Volleyball

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Seit Donnerstagabend stehen die Halbfinalisten der EuroVolley 2017 der Herren fest. Die Begegnungen Deutschland gegen Serbien bzw. Russland gegen das Überraschungsteam der EM Belgien bedeuten gleich zwei Ost-West-Duelle. Am Samstag und Sonntag werden in Krakau die neuen EM-Champions ermittelt.

Großes Favoritensterben in Polen
Den amtierenden Weltmeister und Gastgeber der EuroVolley 2017, Polen, erwischte es ebenso wie den Europameister von 2015 bzw. zweimaligen World League Sieger, Frankreich, bereits in der Zwischenrunde. Im Viertelfinale musste nun auch noch der Vize-Olympiasieger von Rio, Italien, vorzeitig die Segel streichen. Damit sind drei der vier europäischen Olympiateilnehmer von Rio bereits aus dem Titelrennen. Einzig Russland ist aus diesem elitären Quartett noch übrig.

Umgekehrt stehen mit Serbien, Deutschland und Belgien gleich drei Nationen im Halbfinale, denen größere Erfolge zuletzt nicht vergönnt waren.

Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass alle Halbfinalisten bislang noch ohne Niederlage geblieben sind. Als ungeschlagene Gruppensieger nutzen sie den Vorteil eines zusätzlichen spielfreien Tages im Viertelfinale offensichtlich optimal aus. Jene vier Nationen (SLO, ITA, BUL, CZE, Anm.) die am Mittwoch noch die Zwischenrunde absolvierten, schieden hingegen geschlossen aus.

Belgier erstmals im EM-Halbfinale
Die, der Papierform nach, größte Überraschung ist der Halbfinaleinzug der Belgier. Das bislang beste EM-Resultat der Red Dragons ist der fünfte Platz von 1948 (!). Dass die belgischen Herren zu ihren seit Jahren höchst erfolgreichen Damen nun endgültig aufschließen, hat sich allerdings bereits einige Zeit angekündigt.

2013 gewannen sie die European League und qualifizierten sich damit für die World League. Im gleichen Jahr gelang auch die erste WM-Qualifikation seit 1978. Durch stets gute Leistungen folgte 2016 der Aufstieg in die World League Gruppen eins. 2017 verpassten die Belgier als Siebte zwar knapp das Final Six, gewannen wenig später aber souverän die dritte Runde der WM-Qualifikation und sind damit auch 2018 bei der WM am Start.

Im bevorstehenden EuroVolley-Halbfinale gegen Russland bleiben die Belgier unabhängig davon klarer Außenseiter. Die Russen gaben sich bisher keine Blöße und sind nach vier Matches immer noch ohne Satzverlust!

Im zweiten Halbfinale trifft Serbien auf Deutschland. Beide Nationen befanden sich in den vergangenen Jahren im Umbruch. Beide Teams verbindet die Bronze-Medaille bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften. Serbien durfte nach WM-Bronze 2010 im Rahmen der EuroVolley 2011 in Wien über EM-Gold jubeln. 2013 folgte nochmals EM-Edelmetall (Bronze), bevor es erst knapp zwei Jahre zur nächsten Spitzenplatzierung in der World League kam. Obwohl die Serben die vergangene Olympia-Qualifikation verpassten, gelang mit dem World League Sieg im Jahr 2016 ein großer Erfolg. Durch den Halbfinaleinzug sind die Serben nun nur noch einen Sieg von der zehnten EM-Medaille seit 1995 entfernt. Serbiens Gegner Deutschland konnte mit dem Halbfinaleinzug hingegen erstmals seit der WM-Bronzemedaille von 2014 wieder richtig aufzeigen. 2015 reichte es bei der EM nur für Platz acht. Anfang 2016 wurde die Qualifikation für Rio verpasst. Als im Juli 2017 nun auch die WM-Qualifikation nicht klappte, sah es für Deutschland alles andere als rosig aus. Die Arbeit von Neo-Trainer Andrea Giani, der den vormaligen Langzeit-Coach Vital Heynen 2017 beerbt hat, trägt nun doch erste Früchte. So stehen die deutschen Herren erstmals seit 24 Jahren wieder im Halbfinale einer EM-Endrunde!

