Österreichs Handball Damen feiern Erfolg gegen Tschechien - Vorschau auf den 7. Spieltag Oberes/Unteres HLA Playoff

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Einen Auftakt nach Maß feierte Österreichs Handball Frauen Nationalteam in den beiden freundschaftlichen Länderspielen gegen Tschechien. Im ersten Aufeinandertreffen Donnerstagabend in Tulln besiegte das Team von Head Coach Herbert Müller den Zehnten der EM 2016 mit 30:28 (11:13). „Kompliment an die Mannschaft“, zeigte sich auch der Teamchef zufrieden mit der gezeigten Leistung. Bereits am Samstag kommt es zum zweiten Testspiel gegen Tschechien, auswärts in Jindřichův Hradec.

Mit 25:26 musste man sich im letzten Freundschaftsspiel gegen Tschechien, vergangenen November, denkbar knapp geschlagen geben. Donnerstagabend gelang es den Österreicherinnen das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Es sollte jedoch einige Zeit dauern, bis man selbst erstmals in Führung gehen konnte und diesen Sieg auch nach Hause spielen konnte.

Tschechien gelang es bis Mitte der ersten Halbzeit einen Vorsprung von vier Toren herauszuspielen. Immer wieder ließen dabei Iveta Luzumova und Michaela Hrbkova ihre Klasse aufblitzen. Doch Sonja Frey, Beate Scheffknecht und Co. ließen nicht locker, suchten konsequent den Weg zum Tor. Mit Petra Blazek konnte das Team zudem auf einen sicheren Rückhalt bauen.

„Petzi“ hält Österreich im Spiel
Durch schnelle Gegenstöße oder Pässe auf die Flügel kamen die Tschechinnen immer wieder alleine vor Torfrau Petra Blazek zum Wurf, doch die 29-jährige war stets zur Stelle, vereitelte einige 100%ige der Gäste.

So auch nach einem Fehlwurf von Steffi Kaiser und selbst beim Kontertor von Iveta Luzumova war sie noch mit den Fingerspitzen dran.

In der 16. Spielminute war sie dann aber gegen Luzumova machtlos. Durch ihren Treffer führte Tschechien nun erstmals mit vier Toren in diesem freundschaftlichen Länderspiel. Herbert Müller reagierte umgehend und zückt sein erstes Team-Timeout. Mit frischen Anweisungen ausgestattet, kämpfte man sich bis zur Halbzeitsirene noch auf zwei Tore heran.

Nach Seitenwechsel war es erneut Petra Blazek die mit ihren Glanzparaden ihren Teamkolleginnen die Möglichkeit zum Anschlusstreffer gab. Frankreich-Legionärin Sonja Frey war es dann auch die dieses Geschenk dankend annahm und auf 13:14 verkürzte. In Überzahl gelang Beate Scheffknecht dann auch der verdiente Ausgleichstreffer in Minute 35 zum 14:14.

Die Taktik von Teamchef Herbert Müller ging dabei voll auf. Er ließ Iveta Luzumova durch Sonja Frey manndecken und auch Patricia Kovacs rückte immer wieder weit aus der Deckung raus. Tschechien fand nur mehr schwer den Weg zum Tor. In der 37 Spielminute war es Steffi Kaiser die mit ihrem Treffer zum 15:14 Österreich erstmals in diesem Spiel in Führung brachte.

Die Österreicherinnen mussten kurz darauf eine doppelte Unterzahl überstehen. Herbert Müller nahm dabei die Torfrau immer wieder für eine fünfte Feldspielerin heraus. So überstand man diese Phase mit nur einem Gegentreffer und ging danach durch einen verwandelten 7-Meter von Beate Scheffknecht erneut mit 16:15 in Führung.

Nachdem die Gäste durch Michaela Hrbkova zum 17:17 ausgleichen konnten, legte Österreich einen wahren Lauf hin. Durch Treffer von Sonja Frey, Laura Bauer und Josefine Huber stellte man auf 20:17. Kurz darauf baute Kristina Logvin mit einen sehenswerten Lupfer die Führung sogar auf vier Treffer aus – 22:18.

