Die Dragons St. Pölten übernehmen mit einem 72:65-Auswärtssieg bei den Mattersburg Rocks die Tabellenführung in der ZWEITEN Basketball Bundesliga. Eine bittere Niederlage setzte es für die Mistelbach Mustangs, die daheim erst in der Schlussphase den Raiders Villach mit 75:76 unterlagen. Die Vienna D.C. Timberwolves besiegen die Radenthein Garnets, die BBU Salzburg fertigt die Wörthersee Piraten ab – und die Dornbirn Lions bekamen von KOS Posojilnica eine weitere Niederlage.
Das „Giganten-Duell“ zwischen den Mattersburg Rocks und den Dragons St. Pölten ging nach Niederösterreich: Die Landeshauptstädter fügten mit einem 72:65 den Rocks deren erste Saisonniederlage zu – und übernehmen damit die Tabellenspitze. Bei den Dragons überragte deren Kapitän Martin Speiser: Er war mit 28 Punkten Top-Scorer der Partie – verbuchte aber auch 7 Rebounds, 5 Assists und Steals. Seine Fähigkeiten präsentierte er vor allem im dritten Abschnitt, den St. Pölten mit 21:14 an deren Fahnen heftete – und somit einen Polster herausspielte. Bei den Rocks, die auf David Jandl verzichten mussten, lief wenig zusammen: Artner (8 Versuche), Nicoli (3) und Ulreich (5) trafen keinen einzigen Dreipunkter.
Die zweite niederösterreichische Mannschaft, die Mistelbach Mustangs, kassierten eine 75:76-Niederlage von den Raiders Villach. Dabei lagen die Mustangs zumeist voraus, waren zwischenzeitlich um 13 Punkte voraus. Doch Unachtsamkeiten in den Schlussphase und ein glänzend aufgelegter Marko Kolaric (28 Punkte), ließen die Partie zu Gunsten der Kärntner drehen. Nino Gross gelang wenige Sekunden vor Schluss der Siegeskorb.
Einen Sieg feiern auch die Vienna D.C. Timberwolves gegen die Radenthein Garnets. Die favorisierten Wiener taten sich gegen die routinierten Kärntner schwer, waren vor allem mit Vjeran Soldo (29 Punkte) beschäftigt. Schlussendlich entschied die Konzentration zu Gunsten der Wiener.
Ein konzentriertes Auftreten sah man auch wieder von der BBU Salzburg: Die Mozartstädter konnten nach einem 88:75-Sieg über die Wörthersee Piraten endlich wieder anschreiben – und schlossen in der Tabelle zu den punktegleichen Priaten, Raiders und Flames auf. Bei den Piraten erlitt Christof Gspandl einen Wadenbeinbruch.
Deren mittlerweile fünfte Niederlage kassierten die Dornbirn Lions: Die auswärts (4/1) immer deutlich besser agierenden KOS Posojilnica fertigte die Vorarlberger, dank einer berauschenden zweiten Spielhälfte, mit 78:49 ab.
Die Ergebnisse der 9. Runde im Überblick:
Mistelbach Mustangs – Raiders Villach
75:76 (17:17, 38:31, 61:55)
Vienna D.C. Timberwolves – Radenthein Garnets
71:66 (16:15, 40:37, 59:54)
Wörthersee Piraten – BBU Salzburg
75:88 (20:22, 46:42, 62:62)
Dornbirn Lions – KOŠ Posojilnica Bank Celovec
49:78 (18:14, 37:29, 40:48)
Mattersburg Rocks – Dragons St. Pölten
65:72 (13:12, 31:33, 45:54)
Die Ergebnisse der 9. Runde im Detail:
Mistelbach Mustangs Raiders Villach
75:76 (17:17, 38:31, 61:55)
Die Kärntner starten gut. Die Mustangs hatten mit dem 213 cm großen Center der Raiders ihre Probleme. Nach acht Minuten konnte Mistelbach erstmals in Führung gehen. Im zweiten Viertel entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit kleinen Auf und Abs beider Teams, wobei Mistelbach mit einem Vorsprung von +7 in die Halbzeitpause gehen konnte.
