Swans Gmunden mühen sich zum Derby-Sieg
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Die 7. Runde in der Basketball Bundesliga stand ganz im Zeichen der „Derbys“: Das Oberösterreichische – nämlich jenes gegen den letzten Tabellenplatz – wurde die erwartet enge Kiste. Die Swans Gmunden rangen den WBC Wels mit 81:77 nieder. Das Niederösterreichische heimsten die Klosterneuburg Dukes mit einem 75:70 bei den Traiskirchen Lions ein. Einen klaren 88:79-Erfolg feierten die Gunners Oberwart gegen den BC Vienna.

Im Oberösterreich-Derby konnten die Swans Gmunden die „Rote Laterne“ an den WBC Wels weiterreichen, da sie mit einem knappen 81:77 deren zweiten Saisonsieg feierten. „Vater des Sieges“ war Daniel Friedrich: Der junge Pointguard machte 29 Punkte und verteilte 9 Assists. Speziell die Assists (20:13) waren diesmal ein Faktor, der die Swans nach einem zwischenzeitlichen minus 9 (51:60) zurückbrachte. In einer hitzigen Schlussphase – geprägt von stop-the-clock-fouls – behielt Gmunden mit 78% von der Linie Nerven. Beim WBC, der ohne den gesperrten Davor Lamesic auskommen musste, überzeugte William Carter (25 Punkte, 10 Rebounds) mit einem Double-Double.

Das Steiermark-Derby brachte die Fürstenfeld Panthers als Sieger hervor. Sie gewannen mit 78:73 beim UBSC Graz. Den Grundstein für den Sieg legten die Panthers bereits im 2. Viertel, das sie mit plus 16 für sich entscheiden konnten. Die Grazer bleiben damit vor heimischem Publikum sieglos – auch weil sie nur 50% von der Linie trafen und 21 Turnover verzeichneten. Die Panthers ziehen mit diesem Sieg in der Tabelle zwischenzeitlich an den bulls Kapfenberg vorbei und teilen sich mit den Gunners Oberwart den 2. Platz hinter Güssing.

Das Niederösterreich-Derby brachte ebenfalls einen Auswärtssieg – nämlich den 75:70-Sieg der Klosterneuburg Dukes, deren Zweiten in Serie. Die Traiskirchen Lions waren Großteils in Führung gelegen, hatten mit Benedikt Danek (11 Assists) einen perfekten Regisseur. Doch gegen Ende flatterten die Nerven: Fabricio Vay vergab zweimal 1-gegen-0, Curtis Bobb ließ einen Dreier raus – und Jozo Rados (19 Punkte, 10 Rebounds) war Inside nicht zu kontrollieren.

Deren bereits 5. Saisonsieg feierten die Gunners Oberwart mit einem 88:79 über den BC Vienna. Die Burgenländer boten erneut über 40 Minuten eine aggressive und energische Defense, die den Wienern schon Mitte des 3. Viertels den Zahn zog. Anfangs noch dick da mit einem Zonen-Defense, schwanden beim Vizemeister zusehend die Kräfte. Oberwart hatte vor allem aus der Distanz (50% vom Dreier) alles unter Kontrolle und neben Top-Scorer Quincy Diggs (19) auch Adomas Drungilas (15).

Die Ergebnisse und Spielpaarungen der 7. Runde im Überblick:
Swans Gmunden – WBC Wels
81:77 (13:13, 33:34, 51:57)
Gunners Oberwart – BC Vienna
88:79 (20:25, 48:43, 71:59)
Traiskirchen Lions – Klosterneuburg Dukes
70:75 (18:10, 39:34, 57:54)
UBSC Graz – Fürstenfeld Panthers
73:78 (17:15, 24:38, 41:48)
Güssing Knights – bulls Kapfenberg
Montag, 19.00 im AktivPark

