Eishockey, Champions Hockey League, CHL, KAC, Gap Rapaces

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Mit einem 4:2-Heimsieg über Gap Rapaces brachte sich der EC-KAC am Samstagabend in der Champions Hockey League ins Rennen um den Aufstieg ins Achtelfinale.

Nach dem Auftaktsieg in der Champions Hockey League, einem 6:3-Erfolg beim heutigen Gegner Gap, mussten sich die Rotjacken zuletzt dem Titelverteidiger Frölunda Göteborg zwei Mal knapp geschlagen geben (1:2 auswärts, 2:4 zu Hause). Damit rangierte der EC-KAC vor dem „Rückspiel“ gegen den französischen Meister auf Platz drei der Vorrundengruppe H.

Die Gap Rapaces, die in der dritten Saison in Serie dem Starterfeld der CHL angehören, verloren ihre ersten drei Spiele im diesjährigen Bewerb allesamt klar: Nach dem 3:6 gegen die Rotjacken bezog man zuletzt ein 1:11 und ein 0:4 gegen die ZSC Lions. In Auswärtsspielen in der Champions Hockey League holten die Franzosen in ihrer Klubgeschichte bisher noch nie einen Sieg, auch gelangen ihnen bei insgesamt fünf Auftritten nur drei Treffer.

Der EC-KAC bot im vierten CHL-Spiel der Saison zum vierten Mal die gleichen 22 Spieler auf. Die einzige Veränderung gegenüber dem Heimspiel gegen Frölunda am Donnerstag betraf die Torhüterposition, auf der diesmal wieder Tomáš Duba eingesetzt wurde. Weiterhin nicht zur Verfügung standen die Langzeitverletzten Manuel Geier und Jamie Lundmark.

Die Rotjacken wollten in ihrem zweiten Heimspiel der CHL-Saison von der ersten Sekunde an keine Zweifel darüber aufkommen lassen, wer nach 60 Minuten als Sieger vom Eis gehen sollte. Und so trat man vom Eröffnungsbully an sichtbar bissig und bis in die Haarspitzen motiviert auf. Die Belohnung folgte rasch, bereits nach 77 Sekunden durften die heimischen Fans erstmals jubeln: Jon Rheault setzte sich auf der rechte Angriffsseite gegen zwei Franzosen durch, spielte auf Johannes Bischofberger quer und dieser brachte den Puck aus schon recht spitzem Winkel hoch im kurzen Eck unter. Schon im nächsten Angriff – exakt 21 Sekunden später – erhöhte Thomas Koch auf 2:0. Nach einer feinen Kombination seiner Sturmpartner Matthew Neal und Marco Richter musste der KAC-Routinier nur noch einschieben. Von den Gästen aus Frankreich war zu Beginn praktisch nichts zu sehen, den ersten ernstzunehmenden Torschuss parierte KAC-Keeper Tomáš Duba in Minute acht ohne Probleme. Deutlich zielstrebiger legten es weiterhin die Hausherren an: Mit einem Mann mehr auf dem Eis schlenzte Neuzugang Richie Regehr den Puck von der blauen Linie aus an Freund und Feind vorbei zum 3:0 ins Gehäuse (10.). Erst danach folgte die erste dicke Gelegenheit für Gap, doch Tomáš Duba vereitelte diese mit einem sehenswerten Fanghand-Save. Kurz vor der Pause hätte Thomas Hundertpfund das Score sogar noch weiter in die Höhe schrauben können, sein abgefälschter Schuss segelte allerdings haarscharf über das Tor der Gäste (17.).

