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In der 5. Runde der Erste Bank Eishockey Liga steht das Duell VSV vs. KAC auf dem Programm. Im 318. Derby geht es um nicht weniger als um die Vorherrschaft in Kärnten

Im 318. Kärntner Derby in Österreichs höchster Spielklasse tritt der EC-KAC am Dienstagabend (Spielbeginn: 19.15 Uhr) auswärts in Villach gegen den EC VSV an.

Die Ausgangssituation:

Der EC-KAC hat nach vier absolvierten Ligaspielen erst drei Zähler auf seinem Konto, die aus dem Heimsieg über den (heuer ansonsten noch unbesiegten) HC Orli Znojmo am vergangenen Freitag resultieren. Auswärts mussten die Rotjacken bislang zwei dem Ergebnis nach klare Niederlagen in Wien (1:4) und Salzburg (3:6) hinnehmen. In der Anfangsphase der Meisterschaft hatten die Klagenfurter vor allem mit ihrer fehlenden Kaltschnäuzigkeit zu hadern, in vier Partien gelangen ihnen lediglich fünf Treffer in „Even Strength“-Situationen.

Die exakt entgegengesetzte Bilanz des EC-KAC, nämlich drei Siege und erst eine Niederlage, weist nach den beiden ersten Wochenenden der EBEL-Spielzeit der EC VSV auf. Die Villacher besiegten vor eigenem Publikum Medveščak Zagreb (6:1) und die Graz 99ers (4:3), ehe sie nach dem 0:3-Verlust bei Fehérvár AV19 jüngst einen toll erkämpften 6:5-Auswärtssieg beim EHC Linz feiern konnten. Damit gehen die Adler, die nur eines der letzten fünf Kärntner Derbys für sich entscheiden konnten, auf Tabellenrang zwei liegend in das Heimspiel gegen die Rotjacken, die sich derzeit mit dem EC Salzburg Platz zehn teilen.

Die Zahlen zum Spiel:

3 – Beim EC-KAC weisen nach den ersten beiden EBEL-Wochenenden ausschließlich österreichische Cracks positive Plus/Minus-Bilanzen auf: Verteidiger Christoph Duller hält bei einer +3-Wertung, Thomas Hundertpfund und Marco Brucker kommen auf +2, Johannes Bischofberger und Stefan Geier auf +1.

6 – Die Rotjacken haben in jedem ihrer ersten vier EBEL-Spiele dieser Saison mindestens einen (und insgesamt sechs) Gegentreffer bei numerischer Unterlegenheit kassiert. Von 16 Unterzahlsituationen überstanden sie nur zehn unbeschadet, die Erfolgsquote des rot-weißen Penalty Killings liegt demnach derzeit bei bescheidenen 62,5 Prozent.

6 – In der vergangenen Spielzeit 2016/17 wurden nur vier Kärntner Derbys ausgetragen. In diesen erwies sich einmal mehr Thomas Koch als punktebester KAC-Crack: Der Mittelstürmer erzielte zwar keinen Treffer selbst, leistete jedoch die Vorarbeit zu gleich sechs der zehn Derbytore der Rotjacken.

39,5 – Gegen kein anderes Team in der Liga gaben die Klagenfurter in der letzten Saison mehr Torschüsse pro Partie ab als gegen Villach (39,5). In Derbys wies der EC-KAC eine Schusseffizienz von nur 6,3 Prozent auf, was dem niedrigsten Wert im Vergleich aller elf EBEL-Gegner entsprach. Dennoch entschied Rot-Weiß drei der vier Lokalduelle 2016/17 für sich.

60 – Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 spielten der EC-KAC und der EC VSV insgesamt 120 Mal gegeneinander, wobei jedes Team exakt 60 Siege feiern konnte. Beim Torverhältnis (371 zu 354) hat Rot-Weiß die Nase mit +17 vorne, mehr als ein Fünftel der Duelle (21,7 Prozent) erlebten eine Verlängerung.

94,3 – KAC-Torhüter Tomáš Duba hat seit seinem Wechsel nach Klagenfurt noch nie ein Kärntner Derby verloren: Drei Einsätze endeten mit drei Siegen, im Schnitt kassierte der Tscheche nur 1,67 Gegentreffer pro Partie und wehrte 94,3 Prozent der auf ihn abgegebenen Schüsse (82 von 87) ab.

900 – Stürmer Thomas Koch, der am Tag nach dem Derby von Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser und Radio Kärnten als Eishockey-Superstar 2017 ausgezeichnet wird, bestreitet in Villach sein 900. Spiel in der höchsten Österreichischen Spielklasse (574 für den EC-KAC, 326 für den EC Salzburg).