Tschechiens Teamchef sah sich gezwungen sein zweites Timeout zu nehmen. Die kurze Verschnaufpause zeigte bei seinem Team auch Wirkung. Tor um Tor kämpften sich die Gäste langsam wieder heran, verkürzten durch Iveta Luzumova auf 21:23 in der 47 Minute.

Da wurde es auch Herbert Müller zu bunt. Er nahm seinerseits sein zweites Timeout um das Team nochmals neu einzustellen. Sonja Frey blieb weiterhin an Luzumova dran. Ohne ihre Spielmacherin fanden die Tschechinnen kaum Lücken in der Deckung Österreichs und kamen nur schwer zu Chancen.

Das hinterließ Spuren. Durch zeitgleiche Zeitstrafen gegen Helena Rysankova und Head Coach Jan Basny sah sich Österreich plötzlich in doppelter Überzahl. Kristina Logvin und Steffi Kaiser nutzten diese Gelegenheit eiskalt aus, stellten wieder den alten Vorsprung von vier Toren her – 26:22.

Doch Tschechien fand noch einmal zurück in die Spur, kam in Minute 57 nochmals auf 26:27 heran. Überlegt und mit viel Ruhe im Spielaufbau sicherte sich Österreich in den Schlussminuten den verdienten 30:28-Sieg.

Teamchef Herbert Müller: „Wir haben schon im Vorfeld gesagt, dass wir einige taktische Varianten ausprobieren werden. Iveta Luzumova ist das Herzstück der Tschechinnen, indem wir sie durch Sonja Frey manngedeckt haben, haben wir ihren ganzen Angriffsintellekt, ihre ganze Angriffskultur herausgenommen. Wichtig war auch, die Zweikämpfe im 5:5 zu gewinnen und gegen Hrbkova im Rückraum rechts zu verteidigen. Zudem hat Petra Blazek ein hervorragendes Spiel gemacht. Sie hat uns die Sicherheit gegeben, speziell in der Anfangsphase, als es noch nicht so rund lief. Je länger das Spiel gelaufen ist, haben wir auch mehr Fluss hineinbekommen, mehr Tempo hineinbekommen. Ich bin glücklich, dass wir dieses Spiel gewonnen haben, zudem gegen eine Mannschaft die schon bei etlichen Großereignissen gespielt hat, eine Mannschaft die viel höher dotiert ist als wir. Kompliment an die Mannschaft.“

Sonja Frey: „Es ist auf jeden Fall gut, dass wir dieses Testspiel, gegen einen stärkeren Gegner, gewonnen haben. Im letzten Spiel haben wir knapp verloren, daher war es gut, dass wir so ein Spiel drehen konnten. Wir müssen jetzt dran bleiben und beim nächsten Spiel auch so eine Leistung abrufen.“

Beate Scheffknecht: „Ich glaube dieser Sieg wird uns ordentlich Selbstvertrauen geben. Trotzdem denke ich, dass wir uns noch steigern können, noch schneller spielen können, noch spritziger sein können. Zuhause werden sie sicher noch einmal eine Klasse stärker sein, aber auch wir können noch einiges. Ich hoffe wir können noch ein Schippchen drauflegen im Rückspiel am Samstag.“

AUT vs. CZE 30:28 (11:13)
Donnerstag, 16. März, 19:30 Uhr, Josef Welser Sporthalle, Tulln

Werferinnen AUT: Sonja Frey (5), Kristina Logvin (5), Josefine Huber (5), Petra Kovacs (4), Stefanie Kaiser (3), Beate Scheffknecht (3), Laura Bauer (3), Tamara Bösch (2)
Werferinnen CZE: Iveta Luzumova (8), Michaela Hrbkova (4), Martina Crhova (3), Markéta Jerabkova (3), Helena Rysankova (2), Petra Ruckova (2), Alena Setelikova (2), Kristyna Salcakova (1), Kamila Kordovska (1), Michaela Janouskova (1), Veronika Mala (1)

CZE vs. AUT
Samstag, 18. März, 11:00 Uhr, Jindřichův Hradec (CZE)

