Österreichische Segel Bundesliga - Finale 2017 – Wer holt sich die Krone?

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In genau einer Woche kommt es zum großen Showdown der Österreichischen Segel – Bundesliga Saison 2017. Erstmals sind die besten 18 heimischen Segelclubs am Wolfgangsee zu Gast, von Freitag bis inklusive Sonntag geht der Kampf um den Österreichischen Meistertitel ins heiße und alles entscheidende Finale.

Aus der Poleposition an der Tabellenspitze startet der Burgenländische Yacht Club, mit drei Punkten Vorsprung auf den SCTWV Achensee, Vizemeister aus 2016. Zu rechnen ist auch mit dem Gastgeber Union Yacht Club Wolfgangsee, als Aufsteiger der Saison mischt das Team um Steuermann Michael Luschan ganz vorne mit.

Ost – West – Duell
Über drei Regattawochenenden hinweg kämpften die 18 besten Segelclubs Österreichs mit harten Bandagen und vollem Einsatz um jeden Punkt. Nun kommt es in wenigen Tagen zum großen Showdown beim Finale am Wolfgangsee, wo die Österreichische Segel-Bundesliga erstmals zu Gast ist.

Die Vorzeichen weisen klar auf einen Zweikampf zwischen dem Tabellenersten, dem Burgenländischen Yacht Club und den SCTWV Achensee hin.

Mussten sich die Burgenländer in der letzten Saison noch mit Platz Drei zufriedengeben, konnte man heuer mit einer konstant guten Leistung über alle Regatten hinweg die Titelambitionen unterstreichen. Trotzdem gibt man sich vor dem Finale zurückhaltend.

„Aus unserer Sicht ist alles offen, es kann noch alles passieren. Wir haben kein Polster zum Ausruhen. Wir werden das Finale angehen, wie alle Regatten – es gilt wie immer, Fehler zu minimieren und Konstanz zu beweisen. Wenn wir einen Top 3 Platz ersegeln, dann ist es egal, was die anderen Teams machen“, so Clemens Kruse, der gemeinsam mit Skipper Rene Mangold, Valentin Unger und Stefan Glanz – Michaelis in der Stammbesetzung an den Start geht.

Direkter Herausforderer ist der SCTWV Achensee, der bis dato noch in jeder Bundesliga-Saison auf einem Podestplatz zu finden war, sich aber nun endlich ganz oben einreihen will.

„Nach vorne und nach hinten in der Tabelle ist alles drin. Aber klares Ziel ist es natürlich, den Meistertitel nach Hause zu bringen. Wir kommen nicht um Zweiter oder Dritter zu werden. In jedem Fall wollen wir unseren Startplatz für die Champions League im kommenden Jahr nicht verlieren. Ich denke, dass das Revier nicht ausschlaggebend sein wird, denn auf den kurzen Kursen kann man den Heimvorteil nicht ausspielen. Entscheidend ist, wer Nerven zeigen wird und seine Leistung bringen kann“, so Simon Meister, Steuermann vom SCTWV Achensee.

Das Team vom SCTWV Achensee ist dieses Wochenende mit Steuermann Michael Meister bei der Qualifikation für die Sailing Champions League in St. Moritz in der Schweiz im Einsatz.

Top 3 halten
Aktuell auf Platz 3 liegt der Union Yacht Club Wolfgangsee. Mit nur 5 Punkten Abstand zum Tabellenersten ist für die Crew mit Steuermann Michael Luschan zwar noch vieles drin, den Meistertitel sieht man aber laut eigenen Worten schon fast außer Reichweite, so Luschan: „Leider ist es zuletzt am Achensee für uns nicht nach Wunsch gelaufen, aber wir sind zuversichtlich, dass wir die Top 3 halten können. Minimales Ziel wäre der vierte Platz. Der Saisongesamtsieg ist bei der momentanen Dichte im Feld leider nicht zu erwarten, dafür müssten wir jetzt totale Überlegenheit demonstrieren. Ich sehe auch keinen Heimvorteil für uns. Denn auch wenn sich der Wolfgangsee manchmal durch drehende Winde auszeichnet, so gibt es unter den Österreichischen Seglern fast niemanden, der diese nicht kennt. Es wird in jedem Fall sehr spannenden und wie sich gezeigt hat, sind auf den kurzen Wettfahrten zumeist der Start und die Manöver entscheidend.“

