Wels und Laakirchen patzen in der Frauen Faustball Bundesliga - Urfahr und Kremsmünster bei den Herren so gut wie durch

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Nußbach holt sich gegen Wels Zittersieg. Wels patzt daraufhin gegen Neusiedl, auch Laakirchen verpasst vorzeitige Absicherung der Final3-Teilnahme. Arnreit katapultiert sich mit Siegen über Laakirchen und Freistadt wieder ins Rennen um die Final3-Tickets, muss aber auf fremde Hilfe hoffen.

Am Samstag kam es in Wolkersdorf zu einer Überraschung, die Heimmannschaft vom ÖTB TV Neusiedl konnte die Tabellenzweiten der FSC Wels 08 besiegen. Die Welserinnen kämpften mit ihrer Form und da sie ersatzgeschwächt nur mit 5 Spielerinnen anreisten, spielten sie mit einer Angreiferin in der Abwehrposition. Diese Aufstellung führte zwangsläufig zu kleinen Ungereimtheiten, dazu kamen noch ungezwungene Fehler auf Seiten der Welserinnen. Ein nervenaufreibendes Spiel, das im dritten Satz schon nach einer klaren Angelegenheit für Neusiedl aussah. Doch Wels kämpfte sich zurück in die Partie und entschied Satz drei knapp für sich, damit drohte die Partie zu kippen. Nach 10-minütiger Pause raffte sich Neusiedl aber noch einmal auf und holte sich den Sieg. Auch zwischen Union Raiffeisen Haidlmair Nußbach und Wels entwickelte sich ein knappes Spiel. Nachdem Nußbach im ersten Satz das Spiel noch im Griff hatte, spielten sie immer fehleranfälliger und konnten nur mit Müh und Not einen 3:1 Sieg einspielen. „Preis gewinnen wir mit dieser Vorstellung keinen“, hofft Nußbach-Zuspielerin Verena Hieslmair auf bessere Leistungen ihrer Mannschaft in der nächsten Runde. Neusiedl nahm den Schwung aus der Partie gegen Wels mit und konnte im ersten Satz gut mit Nußbach mithalten, dann fanden die Gäste aber auch ins Spiel und konnten das Ruder noch herumreißen, ein 3:0-Sieg war die Folge. Somit hat Nußbach den ersten Platz im Grunddurchgang abgesichert und den direkten Finaleinzug beim Final3 fixiert.

In der Linzer Hüttnerschule kam es zur Kellerrunde, mit FBC ABAU Linz Urfahr, UFG Sparkasse Grieskirchen/Pötting und FBV Grieskirchen trafen die drei letztplatzierten Teams der Tabelle aufeinander. Mit zwei hauchdünnen 3:2 Erfolgen konnte der FBV Grieskirchen zwar Erfolge feiern, auf einen Nichtabstiegsplatz können sie sich damit aber nicht mehr retten. Im Grieskirchner Derby entwickelte sich sofort das erhofft spannende Spiel, eine Begegnung auf Augenhöhe. Doch auch in dieser Runde jubelten die jüngeren Spielerinnen vom FBV über den Sieg. Urfahr konnte in dieser Runde wieder wie in der Hinrunde mit Routinier Kathrin Koller antreten, im ersten Spiel zeigte diese Maßnahme prompt Wirkung. Ein klarer 3:0 Erfolg über Tabellenschlusslicht UFG Grieskirchen sicherte den Klassenerhalt. Damit hätten sie befreit aufspielen können, doch die Linzerinnen agierten auf allen Positionen zu verkrampft gegen FBV Grieskirchen. Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und ein enges Spiel. Obwohl es im Entscheidungssatz schon nach einem Sieg für Urfahr aussah, wehrten die jungen Aufsteigerinnen zwei Matchbälle ab und holten sich Satz und Match denkbar knapp mit 13:11. Der wohl größte Erfolg für die junge Mannschaft in dieser Saison. „Der Abstieg ist jetzt endlich vom Tisch. Das heißt, wir können jetzt mit Vollgas schon auf die Frühjahrssaison hinarbeiten. Oberstes Ziel ist hier, die Verletztenliste zu säubern und an unserer Kondition zu arbeiten.“, gibt Urfahr-Trainer Manfred Leitner die weitere Marschroute für seine Mannschaft vor.