Volleyball-EM Herren in Polen (24.8. – 3.9.)
Halbfinale, Samstag 02.09.2017
Deutschland vs Serbien, 17.30 Uhr
Russland vs Belgien, 20.30 Uhr

Finalspiele, Sonntag, 03.09.2017
Kleines Finale, 17.30 Uhr
Finale, 20.30 Uhr

Ergebnisse Viertelfinale, 31.8.
Russland – Slowenien 3:0 (-17,-19,-19)
Deutschland – Tschechien 3:1 (-22,16,-23,-20)
Belgien – Italien 3:0 (-21,-11,-23)
Serbien – Bulgarien 3:0 (-21,-22,-26)

Neue Jugend- und JuniorInnenauswahlen
Am vergangenen Sonntag starteten im Landessportzentrum VIVA in Steinbrunn die Vorbereitungen auf Qualifikation für die Jugend und JuniorInnen EM-Endrunden im kommenden Jahr. Bis Samstag laufen die Sommerlehrgänge der Burschen (1999 und jünger bzw. 2001 und jünger). Die Mädchen beginnen am kommenden Dienstag. Unterstützung erhalten die verantwortlichen Coaches von den CheftrainerInnen der A-Teams Michael Warm, Svetlana Ilic und Stelian Moculescu!

ÖVV-Burschen eröffnen Sommerlehrgänge
Während in Polen die EuroVolley der Herren in vollem Gange ist, bereitet sich Österreichs nächste Burschen-Generation auf die Qualifikationen für die Nachwuchs-Ems im kommenden Jahr vor.

Sowohl im Junioren- als auch im Jugendbereich sind die Cheftrainer mit Roland Schwab und Sebastian Tatra unverändert geblieben. An ihrer Seite sind mit Robert Koch und Bogdan Tanase allerdings zwei neue Co-Trainer.
Der Jahrgang 1999 und jünger, der im Jänner 2017 in Amstetten noch die Jugend-EM-Qualifikation bestritten hat, bildet nunmehr die neue Juniorinnen-Auswahl. Anhand der Nennergebnisse wird sich erst Ende September zeigen, ob die Junioren bereits in der ersten (Jänner 2018) oder doch erst in der zweiten Qualifikationsrunde für die Endrunde in den Niederlanden und Belgien einsteigen werden.

Trainer Roland Schwab ist nach den ersten gemeinsamen Trainingstagen positiv gestimmt: Aktuell sieht es danach aus, dass dieser Jahrgang in der Athletik ganz gut aufgestellt ist. Auch in Sachen Körpergröße ist der Kader im Vergleich zum vergangenen Jahrgang im Schnitt besser. Ich denke es gibt in diesem Team wieder einige sehr gute Charaktere, die für das Herrennationalteam in Zukunft interessant werden können.

Nicht umsonst wird das Junioren- und Jugendtrainerteam aktuell von den CheftrainerInnen der A-Teams Michael Warm, Svetlana Ilic und Stelian Moculescu unterstützt. Momentan kommen die Burschen in den Genuss geballter Volleyball-Fachkompetenz. Es wird viel im Grundtechnik-Bereich gearbeitet und kein Detail bleibt außer Acht. Für uns ist das natürlich eine große Chance zur Weiterentwicklung. Für die Burschen eine großer Impuls für die bevorstehende Trainingsarbeit in den Vereinen führt Schwab weiter aus.

Die nächsten gemeinsamen Lehrgänge sind für Ende Oktober bzw. Anfang Dezember angesetzt. Auch dann trainiert die Junioren- wieder parallel zur Jugendauswahl.