Abschnitt zwei begann so, wie der erste zu Ende ging, mit einer guten Möglichkeit für die Rotjacken: Johannes Bischofberger wurde toll in Szene gesetzt und lief alleine auf Keeper Jeff Lerg zu, diesmal behielt der Schlussmann der Franzosen aber die Oberhand (21.). Im wenig später folgenden Überzahlspiel versiebten die Hausherren durch David Fischer und Thomas Koch beste Möglichkeiten – und wurden dafür bei Ablauf der Strafzeit prompt bestraft: Maxwell Ross eilte von der Kühlbox kommend der KAC-Abwehr davon und ließ Tomáš Duba nach einem feinen Hakentrick keine Abwehrchance (24.). Und weil der EC-KAC auch in der Folge zu großzügig mit seinen Torchancen umging, waren die Franzosen schon bald endgültig zurück im Spiel: Zunächst vergaben die Greifvögel noch eine Überzahl-Gelegenheit, doch nur Sekunden nach Ablauf der Strafzeit gegen Kevin Kapstad war es erneut Maxwell Ross, der Tomáš Duba mit einem Schlenzer von der blauen Linie überraschte und somit zum zweiten Mal an diesem Abend zum Torschützen avancierte (32.). Rot-Weiß erkannte daraufhin den Ernst der Lage und schaltete wieder einen Gang höher, doch auch während zwei weiteren Powerplays gelang ihnen ihr vierter Treffer nicht. In der Schlussminute des zweiten Durchgangs hätten dann beinahe die Franzosen über das 3:3 jubeln können: Cedric Di Dio Balsamo zog schnellen Schrittes vor den Klagenfurter Kasten, Goalie Duba bewahrte seine Mannen aber vor dem drohenden Ausgleich.

Den besseren Start in den Schlussabschnitt verzeichneten die Gäste: In Minute 44 hatte der EC-KAC Glück, als der aufgerückte Graeme McCormack nur die Außenstange traf. Auch in der Folge waren es die Gäste, die im Angesicht des Rückstandes offensiv ein wenig aktiver agierten, richtig gefährliche Situationen ließ Rot-Weiß jedoch nicht zu. Erst kurz vor Schluss tauchte mit Marco Richter dann auch wieder ein KAC-Crack gefährlich vor dem Tor auf, doch erneut konnte sich der Schlussmann auszeichnen (57.). Just als die Franzosen im Finish in Überzahl auf den Ausgleich zu drängen versuchten, schlugen die Klagenfurter noch einmal eiskalt zu: Manuel Ganahl erkämpfte sich dank tollem Einsatz den Puck und schob ihn unter den Beinschonern von Lerg zum Endstand von 4:2 in die Maschen. (PE)

„Die Partie lief in weiten Teilen so, wie wir das erwartet hatten. Wir haben im Trainerstab beraten, wie wir die Mannschaft nach dem großen Spiel gegen Frölunda so einstellen, dass sie nicht nachlässig oder passiv in diese Begegnung startet. Das haben wir erreicht, indem wir die Jungs im Training gefordert haben und sie in den Gesprächen vor der Partie entsprechend vorbereitet haben. Dies hat sehr gut funktioniert, nach zehn Minuten lagen wir drei Treffer voran. Danach ließen wir eisläuferisch nach, wurden im Spielaufbau zu lässig und verloren unsere Zielstrebigkeit, so kam der Gegner in das Spiel zurück. Der dritte Abschnitt hat mir gefallen, wir gewannen wieder die Zweikämpfe, waren schneller auf den Beinen, das hat uns den Sieg gebracht. Wir haben gut begonnen und gut aufgehört, auf der langen Strecke dazwischen gab es aber einige Dinge, die wir uns anders vorstellen und besser machen müssen.“ (Steve Walker, Head Coach, EC-KAC)

Mit dem ersten Heimsieg in der Champions Hockey League in der Vereinsgeschichte verringerte der EC-KAC den Abstand zu Tabellenrang zwei in der Gruppe H auf einen Zähler. Die Entscheidung über den zweiten Aufsteiger ins CHL-Achtelfinale neben den Frölunda Indians fällt damit in den beiden Begegnungen der Rotjacken mit den ZSC Lions aus der Schweiz. Das erste dieser Spiele findet am 3. Oktober (Spielbeginn: 19.30) in Klagenfurt statt. Bis dahin stehen für den EC-KAC acht Partien in der Erste Bank Eishockey Liga am Programm, beginnend mit dem Heimspiel gegen die Graz 99ers am kommenden Freitag.

Medieninfo: KAC

03.09.2017