Im dritten Viertel bauten die Mustangs ihren Vorsprung auf bis zu 13 Punkte aus doch die Villacher gaben nicht auf und setzten vor allem auf ihren neuen Mann Simon Finzgar. Dennoch hielt Mistelbach einen kleinen Vorsprung (61:55).
Im Schlussviertel schmolz der Vorsprung dahin. Zahlreiche Unachtsamkeiten in der Offensive ließen Punkte auf Seiten der Heimmannschaft Mangelware werden. Ein Dreier bringt die Raiders 15 Sekunden vor Schluss in Führung. Beide Mannschaften scoren noch einmal. Durch einen Ballverlust bringen die Villacher das Spiel mit 75:76 zu Ende.
Stimmen zum Spiel:
Martin Weissenböck, Headcoach der Mustangs: „Wir haben es verabsäumt, das Spiel im 2. und 3. Viertel für uns zu entscheiden. Spielerisch waren wir heute im Angriff nicht gut.“
Vladimir Sismilich, Spieler der Mustangs: „In der ersten Halbzeit waren wir in der Defense gut. Im dritten Viertel hätten wir das Spiel gewinnen müssen, jedoch haben wir uns an das langsame Spiel der Villacher angepasst und sind keine Fast-Breaks gelaufen. Dazu waren wir nicht in der Lage, Kolaric zu stoppen.“
Miran Cilensek, Coach der Raiders: „Mit großen Kampf in der Verteidigung und Disziplin im Angriff haben wir gegen einen Gegner mit mehr Qualität gewonnen.“
Nino Gross, Kapitän der Raiders: „Es war das erwartet harte Spiel. Mistelbach hat sich heuer gut verstärkt. Zum Schluss hat man gesehen was für eine Qualität wir haben. Wenn wir das 40 Minuten spielen, können wir jeden schlagen.“
Beste Werfer: Sismilich 24, Semerad 21, Dygryn 14 bzw. Kolaric 28, Finzgar 16, Richmond-Jackson 12;
Vienna D.C. Timberwolves Radenthein Garnets
71:66 (16:15, 40:37, 59:54)
Das erste Viertel ist gezeichnet von guter Defense auf beiden Seiten, kein Team kann sich absetzen. Die Wölfe beschließen den Abschnitt mit einem 5:0-Run und führen 16:15.
Die Garnets, die auf ihren erkrankten Coach Jovanovic verzichten müssen, starten in die zweiten Minuten mit einem 7:0-Lauf, die Wolves halten mit David Geisler und Renato Poljak dagegen, liegen aber bis zur 18. Minute immer knapp zurück. Dank druckvollerer Defense und eines Geisler-Dreiers geht es mit einem 40:37 in die Pause.
Auch nach Seitenwechsel halten die Timberwolves die Intensität hoch, verabsäumen es aber, durch fehlerhaften Abschluss davonzuziehen. Radenthein bleibt durch den unglaublich treffsicheren Vjeran Soldo (13 Punkte im 3. Viertel dran), angeführt von Claudio Vancura und Vince Polakovic legen die Hausherren auf 59:54 vor.
Polakovic und Co. stellen bis zur 35. Minute auf 67:58, danach können die Wölfe aber vier Minuten lang nicht scoren und nach einem Dreier von Patrick Biedermann und einem Layup nach Steal von Matej Pirija heißt es nur noch 67:66. In der Schlussminute machen Poljak und Vancura mit zwei Korblegern aber alles klar.