Die Ergebnisse der 7. Runde im Detail:
Swans Gmunden WBC Wels
81:77 (13:13, 33:34, 51:57)
Vor einer angesichts der Tabellensituation guten Kulisse, entwickelt sich von Anfang an ein kampfbetontes aber wenig hochklassiges Spiel. So steht es in der 7. Minute erst 7:7. Dann finden beide Teams ihren Offensivrhythmus etwas besser, es bleibt dabei spannend und daher geht es unentschieden in die erste Viertelpause. Im zweiten Viertel geht es weiterhin knapp her, obwohl es einige Runs gibt. Mehr als ein +3 für die Swans (28:25, 16.) bzw. ein +6 für den WBC (28:34, 19.) schaut dabei aber nicht heraus. Die letzten fünf Punkte der ersten Halbzeit erzielen schließlich die Swans und damit geht es mit nur einem Zähler Differenz in die Kabinen.

Den besseren Start in Hälfte zwei erwischen die Gäste, die auf 35:41 stellen (23.), zwei Minuten später steht es aber schon wieder nur mehr 41:43. Dann wechselt der Welser Vorsprung mehrmals zwischen 2 und 4 Punkten, wobei die Swans die tollsten Chancen zum Ausgleich vergeben. Aber auch die Gäste machen in einer nun wirklich nicht berauschenden Begegnung viele Fehler und so können sie ihrerseits zunächst kein Kapital schlagen. Am Ende des Viertels hat dann der WBC aber doch mehr richtige Entscheidungen getroffen und erhöht seinen Vorsprung noch auf 6 Punkte. Zum Start des Schlussabschnittes begehen die Schwäne innerhalb einer Minute 4 Fouls und Wels zieht auf 60:51 davon. Doch Gmunden gibt nicht auf und kommt bis zur 36. Minute wieder auf 61:64 heran. In Minute 37 gibt es dann sogar den Ausgleich (65:65) – und für eine spannende Schlussphase in der Volksbank Arena ist wieder einmal gesorgt. Da sieht das Publikum die erste Gmundner Führung in Halbzeit Zwei zum 69:67 (39.) – und die wird bis 47 Sekunden vor dem Ende auf 73:68 ausgebaut. Der WBC vergibt auch den nächsten Angriff und muss die Hausherren nun an die Freiwurflinie schicken. Da behält Gmunden die Nerven, auf der anderen Seite trifft aber Wels zwei Dreier und so ist die Begegnung 13 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 79:74 noch immer nicht entschieden. Umso mehr, als Devante Wallace sechs Sekunden vor dem Ende drei Freiwüfe verwandelt. Aber auch Devereaux Manley behält auf der anderen Seite zweimal die Nerven, ehe Benjamin Mair zweimal für den WBC vergibt und so der Sieg der Schwäne fixiert ist.

Stellungnahmen zum Spiel:
Tilo Klette, Kapitän der Swans: „Es war ein großer Kampf von beiden Mannschaften. Es war kein schönes, aber ein sehr einsatzfreudiges Spiel. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, ehe Wels im letzten Viertel neun Punkte vorne war. Dann haben wir die Defensive umgestellt und am Schluss die Nerven behalten und die wichtigen Freiwürfe getroffen.“

Dana Beszcynski, Assistent-Coach des WBC: „Gratulation an Gmunden. Am Ende des Spiels haben sie die Nerven besser bewahrt. Wir haben einfach zu viele Turnover gemacht und am Ende hat Gmunden verdient gewonnen.“

Besten Werfer: Friedrich 29, Klette 15, McLaughlin 14 bzw. Carter 25, Okorie 17, Wallace 11;

Gunners Oberwart BC Vienna
88:79 (20:25, 48:43, 71:59)
Die Anfangsphase im Spiel der Gunners Oberwart gegen den BC Vienna gehört den Gästen: Sie spielen strukturiert im Angriff und souverän in der Verteidigung. Erst nach einigen Minuten gewinnen die Gastgeber an Sicherheit, dank Bogic Vujosevic baut Wien den Vorsprung aber auf plus 7 aus (7:14). Danach beweist der Litauer Adomas Drungilas Treffsicherheit aus der Distanz und verkürzt den Rückstand der Gunners. Mit 20:25 geht es in den zweiten Abschnitt. Oberwart wird stärker und geht dank Chris Ferguson erstmals in Führung (38:36). Wien gelingen bis zur Pause nur mehr fünf Punkte, den Gunners hingegen doppelt soviele – mit 48:43 geht es in die Pause.

