Dominic Thiem feiert klaren Erfolg über Gerald Melzer –  Jürgen Melzer zwingt Roberto Bautista Agut in die Knie

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Dominic Thiem ist mit einer bärenstarken Leistung in die mit 2.467.310 Euro dotierten Erste Bank Open 500 gestartet! Der aktuelle Weltranglisten-Neunte fegte am Dienstag im Österreicher-Duell vor 7.500 Zuschauern in der prächtig gefüllten Wiener Stadthalle Gerald Melzer (ATP-Rang 74) in 63 Minuten mit 6:0, 6:3 vom Platz und bekommt es nun am Donnerstag im Achtelfinale mit dem Serben Viktor Troicki zu tun, der den Südafrikaner Kevin Anderson in einer umkämpften Partie mit 4:6, 7:6 (7/5), 7:5 bezwang. Nach Thiem zog auch Jürgen Melzer in die Runde der letzten 16 ein. Der 35-jährige Wien-Sieger der Jahre 2009 und 2010 zeigte gegen den als Nummer vier gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut eine sensationelle Leistung und zwang den Weltranglisten-14. mit 6:3, 7:5 in die Knie. Nächster Gegner des Routiniers ist der Sieger der Mittwoch-Partie zwischen dem Italiener Fabio Fognini und dem Spanier Albert Ramos-Vinolas.

Dominic Thiem startete wie aus der Pistole geschossen in das Kräftemessen mit seinem niederösterreichischen Landsmann. Der vierfache Saisonsieger (Buenos Aires, Acapulco, Nizza, Stuttgart) agierte vom ersten Ballwechsel an hoch konzentriert und benötigte lediglich 21 Minuten zum Gewinn des ersten Satzes. Wie groß die Dominanz Thiems in der Anfangsphase war, zeigt auch die Tatsache, dass im ersten Durchgang 25 von 33 ausgespielten Punkten auf das Konto des Lichtenwörthers gingen. Nach dem Ausgleich zum 1:1 im zweiten Satz kam Melzer ein wenig besser ins Spiel, doch mit dem Break zum 5:3 war die Entscheidung zugunsten Thiems endgültig gefallen.

„Ich habe einen Superstart erwischt, das hat das Ganze natürlich ein bisschen erleichtert. Ich habe mit ein wenig Glück das zweite Break geschafft und damit war der erste Satz gelaufen. Der zweite Satz war dann sehr eng und intensiv, in Summe war es ein gutes Match von mir“, meinte Thiem. „Mit diesem Sieg ist mir eine große Last von den Schultern gefallen. Das ist hier ein absolutes Highlight für mich, ich liebe dieses Turnier über alles, daher wollte ich nicht in der ersten Runde die Segel streichen. Ich bin heilfroh, dass ich zumindest noch eine Partie spielen darf“, richtete Österreichs Nummer eins seinen Blick bereits auf das Achtelfinale am Donnerstag gegen Troicki. Die bisher einzige Begegnung gegen den 30-jährigen Serben mit Weltranglisten-Position 28 hat Thiem im Juli 2014 in Gstaad auf Sand verloren. „Er ist ein guter Fighter, der mit seiner Rückhand und dem Return einiges anrichten kann. Das Match von damals ist allerdings kein Maßstab, weil hier die Bedingungen ganz anders sind“, so Thiem.

Gerald Melzer hatte an der klaren Niederlage nichts zu beschönigen. „Wenn du gegen ihn einen falschen Schlag machst, dann ist es vorbei. Dominic ist als Top-Ten-Spieler einfach auf einem anderen Level. Ich war komplett chancenlos.“ Der 26-Jährige hatte auch mit dem zügigen Belag in der Wiener Stadthalle so seine Probleme: „Auf Sand ist es eine andere Geschichte, da kann ich ihm wehtun. Aber hier hat er mich erdrückt.“

Ganz anders war die Gefühlslage nach der Auftaktpartie bei Geralds Bruder Jürgen Melzer, der mit einer sowohl spielerisch als auch kämpferisch grandiosen Leistung die Besucher zu Begeisterungsstürmen hinriss. „Genau deswegen habe ich alles für das Comeback getan“, strahlte Melzer, der nach langer Pause wegen einer Schulteroperation derzeit im ATP-Ranking nur auf Platz 417 zu finden ist. „Mein Matchplan ist super aufgegangen. Ich denke, ich habe verdient gewonnen. Es war ein super Gefühl da draußen, jetzt freue ich mich schon auf mein nächstes Match.“ Dieses wird der frühere Weltranglisten-Achte (April 2011) entweder gegen Fognini (ATP-49) oder Ramos-Vinolas (ATP-26) erneut in vollen Zügen genießen: „Ich kann mit meinem Ranking ja nicht jede Woche vor so vielen Zuschauern antreten. Die Atmosphäre wird auch am Donnerstag wieder großartig sein, und ich habe gegen beide eine positive Bilanz“, stellte Melzer fest. Gegen Ramos-Vinolas hat er 2013 in Miami auf Hartplatz das bisher einzige Duell gewonnen, und auch gegen Fognini ist die Bilanz des Niederösterreichers mit drei Siegen auf drei verschiedenen Belägen (2010 in Auckland auf Hartplatz, 2011 in Hamburg auf Sand und 2013 in Wimbledon auf Rasen) makellos.

Presseinfo Erste Bank Open

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25.10.2016