Peter Zulj (SV Ried):

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In der 19. Runde der österreichischen Fußball Bundesliga stand im Allianz Stadion das Spiel Rapid Wien gegen SV Ried auf dem Programm. Die Hausherren holten dabei einen ungefährdeten 3:1 (1:1) Sieg. Wichtige Punkte für die Hütteldorfer, wenn sie in den Kampf um die Startplätze in den europäischen Bewerben noch mitreden möchten.

SK Rapid Wien – SV Ried 3:1 (1:1)
Schiedsrichter: Rene Eisner

Damir Canadi (Trainer SK Rapid Wien):
… über Bickel: „Es ist absolut wichtig, dass das jetzt Thema jetzt geklärt ist, ich freue mich auf die Zusammenarbeit, ich habe nur Gutes gehört. Wenn er mich aushält, dann kann er gerne auf der Trainerbank sitzen, das stört mich gar nicht. Wir werden uns austauschen und in den nächsten Tagen auch persönlich kennenlernen. Dann werden wir unsere Eindrücke zusammenführen und dann für Rapid gemeinsam eine gute Arbeit erledigen. Er kann eine Vision aufbauen, die der Verein vorab schon mal klargestellt hat, wir versuchen dann das zu erreichen.“

… über den Ausschluss von Zulj: „Es sieht jeder, dass es keine Schwalbe ist, aber es war ja nicht nur die Entscheidung, es waren mehrere Entscheidungen in beide Richtungen über die wir alle diskutieren könnten. Das kann auch als Foul bewertet werden, aber bei der ersten gelben Karte ist er auch noch gut bedient. Es war heute allgemein nicht der beste Tag vom Schiedsrichter.“

… über das Spiel: „Wir haben gewusst, dass sich der Gegner gut aufstellen wird, sie haben mit dem ersten Torschuss das Tor gemacht, danach gab es kaum noch eine Chance von Ried. Dann muss man einfach die Geduld haben, die hatten wir, mit dem Ausschluss konnten wir mehr Ballbesitz erzwingen. Jetzt haben wir zwei Siege zuhause, das war wichtig und wir freuen uns einfach über die drei Punkte.“

Fredy Bickel (Geschäftsführer Sport SK Rapid Wien):
… über seine ersten Eindrücke von Rapid: „Ich kenne den österreichischen Fußball ganz am Rande zumindest, meine ersten Eindrücke von Rapid sind überwältigend. Das ist ein Klub, der sich überhaupt nicht verstecken muss, Schweizer Klubs könnten sich hier viel abschauen.“

… über den Kontakt mit Adi Hütter vor der Unterschrift: „Ich habe eine sehr gute Beziehung zu ihm, ich habe aber ganz bewusst die letzten Wochen nicht mehr mit ihm telefoniert, weil ich mich nicht beeinflussen lassen wollte. Am Donnerstag hatte ich ein langes Telefonat mit ihm und habe mich nochmal über Rapid erkundigt, er hat mir eigentlich nur gratuliert und mir sehr empfohlen das Angebot anzunehmen.“

… über seine ersten Handlungen: „Ich komme sicher nicht hierher und sage das und das passt mir nicht, es geht nur im Team, das ist für mich das Oberste. Ich habe jetzt viele Interviews gelesen, fast mehr als Spiele geschaut, weil es für mich wichtig ist die Menschen zu spüren, die Mannschaft, den Trainer, das Umfeld, auch die Fans. Daher wird das erste sicher auch Gespräche mit dem Trainerteam und den Spielern sein, bevor wir zusammen entscheiden wie wir weitergehen wollen.“

… über die Ziele mit Rapid: „Das Ziel können nur Titel sein, ich hätte mich auch nicht für Rapid entschieden, wenn nicht diese Ambitionen da wären. Ich sehe auch das Potenzial, das dieser Verein hat, das diese Mannschaft hat. Aber ich habe den Fehler schon mal gemacht und sofort von Titeln gesprochen, das werde ich sicher kein zweites Mal tun. Ziele müssen immer zuerst mit dem Trainerteam und den Spielern abgesprochen werden, aber es kann nicht sein, dass ein Klub wie Rapid nächste Saison nicht europäisch ist. Ich weiß, was bis zum Sommer zu tun ist und ich weiß, dass sehr viel Arbeit wartet.“

… über seinen Platz auf der Trainerbank: „Wenn es normal läuft und die Gespräche gut sind, dann sitze ich sicher ab Februar auf der Bank. Ich war immer auf der Trainerbank, es ist mir unglaublich wichtig den Puls zu spüren, den Trainer, die Mannschaft, ich habe immer so gearbeitet. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich das mit jedem Trainer davor abgesprochen, wenn ich einen Trainer habe, der mir sagt, dass er das überhaupt nicht will, dann bin ich der Erste, der darauf verzichten wird.“

Peter Zulj (SV Ried):
… über das Spiel: „Wir haben sehr gut ins Spiel gefunden, haben auch sehr früh den Führungstreffer gemacht. Dann hat Rapid mehr gedrückt und auch verdient das 1:1 gemacht. Wir haben gute Chancen gehabt, speziell in der ersten Halbzeit, aber haben sie nicht genutzt und waren unsicher vor dem Tor. In der zweiten Halbzeit haben wir gut mitgehalten, Rapid hatte mehr Ballbesitz, aber das haben wir vor dem Match auch gewusst. Dann kommt der Ausschluss, der ist bitter und dann kippt die Partie zugunsten von Rapid. Das tut mir für die Mannschaft leid, auch wenn ich es selber nicht verstehe.“

