UBSC Graz und Güssing Knights verlängern Serien
© Sportreport

Die sechste Runde der Basketball Bundesliga ist abgeschlossen. Der UBSC Graz bleibt mit einem 77:73 Sieg beim BC Vienna weiter – in der Ferne – makellos und verlängert die Auswärtsserie. Weiterhin ohne Niederlage bleiben die Güssing Knights mit einem 75:62 Sieg bei den Traiskirchen Lions. Die Fürstenfeld Panthers hingegen beenden ihre kleine „Niederlagenserie“ und gewinnen das Steiermarkderby gegen die bulls Kapfenberg mit 76:70.

Die sechste Runde wird durch einen 82:70 Sieg der Gunners Oberwart zu Gast beim WBC Wels komplettiert. Somit bleiben die beiden oberösterreichischen Teams am Tabellenende, während sich die Knights an der Spitze weiter absetzen.

Von einer Sensation kann fast nicht mehr gesprochen werden. Der dritte Auswärtsstreich, im dritten Anlauf, des UBSC Graz, ist perfekt. Dem BC Vienna reißt nach einem starken Start (10:0) komplett der Faden. Die kurze Bank (vier Spieler mussten mehr als 30 Minuten spielen) und das Fehlen eines Centers machten sich bei den Wienern bemerkbar. Povilas Gaidys (19 Punkte, 14 Rebounds) konnte Inside nicht unter Kontrolle gebracht werden. Die Wiener finden erst im vierten Viertel wieder ins Spiel – doch Drago Brcina begräbt mit den letzten sechs Punkten für die Grazer Wiens letzte Hoffnung und stellt auf den Endstand von 73:77. Bei den Wienern kommt Marathon-Mann Bogic Vujosevic, der im Schnitt mehr als 39,5 Minuten spielt, auf starke 16 Punkte, 6 Rebounds und 6 Assists.

Eine Negativserie wird beim WBC Wels verlängert. Seit dem 14. Februar 2015 (Sieg gegen Graz) konnten die Welser kein ABL Spiel mehr vor eigenem Publikum gewinnen. Saisonübergreifend musste man die 11. ABL-Heimniederlage in Serie einstecken. Dabei verlief der Start beim Spiel gegen die Oberwart Gunners gar nicht schlecht und das erste Viertel konnte gewonnen werden. Doch ab Minute 17 übernahm Qunicy Diggs (29 Punkte, 7 Rebounds) und Derek Jackson (6/8 3er) das Ruder. Durch hochprozentige Würfe jenseits der 3-Punkteline spielten die Gunners einen Vorsprung von bis zu 16 Punkten heraus. Einzig Devante Wallace hielt dagegen (26 Punkte, 9 Rebounds), konnte aber die fünfte Niederlage im sechsten Spiel nicht abwenden.

Die Fürstenfeld Panthers kehren nach zwei Niederlagen in Serie wieder zurück auf die Siegerstraße. Die bulls Kapfenberg starten stark in das Steirerderby und können nach zwei Minuten, angeführt von einem starken Joey Shaw (26 Punkte), bereits ein 10:0 verzeichnen. Bei den Panthers hält im ersten Viertel, beinahe ausschließlich, Marko Car dagegen, der 14 von 16 Punkte seines Teams verbuchen kann. Doch im zweiten Viertel wendet sich das Blatt und die Panthers können sich Punkt für Punkt herankämpfen. In dieser Phase macht sich der Ausfall von Routinier Shawn Ray (Blinddarm OP) sicherlich bemerkbar. Im dritten Viertel kann Fürstenfeld erstmals in Führung gehen, sich aber noch nicht absetzen. Im letzten Abschnitt setzt sich Fürstenfeld vor den Heimfans durch gutes Teamplay auf bis zu neun Punkte ab – und gewinnt letztendlich ungefährdet 76:70.

Die Güssing Knights gewinnen erstmals seit 29. Dezember 2013 bei den Traiskirchen Lions und verlängern somit ihre Siegesserie in der neuen Saison. Doch, wie von Headcoach Matthias Zollner schon erwartet, war es kein einfacher Sieg für die Knights. Das erste Viertel, eines von intensiver Defense geprägten Spiels, verlief auf Augenhöhe. Im zweiten Abschnitt konnten sich die Knights kurzfristig um sieben Punkte absetzen, doch die Lions kämpften sich angeführt von Fabricio Vay (18 Punkte), bis zur Halbzeit wieder heran. In der zweiten Halbzeit unterlaufen den Traiskirchnern zu viele Ballverluste (19 Turnover), verlieren aber den Anschluss dennoch nicht. Im letzten Abschnitt sind die Knights zu abgebrüht um die Lions nochmal näher als sechs Punkte heran kommen zu lassen und gewinnen mit 75:62. Bei den Knights ist es vor allem Dane Watts der mit 17 Punkten und 12 Rebounds von den Traiskirchner nur schwer zu stoppen war.