Nach Seitenwechsel entwickelt sich zunächst ein Spiel auf Augenhöhe, die Gunners haben jedoch immer die richtige Antwort auf die Punkte des BC Vienna. Dort ist neben Vujosevic vor allem Predrag Miletic oft erfolgreich. Bei den Gunners geigen in der Schlussphase des dritten Abschnitts Benjamin Blazevic und Sebastian Käferle ordentlich auf. Mit 71:59 für Oberwart geht es in das letzte Viertel. Nach einem Dreier von Derek Jackson zum 76:63 scheint der Wille von Wien gebrochen. Christoph Nagler erzielt zwar noch einige schöne Distanzwürfe, aber Oberwart kontert – meist in Form von Quincy Diggs – alle Bemühungen der Gäste erfolgreich. Am Ende gewinnen die Gunners Oberwart gegen den BC Vienna verdient mit 88:79.

Stellungnahmen zum Spiel:
Chris Chougaz, Headcoach der Gunners: „Wir haben gegen ein sehr offensivstarkes Team einen intensiven Fight geliefert. Entscheidend war unsere Energie im Spiel.“

Zoran Kostic, Headcoach des BC: „Wir hatten zu wenig Luft.“

Besten Werfer: Diggs 19, Drungilas 15, Ferguson 14 bzw. Miletic, Vujosevic je 18, Nagler 16, Fairell 14;

Traiskirchen Lions Klosterneuburg Dukes
70:75 (18:10, 39:34, 57:54)
Die Lions, die auf Aryee verzichten müssen, beginnen mit Danek, Güttl, Trmal, Vay und Draskovic. Bei den Dukes, denen Suljanovic und Müller fehlen, starten Lowe, Vieider, Cooke, Chappell und Rados. Es entwickelt sich von Anfang an ein enges Spiel, in denen auf beiden Seiten etwas Nervosität zu spüren ist. Traiskirchen kann diese aber drei Minuten vor der ersten Pause abschütteln. Durch starke Defense und schnelle Ballbewegung legen die LIONS einen 11:0-Run zum 18:10 hin.

Tarolis erzielt die ersten Punkte des zweiten Abschnitts, dann erfängt sich Klosterneuburg aber wieder. Vor allem Lowe reißt jetzt das Spiel an sich. Der Pointguard schlägt seine Gegenspiele immer wieder im Eins-gegen-eins, schließt dann selber ab oder findet den freien Mann. Der US-Amerikaner ist es auch, der zwei Minuten vor der Pause per Dreier auf 32:32 stellt und die Dukes kurz darauf wieder in Führung bringt. Dann folgen aber wieder sieben Punkte der LIONS zum 39:34-Pausenstand.

Auch nach der Pause ist es ein Spiel auf Messers Schneide. Traiskirchen führt zwar pausenlos, kann sich aber nie entscheidend absetzen. Drei Minuten vor der letzten Viertelpause sieht es dann aber doch so aus, als würden Trmal und Co. zum entscheidenden Lauf ansetzen. Sie führen 53:44, doch Rados Inside und Bobb mit einem Dreier verkürzen vor dem Schlussabschnitt auf -3.

Der Oldie legt einen Dreier zum Ausgleich nach, doch Güttl kann sofort kontern. Jetzt geht es hin und her, kein Team kann sich einen Vorsprung erspielen. Fünf Minuten vor Schluss ist es wieder Güttl, der zum 63:62 trifft. Nur Sekunden später verletzt er sich aber am Sprunggelenk, für ihn ist das Spiel vorbei. Vay erhöht trotzdem auf 65:62, Rados und Vieider treffen für Klosterneuburg. Einmal kann Danek mit drei Freiwürfen die Führung noch zurückholen, in den letzten Minuten geht aber nichts mehr. Die Dukes erweisen sich als abgebrühter Mannschaft und gewinnen das Spiel 75:70.