WM Playoff
ROU vs. AUT

Freitag, 9. Juni 2017, 20:00 Uhr, Oradea (ROU)

AUT vs. ROU
Dienstag, 13. Juni 2017, Stockerau (Beginnzeit noch nicht bekannt)

Vorschau 7. Spieltag Oberes/Unteres Playoff – Positionskampf ist entbrannt
Der 7. Spieltag wird gleich wieder mit einem wahren Kracher eröffnet. Während der HC Hard die Tabellenführung zurückerobern möchte, will Bregenz Handball vor Heimpublikum an Hard und den spielfreien HC Fivers WAT Margareten aufschließen. Die SG Handball Westwien hat Samstagabend den UHK Krems zu Gast und will endlich im neuen Jahr anschreiben. Im Unteren Playoff hat sich der HC Linz AG gegen die Handball Tirol zum Ziel gesetzt, Platz 2 in der Tabelle abzusichern. Mit einem Heimsieg über den SC Ferlach will die Union Leoben einen großen Schritt Richtung Viertelfinale machen.

84. Ländle-Derby in Bregenz
Nach dem erstmals in Österreich veranstalteten ALL STAR GAME 2017 Dienstagabend in Hard wartet auf die Fans in Vorarlberg mit dem LAOLA1.tv-Livepsiel presented by spusu bereits am Freitag der nächste Handball-Leckerbissen. Im Schlagerspiel der 7. Runde des Oberen Playoff der Handball Liga Austria empfängt Bregenz Handball den HC Hard. Während Bregenz an die Harder und den HC Fivers WAT Margareten aufschließen wollen, haben die Roten Teufel zum Ziel, die Tabellenführung zurückzuerobern.

Roland Frühstück, Präsident Bregenz Handball: „Ein Derby ist im Handball immer etwas ganz Besonderes und wenn es dann zwischen den zwei erfolgreichsten Vereinen der letzten Jahre stattfindet, begeistert es noch mehr. Wir sind zwar Außenseiter, aber zu Hause müssen und werden wir alles geben, um die Harder zu schlagen. Mit dem Publikum im Rücken ist alles möglich. Also los, ab in die Halle und mit aller Kraft um die Punkte kämpfen.“

Petr Hrachovec, Trainer HC Hard: „Nach dem All-Star-Game, welches ein sehr guter Event für die Handballfans war, haben wir den Fokus sofort auf das Derby gelenkt. Im Grunddurchgang haben wir in Bregenz keine gute Leistung gezeigt. Zudem präsentierte sich Bregenz zuletzt gut. Torwart Goran Aleksic ist ein sicherer Rückhalt und Tobias Varvne erzielte die entscheidenden Tore.“

Zurück auf die Siegerstraße – WESTWIEN will gegen Krems punkten
Die Ausgangslage für Samstagabend im Spiel SG Handball Westwien vs. UHK Krems verspricht ein heißes Duell: Beide Mannschaften wollen sich unbedingt in der Tabelle vor dem Rivalen platzieren um im Viertelfinale das Heimrecht auf ihrer Seite zu haben. Im ersten Spiel des Playoffs konnten sich die Weinviertler in Krems knapp mit 26:25 durchsetzen und haben seitdem 2 Punkte Vorsprung auf WESTWIEN. Die Mannschaft von Hannes Jonsson will sich nach dem bisher punktelosen Frühjahr wieder auf die Siegerstraße zurückkämpfen.

Rechtsaußen Matthias Führer: „Das ist ein absolutes Endspiel um Platz 4 für uns. Wir wollen mit allen Mitteln diesen Platz erkämpfen um im Viertelfinale Heimrecht gegen Krems zu haben. Wir kennen unseren Gegner sehr gut und wissen auch wie wir sie schlagen können – jetzt heißt es all das auch aufs Spielfeld zu bringen.“

Union Leoben startet gegen SC Ferlach in „Finalphase“
Der Kampf um die begehrten letzten Viertelfinalplätze in der Handball Liga Austria ist drei Runden vor dem Ende der Playoffs voll entfacht. Mittendrin befindet sich auch die Union Leoben die am Samstag um 19:00 Uhr einen der beiden direkten Konkurrenten SC Ferlach zu Gast hat und dabei hofft, die Kärntner auch vor eigenem Publikum besiegen zu können. Die Montanstädter müssen weiter auf Kovacech und Schwarz verzichten, können jedoch seit dem Derby wieder auf den Griechen Tsanaxidis zählen!

