Katrin Engel - 17 Jahre im Dienste für Österreichs Handball

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Im Juli gab Katrin Engel ihre Entscheidung bekannt, dass sie ihre aktive Handball-Karriere beendet. Vergangenes Wochenende wurde sie von ihrem langjährigen Verein, dem Thüringer HC, verabschiedet. Beim Heimspiel des österreichischen Frauen Nationalteams in der EM-Quali gegen Olympiasieger Russland, am 30. September in der Südstadt, sagt auch der Österreichische Handballbund schweren Herzens „Good bye“ Crisu. Die langjährige Kapitänin des Nationalteams lief 215 Mal für Österreich auf, erzielte beeindruckende 892 Tore. Auf Clubebene gewann sie mit Hypo NÖ und dem Thüringer HC sämtliche nationalen Titel in Österreich und Deutschland.

Es war der 8. Dezember 2000, Auftaktspiel für Österreich bei der EM gegen Deutschland, als Katrin Engel ihr Debüt im Nationalteam gab. Nur einen Tag später, gegen Russland, schrieb sie auch erstmals an. Über 200 weitere Spiele im rot-weiß-roten Dress folgten. Mit ihren 892 Toren liegt Katrin Engel zudem auf Platz vier der ewigen Bestenliste im österreichischen Nationalteam, hinter Jasna Merdan-Kolar (1.206), Ausra Fridrikas (1.059) und Stanka Bozovic (910), wurde bei der WM 2009 zudem Torschützenkönigin.

Die EURO 2000 wurde damals in Rumänien ausgetragen, jenem Land, wo Katrin Engel 16einhalb Jahre später ihr letztes Spiel für Österreich bestreiten sollte. Bei der beeindruckenden Vorstellung gegen Rumänien im WM-Playoff, am 9. Juni 2017 in Oradea, stand sie ein letztes Mal als Kapitänin am Feld.

Danach hat sie sich Zeit genommen und eine Entscheidung zu ihrer sportlichen Karriere getroffen: „Ich habe sehr, sehr lange nachgedacht. Es ist mir nicht leicht gefallen. Es gibt nicht nur einen Grund, warum ich aufhöre, sondern es ist ein Resultat aus vielen kleinen Gründen und ich habe mich für den beruflichen Werdegang und mein Privatleben entschieden.“

Im Juli machte sie ihre Entscheidung öffentlich, bat den Thüringer HC um eine vorzeitige Vertragsauflösung. Herbert Müller, Trainer des THC und des Österreichischen Frauen Nationalteams, bemühte sich, die 33-Jährige noch umzustimmen, verliert nun „eine treue Weggefährtin“, wie er selbst sagt: „Crisu ist nicht zu ersetzen. Mit ihr verlässt eine der ganz Großen die Handballbühne. Spielerinnen mit ihren Qualitäten findet man höchst selten.“

Mit Hypo NÖ gewann Engel insgesamt fünfmal den Meistertitel und ebenso oft den Pokal. In Deutschland fällt ihre grandiose Bilanz noch beeindruckender aus. 2006/2007 wurde sie mit Nürnberg, auch damals unter Herbert Müller, erstmals deutscher Meister und gewann mit Bayer 04 Leverkusen 2010 erstmals den DHB Pokal. Mit dem Thüringer HC gewann sie sechsmal in Folge den Meistertitel und zweimal den Pokal. In dieser beeindruckenden Sammlung muss die Rückraumspielerin auch den Supercuptitel nicht missen, den sie ebenfalls zweimal mit dem THC gewann.

Vergangenes Wochenende wurde Katrin Engel von ihrem Verein im Rahmen der Champions League Quali in Nordhausen verabschiedet. Mit 284 Spielen, 188 in der Bundesliga, 61 in der Champions League, sechs im Cup Winner´s Cup und 29 im DHB Pokal, hält sie den Vereinsrekord beim Thüringer HC. Doch nicht nur das! Mit 1.260/469 Toren hat sie einen weiteren Rekord im Verein aufgestellt.

Schwerer als der Abschied von ihrem Verein, fällt Katrin Engel der Abschied aus dem Nationalteam: „Das ist für mich nochmal ein größerer Schritt gewesen. Ich habe überlegt ob ich für das Nationalteam noch weiterspiele. Es war mir immer eine Ehre für Österreich zu spielen.“

Am 30. September verabschiedet sich nun auch der ÖHB und das Nationalteam von seiner Kapitänin! Im Vorfeld der EM-Quali gegen Olympiasieger Russland, das als Doppelveranstaltung mit dem spusu HLA Spiel SG INSIGNIS Handball WESTWIEN vs. HC FIVERS WAT Margareten ausgetragen wird, wird Katrin Engel in der Südstadt geehrt. Die Nummer 19 wird danach in vielerlei Hinsicht schmerzlich abgehen.

Qualiauftakt gegen Rumänien
Den Auftakt in die EM-Quali macht das Nationalteam bereits am 27. September auswärts gegen Rumänien. Gegen das Team rund um Welthandballerin Kristina Neagu verkaufte man sich im Juni im WM-Playoff teuer, schied am Ende mit einem Gesamtscore von 53:67 aus.

Drei Tage später will man sich vor den heimischen Fans gegen den amtierenden Olympiasieger beweisen. Russland entschied das Finale gegen Frankreich in Rio de Janeiro vor gut einem Jahr mit 22:19 für sich, besiegte zuvor im Halbfinale die späteren Europameisterinnen aus Norwegen.

Das erste EM-Quali-Heimspiel wird als Doppelveranstaltung mit der SG INSIGNIS Handball WESTWIEN ausgetragen. Nach dem Nationalteam trifft WESTWIEN im Wiener Derby auf den HC FIVERS WAT Margareten.

Ticket-Infos
Ticketpreise:
Erwachsene € 14,00
Ermäßigt: € 7,00

Qualifikation zur EURO 2018
ROU vs. AUT

27. September 2017
AUT vs. RUS

30. September 2017, 18:00 Uhr, Südstadt
im Anschluss, um 20:25 Uhr, das spusu HLA Spiel SG INSIGNIS Handball WESTWIEN vs. HC FIVERS WAT Margareten

Presseinfo ÖHB/red.

13.09.2017