Gunners Oberwart schlagen Traiskirchen Lions, Graz gewinnt gegen Dukes Klosterneburg
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Zwei Auswärtssiege brachten die Sonntagsspiele der Basketball Bundesliga – denn die Traiskirchen Lions scheitern mit 71:72 vor heimischer Kulisse an den Gunners Oberwart und die Klosterneuburg Dukes müssen sich zum insgesamt dritten Mal in dieser Saison dem UBSC Graz beugen (72:80). Damit machen die Steirer in der ABL-Tabelle weiter Boden gut und liegen nur noch einen Sieg hinter dem Neunten (Gmunden). Oberwart schloss zum Zweiten Fürstenfeld auf und Klosterneuburg sowie Traiskirchen liegen auf den Plätzen sechs und sieben, punktegleich mit Kapfenberg und Wels.
Cupsieger Gunners Oberwart beendete in einem spannenden Krimi die Heimserie der Traiskirchen Lions. Die Burgenländer konnten beim hauchdünnen 72:71-Erfolg glückliche zwei Punkte einsacken – und den Niederösterreichern ihre erste Niederlage seit sieben Heimspielen (18. Oktober, 70:75 gegen Klosterneuburg) zufügen.

Oberwart begann deutlich besser (2:7), ehe Donatas Tarolis – drei von drei Dreipunkter– gegen Ende eine 16:14-Führung festmachte. Oberwart verzweifelte an der Freiwurflinie (insgesamt 13/25) und an der Zonen-Defense der Lions. Dann tobte sich Milovan Draskovic aus, stellte im Nu auf 28:20 für die Löwen. Angeführt von Sebastian Käferle kamen die Gunners noch in Halbzeit eins zurück, gingen gar mit einem Wolf-Dreier auf 37:33 weg. Aryee und Vuletic holten für die Lions nach Wiederbeginn die Führung zurück (43:41), ehe Quincy Diggs – dem bis dato kaum etwas gelang – die Gunners mit 56:52 in Führung brachte. Kurz davor wurden Chris Ferguson und Florian Trmal nach einem kleinen Ringkampf um den Ball von den Schiedsrichtern ausgeschlossen. Zwei Dreier der Oberwarter zu Beginn des Schlussviertels hätte schon die Vorentscheidung bringen können (52:62) – doch Vay und Danek stemmten sich gegen die Niederlage: Eine Minute vor Schluss verkürzte Fabricio Vay auf 70:72, dann vergab Diggs – Tarolis traf nur einen Freiwurf. Diggs (6/14 vom Freiwurf) ließ anschließend Zwei liegen, ehe Aleksandar Vuletic den entscheidenden Dreipunkter weit neben den Ring setzte.

Die Entscheidung zu Gunsten der Gunners war schlussendlich das Quäntchen Glück und weniger Turnover (15:22). Quincy Diggs war einmal mehr mit 21 Punkten und 8 Rebounds bester Werfer. Bei den Lions waren Fabricio Vay (23 Punkte, 9 Rebounds) und Benedikt Danek (8 Punkte, 8 Assists) auf Betriebstemperatur.

Der UBSC Graz warf sich zurück ins Geschäft um einen Play-Off-Platz. Zum bereits dritten Mal in dieser Saison zwangen die Steirer die Klosterneuburg Dukes in die Knie. Ein glattes 80:72 sicherte der Truppe von Headcoach Pit Stahl den nun achten Saisonsieg, Klosterneuburg bleibt als einzige Mannschaft der ABL gegen Graz weiterhin sieglos.

Bei Klosterneuburg waren Jozo Rados und Jason Chappell wieder dabei, dafür gab man Curtis Bobb und Christoph Greimeister vor. Graz trat – abgesehen von den langzeitverletzten Brcina, Heuberger und Leitgeb – komplett an und lag gleich mal 5:0 zurück. Prompt drehte Graz auf 7:5 – vor allem weil Povilas Gaidys und Elvis Kadic (21 Punkte) gemeinsam aus der Zweierdistanz über 84% trafen. Mit der Hereinnahme von Joshua Freelove (12 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assists) folgte ein 10:0-Run der Gäste zum 21:33. Klosterneuburg arbeitete sich wieder heran und ging nach einem pausenübergreifenden 8:0-Run prompt mit 44:43 in Führung. Romed Vieider (13 Punkte) schien mit zwei frühen Dreipunktern die Entscheidung zu suchen, ehe Graz – vor allem dank Povilas Gaidys (21 Punkte, 8 Rebounds) – bis zum Viertelende wieder in Führung ging. Mit einem 12:4-Run starteten die Gäste ins Schlussviertel (61:70), schafften wenig später eine zweistellige Führung und gewann schlussendlich souverän.

