Erwartungsgemäß hatte der österreichische Staatsmeister beim Waldviertel Rallyesprint in Langenlois keine Konkurrenz. Den Sieg in der ARC-Wertung holte sich der Niederösterreicher Michael Kogler. Die Challenge-Trophy gewann zum 3. Mal heuer der Oberösterreicher Gerald Rigler.
Der erste Waldviertel Rallyesprint der Geschichte ist geschlagen Pünktlich um 12.15 Uhr wurde der zur Austrian Rallye Challenge zählende Lauf heuet zu Mittag vor dem Schloss Haindorf in Langenlois gestartet. Und wie es der Zeitplan vorsah, kam der Sieger um 18 Uhr ebendort pünktlich ins Ziel. Erwartungsgemäß setzte sich der Topfavorit unter den 51 gestarteten Piloten durch. Hermann Neubauer um Ford Fiesta World Rally Car holte den Gesamtsieg vor Gerald Rigler im Ford Fiesta R5. Als Dritter komplettierte der Deutsche Hermann Gassner jr. im Mitsubishi Lancer Evo X das Langenloiser Siegespodest. Pech hatte Ex-Staatsmeister Kurt Göttlicher. Der Waldviertler brachte seinen Citroen S3 R5 nicht ins Ziel. Nach SP 5 noch an neunter Stelle liegend, erschien er zur sechsten und letzten Sonderprüfung nicht am Start. Der Citroen war beim Wegfahren aus dem Ziel der SP 5 abgestorben und war nicht mehr in Gang zu bringen.
Rallye-Staatsmeister Hermann Neubauer, der in der ARC nicht punkteberechtigt ist, sah mit dem Sprint-Sieg seine Mission als erfüllt an. Den sechs Bestzeiten auf allen sechs Sonderprüfungen in Gföhl bzw. Manhartsberg misst der Salzburger wenig Bedeutung zu. „Für mich war es in erster Linie wichtig, wieder einmal das Gefühl für rollenden Untergrund zu bekommen. Das war hier absolut der Fall und für den kommenden Staatsmeisterschaftsstart in drei Woche im Schneebergland von Vorteil. Obwohl der Schotter dort eine ganz andere Konsistenz hat, war es sicher kein Fehler, hier zu testen. Erste Vorgabe war es freilich, das Auto ganz einfach und ohne Risiko ins Ziel zu bringen. Das haben wir perfekt umgesetzt.“
Der Sieg in der ARC-Wertung ging an Michael Kogler. Der Melker im Citroen DS3 R3 landete mit 13,3 Sekunden vor dem Ungarn Dani Fischer (Subaru Impreza) auf Platz 1 und war hochzufrieden. „Ich bin hier in erster Linie als Test für die 2WD-Wertung in der Staatsmeisterschaft gefahren. Den Sieg in der ARC nehme ich gerne mit, es ist aber nicht meine oberste Priorität, weil ich momentan noch nicht weiß, wie viele ARC-Läufe ich heuer überhaupt noch fahre.“ Platz drei ging an Christoph Zellhofer (Suzuki Swift S1600).
Gewinner der Austrian Rallye Trophy (ART) wurde beim Waldviertel Rallysprint zum dritten Mal in diesem Jahr Gerald Rigler. Nach der Schneerosen-Rallye in Raabs und zuletzt der Braustadt Burg Rallye in Zwettl holte der Unternehmer aus dem Mühlviertel auch in Langenlois Platz 1. „Es ist ein echtes Erlebnis, mit dem Ford Fiesta R5 zu fahren“, freute er sich über seine Leistung. „Was mich besonders freut ist, dass der Abstand zum WRC des Staatsmeisters für meine Verhältnisse relativ gering ist. Und das; obwohl ich hinter ihm mit heftiger Staubentwicklung zu kämpfen hatte, Andererseits konnte ich einen Klassemann wie Hermann Gassner immerhin ganz klar hinter mir lassen. Mit meinem dritten Trophy-Sieg in der dritten Rallye kann ich natürlich sehr gut leben.“ Zum Sieg in der ART konnte Rigler auch noch den Siegerpokal in der NÖ Rallye Trophy vor Michael Kogler entgegennehmen.
Bester ARC-Junior-Pilot wurde beim Waldviertel Rallysprint Christoph Zellhofer Der 21-jährige Amstettner im Suzuki S1600 bot in Langenlois seine heuer beste Performance und konnte seine schärfsten Konkurrenten Marvin Lamprecht (Mitsubishi Lancer Evo 7) und Michael Franz (VW Golf GTI) auf die Plätze verweisen.
Einen knappen Sieg konnte Günther Königseder (Lancia Delta Integrale) in der ARC Historic.landen. Der Oberösterreicher vom MSC Schenkenfelden lag im Ziel nur sieben Sekunden vor seinem ersten Verfolger Walter Terler im Opel Ascona. Weil Terler aber mit deutscher Lizenz startet, ist dieser hier nicht punkteberechtigt. Der Dritte Markus Ossberger im Audi Coupe quattro hatte schon am Ende über zwei Minuten Rückstand auf den Sieger.