Stellungnahmen zum Spiel:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Ein Spiel, das wir nie verlieren dürfen, nicht einmal knapp hätte es sein dürfen. Am Ende war dann keiner in der Halle, der Sicherheit und Ruhe ins Spiel gebracht hat.“

Armin Göttlicher, Headcoach der Dukes: „Nach einer schwachen ersten Halbzeit haben unsere Youngsters das Spiel gedreht, unsere Oldies haben es dann entschieden.“

Besten Werfer: Trmal 18, Vay 16, Danek, Tarolis je 10 bzw. Rados 19, Cooke 16, Lowe 13;

UBSC Graz Fürstenfeld Panthers
73:78 (17:15, 24:38, 41:48)
Der UBSC Graz muss weiterhin auf den verletzten Elvis Kadic verzichten, Gaidys (Knöchelverletzung) ist aber dabei. Er bringt mit zwei Dreier und Jure Pelko mit einem Dreier die Heimischen mit 9:2 in Führung (3.Minute).

Die junge Grazer Mannschaft ist fortan zu wenig kaltschnäuzig im Abschluss. Das rächt sich und Fürstenfeld kommt mit zwei Dreier und durch ihre besser werdende Defensive zu zwei Fastbreaks und auf 13:!7 heran. Ein Defensivrebound der Grazer wird z.B. nicht gefangen, obwohl es möglich wäre, und wird dem Fürstenfelder Ware zugetippt, der völlig alleinstehend unter dem UBSC Korb das Geschenk annimmt und seine 2 Punkte zum (15:17) macht.

Das 2. Viertel der UBSC Spieler lässt ihren Coach um Jahre altern. Marko Car sieht die Lücken in der Grazer Defensive und bringt Fürstenfeld erstmals mit 19:17 in Führung (11. Minute). Im körperbetonten Spiel häufen sich die Turnover der Grazer und mit ihrer lahmen Defensive kippt das Spiel und Fürstenfeld zieht auf und davon. Wieder ist es der Grazer Gaidys der das Halbzeitergebnis (nur 7 Punkte von Graz im 2. Viertel) noch leicht beschönigt 24:38.

Die UBSC Spieler kommen nach der Halbzeitpause aggressiver aufs Spielfeld zurück.

Es gelingt ihnen dadurch den Rückstand zu verkürzen, aber durch falsche Entscheidungen und einer schlechten Freiwurfausbeute, aber vielleicht lag es auch daran, dass sie erstmals in der 25. Minute an die Freiwurflinie kamen, brachten sie sich um den Lohn ihres Einsatzes. 41:48 (30.Minute).

Der Grazer Fabian Richter überknöchelt, nimmt auch wie Gaidys den zuständigen Betreuer in Anspruch.

Angefeuert durch die Grazer Fans kämpfen sich die UBSC Spieler immer näher heran. 61:66 (39. Minute). Die letzte Spielminute wird sehr lang und überaus spannend. Die Grazer zwingen Fürstenfeld durch eine tolle aggressive Defensive zu Turnover und kommen 0:41 Sek. vor Spielende auf 66:70 heran. Mit 0:13 auf der Spieluhr bringt der UBSC Spieler Schaal Graz auf 71:73. Das Spiel wird dann an der Freiwurflinie von Fürstenfeld gewonnen.

Stellungnahmen zum Spiel:
Pit Stahl, Headcoach des UBSC: „Wir machten zu viele Fehler im 2. Viertel, erst Mitte drittes Viertel haben wir uns unsere Freiwürfe erarbeitet und hatten dann Pech im Finish.“

Karl Sommer, Manager der Panthers: „Unser starkes 2.Viertel war für den Sieg verantwortlich, aber es war das erwartete schwere Spiel.“

Besten Werfer: Gaidys 16, Hasenburger, Pelko je 14, Schaal 12 bzw. Blazan, Ware je 17, Car 15, Cigoja 11;

Presseinfo ADMIRAL Basketball Bundesliga/ABL/ÖBL/red.

18.10.2015


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