… über seine gelb-rote Karte: „Ich nehme den Ball mit, mache einen Haken raus aus dem Strafraum und dann stellt er seinen rechten Fuß in meinen Laufweg. Es werden oft Fehlentscheidungen getroffen, ich verstehe die Entscheidung nicht. Aus meiner Sicht ist das ein Foul, wenn nicht sogar ein Elfmeter.“

… über das kommende Spiel gegen Graz: „Wir haben heute sehr gut mitgehalten, aber aufgrund der roten Karte die Partie verloren. Nächste Woche gegen Sturm müssen wir schauen, dass wir zum Abschluss einen Dreier holen für die Fans, aber auch für uns selbst, damit wir positiv in die Winterpause gehen können.“

Christian Benbennek (Trainer SV Ried):
… über das Spiel: „Wir haben es richtig gut gemacht hier, wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Wir gehen in Führung und lassen nicht viele Chancen zu, wir wissen, dass Rapid stark ist, aber die Mannschaft hat es trotzdem gut gemacht. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, sie hat auch nach dem Ausschluss gekämpft und hat unbedingt probiert ein Tor zu machen. Charakterlich war das top, jetzt geht die Statistik noch ein Jahr weiter, aber irgendwann werden wir es auch hier schaffen zu gewinnen.“

… über den Ausschluss von Zulj: „Das ist keine Schwalbe, aus meiner Sicht kann man auch Freistoß für Zulj geben, aber es ist auf keinen Fall eine Schwalbe. Das ärgert mich extrem, das ist dann schon spielentscheidend und dann sollte man sich hundertprozentig sicher sein.“

Heribert Weber (Sky Experte):
… über Bickel: „Er tritt sicher an um auch alles im Umfeld zu verbessern. Wichtig ist auch, dass er in der Zukunft die richtigen Spieler für den Verein findet, damit auch wieder die Möglichkeiten gegeben ist endlich mal wieder einen Titel zu holen für Rapid.“

… über den Elfmeter für Rapid: „Es war ein richtiger Rempler, Joelinton hat ihn sehr gerne angenommen. Das war ein Foul und Elfmeter.“

… über die zweite gelbe Karte für Zulj: „Man hätte einfach weiterspielen sollen, es war eine absolute Fehlentscheidung. Das war für mich keine gelbe Karte.“

… über die erste gelbe Karte für Zulj: „Da ist er mit Gelb sehr gut bedient, da hat der Fuß nichts verloren und dieses Foul kann man auch mit Rot ahnden.“

… über Ried: „Sie sind in Führung gegangen und dann haben sie für die Offensive fast überhaupt nichts mehr getan. Sie haben nicht versucht gefährliche Konter zu fahren, die Passgenauigkeit hat komplett gefehlt, die Stürmer waren völlig alleingelassen. Dementsprechend kann der Gegner immer stärker werden und Rapid hat dann die numerische Überlegenheit genutzt und diese zwei Tore erzielt.“

Alfred Tatar (Sky Experte):
… über Bickel: „Das ist eine hochinteressante Entscheidung, vor allem auch weil es zwischen Rapid und Young Boys Bern etliche Parallelen gibt. Young Boys Bern hat mit Basel einen Verein vor sich, der, ähnlich wie Salzburg, im Geldgebaren potenter ist, also sehr viel mehr investieren kann in die Mannschaft. Daher müssen beide Vereine, Young Boys und Rapid, versuchen Erfolge über das Humankapital einzufahren, das ist die Mannschaft. Hier sind der Trainer und der neue Sportdirektor gefordert diese Ressourcen, die da sind, auszuschöpfen. Im Fall von Bern ist ihm das nicht gelungen, mal sehen, ob er es mit Rapid schafft den Abstand zu Red Bull zu verkleinern.“

… über das Spiel: „Es ist wirklich undankbar für Ried immer wieder nach Wien zu reisen und dort zu verlieren, für meinen Geschmack war heute aber kein allzu großer Leistungsunterschied zu sehen. Ried hat gekämpft, aber Rapid hat nicht großartig Druck gemacht oder sich Chancen herausgespielt. Für mich war dieser Sieg zu hoch und der Knackpunkt war der Ausschluss von Zulj.“

… über den Elfmeter für Rapid: „Ziegl muss da gar nicht versuchen Joelinton zu stören, er wäre gar nicht zum Abschluss gekommen, da war es nicht richtig ihm in dieser Situation einen Stoß von hinten zu verpassen. So gesehen ist es ein bitterer Elfer, aber durchaus zu rechtfertigen.“

… über die zweite gelbe Karte für Zulj: „Das war ganz sicher keine Schwalbe, das ist für mich unbestritten. Er versucht ein Dribbling, dann kommt der Gegenspieler und streckt das Bein raus. Natürlich ist Zulj in dieses Bein reingelaufen, aber es war weit und breit keine Schwalbe. Wenn Herr Eisner hier ein Foul gibt, dann muss es Elfmeter geben, er hat kein Foul gegeben, aber dann darf er auch nicht Gelb-Rot zeigen, weil es war einfach keine Schwalbe. Dadurch hat Rapid die zweite Luft bekommen, diese Aktion von Herr Eisner hat die Partie zugunsten von Rapid gedreht.“

Presseinfo Sky Austria

11.12.2016