Stimmen zum Spiel:
Hubert Schmidt, Headcoach der Timberwolves: „Radenthein hat sehr gut verteidigt und uns am Rebound und durch die Wurfstärke von Soldo Probleme bereitet. Wir haben heute von Anfang an nicht gut getroffen und sind daher zufrieden, an einem offensiv nicht so guten Tag gegen einen starken Gegner gewonnen zu haben.“
Philipp Aigner, Kapitän der Timberwolves: „Gratulation an Radenthein zu einer starken Leistung. Wir freuen uns über einen wichtigen Sieg.“
Patrick Biedermann, Kapitän der Garnets: „Unsere Defense war okay, aber mit dieser Trefferquote kannst du nicht gewinnen.“
Daniel Gaberle, Spieler der Garnets: „Wir haben gut gespielt, am Ende hat es nicht gereicht. Wir haben zu viele Eigenfehler gemacht.“
Beste Werfer: Geisler 19, Polakovic 15, Poljak 14 bzw. Soldo 29, Pirija 11, Zavrsnik 8;
Wörthersee Piraten BBU Salzburg
75:88 (20:22, 46:42, 62:62)
Beide Teams starten sehr konzentriert in das Spiel, sind sofort hellwach und stark in der Defensive. BBU Salzburg wirkt aber etwas bissiger, die Piraten machen zu viele Fehler und haben auch kein Glück im Abschluss. Mit großem Einsatz kämpfen sie sich aber zurück ins Spiel und gehen mit nur zwei Punkten Rückstand in die Viertelpause.
Im zweiten Viertel gehen die Wörthersee Piraten konzentrierter ans Werk, bei BBU Salzburg kontrollieren Breuer und Sormaz das Spiel und machen wichtige Punkte. Gegen Ende des Viertels gehen die Piraten mit spielerisch starken Szenen in Führung – zur Pause steht es 46:42 für die Wörthersee Piraten.
Das Spiel bleibt weiter eng, diesmal kommt BBU Salzburg stärker aus der Pause zurück und bringt die Piraten in Bedrängnis. Die Wörthersee Piraten spielen sich immer wieder einen Vorsprung heraus und vergeben diesen durch disziplinloses Spiel. BBU Salzburg nutzt diese Chancen und daher auch der Stand von 62:62 nach dem 3. Viertel.
Auch die Pausenpredigt von Piraten Headcoach Dragan Sliskovic ändert nichts am Spiel der Wörthersee Piraten. BBU Salzburg nutzt konsequent die Schwächen der Klagenfurter aus, kann die Führung ausbauen und gewinnt das S
Stimmen zum Spiel:
Dragan Sliskovic, Headcoach der Piraten: „Wir haben es nicht geschafft den Heimvorteil zu nutzen und es zugelassen dass der Gegner stärker wird. Offensiv haben wir nicht genug Geduld gehabt daher hat Salzburg auch verdient gewonnen.“
Christian Erschen, Kapitän der Piraten: „Wir haben uns nicht an unsere Taktik gehalten, schlecht geworfen und wir sind auch mit der Härte der Salzburger nicht zurechtgekommen.“?
Christian Raus, Headcoach der BBU: „Es war nach 5 Niederlagen ein wichtiger Sieg, auch für die Moral meiner Mannschaft. Die Piraten sind ja ein direkter Gegner um die Play-Off Plätze und da sind wir jetzt wieder dabei!“
Jamie Kohn, Spieler der BBU: „Es war ein hartes Spiel gegen die Piraten und der Sieg war sehr wichtig um einen Schritt aus unserer Krise nach der Niederlagenserie mit den 5 verlorenen Spielen in Serie zu machen.“
Beste Werfer: Huber 36, Buggelsheim, Erschen je 13 bzw. Breuer 29, Kohn 22, Sormaz 16;
Dornbirn Lions KOŠ Posojilnica Bank Celovec
49:78 (18:14, 37:29, 40:48)
Die Lions starten stark mit 9:4 in der 4. Minute. Mali hält die Gäste im Spiel zum Viertelstand 18:14 für die Lions. Die Partie bleibt im 2. Viertel ausgeglichen. Die Heimischen verlieren aber im 3. Viertel komplett den Faden: in der Offense, wie in der Defense war KOS eiskalt – nützte Fastbreaks und gewann verdient.
