Gerhard Berger:

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Für Gerhard Berger steht außer Frage: Der Nachfolger von Nico Rosberg bei Mercedes wird Pascal Wehrlein heißen. Außerdem schließt der Tiroler ein Comeback von Nico Rosberg in der Formel 1 in zwei, drei Jahren keinesfalls aus.

Klaus Kröll und Fritz Strobl analysieren das Speed-Debakel von Österreichs Ski-Herren in Val d’Isere. Und Skibergsteigen boomt, vielleicht schon bald auch bei Olympia.

Formel 1:

Für Gerhard Berger ist Pascal Wehrlein nach dem Rücktritt von Nico Rosberg die logische Mercedes-Wahl
„Pascal Wehrlein ist der Idealkandidat. In Wahrheit ist er der einzige logische Kandidat. Dieser Junge ist gut, daher ist das ein perfekter Moment, ihm eine Chance zu geben. Er ist genau dafür ausgebildet worden und man hat auf diese Karte gesetzt.“

Gerhard Berger über die mögliche neue Mercedes-Taktik in der WM 2017
„Ich glaube nicht, dass Pascal Lewis Hamilton das Wasser reichen kann. Ich denke aber, dass er sich innerhalb von einem halben Jahr heranarbeiten kann. Mercedes kann dadurch seine Taktik verändern. Lewis ist die absolute Nummer eins, Pascal die Nummer zwei. Das heißt, sie werden sich im Gegensatz zu Red Bull keine Punkte wegnehmen.“

Auch Gerhard Berger, der Nico Rosbergs Mercedes-Vertrag ausverhandelt hat, war vom Rücktritt völlig überrascht
„Ich habe den Rücktritt von Nico überhaupt nicht erwartet. Einen halben Tag früher als andere anderen habe ich es erfahren. Nico hat mir eine SMS geschrieben, dass er aufhört. Ich musste schmunzeln und wusste nicht, was ich damit anfangen soll. Aber er hat’s durchgezogen.“

Gerhard Berger über den wahrlich bemerkenswerten Schritt von Nico Rosberg
„Wenn man so einen Zweijahresvertrag und so ein Spitzenfahrzeug hat, dann zeugt das von einer ganz besonders starken Persönlichkeit, zu sagen: Es reicht, ich verbringe jetzt Zeit mit meiner Familie und mit anderen Geschäften. Das ist eine starke Ansage, Hut ab.“

Gerhard Berger weiß, wie fordernd der Alltag eines Formel-1-Piloten sein kann.
„Man darf den täglichen Druck nicht unterschätzen, die körperliche und mentale Anstrengung, den 130-prozentigen Einsatz. Da bleibt nichts für Freunde, Familie und sich selbst. Wenn man einen Mann wie Piquet, Senna, Lauda oder eben Hamilton als Teamkollegen hat, dann ist das schon eine anstrengende Sache.“

Gerhard Berger schließt eine Rückkehr von Nico Rosberg in die Formel 1 keinesfalls aus.
„Die Gefahr ist schon groß, vor allem wenn man so jung und am Höhepunkt abtritt. Ich kann mir vorstellen, dass Nico irgendwann nochmal schwach werden könnte. Es kann in zwei, drei Jahren so sein, dass die neuen Geschäfte zwar interessant sind, aber vergleichbar mit einem Sieg in der Formel 1 sind sie sicher nicht.“

Ski Alpin
Fritz Strobl nach dem ÖSV-Speed-Debakel in Val d’Isere
„Natürlich muss man bisschen nachdenken, analysieren ist angesagt. Aber die Welt dreht sich weiter.“

Fritz Strobl über die mentale Komponente in den Speed-Disziplinen
„Die Stärke und Dichte wie vor zehn Jahren haben wir nicht mehr. Die aktuelle Negativspirale hat schon vergangene Saison begonnen, besonders die vielen Verletzungen in Kitzbühel nagen. Die Fans dürfen nicht vergessen, Abfahrtfahren ist mehr als nur schnell runterfahren. Man spielt mit seinem Leben und da spielt sich sehr viel im Kopf ab.“

Bei Klaus Kröll, der in Val d’Isere seine 150. Weltcup-Abfahrt bestritten hat, wird wohl mit Saisonende Schluss sein
„Momentan ist Olympia 2018 kein Thema. Komplett ausschließen würde ich es zwar nicht. Aber da müssten schon ein Sieg oder mehrere Stockerlplätze gelingen, damit ich mich für noch eine Saison motivieren könnte.“

Klaus Kröll blickt kritisch zurück und optimistisch nach vorne
„In dem Moment beneidet man natürlich Leute wie die Norweger. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sich das Blatt sehr schnell wieder wenden kann. Val d’Isere war sehr schlecht von uns, da braucht man nicht lange herumreden. Aber das heißt nicht, dass die ganze Saison so verlaufen wird. Wir werden uns da geschlossen wieder rausziehen.“

Klaus Kröll über die wichtigsten Maßnahmen bis zum nächsten Abfahrtsrennen
„Skifahren können wir alle. Das Mentale ist nicht das große Problem, Kleinigkeiten geben den Ausschlag. Die Dichte an der Spitze wird enger und enger, die anderen Nationen haben aufgeholt. Aber jeder von uns ist extrem motiviert, wir werden jetzt vor allem an der Abstimmung im Flachen arbeiten, denn das werden wir in Gröden brauchen.“

Skibergsteigen
Sepp Gruber über die Olympia-Chancen der Sportart Skibergsteigen
„Wir alle wünschen es uns wahnsinnig. Aber ich sehe die Chancen aktuell eher unter 50 Prozent. Die Hoffnung ist, dass sich der Trend fortsetzt und die Szene noch mehr wächst, dadurch würde der Druck aufs IOC noch größer werden.“

Stephan Görgl, der Skitouren anbietet
„Skibergsteigen boomt richtig. Ich persönlich bin abfahrtsorientiert. Für mich geht es darum, auf den Berg raufzukommen, um dann lässig abzufahren.“

Toni Palzer betreibt in seiner Heimat Deutschland das Skibergsteigen zu hundert Prozent professionell
„Für mich ist Skibergsteigen kein Hobby, sondern seit vier Jahren mein Beruf. Mein klares Ziel ist, der Beste der Welt zu sein. Dafür trainiere ich jeden Tag wahnsinnig hart.“

Johanna Erhart über die Olympia-Ambitionen des Skibergsteigens
„Für einen Sportler gibt es kein größeres Ziel, als bei Olympia dabei zu sein. Für unsere Sportart wäre es extrem wichtig, wenn sie olympisch werden würde.“

Presseinfo Servus TV

06.12.2016