Abgeschlossen wird die 23. Runde morgen, Montag um 19.00 Uhr im Dome, mit dem Duell BC Vienna gegen Fürstenfeld Panthers. Ab 18.45 Uhr wird das Spiel live im TV übertragen. Bei Wien dürfte Neuzugang John Ofoegbu noch fehlen, Panthers-Verstärkung Luka Kantura sollte eingesetzt werden. Forward Anthony Lee wurde in der Zwischenzeit entlassen.

Die bisherigen Ergebnisse der 23. Runde im Überblick:
Swans Gmunden – Güssing Knights
67:73 (17:21, 38:32, 48:45)
WBC Wels – bulls Kapfenberg
88:79 (18:28, 49:39, 63:59)
Traiskirchen Lions – Gunners Oberwart
71:72 (21:18, 33:37, 52:56)
Klosterneuburg Dukes – UBSC Graz
72:80 (21:23, 38:43, 57:58)
BC Vienna –Fürstenfeld Panthers
Montag, 19.00 im Dome
ab 18.45 live im TV

Die Sonntagsspiele der 23. Runde im Detail:
Traiskirchen Lions Gunners Oberwart
71:72 (21:18, 33:37, 52:56)

Die Lions, bei denen Tarolis wieder dabei ist, beginnen mit Danek, Aryee, Trmal, Vay und Vuletic. Bei den Gunners starten Käferle, McNealy, Diggs, Drungilas und Ferguson. Es ist zunächst ein sehr zerfahrenes Spiel. Vor allem Traiskirchen wirkt nicht „ready“, produziert einen Turnover nach dem anderen und liegt nach vier Minuten 2:7 zurück. Zwei getroffene Mitteldistanzwürfe von Vay lassen die Niederösterreicher dann aber ins Spiel finden. Dann kommt Tarolis statt Trmal, der schon sein drittes Foul kassiert, in die Partie und stellt sich gleich mit einem Dreier ein. Die Gunners tun sich jetzt schwerer den Weg zum Korb zu finden. Die Lions sind es, die nach einem weiteren Tarolis-Dreier zur ersten Viertelpause 21:18 führen.

Die Anfangsphase des zweiten Viertels gehört Draskovic. Der 2,14 Meter-Riese macht sieben Punkte in Serie und bringt die Lions auf 28:20, was Gunners-Coach Chris Chougaz zu einem Time-Out zwingt. Und diese zeigt Wirkung. Traiskirchen tut sich jetzt extrem schwer zu scoren. Auf der anderen Seite ist es immer wieder Ex-Löwe Käferle, der die Zonen-Defense knackt. Mit einem 13:2-Run beenden die Gunners die erste Halbzeit, es steht 33:37.

Die ersten Punkte nach der Pause erzielt Drungilas, dann kommen die Lions aber besser ins Spiel. Mit einem 10:2-Run übernehmen sie die Führung. Jetzt ist es ein Spiel auf Augenhöhe und zwar ein sehr emotionales. Der beste Beweis: Nach 23 Minuten kommt es zwischen Trmal und Ferguson zu einem Gerangel um den Ball. Weil die Schiedsrichter nicht rechtzeitig abpfeifen, bildet sich eine Traube, die nur schwer getrennt werden kann. Trmal und Ferguson werden daraufhin ausgeschlossen. Auch danach geht es heiß her. Den kühlsten Kopf bewahrt Diggs, der für die Gunners die letzten sieben Punkte des dritten Viertels erzielt und für eine 56:52-Führung sorgt.

Dreier von Jackson und Wolf bringen Oberwart zu Beginn des Schlussabschnitts auf 10 Punkte weg, kurze Zeit später verwertet Jackson zwei Freiwürfe zum 55:66. Doch die Lions geben sich noch nicht geschlagen. Vor allem Vay ist es, der Traiskirchen mit fünf Punkten binnen kürzester Zeit wieder zurück in die Partie bringt. Als Aryee ein Fastbreak zum 64:67 abschließt, steht der Lions Dome endgültig Kopf. Dann vergeben die Lions aber zwei offene Dreier zum möglichen Ausgleich, McNealy macht es besser und stellt auf +5 für Oberwart. Doch die Niederösterreicher kämpfen weiter und kommen durch Dreier von Danek und Vay auf 70:72 heran. Tarolis hat von der Linie dann die Möglichkeit auszugleichen, er trifft aber nur einen. Weil Diggs im Gegenzug Nerven zeigt und beide Freiwürfe vergibt, haben die Lions mit dem letzten Wurf die Partie zu entscheiden. Vuletic verwirft den Dreier, Oberwart gewinnt 72:71.