Stimmen zum Spiel:
Philipp Nägele, Assistent-Coach der Lions: „Wir haben gut gestartet, aber leider komplett den Faden verloren. Die Motivation war hoch, die Enttaeuschung jetzt ebenso.“
Markus Mittelberger, sportlicher Leiter der Lions: „Die 2. Halbzeit war desastroes und die Mannschaft sollte nun erkennen, dass sie sich im Abstiegskampf befindet. Mit einer Leistung wie in der 2. Halbzeit haben wir in dieser Liga nichts verloren.“
Rok Zupan, Headcoach von Kos: „Wir haben in der 2. Halbzeit das Spiel gedreht und verdient gewonnen.“
Beste Werfer: Stadelmann 11, Tobar 10, Kevric 8 bzw. Kalamanda 25, Strazar 19, Mali 16;
Mattersburg Rocks Dragons St. Pölten
65:72 (13:12, 31:33, 45:54)
Nun ist es amtlich, kein Team in der ZWEITEN Bundesliga ist mehr ohne Niederlage, die Dragons setzten sich im Spitzenspiel in Mattersburg mit 72:65 durch. Beide Teams waren nicht komplett und nervös, denn Scoring war im ersten Viertel Mangelware. Nach fünf Minuten lief es für Mattersburg besser, 8:4 der Punktestand. Das Niveau steigerte sich mit Fortdauer der Partie, beide Teams waren aggressiv und ließen wenig zu, es wurde den 180 Fans ein echter Knüller geliefert.
Nun wurden die Dragons stärker, mit guter Reboundarbeit verschafften sie sich immer wieder zweite Möglichkeiten, die Rocks vermissten Wolfgang Träger schmerzlich. Bis zur Halbzeit hatte Kapitän Martin Speiser Sorge getragen, dass seine Mannschaft knapp in Front lag (33:31). Nach Wiederbeginn wurde es für sogar noch etwas einfacher. Immer wieder scorte einer der beiden Böck-Brüder, der BKM hingegen mühte sich in der Offensive zu Punkten. Die Trefferquote erreichte an diesem Tag nicht ihre gewohnte Höhe. Zwischenzeitlich betrug der Vorsprung der St. Pöltner bereits zweistellige Ausmaße, etwa bei 54:41. Im letzten Quarter sorgte Kapitän Stefan Ulreich für einen Ruck in seiner Mannschaft, sukzessive wurde verkürz und Topscorer Hannes Artner sorgte nach einem Bonus-Freiwurf für den Ausgleich (60:60). Doch von da ab vergaß der BKM wieder auf das Rebounden, Martin Speiser hingegen übernahm wieder das Kommando und führte seine Farben zum 72:65-Erfolg.
Stimmen zum Spiel:
James Williams, Headcoach der Rocks: „Die Reboundarbeit machte den Unterschied, dadurch hat St. Pölten immer wieder zweite Chancen bekommen. Auch die „Hustle-Plays“ gingen mehrheitlich an den Gegner, das machte es uns schwer. Sie haben härter gespielt.“
Stefan Ulreich, Kapitän der Rocks: „Im letzten Viertel haben wir noch den Ausgleich geschafft, aber dann immer wieder einfache Punkte des Gegners zugelassen. Das hat am Ende den Ausschlag gegeben.“
Stefan Jäger, Pressesprecher der Dragons: „Es war ein verdienter Sieg nach hartem Kampf und ein tolles Spitzenspiel. Gratulation an die gesamte Mannschaft!“
Jurica Smiljanic, Headcoach der Dragons: „Es war ein gutes Spiel von beiden Teams, den Unterschied hat der Rebound ausgemacht. Da haben wir heute gut gearbeitet. Auch mit der Team-Defense bin ich sehr zufrieden.“
Beste Werfer: Artner 22, Ulreich 14, Gmeiner 12 bzw. Speiser 28, Böck C. 13, Böck L., Bauch je 11;
Presseinfo der ADMIRAL Basketball Bundesliga/ABL/ÖBL/red.
22.11.2015