Chase Carey (Formel 1 Chef): „Wir brauchen mehr Wettbewerb auf der Strecke.“

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„Wir brauchen wieder mehr Wettbewerb auf der Strecke. Auch ein Underdog muss die Chance haben, ein Rennen zu gewinnen.“, F1-Chef Chase Carey will die Schrauben bei der Chancengleichheit in der Königsklasse ansetzen.

Der Große Preis von Aserbaidschan verlief ganz nach dem Geschmack von Chase Carey.
„Baku war ein Rennen, das Spaß gemacht hat, weil viel Unvorhersehbares geschehen ist.“

Chase Carey ist sich bewusst, dass er noch einige Baustellen zu schließen hat.
„Unser Fokus liegt daran, aus den Rennen alles rauszuholen, was wir haben und dem Fan das bestmögliche Paket zu bieten.“

Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko wünscht sich einen höheren Renneinfluss der Piloten als der Autos.
„Wir wollen sehen, dass wieder die Fahrer im Mittelpunkt stehen und nicht die Techniker.“

Asphalt-Legende Gerhard Berger glaubt fest daran, dass der Formel 1 auch in den USA der Durchbruch gelingt.
„In Europa haben wir uns immer schon schwer getan, die amerikanische Rennsportkultur zu verstehen und umgekehrt. Mit Liberty Media könnte sich dies zugunsten der Formel 1 ändern.“

Chase Carey kann die enormen Ausgaben der Rennställe nicht nachvollziehen.
„Die Kosten sind ein Thema, mit dem wir uns beschäftigen müssen. Was einige Teams ausgeben, ist schwer zu rechtfertigen.“

Chase Carey sieht eine Veränderung der Motoren als Schlüsselfaktor zur Umsetzung seiner Pläne.
„Der Motor müsste einfacher günstiger, lauter sein. Große Unterschiede in der Motorleistung schaden dem Wettbewerb.“

Gerhard Berger über die jahrzehntelange Diskussion zu höherer Chancengleichheit.
„Wir haben in der Formel 1 einen Entscheidungsprozess, der nicht funktioniert. Alle sind sich einig, aber es gibt keinen, der die Dinge umsetzt.“

Dr. Helmut Marko ist ein Befürworter der Kostendeckelung.
„Es gibt kein Team, das Geld verdient, auch nicht Ferrari.“

Chase Carey zu den Gerüchten, die Formel 1 werde in Zukunft nur über Bezahlkanäle empfangbar sein.
„Wir möchten so viele Zuschauer wie möglich und Fans auf allen Plattformen erreichen. Da müssen wir neue Möglichkeiten finden. Ob Free-TV, Pay-TV, digitale oder soziale Medien – all das gehört zum Mix dazu.“

Chase Carey gesteht, dass die Verschiebung des Austin-Qualifyings aufgrund eines Timberlake-Konzerts unglücklich war.
„Wir wollen ein stärkeres Racing-Element hineinbringen und sind auch für andere Rennserien offen, um die Fahrer von morgen zu zeigen. Show-Events wollen wir auch dabei haben. Aber für die Fans ist in erster Linie wichtig, was auf der Strecke passiert.“

Presseinfo Servus TV/red.

04.07.2017