Mit dem nominierten Team setzen die Salzburger beim Finale auf die bewährte Kombination, bestes Saisonergebnis erzielte man mit einem ersten Platz bei der Regatta am Wörthersee.

In Lauerstellung
Mit dem Union Yacht Club Mondsee (aktuell auf Platz 5) und dem Union Yacht Club Wörthersee (aktuell auf Platz 6) haben sich zwei weitere Mannschaften in Angriffsposition gebracht. Beide Vereine konnten vor allem beim vor letzten Bundesligastopp am Achensee klar reüssieren und peilen nun einen Top 4 – Platz im Endklassement an. Denn damit wäre das Tor zur Qualifikation für die Sailing Champions League Saison 2018 offen.

Im Abstiegskampf
Alles oder nichts heißt es hingegen am Wolfgangsee für den Yachtclub Velden, den Nautic Club Austria und Liga-Rookie Segelclub Kammer. Nach einer wenig zufriedenstellenden Saison schwebt über diesen Clubs das Damoklesschwert des Abstiegs. Auch der Union Yacht Club Attersee muss noch um einen fixen Startplatz für die Saison 2018 fürchten.

Die Teams haben am Freitag, 4.August, noch Trainingsmöglichkeiten im Regattarevier, bevor am frühen Nachmittag die erste Startmöglichkeit ist. Bis inklusive Sonntagnachmittag stehen je nach Windverhältnissen bis zu 45 Wettfahrten am Programm, mindestens 9 davon müssen gesegelt werden, um eine gültige Wertung zu erhalten. Der Eintritt für Zuschauer zur Segelbundesliga ist frei. Die Wettfahrten können von Land aus mit verfolgt werden.

Mit dem SAP Sailing Analytics Tool live dabei
Längst sind es nicht mehr allein Erfahrung, perfektes Material und hartes Training, die im Profi- Segelsport zum Erfolg führen. Segler müssen Analysten sein. Genau wie Führungskräfte bedienen sich auch Hochleistungssportler heutzutage neuester Computertechnologien, um ihre Leistungen zu optimieren und dadurch ihre Erfolgschancen im Wettbewerb zu erhöhen. Dies zeigen nicht zuletzt die Erfolge der Deutschen Segel-Nationalmannschaft, die seit nun mehr drei Jahren auf die innovativen Technologien von SAP Analytics setzt. Seit dem Auftakt 2015 ist das SAP Sailing Analytics Tool auch in der Österreichischen Segel-Bundesliga im Einsatz.

Die SAP Sailing Analytics ermöglichen die Auswertung von unterschiedlichen Performance- Daten der Segelteams am Wasser in Echtzeit. Mittels GPS-Positionen, Windmessern und ergänzenden Videobildern, können Bootsgeschwindigkeiten, die Qualität von Manövern und das strategisch – taktische Verhalten anschaulich dargestellt werden. Die Daten werden von den Regattabooten gesendet, die Winddaten auf dem Motorboot erfasst. Durch die Visualisierung der Segel-Performance-Daten gewinnen Segler wie Trainer faktenbasierte Einsichten, die bisher bestenfalls intuitiv erfasst werden konnten.

An Land können die Regatten von den Fans und den Teams live oder im Replay über das Internet verfolgt werden.

