
Der WBC Wels macht mit dem knappen 71:67 Erfolg über die Traiskirchen Lions einen großen Schritt in Richtung Heimvorteil im Viertelfinale der Basketball Bundesliga. Noch spannender ging es am Traunsee zu: Mit einem 82:80 Overtime-Erfolg des BC Vienna gegen die Swans Gmunden, bringen sich auch die Bundeshauptstädter in eine gute Position, um die Snickers Playoffs vor Heimpublikum zu starten. Zurzeit liegen somit vier Teams punktegleich auf den Rängen zwei bis fünf, nach Abschluss der vorletzten Runde könnten sich auch noch die Fürstenfeld Panthers (bei Sieg gegen Oberwart Anm.) dazu gesellen.
Die Hiobsbotschaft für die Swans Gmunden kam bereits vor dem Spiel: Chris McLaughlin musste die Saison bereits vorzeitig wegen eines Handbruchs beenden. Trotzdem lieferten die Schwäne dem BC Vienna einen fight bis zur letzten Sekunde. Während die Bundeshauptstädter in der ersten Halbzeit noch das Spiel kontrollierten, zeigten sich in der zweiten Halbzeit vor allem Jemal Farmer (20 Punkte) und Tilo Klette (18 Punkte) bereits in Playoff-Form. Zum zweiten Mal in Folge warfen sich die Schwäne in die Verlängerung. Diese erklärte Stjepan Stazic zur Chefsache, der seinen BCV durch einen Dreier zum Sieg führte. Damit besiegelte er nicht nur den achten Tabellenplatz für die Swans nach dem Grunddurchgang, vielmehr brachte er dadurch
auch sein eigenes Team in eine gute Ausgangsposition für das Heimrecht im Viertelfinale der Snickers Playoffs.
Die Traiskirchen Lions und der WBC Wels lieferten sich in einem direkten Duell um den Heimvorteil im Viertelfinale einen wahren Playoff-Vorgeschmack. Ohne Florian Trmal (fehlte aus privaten Gründen Anm.) erwischten die Löwen den besseren Start. Das Spiel wurde geprägt von intensiver Defense auf beiden Seiten. Die Offensive beider Teams bezwang nur selten die variantenreiche Verteidigung. Bei den Lions gelang dies am ehesten Benedikt Güttl (19 Punkte) der seine Löwen im vierten Viertel bereits zu einer 9-Punkteführung warf. Doch Will Carter (21 Punkte) und der WBC trafen in der Crunchtime die besseren Entscheidungen und drehten das Spiel zu ihren Gunsten. Während der WBC somit einem Top-4 Platz sehr nahe ist, benötigen die Lions in der letzten Runde unbedingt einen Erfolg gegen Wien, wollen sie vor Heimpublikum in die Snickers Playoffs starten.
Die 35. Runde der Basketball Bundesliga wird am Montag durch das SKY Live Spiel Gunners Oberwart gegen Fürstenfeld Panthers abgeschlossen. Gelingt den Steirern ein Sieg, liegen vor der letzten Runde fünf Mannschaften punktegleich auf den Rängen zwei bis sechs. Achtung Hochspannung!
Die Spiele der 35. Runde im Detail:
Swans Gmunden BC Vienna
80:82 n.V. (20:17, 34:42, 54:57, 74:74)
Die Swans müssen auf Center Chris McLaughlin verzichten, der mit einem Mittelhandknochenbruch für den Rest der Saison ausfällt, die Gäste können komplett antreten. Im Spiel geht es zunächst ausgeglichen dahin, ehe sich die Swans auf Grund von drei getroffenen Dreiern in Folge in der 6. Minute einen 13:8-Vorsprung herausarbeiten können. In der 9. Minute heißt es sogar 18:12, in die erste Pause geht es mit einem Stand von 20:17. Viertelübergreifend schaffen die Gäste nun 9 Punkte in Folge und stellen auf 20:24 (12.), in der 13.Minute holen sich die Hausherren die Führung aber wieder zurück (25:24). Nun bleibt es ausgeglichen, bei einer Gästeauszeit in der 17. Minute steht es 30:30. Eine Minute später gibt es beim Stand von 30:34 ein Timeout der Schwäne. Was dabei offenbar nicht besprochen wird ist, wie man Freiwürfe trifft. Denn fünf vergebene Chancen von der Linie tragen mit dazu bei, dass der BC letztlich mit einer 42:34-Führung in die Kabinen geht.
Im dritten Viertel kommt Gmunden zunächst auf 40:44 heran (23.), wenig später steht es aber schon wieder 40:49 und es gibt eine Auszeit der Swans (24.). Danach gelingt es den Schwänen, angeführt von Jemal Farmer, den Rückstand auf 49:51 zu verkürzen und den BC zum Timeout zu zwingen (27.). Nun sehen die Zuseher wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem die Gäste vor dem letzten Viertel leicht die Nase vorne haben. Auf Augenhöhe gehte es auch im vierten Viertel weiter, wobei es bis zur 34. Minute dauert, bis die Oberösterreicher wieder einmal in Führung gehen konnen (63:62). Ab diesem Zeitpunkt gibt es endgültig einen Krimi, meist liegt Vienna voran, in der 36. (67:67) und 37. (69:69) Minute steht es unentschieden. In die Schlussminute gehen dann die Hausherren mit einem Ein-Punkte-Vorsprung (73:72). Jason Detrick holt 40 Sekunden vor Spielende die Führung für den BC zurück, mit 33 Sekunden auf der Uhr kann Tilo Klette nur einen Freiwurf zum Ausgleich verwerten. Der nächste Wiener Wurfversuch wird geblockt, auch die Swans können aus den danach noch verbleibenden 12 Sekunden kein Kapital schlagen. Damit sieht die Volksbank-Arena zum zweiten Mal in Folge eine Verlängerung.