Der Gegner:

Hinter dem EC VSV liegt eine turbulente Spielzeit 2016/17: Obwohl im Saisonverlauf nicht weniger als 13 Imports eingesetzt wurden, verpassten die Adler (zum zweiten Mal in der EBEL-Historie nach 2012) die Play-Offs. Ein weitreichender Umbau der Mannschaft wie auch der Organisation war die Folge. Von den Legionären verließen alle bis auf Miha Verlič den Klub, acht neue wurden geholt. Die wichtigsten Verpflichtungen des Sommers betrafen in Villach aber wohl den Österreicher-Sektor: Mit Nikolas Petrik wurde ein echter Charakterspieler zurück an die Drau geholt (und gleich zum Kapitän gemacht), auf der Torhüterposition verstärkte sich Blau-Weiß mit David Kickert, der in der letztjährigen Finalserie gegen Klagenfurt maßgeblichen Anteil am Titelgewinn der Vienna Capitals hatte. Ein Auge gilt es auch auf den neuen Leader der Villacher Abwehr, den aus Salzburg und Bolzano bekannten Ryan Glenn, zu werfen. In der Offensive scheint (der allerdings die gesamte Pre-Season hindurch verletzte) Jordan Hickmott das Potenzial aufzuweisen, zu einer sehr spannenden Neuverpflichtung werden zu können.

Insgesamt ist das VSV-Team gegenüber dem Vorjahr größer und schwerer geworden, auch wird die Scoring-Last im neuen Spieljahr gleichmäßiger auf die Formationen verteilt als dies in der letzten Saison mit den Quasi-Alleinunterhaltern Corey Locke und Jan Urbas der Fall war. Dementsprechend haben die beim Klub verbliebenen Trainer Greg Holst und Markus Peintner das blau-weiße Spielsystem gegenüber 2016/17 adaptiert, ein Unterfangen, das in der Vorbereitung nur bedingt, in den ersten vier Liga-Runden aber schon sehr gut funktioniert hat. Zwar scheint es sehr unwahrscheinlich, dass sich der EC VSV über den gesamten Verlauf des Grunddurchgangs hinweg in jenen Tabellenregionen bewegen wird können, in denen er aktuell gerade angesiedelt ist, die ersten beiden EBEL-Wochenenden haben jedoch gezeigt, dass die Mannschaft der Adler heuer wieder mehr Elemente der traditionellen Villacher Spielweise in sich vereint als dies in den vergangenen Jahren der Fall war.

Gegen die Rotjacken taten sich die Adler im Vorjahr meist recht schwer, selbst beim einzigen Saisonsieg über Rot-Weiß, einem 3:0-Heimerfolg im November 2016, war der EC-KAC eigentlich das spielbestimmende Team mit den besseren Tormöglichkeiten. Insgesamt stehen sich Klagenfurt und Villach am Dienstagabend zum 318. Mal in einem Derby in der höchsten Spielklasse des Landes gegenüber, mit 160 zu 138 Siegen (bei 19 Unentschieden) spricht die historische Bilanz für die Rotjacken. In der jüngeren Geschichte – seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 – begegnete man sich summa summarum jedoch auf Augenhöhe: 31 zu 30 Siegen für den EC VSV auf Klagenfurter Eis stehen 30 zu 29 Siege für den EC-KAC auf Villacher Eis gegenüber, insgesamt konnten also beide Teams jeweils 60 der 120 direkten Begegnungen für sich entscheiden.

Die Personalien:

Auch im Kärntner Derby wird der EC-KAC ohne Kapitän Manuel Geier und den letztjährigen Topscorer Jamie Lundmark auskommen müssen. Einzelne Spieler sind nach wie vor angeschlagen, möchten für das Spiel gegen Villach aber unbedingt die Zähne zusammenbeißen. Die finalen Entscheidungen werden diesbezüglich in Abstimmung mit der medizinischen Abteilung im Anschluss an den Morning Skate am Spieltag fallen.

Der Kommentar:

„Das „Werkl“ läuft bei uns noch nicht so, wie wir uns das vorstellen. Auch wenn es keine Schande ist, in Wien oder Salzburg zu verlieren, so sind wir spielerisch noch zu weit von unseren Ansprüchen entfernt. Aber davon lässt sich niemand im Klub verrückt machen, schließlich wissen wir sehr genau, wo wir ansetzen müssen. Jetzt steht das prestigereiche Derby vor der Türe, Villach ist gut ins Spieljahr gestartet, wir hinken noch etwas nach und sind umso mehr motiviert, dementsprechend ist ein großer Kampf zu erwarten, den wir für uns entscheiden möchten.“ (Johannes Bischofberger, Stürmer EC-KAC)

Medieninfo: KAC

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18.09.2017