Aktueller Tabellenstand Österreichische Segel-Bundesliga 2017
Alle Termine der Österreichischen Segel-Bundesliga 2017 im Überblick:
1. Regatta, 09.-11. Juni 2017, Yacht Club Velden, Velden am Wörthersee
2. Regatta, 07.-09. Juli 2017, Yacht Club Breitenbrunn, Breitenbrunn am Neusiedlersee
3. Regatta, 04.-06. August 2017, SCTWV Achensee, Maurach am Achensee
4. Regatta, 08.-10. September 2017, Union Yacht Club Wolfgangsee, St. Gilgen am Wolfgangsee

Qualifikationsregatta, 15. – 17. September 2017, Union Yacht Club Mondsee

Vorschau Full Foiling Nacra 17 WM
Kommenden Dienstag, 5. September, startet im französischen La Grande Motte die Weltmeisterschaft der Foiling Nacra 17. Unter österreichischer Flagge mit dabei ist das OeSV-Team Thomas Zajac und Barbara Matz. Zuletzt war die olympische Doppelrumpfklasse Nacra 17 in der neuen voll foilenden Version wegen Materialproblemen in Verruf geraten, nun hofft man auf eine WM ohne Zwischenfälle.

Keine Verschnaufpause gibt es aktuell für OeSV-Segler Thomas Zajac. Vergangenes Wochenende noch bei der Extreme Sailing Series in Cardiff, England, im Einsatz, wo sich Zajac den Sieg in der Flying Phantom Series sichern konnte, steht ab kommenden Dienstag die Weltmeisterschaft der Foiling Nacra 17 am Terminkalender des Olympia-Bronzemedaillengewinners. In La Grande Motte, Frankreich, steigt Thomas Zajac wieder gemeinsam mit seiner Vorschoterin Barbara Matz ins Boot.

Im Vorfeld zur Weltmeisterschaft gab es zahlreiche kritische Stimmen zu den neuen Booten. Mehrmals machten die foilenden Nacras durch Materialschwierigkeiten von sich Reden, zuletzt beim Event in Aarhus Mitte August. Dort musste die Regatta nach 10 Wettfahrten abgebrochen werden, auch Thomas Zajac und Barbara Matz waren davon betroffen.

Nun wurden vor wenigen Tagen neue Schwerter, Ruder und Bearings an die Teams ausgeliefert, doch Zufriedenheit sieht anders aus, wie Thomas Zajac zu Protokoll gibt: „Leider läuft es mit dem neuem Material noch alles andere als rund. Wir stehen damit nicht alleine da, alle Teams kämpfen damit. Es gilt nun zu improvisieren und wo möglich, das Material selbst zu modifizieren. Das führt aber die Ursprungsidee, dass alle mit den gleichen Booten segeln, ad absurdum.“

Dementsprechend sehen Zajac/ Matz die bevorstehende WM auch primär als letzten Test vor der wichtigen Wintertrainingsphase: „Natürlich werden wir bei dieser WM auch Grenzen ausloten. Wir müssen ans Limit gehen, um die Risiken mit dem neuen Boot einschätzen zu lernen. Auf den foilenden Nacras wiegt jeder Fehler doppelt. Aber es geht bei dieser WM noch um keine Olympiatickets.“

Auch OeSV-Sportdirektor Georg Fundak sieht die bevorstehende WM durchaus kritisch: „Die neuen Boote wurden zu spät ausgeliefert und die Teams, Thomas und Barbara eingeschlossen, hatten einfach zu wenig Zeit, um sich vorzubereiten. Dazu kommen die ganzen Materialprobleme, für die der Hersteller verantwortlich ist. Das drückt natürlich die Qualität und Wertigkeit dieser Weltmeisterschaft, die Ergebnisse werden nicht wirklich aussagekräftig sein.“

Full Foiling Nacra 17 World Championship 2017
5. – 10. September 2017, La Grande Motte, Frankreich

Zeitplan
Dienstag, 5. September – Qualifying Series
Mittwoch, 6. September – Qualifying Series
Donnerstag, 7. September – Qualifying Series
Freitag, 8. September – Fleet Race/ Final Series
Samstag, 9. September – Fleet Race/ Final Series
Sonntag, 10. September – Final Series/ Medal Race

Presseinfo OeSV

01.09.2017