Rapid Wien wird heute 118 Jahre alt. Für uns ein Anlass, um sich auf eine Zeitreise mit dem österreichischen Rekordmeister zu begeben.
Unglaublich, aber wahr. Der österreichische Rekordmeister Rapid Wien wird heute 118 Jahre alt. An diesem Tag im Jahre 1899 wurde aus dem 1. Wiener Arbeiter Fußball-Club bekanntlich Rapid. Die erste schriftliche Erwähnung datiert vom 22. Juli 1897. Die Ergebnisse waren damals alles andere als berauschend. Sieben Niederlagen in zehn Spielen und noch dazu das katastrophale Torverhältnis von 4:75 (!). Grund genug, den Namen des Vereins zu wechseln. Man einigte sich auf den Namen „Rapid“, da es in Berlin einen erfolgreichen Verein namens „Berliner Fußball- & Cricket-Club ‚Rapide‘ gab.
Was wenige wissen: 1930 konnte Rapid Wien den Mitropacup, den Vorgänger der Champions League gewinnen und katapultierte sich somit an die Spitze Europas.
Im Juni 2015 wurde das Leitbild des Vereins neu definiert. Werte wie Gemeinschaft, Tradition Heimat und Offenheit wurden verankert. Heute dürfen sich die Hütteldorfer österreichischer Rekordmeister nennen. Die wohl markanteste Tradition ist die sogenannte Rapid-Viertelstunde. Das typische Einklatschen der letzten 15 Spielminuten ist ein fester Bestandteil der Grün-Weißen. Jahrelange Heimstätte war die Pfarrwiese, bei der sich bis zu 8.000 Menschen versammelten. Im Juni 1971 wurde mit dem Bau des Weststadions, das später zu Ehren des Architekten in Gerhard-Hanappi Stadion umbenannt wurde. In den 80er und 90ern erlebte Rapid seine Blütezeit in Europa, die mit zwei Europacup-Finalteilnahmen gekrönt wurde.
1956/1957 konnten die Hütteldorfer Real Madrid bezwingen. Vor 45.000 Zusehern gewann Rapid gegen die Königlichen das Hinspiel mit 3:0. Dank des Auswärtstreffers von Johnny Bjerregaard stieg Rapid schließlich auf.
Einer der dramatischsten und zugleich sensationellsten Siege war jener gegen Celtic Glasgow im Europacup der Cupsieger 1984/85. Im Hanappi Stadion konnte man im Achtelfinale Celtic Glasgow mit 3:1 bezwingen, ehe man sich in Schottland mit 0:3 geschlagen geben musste. Rudi Weinhofer wurde nach umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen von Gegenständen getroffen. Rapid legte Protest ein, da kein Austausch mehr möglich war. Dem wurde auch stattgegeben. Im Wiederholungsspiel in Old Trafford konnte Rapid Wien schließlich durch den Treffer von Peter Pacult in das Viertelfinale aufsteigen. Dort leitete man gegen Dynamo Dresden die nächste Sternstunde ein. Zunächst unterlag man den Deutschen mit 0:3, ehe eine furiose Aufholjagd und ein 5:0 im Rückspiel den Aufstieg besiegelte. Im Halbfinale schaltete man auch Dynamo Dresden aus, ehe dann im Finale gegen Everton nach Elfmeterschießen Schluss war.
1990/91 konnte schließlich Inter Mailand bezwungen werden. Im Rückspiel scheiterte man jedoch nach Verlängerung.
Auch das 4:0 gegen Sporting Lissabon blieb noch allen in Erinnerung. Nach dem 0:2 in Lissabon stand Rapid mit dem Rücken zur Wand. Im Rückspiel markierte Dietmar Kühbauer das 1:0. In letzter Sekunde bediente Ivanov Stumpf und dieser brachte Rapid in die Verlängerung. Diese war dann fest in der Hand der Grün-Weißen. Stumpf besorgte per Kopf das 3:0, ehe Carsten Jancker den Aufstieg ebenso per Kopf fixieren konnte.
Als historisch kann auch der 5:1 Sieg von Rapid gegen Partizan Belgrad bezeichnet werden. Die Matthäus-Elf war in der heimischen Liga auf dem siebenten Platz und das Hinspiel wurde mit 0:1 verloren. Doch im Hexenkessel „St. Hanappi“ trafen René Wagner und Roman Wallner je zweimal. Taument und Jazic fixierten dann den fulminanten Sieg gegen den serbischen Traditionsklub.
Das Wunder von Kazan, der Sieg bei Lokomotiv Moskau und der Aufstiegsdoppelpack gegen Aston Villa waren weitere Sternstunden der Hütteldorfer. In der heimischen Bundesliga blieb noch allen das 7:0 auswärts gegen Red Bull Salzburg am Ostersonntag 2008 in Erinnerung.
Das letzte denkwürdige Spiel lieferte Rapid im Sommer 2015 gegen Ajax Amsterdam im Rahmen der Champions League Qualifikation ab. Ajax erspielte sich einen 2:0 Vorsprung. Doch dann drehte die Elf von Zoki Barisic auf drehte das Spiel in der Amsterdam Arena. Der Empfang am Flughafen Wien – Schwechat der Fans hatte ebenso wie das Spiel Gänsehautfaktor.
08.01.2017