Anders als bei den Junioren steht der EM-Qualifikationstermin für das neue Jugendteam mit Anfang Jänner bereits definitiv fest. Durch die internationale Umstellung der Jahrgänge (ein Jahr, Anm.) bleibt Cheftrainer Sebastian Tatra weniger gemeinsame Vorbereitungszeit als zuletzt. Im Rahmen einer Sichtung im Herbst 2016 wurden bereits viele Spieler erstmals auf die Probe gestellt. Beim Bundesjugendbewerb 2017 wurde der Jahrgang 2001 und jünger danach nochmals genau beobachtet und ergänzt. Nun trainieren die Burschen erstmals als Nationalteam gemeinsam und bestreiten bereits im Jänner 2018 die Qualifikation für die Endrunde in der Tschechischen Republik und der Slowakei.

In Anspielung darauf meint Trainer Tatra: Der Jänner kommt früh, nachdem der Fokus des neuen Jugendteams ganz klar auf der mittel- bis langfristigen Entwicklung liegt. Auf die jungen Burschen wurden in ihrer Volleyball-Laufbahn im Training wahrscheinlich noch nie so viele Traineraugen wie jetzt gerichtet. Für sehr viele war Zurück zum Anfang angesagt. Die Techniken wurden teilweise komplett zerlegt und grundlegend korrigiert. Auch für die Trainer war das eine ganz neue Erfahrung. Daraus ergeben sich für alle Spieler auch Hausaufgaben, die sie gemeinsam mit ihren Vereinstrainern angehen können. Als Team haben wir in der Vorbereitung auf die EM-Qualifikation auch einen Lehrgang mehr als zuletzt. Damit können wir diesen Weg weiter intensiv bestreiten und uns von den Fortschritten regelmäßig selbst überzeugen!

Mädchen trainieren ab Dienstag
Analog zu den Burschen absolvieren auch die ÖVV-Mädchenauswahlen ihre Sommer-, Herbst- und Winterlehrgänge im Landessportzentrum VIVA Steinbrunn gleichzeitig. In den Betreuerteams hat es auch hier Veränderungen gegeben.

Neuer Cheftrainer der JuniorInnen ist der Deutsche Benedikt Frank. Co-Trainerin bleibt wie zuletzt Eva Brodyova. Das neu-formierte Jugendteam betreut wieder Evelyn Siebert. An ihrer Seite ist Co-Trainerin Tereza Soukup.

Ab kommenden Dienstag stehen die Mädchen-Auswahlen knapp sechs Tage am Prüfstand. Das weitere Programm ähnelt jenem der Burschen sehr stark. Einzige Ausnahme ist eine Turnierteilnahme der Jugendauswahl Ende September. Mit dem freundschaftlichen Turnier in Italien hat der vorangehende Jugendkader bereits gute Erfahrungen gemacht, weshalb der Schluss gefasst wurde, auch mit dem neuen Jahrgang (2002 und jünger) daran teilzunehmen.

Die EM-Qualifikation Anfang Jänner 2018 ist auch bei der weiblichen Jugendauswahl bereits fest. Die Endrunde der Mädchen findet im April 2018 in Bulgarien statt.

Titel an Schwaiger/Strauss & Huber/Hörl!
Die Traumkulisse im Strandbad Litzlberg in Seewalchen am Attersee machte die Beachvolleyball Staatsmeisterschaften presented by De’Longhi zum einzigarten Event: bei Kaiserwetter, hochsommerlichen Temperaturen und einem bis auf den letzten Platz gefüllten Center Court mit 2.000 Zusehern kämpften Österreichs Stars am Sonntag um die Medaillen. Am Ende gingen die Staatsmeistertitel bei den Damen an das Duo Schwaiger/Strauss, bei den Herren sicherten sich Huber/Hörl die Goldmedaille.

Im Vorjahr eroberte Hörl in Litzlberg mit Ex-Partner Hupfer die Bronzemedaille, in diesem Jahr holte er sich mit Olympiateilnehmer Huber die Goldmedaille. Im Semifinal-Duell der Ex-Partner Huber und Seidl konnte sich ein wenig überraschend nicht der WM-Teilnehmer Seidl, sondern Huber durchsetzen: der Kärntner gewann mit Partner Hörl gegen Seidl/Winter 2:0, eng nur der erste Satz mit 21:19. Im zweiten Semifinale gewannen Kunert/Dressler gegen Frühbauer/Wutzl, die am Samstag mit dem Sieg gegen Pristauz/Moser für eine Überraschung sorgten, 2:0. Im Finale hatten Huber und Hörl den längeren Atem, holten im Endspiel mit einem 2:1-Sieg den Titel. Bronze ging an Seidl/Winter. Xandi Huber: „Es ist ein Wahnsinn und es ist wirklich sehr emotional und wichtig für mich. Hörli und ich haben immer weitergearbeitet und ich find es so geil, dass wir das jetzt geschafft haben.“

