
Damir Zeleznik, Assistant-Coach der Dukes: „Wir haben das letzte Spiel gegen Güssing unglücklich verloren. Diesmal ging es anders aus und wir haben das Spiel am Ende glücklich gewonnen.“

beste Werfer: Barrow 17, Channels 16, Kapelan 13 bzw. Cooke 20, Lanegger 15, Nelson 12

Fürstenfeld Panthers vs Swans Gmunden
95:87 (78:61, 55:41, 29:23)
Die Fürstenfelder spielen von Beginn an sehr konzentriert und verwerten ihre Würfe. Die ersatzgeschwächten Swans schaffen es nicht, die Führung zu übernehmen. Nach dem ersten Viertel steht es 29:23. Im zweiten Viertel geben die Panthers Gas. Bereits nach 16 Spielminuten scheint eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Die höchste Führung beträgt 18 Punkte. Die Hausherren treffen beliebig, was besonders in der Dreierquote (8/10) zu sehen ist. Zur Halbzeit steht es 55:41.

Nach der Halbzeitpause geht es ähnlich weiter. Konstant können die Panthers ihre Führung halten. Nach 30 gespielten Minuten steht es 78:61. Im letzten Abschnitt scheint es als hätten die Panthers keine Kraft mehr. Anstatt zum Korb zu ziehen, versuchen sie es nur mit Würfen von außen. Punkt für Punkt verringert sich der Vorsprung. 3 Minuten vor Ende führen die Panthers mit nur noch 6 Punkten, doch sie behalten alles unter Kontrolle. Stark beenden die Fürstenfeld Panthers das Spiel. Endstand 95:87.

Stimmen zum Spiel:
Karl Sommer, Manager der Panthers: „Verdient gewonnen. Besonders in der ersten Halbzeit haben wir hervorragend gespielt. Auf das ganze Spiel gesehen war es eine solide Mannschaftsleistung.“
Chris O’Shea, Assistant-Coach der Swans: „Gratulation an Fürstenfeld. Sie haben verdient gewonnen. Irgendwann müssen wir lernen, 40 Minuten lang gute Defense zu spielen.“

beste Werfer: Ware 26, Blazan, Car je 17 bzw. Griffey 24, Murati 18, Green 17

Gunners Oberwart vs Güssing Knights
70:73 (53:53, 40:33, 22:16)
Novas-Mateo bringt die Heimischen mit zwei Punkten ins Spiel, Vujosevic legt nach, 4:3 der Stand nach drei Minuten. Das Spiel ist im ersten Abschnitt sehr zerfahren, dennoch gehen die Gunners mit einer 22:16 Führung in die erste Pause. Kostov eröffnet Abschnitt zwei mit einem Dreier, die Antwort folgt von Ochsenhofer- ebenfalls vom Dreier. Nach einem Dreier-Feuerwerk der Gunners, die ihre Führung bis auf 40:26 weiter ausbauen, wird es kurz ruhig auf beiden Seiten. Zur Halbzeit führen die Blau-Weißen mit 40:33.

Die Knights drängen intensiv auf den Anschluss. Wieder ist das Spiel zerfahren. 3 Minuten vor dem Viertelende steht es 51:46. Von außen geht bei den Gunners jetzt nichts, während die Knights immer näher kommen. Nach 30 Minuten und viel Hektik in den Schlusssekunden dieses Viertels steht es 53:53. Güssing liegt nach 3 Minuten mit 57:56 voran. Das Spiel ist weiter zerfahren und emotional. Zum Wurfpech gesellen sich jetzt noch Ballverluste bei den Gunners. Mann verkürzt auf 65:68 doch die Knights punkten im raschen Gegenzug. Ein Dreier von Ochsenhofer zum 70:72 20 Sekunden vor dem Ende macht es nochmal spannend, die Knights bringen den Vorsprung aber über die Runden und siegen am Ende mit 73:70.

Stimmen zum Spiel:
Hannes Ochsenhofer, Spieler der Gunners: „Wir hätten das Spiel gewinnen können. Es ist ärgerlich, dass wir es durch Kleinigkeiten aus der Hand gegeben haben.“
Matthias Zollner, Headcoach der Knights: „Eine gute Verteidigung in der 2. Halbzeit zwang Oberwart zu vielen Distanzwürfen. Das war der Schlüssel für unseren Erfolg.“

beste Werfer: Ochsenhofer, Mann je 15, Vujosevic 12 bzw. Kostov 21, Dunn 16, Heard 10

Traiskirchen Lions vs UBSC Graz
92:79 (76:55, 47:36, 16:21)
Florian Trmal erzielt die ersten fünf Zähler im Spiel, Samo Grum kontert mit einem Dreier. Beide Teams lassen zunächst einiges an Intensität vermissen, die Partie plätschert dahin wie ein Testspiel und ist bis zum 14:14 ausgeglichen. Dann herrscht Chaos im Spiel der Lions, wodurch sich Graz bis zum Ende des ersten Viertel eine 21:16-Führung erspielen kann. Und auch die Startphase des zweiten Abschnitts gehört den Steirern. Mit einem 8:2-Run stellen Grum und Co. nach nur zweieinhalb Minuten auf +11, ehe Traiskirchen endlich aufwacht. Angeführt von Benni Danek, der allein in der ersten Halbzeit neun Assists verteilt, legt Traiskirchen einen 12:0-Run aufs Parkett und holt sich die Führung zurück. Nach zwei ausgeglichenen Minuten ist Traiskirchen endgültig überlegen. Während die Niederösterreicher ins Rollen kommen, kann Graz aus dem Feld keinen Korb mehr erzielen. Aryee schließt die erste Halbzeit nach sehenswertem Anspiel von Danek per And-One ab. Es steht 47:36.

Traiskirchen erwischt den besseren Start ins dritte Viertel und baut die Führung schnell auf 54:38 aus. Doch Graz lässt sich noch nicht komplett abschütteln. Mit zwei Dreiern und einem And-One verkürzen die Steirer den Rückstand noch einmal auf sieben Punkte, dann setzen die Lions aber zum spielentscheidenden Run an. 16 unbeantwortete Punkte – inklusive vier Dreier – bringen Traiskirchen auf 72:49 weg. Bis zur letzten Viertelpause tut sich nicht mehr viel, mit einem Stand von 76:55 geht es ins Schlussviertel. Das Spiel ist bereits entschieden, was man vor allem an der Konzentration im Traiskirchner Spiel erkennen kann. Bei den Grazern sorgt vor allem Richardson für Ergebniskosmetik. Der US-Amerikaner erzielt 15 Punkte, zwölf davon von „Downtown“. Am Ausgang des Spiels änderte das nichts mehr. Schlussendlich fahren die Lions einen erwarteten 92:79-Pflichtsieg ein.

Stimmen zum Spiel:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Wir haben den erhofften Pflichtsieg eingefahren, auch wenn die Leistung sehr durchwachsen war. Aber was zählt sind die zwei Punkte.“
Ervin Dragsic, Headcoach des UBSC: „Wir haben solide gespielt, vor allem in den ersten 15 Minuten. Dann hat sich aber die größere Qualität von Traiskirchen durchgesetzt.“

beste Werfer: Danek 23, Vluletic 19, Trmal 11 bzw. Richardson 24, Grum 12, Stegnjaic 11

Presseinfo ABL/ÖBL/red.

09.03.2015


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