Claus Hödl, Präsident Union Leoben: „Ferlach hat sehr gute Spieler wie Arnaudovski und Pomorisac in ihren Reihen, auf die man sich gut einstellen muss. Ich glaube aber, dass wir in der Breite, nicht zuletzt wegen des gelungenen Comebacks von Tsanaxidis, mehr Möglichkeiten haben als unsere Gäste aus Kärnten. Die Devise wird sein: das Tempo hoch zu halten und damit den Gegner müde zu machen.“

Thomas Paul Wulz, Union Leoben: „Beide Teams kennen einander sehr gut und können einander kaum überraschen. Was für uns spricht, ist die derzeitige Form. Ferlach konnte im Playoff bisher noch kein Spiel gewinnen. Es wird schwer aber es wäre schön, wenn wir, wie in der Vorwoche, gemeinsam mit unseren Fans das nach Siegen schon legendäre UFTA anstimmen könnten.“

Stahl gegen Silber: HC Linz AG im letzten Heimspiel gegen den Tabellenführer
Nach den zwei so wichtigen Siegen gegen den HC Bruck und auswärts gegen SC Ferlach hat sich der HC Linz AG den zweiten Tabellenrang erobert. Diesen abzusichern ist das ausgewiesene Ziel beim kommenden Duell gegen den überlegenen Tabellenführer Handball Tirol. Für die Tiroler geht es darum, den ersten Rang im Playoff endgültig einzutüten – dafür reicht schon ein Punkt.

Manuel Gierlinger, Trainer HC Linz AG: „Wir haben uns nach den unglücklichen Punkteverlusten in den ersten Begegnungen mit zwei Siegen zurück ins Rennen gebracht. Die Tiroler sind auch aufgrund der Tabellensituation Favorit und haben sich bereits fürs Viertelfinale qualifiziert. Mit Matias Jespen Helt haben die Schwazer den Abgang von Ex-Teamspieler Damir Djukic gut kompensiert. Wir werden neben einer sehr guten Deckungsleistung natürlich auch ein gut funktionierendes Umschaltspiel brauchen, um die Tiroler schlagen zu können. Unser Ziel sind natürlich zwei Punkte, dafür wird sich die Mannschaft zerreißen.“

Raúl Alonso, Trainer Handball Tirol: „Wir haben uns in der Pause gut erholt, befinden uns seit Anfang dieser Woche wieder im gewohnten Rhythmus. Die letzten Spiele gegen Linz waren immer sehr umkämpft, im Grunddurchgang haben wir auswärts unglücklich verloren. Ich erwarte eine ganze schwierige Aufgabe gegen einen höchst motivierten Gegner. Wir brauchen eine kompakte Defensive, müssen mit Aggressivität und Geschlossenheit gegen die starke Aufbaureihe rund um Kainmüller, Kikanovic und Lehner vorgehen. Linz agiert derzeit stabil, wir müssen alles dafür geben, uns endgültig Rang eins zu sichern.“

7. Spieltag Oberes Playoff HANDBALL LIGA AUSTRIA in der Saison 2016/17
Bregenz Handball vs. HC Hard
Freitag, 17. März 2017, 19:30 Uhr

SG Handball Westwien vs. UHK Krems
Samstag, 18. März 2017, 19:00 Uhr

Spielfrei: HC Fivers WAT Margareten

7. Spieltag Unteres Playoff HANDBALL LIGA AUSTRIA in der Saison 2016/17
HC Linz AG vs. Handball Tirol
Samstag, 18. März 2017, 19:00 Uhr

Union Leoben vs. SC Ferlach
Samstag, 18. März 2017, 19:00 Uhr

Spielfrei: HC Bruck

Presseinfo ÖHB

16.03.2017