Europameisterin Stefanie Schwaiger und Teresa Strauss hatten vor dem Turnier nur ein einziges gemeinsames Training. Die beiden kämpften sich dennoch ohne Niederlage bis ins Semifinale und ließen auch dort ihren Gegnerinnen Teufl/Zass nur im ersten Satz Chancen, zogen dank einer starken Leistung mit 22:20 und 21:15 ins Finale ein. Im zweiten Semifinale setzen sich die Wolfurt-Siegerinnen Fankhauser/Almer durch. Mit einem 3-Satzsieg über Plesiutschnig/Rimser lösten sie das Endspiel-Ticket. Im Finale mussten die beiden allerdings Schwaiger/Strauss in drei Sätzen den Vortritt lassen. Bronze sichert sich das Duo Teufl/Zass. Stefanie Schwaiger: „Als Titelverteidigerin hat man natürlich einen Druck und es ist nicht einfach, mit einer anderen Partnerin zu spielen, aber dank des super Publikums haben wir es geschafft.“ Teresa Strauss: „Wir haben einige Dreisatzpartien gehabt, auch jetzt im Finale, aber am Ende haben wir die Nerven behalten und ich freu mich, dass wir das geschafft haben.“

Die Beachvolleyball Staatsmeisterschaften 2017 presented by De’Longhi setzten in diesem Jahr wieder Maßstäbe: der Center Court wurde vergrößert, 2.000 Zuseher sorgten für die Litzlberg-typische unvergleichliche Stimmung. Zufrieden bilanziert auch Veranstalter Christoph Berger von PRO Beach Battle: Danke an alle, an das Publikum, das wirklich immer da ist und für Stimmung sorgt. Danke an die Sponsoren und die ehrenamtlichen Mitarbeiter, ohne die es nicht gegangen wäre. Wir werden für nächstes Jahr daran arbeiten, dass es wieder genauso gut ausschaut wie heuer.

Die Staatsmeisterschaften 2017 sind entschieden, die Austrian Beach Tour 2017 ist aber noch nicht zu Ende: von 15. bis 17. September findet in St. Johann in Tirol abschließend ein Beachcup statt.

ERGEBNISSE DAMEN
Finale: Schwaiger/Strauss vs. Fankhauser/Almer: 2:1 (-18, 19, 13)
Spiel um Platz 3: Teufl/Zass vs. Plesiutschnig/Rimser: 2:1 (16, -15, 9)
Semifinale: Schwaiger/Strauss vs. Teufl/Zass: 2:0 (20, 15)
Semifinale: Plesiutschnig/Rimser vs. Fankhauser/Almer: 1:2 (-14, 17, -14)

ERGEBNISSE HERREN:
Finale: Huber/Hörl vs. Kunert/Dressler: 2:1 (13, -15, 9)
Spiel um Platz 3: Winter/Seidl vs. Frühbauer/Wutzl: 2:1 (17, -20, 13)
Semifinale: Winter/Seidl vs. Huber/Hörl: 0:2 (19, 14)
Semifinale: Kunert/Dressler vs. Frühbauer/Wutzl: 2:0 (16, 16)

AUSTRIAN BEACH TOUR Supercup Series 2017
5. bis 7. Mai 2017: Supercup: Neusiedl am See
30. Juni bis 2. Juli 2017: Beachcup: Fürstenfeld
11. bis 13. August 2017: Supercup: Wolfurt
25. bis 27. August 2017: Staatsmeisterschaften: Litzlberg am Attersee
15. bis 17. September 2017: Beachcup: St. Johann in Tirol – PM/RED

Presseinfo ÖVV/red.

01.09.2017