Stimmen zum Spiel:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Wir sind verunsichert, das hat man heute die ganze Zeit gemerkt. Was die Mannschaft heute kämpferisch gezeigt hat, war aber sensationell. Dass der letzte Wurf nicht fällt, ist ärgerlich. Aber wir werden weiter hart arbeiten und hoffentlich bald wieder gewinnen.“

Chris Chougaz, Headcoach der Gunners: „Das war ein großartiger Sieg. Ich will meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wir haben sieben der letzten acht Spiele gewonnen, das ist toll.“

Beste Werfer: Vay 23, Tarolis 12, Draskovic 11 bzw. Diggs 21, Jackson 14, McNealy, Drungilas je 11;

Klosterneuburg Dukes UBSC Graz
72:80 (21:23, 38:43, 57:58)

Die Dukes starten mit einem 5:0-Run durch Rados und Cooke in die Partie. Doch dann zünden die Grazer ihren Turbo und legten ihrerseits einen 7:0-Lauf aufs Parkett. Danach schenken sich beide Mannschaften nichts und liefern sich ein ausgeglichenes Duell. Zwei Minuten vor der ersten Viertelpause führen die Dukes 17:16. Der erste Abschnitt geht allerdings mit 21:23 an die Steirer. Der Start in Viertel 2 verläuft für die Dukes alles andere als nach Plan – zwei Schrittfehler und keine Punkte in den ersten 4 Minuten bedeutet einen 12 Punkte Rückstand. Jason Chappell beendet die Misere der Gastgeber per And-1 zum 24:33. Die Dukes kämpfen sich im Verlauf des Viertels immer weiter heran und gehen mit einem 38:43-Rückstand in die Halbzeitpause.

Die Klosterneuburger kommen mit viel Schwung aus der Kabine und legen gleich einen 6:0-Run aufs Parkett. Graz Coach Pit Stahl zieht die Notbremse und bitte daraufhin seine Mannschaft zum Gespräch auf die Bank. Danach nimmt die Partie erst richtig an Fahrt, es entwickelt sich ein enges Spiel und 2 Minuten vor Ende des dritten Abschnitts steht es 54:54. Auf Seiten der Dukes tritt in dieser Phase besonders Romed Vieider ins Rampenlicht der in diesem Abschnitt 12 Punkte (3 Dreier) erzielt. Beim Stand von 57:58 geht es in die letzte Viertelpause. Die Gäste aus Graz erwischen den besseren Start und bauen ihre Führung bis 4 Minuten vor Schluss auf 9 Zähler aus. Die Defense der Dukes lässt in Folge so einiges zu wünschen übrig und auch offensiv gelingt sehr wenig. So spielen die Grazer ihren 72:80 Sieg verdient nach Hause und die Dukes verlieren ihre dritte Partie gegen die Steirer in dieser Saison.

Stimmen zum Spiel:
Matthias Hager, Manager der Dukes: „Verletzungsserie hin oder her – in so einem wichtigen Spiel kann man sich defensiv nicht so schlecht präsentieren.“

Romed Vieider, Spieler der Dukes: „Offensiv haben wir viele offene Würfe und Lay-Ups verlegt und in der Verteidigung haben wir zu oft geschlafen. Graz ist eine sehr gute Mannschaft und das müssen wir endlich einmal verstehen.“

Pit Stahl, Headcoach des UBSC: „Ich denke es war ein verdienter Sieg. Wir hatten eine Schwächephase im dritten Viertel, die die Dukes und vor allem Vieider ausgenutzt haben. Dann haben wir unsere Defensive stabilisiert und das war der Schlüssel zum Sieg.“

Beste Werfer: Cooke 20, Vieider 13, Bas 12 bzw. Gaidys, Kadic je 21, Freelove 12;

Presseinfo ABL/ÖBL/Admiral Basketball Bundesliga/red.

07.02.2016


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