Die Spielpaarungen der 6. Runde im Überblick:
Klosterneuburg Dukes – Swans Gmunden
81:75 (20:20, 38:44, 57:56)

BC Vienna – UBSC Graz
73:77 (28:28, 40:45, 61:67)

WBC Wels – Gunners Oberwart
70:82 (18:15, 32:38, 52:68)

Fürstenfeld Panthers – bulls Kapfenberg
76:70 (16:23, 35:36, 53:54)

Traiskirchen Lions – Güssing Knights
62:75 (18:19, 29:31, 40:45)

Die Spiele der 6. Runde im Detail:
BC Vienna vs UBSC Graz
73:77 (28:28, 40:45, 61:67)
Der BC Vienna startet zu Beginn des Spieles mit einem run und erzielt 10 Punkte in Folge. Das lag zum Teil an der guten Defense, als auch an den zunächst unkonzentrierten Grazern.

Dies ist jedoch nur von kurzer Dauer, da Hallmann nachlässt und vermehrt Fehler macht. Dadurch kommt ein Punktestand von 28-28 am Ende des 1. Viertels zustande. Die Grazer haben die Konzentrationsschwäche der Wiener eiskalt ausgenutzt und haben ihnen gezeigt wie es geht. Sie setzten BC Vienna immer mehr unter Druck und nutzten die daraus resultierenden Fehler aus. Graz geht zum Ende der ersten Halbzeit mit 45-40 in Führung.

Die Grazer sind gleich nach der Pause wieder mit Vollgas zurückgekommen und haben den Wienern kaum Zeit zum Verschnaufen gegeben. Erst gegen Ende des Viertels konnte sich BC Vienna wieder mobilisieren und sind mit einem 61-67 Punkte Rückstand in das 4. Viertel gegangen. Nachdem die Wiener unter äußersten Schwierigkeiten wieder ins Spiel gefunden haben, sind die Grazer ins Schwitzen gekommen. Doch zum Schluss haben diese die Nerven behalten und den Sieg für Graz mit 77-73 mit nachhause genommen.

Kommentare zur Begegnung:
Zoran Kostic, Headcoach des BC: „Wir haben heute mit sehr wenig Selbstvertrauen gespielt.“

Pit Stahl, Headcoach des UBSC: „Nachdem 0:10 waren wir, glaube ich, die deutlich bessere Mannschaft.“

Beste Werfer: Fairell 19, Vujosevic 16, Miletic 13, bzw. Gaidys 19, Pelko 17, Brcina 15

WBC Wels vs Gunners Oberwart
70:82 (18:15, 32:38, 52:68)
Das Heimmatch gegen Oberwart war für den WBC Spiel eins nach dem bekannt wurde, dass Kevin Payton wegen einer anstehenden Schulter-OP wohl für mindestens sechs Monate ausfallen wird. Dennoch begann das Spiel vielversprechend und der WBC führte nach zehn Minuten 18:15.

Auch im zweiten Spielabschnitt lag das Team von Mike Coffin zunächst voran, ausgerechnet bei der höchsten Führung von 5 Punkten begann das Spiel zu kippen. Oberwart legte einen 8:0-Run hin und ging mit einem 32:38 in die Pause.

Das dritte Viertel lief dann für den WBC gar nicht nach Wunsch. Die Burgenländer bauten Schritt für Schritt den Vorsprung aus. Nach einem unsportlichen Foul wurde dann vier Minuten vor dem Ende Kapitän Davor Lamesic beim Stand von 43:56 ausgeschlossen. Bis zum Ende der dritten Spielperiode baute Oberwart die Führung auf 52:68 aus.

Im Schlussviertel keimte nach zwei Punkten von Erwin Zulic zum 62:72 kurz Hoffnung auf. Sie war aber nur von kurzer Dauer, weil Oberwart zurückschlug und sich angeführt vom starken Diggs (29) Punkte und den Sieg nicht mehr nehmen ließ. Bei Wels war Devante Wallace mit 26 Punkten bester Scorer seiner Mannschaft.