Zufrieden zeigte sich im Anschluss an die Rallye auch Organisationschef Helmut Schöpf. „Mit 51 Startern war der Waldviertel Rallyesprint für eine Erstlingsveranstaltung sehr, sehr gut besetzt. Zum Glück hat das sommerliche Wetter gehalten, und die prognostizierten Gewitter sind ausgeblieben. Ich denke, dass wir den Motorsport-Fans hier rund um Langenlois eine tolle Show bieten konnten und bedanke mich bei meinem gesamten Organisationsteam sowie bei allen freiwilligen Helfern.“
Waldviertel Rallyesprint 2017, Endstand nach 6 Sonderprüfungen:
1. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel A/A Ford Fiesta WRC 26:15,2 Min
2. Gerald Rigler/Martin Rossgatterer A/A Ford Fiesta R5 +49,3 Sek
3. Hermann Gaßner jr./U. Mayrhofer D/A Mitsubishi Evo X +2:06,6 Min
4. Michael Kogler/Jennifer Hofstädter A/A Citroen DS3 R3 +2:27,8 Min
5. Markus Kroneder/Harald Zehetbauer A/A Mitsubishi Evo V +2:35,7 Min
6. Ricardo Holzer/Mario Palmsteiner A/A Mitsubishi Evo +2:39,4 Min
7. Daniel Fischer/Zoltan Buna H/H Subaru Impreza +2:41,7 Min
8. Christoph Zellhofer/Christina Ettel A/A Suzuki Swift S1600 +3:01,8 Min
9. Marvin Lamprecht/Eva Kollmann A/A Mitsubishi Evo VII +3:31,3 Min
10. Alexander Keresztesi/Markus Slabina A/A Subaru Impreza +3:57,4 Min
Starke Vorstellung von Christoph Zellhofer
Rookie holt beim Waldviertel Rallyesprint einen Junioren und einen Klassensieg, außerdem wird er mit Christina Ettel zweitbester Pilot in der 2WD-Wertung, Achter Gesamt und in der Austria Rallye Challenge Wertung Dritter.
Nach einer längeren Durststrecke kehrte Christoph Zellhofer, diesmal mit der kurzfristig für den verhinderten Andre Kachel eingesprungenen Christina Ettel am Beifahrersitz, beim erstmals ausgetragenen Waldviertel Rallyesprint in Langenlois wieder auf die Erfolgsspur zurück.
Mit einem von ZM-Racing bestens vorbereiteten Suzuki Swift S1600 holte er sich bei dieser Sprintrallye den Sieg in der Junioren Fahrerwertung, gewann die Klasse 4, wurde hinter Michael Kogler zweitbester Pilot in der 2WD-Wertung und konnte sich in der Gesamtwertung der Rallye auf dem sehr guten achten Rang einreihen. Darüber hinaus wurde Christoph in der Austria Rallye Challenge Wertung ausgezeichneter Dritter.
Zu dieser positiven Entwicklung meinte Christoph Zellhofer selbst: „Diese Leistungssteigerung kam für mich gerade rechtzeitig vor der zur ÖM zählenden Schneebergland Rallye. Ich habe gewusst, dass ich nach wie vor recht schnell Autofahren kann. Aber in letzter Zeit waren es immer Kleinigkeiten die eine bessere Bilanz verhindert haben. Für mich war der Start beim Waldviertel Sprint eine gelungene Generalprobe für das Schneebergland, wo ebenfalls auf Schotter gefahren wird. Dort ist es natürlich ein wesentlich gröberer Schotter als beim Sprint, aber das Fahren vorher auf einem rollenden Untergrund bringt mir zusätzliche Sicherheit für Rohr im Gebirge. Außerdem konnten wir einige wichtige Einstellungen am Fahrwerk finden, die wir zukünftig verwenden können.
Teamchef Max Zellhofer über diesen wichtigen Einsatz: „ Ich bin richtig froh, dass wir jetzt die immer wiederkehrenden kleineren Schwierigkeiten in den Griff bekommen haben, einzig ist eine Motoraufhängung in Langenlois gebrochen, die wir aber rasch schweißen konnten. Für Christoph freut es mich ganz besonders, dass es jetzt wieder so läuft wie früher, damit steigert sich auch sein Selbstvertrauen.
Der nächste Einsatz von Christoph Zellhofer ist beim Suzuki Motorsport Cup mit drei Rennen am nächsten Wochenende auf dem Salzurgring, rallyetechnisch wird dies wieder bei der Schneebergland Rallye, Ende Juni der Fall sein.
Presseinfo Waldviertel Rallyesprint/Christoph Zellhofer/red.
03.06.2017