Die Gäste müssen die ohne Jonathan Fairell bestreiten, der als erster Spieler kurz vor Ende der regulären Spielzeit sein fünftes Foul ausfasst. Die verbleibenden Akteure tun sich schwer, den Korb zu finden, die ersten sieben Angriffsversuche der Overtime verlaufen erfolglos. Dann trifft der BC einmal, die Swans antworten mit drei Erfolgen zum 80:76. Nach einem Dreipunktespiel von Bogic Vujosevic gehen die Swans mit einer 1-Punkte-Führung in die Schlussminute. Da vergeben die Hausherren und Stjepan Stazic stellt per Dreier auf 80:82. Den Swans verbleiben noch 18 Sekunden – und die können sie – trotz zweier Wurfchancen – nicht nutzen, die Gäste holen sich damit den Sieg.
Stellungnahmen zur Begegnung:
Bernd Wimmer, Headcoach der Swans: „Das letzte Spiel gegen Klosterneuburg haben wir in der zweiten Overtime gewonnen. Heute haben wir die Overtime irgendwie nicht so konzentriert gespielt und Vienna hat wieder Stjepan Stazic gehabt, der uns weh getan hat.“
Darko Russo, Headcoach des BCV: „Wir haben 40 Minuten gekämpft und ich bin fast 40 Minuten mit der Defensive zufrieden. In der Offensive haben wir nach wie vor Probleme, aber wir werden das in absehbarer Zeit verbessern.“
Beste Werfer:
Farmer 20, Klette 18, Poiger 11 bzw. Miletic 18, Fairell 18, Stazic 14
Traiskirchen Lions WBC Wels
67:71 (13:17, 33:36, 53:50)
Die Lions, die auf Florian Trmal verzichten müssen, beginnen mit Danek, Güttl, Vay, Tarolis und Vuletic. Bei den Gästen starten O’Neal, Csebits, Wallace, Lamesic und Car. Traiskirchen findet besser in die Partie. Durch gutes Teamplay führen sie nach drei Minuten mit 9:3. Dann reißt aber der Faden und Wels packt das Wurfhändchen aus. Gleich vier Dreier versenken sie im ersten Abschnitt. Weil Traiskirchen nichts gelingt, führt Wels zur ersten Pause mit 17:13.
Wieder sind es die Lions, die den besseren Start ins Viertel erwischen. Ein 7:0-Run zwingt Mike Coffin zu einem frühen Time-Out, das auch sofort Wirkung zeigt. Sein Team findet zurück in die Partie, die ab diesem Zeitpunkt extrem eng ist. Zwar glänzen die Akteure nicht mit hochklassigen Spielzügen, die Intensität passt aber auf beiden Seiten. Zwei Dreier von Csebits und Carter bringen den Welsern die 36:33-Halbzeitführung.
Zu Beginn des dritten Viertels können die Gäste ihre Führung ausbauen. Wieder ist es der groß aufspielende Carter, der mit einem Dreier auf 41:34 stellt. Doch ein 7:1-Run der Lions bringt sie sofort wieder zurück. Die Oberösterreicher können jetzt meist vorlegen, doch Traiskirchen lässt sich nicht abschütteln. Das liegt vor allem an Güttl. Der Kapitän läuft zur Höchstform auf und ist weder beim Zug zum Korb noch von jenseits der Dreierlinie zu halten. Kurz vor der letzten Viertelpause bringt Güttl sein Team in Führung, Draskovic stellt mit zwei Freiwürfen die53:50- Führung vor dem Schlussabschnitt her.
Die Stimmung im Lions Dome ist jetzt am Kochen. Vor allem, nachdem Aryee bei einem erfolgreichen Lay-Up gefoult wird, den Zusatzwurf trifft und auf 60:53 stellt. Wenig später erhöht Vay sogar auf 62:53, das Momentum ist klar bei den Traiskirchnern. Doch plötzlich wird das Spiel der Lions langsamer und unkonkreter. Falsche Entscheidungen in der Offense ermöglichen den Welsern die Punkt um Punkt näherkommen, schnelle Gegenangriffe. Einmal wehrt sich Tarolis noch, der vier Minuten vor Schluss auf 67:62 stellt. Doch dann ist der Ofen aus. Dem Heimteam gelingt kein einziger Punkt mehr, wodurch Wels vorbeiziehen kann und mit 71:67 gewinnt.
Stellungnahmen zur Begegnung:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Wir haben heute weit unter unseren Möglichkeiten gespielt und trotzdem fünf Minuten vor Schluss um neun Punkte geführt. Danach haben wir aber unerklärlicherweise aufgehört Basketball zu spielen und haben schlechte Entscheidungen getroffen. Sehr bitter.“
Mike Coffin, Headcoach des WBC: „Es war kein schönes Spiel heute. Wir sind aber bis zum Schluss als Team aufgetreten und haben am Ende ein bisschen glücklich aber wie ich denke verdient gewonnen.“
Beste Werfer:
Güttl 19, Vay 17, Danek 13, bzw. Carter 21, Csebits 13, Lamesic 8, Wallace 8
Die Spielpaarungen der 35. Runde im Überblick:
UBSC Graz – bulls Kapfenberg
80:88 (16:25, 39:51, 61:67)
Swans Gmunden – BC Vienna
80:82 n.V. (20:17, 34:42, 54:57, 74:74)
Traiskirchen Lions – WBC Wels
67:71 (13:17, 33:36, 53:50)
Gunners Oberwart – Fürstenfeld Panthers
Montag, 19.00 Uhr in der SPH Oberwart
live im TV
Presseinfo ABL/ÖBL/Admiral Basketball Bundesliga/red.
17.04.2016