Kommentare zur Begegnung:
Heinz Peter Fistzer, Manager des WBC: „Wir müssen endlich über 40 Minuten konstant guten Basketball spielen.“

Andreas Leitner, Manager der Gunners: „Wir haben sehr gut verteidigt und Diggs und Jackson waren in der Offensive nicht zu stoppen.“

Beste Werfer: Wallace 26, Cater 12, Okorie 11 bzw. Diggs 29, Jackson 20, Drungilas 12

Fürstenfeld Panthers vs bulls Kapfenberg
76:70 (16:23, 35:36, 53:54)
Im Steirerderby der Fürstenfeld Panthers und der Kapfenberg Bulls muss Headcoach Michael Schrittwieser sich das Spiel vom Zuschauerbereich anschauen, da er noch gesperrt ist. Die Gäste, unter Kommando von John Griffin, starten sehr energisch und vor allem treffsicher. Nach nur zwei Spielminuten liegen die Panthers mit 0-10 im Rückstand. Die Heimmannschafft versucht das Tempo der Bulls aufzunehmen und kommen immer wieder durch Marko Car, der 14 von 16 Punkten im ersten Viertel erzielt, zum erfolgreichen Abschluss. Nach zehn gespielten Minuten steht es 16 zu 23.

Nach der Viertelpause können bei den Fürstenfeld Panthers auch weitere Spieler scoren. Dadurch verringert sich der Vorsprung der Kapfenberg Bulls und das Spiel wird spannender. Zur Halbzeitpause zeigt das Scoreboard einen Stand von 35 zu 36 an.
Kaum beginnt der dritte Abschnitt, schaffen es die Panthers die Führung zum ersten Mal in dieser Partie zu übernehmen. Nach mehreren Führungswechseln geht Fürstenfeld mit einer 1-Punkt-Führung in das vierte Viertel.

In der letzen heißen Spielphase lassen die Panthers nichts mehr anbrennen und gewinnen das Steirerduell mit 76 zu 70. Marco Car sticht wiedermal mit einer grandiosen Leistung von 27 Punkten und 10 Rebounds hervor.

Kommentar zur Begegnung:
Karl Sommer, Manager der Panthers: “ In der ersten Halbzeit haben wir schlecht gespielt, in der zweiten Halbzeit haben wir besser gespielt und verdient gewonnen.“

Michael Schrittwieser, Headcoach der Bulls: „Gratulation an Fürstenfeld zum verdienten Derbysieg. Wir haben auf Grund der geschwächten Personalsituation verloren.“

Beste Werfer: Car 27, Lee 16, Radakovics 11bzw. Shaw 26, Stegnjaic 11, Holton 10

Traiskirchen Lions vs Güssing Knights
62:75 (18:19, 29:31, 40:45)
Die LIONS beginnen mit Danek, Güttl, Trmal, Vay und Draskovic. Bei den Gästen starten Lanegger, Klepeisz, Burgess, Watts und Wright. Von Anfang an entwickelt sich ein knappes Spiel. Beide Mannschaften legen ihren Fokus auf die Defense, für österreichische Verhältnisse wird extrem hart verteidigt. Zwischenzeitlich erspielen sich die Güssinger zwar eine Vier-Punkte-Führung, Vay kann per Dreier aber sofort verkürzen. Zur ersten Viertelpause steht es 18:19.

Der zweite Abschnitt beginnt für die Traiskirchner extrem schleppend. In der Offensive funktioniert gar nichts, die Knights ziehen angeführt von Watts auf 25:18 davon. Doch dann schrauben auch die LIONS wieder die Intensität in der Defense nach oben und kommen Punkt für Punkt heran. Vor allem Topscorer Vay bekommt viele Würfe. Und der Italo-Argentinier verkürzt kurz vor der Pausensirene auf 29:31.

Güttl eröffnet die zweite Halbzeit mit einem Dreier, doch Güssing kann mit einem 8:0-Run kontern. Traiskirchen hat Probleme sich gegen die körperlich sehr starken Burgenländer zu behaupten, kämpfen aber bis zum Umfallen. Und dieser Kampf wird belohnt. Vier Minuten vor der letzten Pause kann Kapitän Güttl auf 40:40 ausgleichen. Dann geht vorne aber nichts mehr und die Knights stellen bis zur letzten Viertelpause auf 45:40.

Im Schlussviertel wirken die Güssinger über weite Strecken sehr abgebrüht. Traiskirchen lässt sich aber nie endgültig abschütteln. Immer wieder erhöhen die Gäste den Vorsprung auf zehn Punkte, immer wieder kann Traiskirchen aber verkürzen. Drei Minuten vor Schluss beträgt der Rückstand der LIONS nur sechs Punkte. Doch der Meister bleibt abgebrüht und macht in den wichtigen Situationen genau die richtigen Dinge. Schlussendlich verliert Traiskirchen mit 62:75.

Kommentare zur Begegnung:
Franz Zderadicka, Headcoach der Lions: „Wir haben alles gegeben und in der Defense sehr lange dagegengehalten. Am Ende muss man heute aber die höhere Qualität der Güssinger anerkennen.“

Matthias Zollner, Headcoach der Knights: „Wegen unserer starken Defense in einem Auswärtsspiel haben wir das Spiel verdient gewonnen.“

Presseinfo Basketball Bundesliga/ABL/ÖBL/red.

17.10.2015


Die mobile Version verlassen