In Freistadt patzte Laakirchen gegen Arnreit und verpasst somit die vorzeitig fixe Final3-Qualifikation. Das Mühlviertler Derby zwischen Union Raiffeisen DIALOG telekom Arnreit und Union Compact Freistadt entwickelte sich zu Beginn ein packendes Match, der Höhepunkt war im zweiten Satz erreicht. Nachdem sich Arnreit diesen in der Verlängerung holt, sind die jungen Freistädterinnen gebrochen. Sie spielen wie ausgewechselt und verlieren die nächsten beiden Sätze klar. Die Final3-Anwärterinnen der ASKÖ Laakirchen Papier dominieren Freistadt und jubeln über einen klaren 3:0-Sieg. Doch im Spiel gegen Arnreit schien der Faden bei Laakirchen gerissen zu sein, nichts funktionierte mehr. Die Mühlviertlerinnen nutzten die Gunst der Stunde und holten die wohl nicht eingeplanten zwei Punkte gegen Laakirchen. Dadurch hat auch Arnreit noch eine kleine theoretische Chance auf ein Final3-Ticket.

Urfahr und Kremsmünster so gut wie durch! Freistadt im Finale! Laa muss in die zweite Liga, Laakirchen hat noch theoretische Minichance!
Meister Union Compact Freistadt spaziert locker ins Finale. Mit zwei klaren Heimsiegen fixieren sie den direkten Finaleinzug. Auch Feldmeister Raiffeisen Kremsmünster kann beruhigt fürs Finale 3 in Leonding planen. Sie lassen in Laa nichts anbrennen und holen vier Punkte. Unglaublich viel Glück hatte ABAU Urfahr bei seinen zwei hauchdünnen Heimsiegen über die Tigers Vöcklabruck und AWN Enns. Die Linzer sind für die Meistereintscheidung auch so gut wie durch.

Im Abstiegskampf sind die Würfel gefallen. Der SC Laa, der sich in der letzten Saison überraschend in der höchsten Liga gehalten hat, muss diesmal dem ausgeglichen starken Niveau Tribut zollen und in die zweite Liga absteigen. Die Niederösterreicher verloren in der Heimhalle mit 0:3, wobei sie vor allem gegen Kremsmünster zwei Sätze lang gut mithalten konnten. Gegen Laakirchen Papier war dann die Luft draußen und Laa verlor 0:3. Raiffeisen Kremsmünster verschlief den Start gegen Laakirchen und kam erst gegen Ende von Satz zwei in Fahrt. Diese zwei klaren Siege bedeuten vor der letzten Runde einen fast sicheren Final 3 Startplatz.

In der Linzer Hüttnerschule spielten sich hochdramatische Szenen ab. Die Tigers Vöcklabruck servierten AWN Enns im ersten Spiel eiskalt ab, wobei die jungen Ennser im ersten Satz eine 7:4 Führung mit einer Eigenfehlerorgie sehr billig verschenkt haben und in Satz drei zwei Satzbälle ungenützt ließen. Einen offenen Schlagabtausch lieferten sich dann ABAU Urfahr und die Tigers. Im vierten Satz, bei 2:1 Satzführung für Urfahr, ging der Linzer Patrick Piermann mit einer blutigen Nase und Brummschädel zu Boden, nachdem er beim Block einen Ball mitten ins Gesicht bekam. Er musste vom Feld und Vöcklabruck glich zum 2:2 aus. Genau zu dieser Zeit kam auch Europameister Ruben Schwarzelmüller in die Halle, der über eine Stunde im Stau nach einer Uniprüfung steckte. Satz fünf, wieder mit Piermann und mit Schwarzelmüller, ging dann mit 11:2 ans Heimteam aus Linz. Noch spannender gestaltete sich das Match gegen AWN Enns. Die Aufsteiger spielten taktisch alles auf den Linzer Angreifer Piermann, weil von den Abwehrspielern Simon und Gschwandtner so gut wie keine Gefahr ausging. Das brachte den Ennern im vierten Satz eine klare Führung und wieder Matchbälle. Einige strittige Schiedsrichterentscheidungen halfen den Linzern zurück ins Spiel. Mit viel Glück schafften sie den Satzausgleich und zeigten in Satz fünf keine Gnade. Mit 11:0 gab es die Höchststrafe für die exzellent spielenden Ennser. ABAU Urfahr steht mit diesen Siegen auch mit einem Bein im Final 3. Die Tigers Vöcklabruck brauchen in der letzten Runde ein kleines Wunder, und vor allem Schützenhilfe.

Das gleiche gilt für die UFG Sparkasse Grieskirchen/Pötting. Sie hatten in Freistadt gegen den Meister keine Chance und unterlagen mit 0:3. Gegen Froschberg holten sie sich zwar überlegen zwei Punkte, mit vier Punkten und 11 Sätzen Rückstand auf Rang drei ist das Final 3 so gut wie abgefahren.

Compact Freistadt gab gegen Froschberg einen Satz ab, weil sich die Linzer vor allem durch sensationelle Blocksituationen bis Mitte von Satz drei stark wehrten. Freistadt steht somit Fix im Final 3 presented by Wiesinger in drei Wochen in Leonding.​

Unglaublicher Showdown in Kufstein! Seekirchen vergibt Aufstieg! Salzburger vergeben Matchball zum 3:0 Erfolg über Leader Vöcklabruck!
Unfassbar spannend lief die Aufstiegsfrage in die erste Bundesliga in Kufstein ab. Nachdem Grünburg am Samstag in Wien gegen Kremsmünster 2 Punkte ließ, hatte Seekirchen die minimale Chance, den sensationellen Aufstieg zu schaffen. 2:0 und 10:9 war der Stand gegen Leader Vöcklabruck, Matchball auf den Aufstieg. Vöcklabruck gewann noch zwei Sätze und machte Grünburg zum zweiten Aufsteiger nach Münzbach. Urfahr 2 und 3 bzw. Kufstein müssen absteigen. Hirschbach muss ins Relegationsturnier.

Am Samstag konnte Raiffeisen Kremsmünster 2 mit zwei Siegen endgültig die Abstiegssorgen loswerden. Bitter für City Fitness Grünburg, die mit zwei Siegen den Aufstieg endgültig fixieren hätten können. Polizei Wien konnte zwar kein Spiel gewinnen, holte aber mit drei gewonnenen Sätzen zumindest den rettenden Abstand zum Relegationsplatz vor Wels. Die Absteiger aus der Bundesliaga verabschieden sich zumindest mit einem Sieg gegen die Wiener aus der Hallensaison und können knapp den Klassenerhalt sichern. Bei Grünburg stieß man schon fast auf den Aufstieg an, weil die realistische Chance, vom Aufstiegsplatz noch verdrängt werden zu können, äußerst klein war. Kontrahent Seekirchen spielte am Sonntag immerhin gegen Leader Vöcklabruck 2. Die Salzburger schöpften aber mit diesem Ergebnis aus Wien noch eine ganz kleine Hoffnung. In Kufstein übernahmen sie von Beginn an das Kommando über die Tabellenführer aus Vöcklabruck, gingen nach einem 11:4 mit 2:0 in Sätzen in Führung. Auch in Satz drei spitzte sich alles auf eine Sensation hin, denn bei 10:9 hieß es Matchball Seekirchen. Vöcklabruck schlug zurück und holte sich mit 13:11 den Satzerfolg. Das junge Team von Ex-U21-Teamchef Joachim Huthmann wusste zu diesem Zeitpunkt, dass nur zwei 3:0 Erfolge den Traum vom Aufstieg wahrwerden lässt. Satz vier ging demensprechend klar an die Oberösterreicher, ehe Seekirchen noch einmal Moral bewies und das Spiel 3:2 gewann. Im zweiten Spiel gelang dann der 3:0 Erfolg über Hirschbach, was aber auch bedeutet hat, dass ein kleiner Punktgewinn im Spiel zuvor die absolute Sensation bedeutet hätte.

Angreifer Philipp Dihlmann: „Was solls, es wäre unglaublich cool gewesen, aber wir haben im Dezember zu viele Sätze liegen gelassen. Nächste Saison sind wir wieder da.“ Mit dem Sieg über Vöcklabruck machen die Seekirchner Münzbach zum Meister und Aufsteiger. Kufstein konnte leider auch zuhause nicht punkten und auch zu wenige Sätze für sich entscheiden. Die Tiroler steigen knapp hinter Hirschbach auch in die Regionalliga West ab. Hirschbach rette sich mit einem Satz Vorsprung auf einen Relegationsplatz.

Die Runde in Linz geht ohne Überraschungen über die Bühne. Sowohl Münzbach, als auch Enns 2 haben mit den zwei Fixabsteigern ABAU Urfahr 2 und 3 keine Mühe und holen sich die abschließenden vier Punkte.​

Presseinfo ÖFBB

05.02.2017