Österreich, Uruguay

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Am Dienstag stand im Ernst-Happel-Stadion das freundschaftliche Länderspiel Österreich gegen Uruguay auf dem Programm. Im ersten Länderspiel unter Neo-Teamchef Franco Foda fährt die ÖFB-Auswahl einen 2:1 (1:1)-Arbeitssieg ein. Trotz des versöhnlichen Abschluss des Länderspieljahres 2017 wartet auf den Deutschen noch einiges an Arbeit.

Wie allgemein im Vorfeld erwartet begann das österreichische Nationalteam mit einer 4-4-2-Formation. Ein Systemwechsel der die ÖFB-Auswahl scheinbar neue Energie gab. Unter Neo-Teamchef Franco begann das „Team Österreich“ dominant und offensiv ausgerichtet und ging bereits in der fünften Minute in Führung. Zunächst schickt Kainz Burgstaller der zunächst noch am Gäste-Torhüter Silva scheitert. Der Schalke-Legionär behält in der Folge den Überblick und legt den Ball zurück zu Sabitzer der den Ball überlegt zum frühen 1:0-Führungstreffer einschob. Vier Minuten später setzte es für die Gastgeber die kalte Dusche. Auf der linken Seite wird Urretaviscaya völlig ungedeckt. Bei seiner Flanke zur Mitte kommt Torhüter Heinz Lindner halbherzig aus seinem Tor und so Cavani keine Schwierigkeiten den Ball komplett unbedrängt zum 1:1-Ausgleichstreffer einzunicken. Mit dem ersten Torschuss gelang den Südamerikanern gleicht das erste Tor. Ein Gegentreffer der als große Nackenschlag im Offensivspiel der Gastgeber einging.

In der Folge entwickelte sich ein durchaus interessantes Spiel in dem sich aber beide Mannschaften weitgehend neutralisierten. Bei Österreich war die Dynamik in der Vorwärtsbewegung der ersten knapp 10 Minuten eingebremst und Uruguay lauerte auf Fehler im Offensivspieler der Gastgeber. Diese waren jedoch Mangelware. Die nächste dicke Torchance fanden die Gäste in der 27. Minute vor. Nach einem Fehler im Aufbauspiel von Dragovic segelt in der Folge ein Querpass von Urretaviscaya in den Strafraum zum völlig freistehenden de Assacaeta. Der schlägt jedoch ein spektakuläres Luftloch und kann den Ball nicht mal teilweise kontrollieren. In dieser Szene hatte Österreich großes Glück. Fünf Minuten später strapazierte die Foda-Elf ihr Glück erneut. Nach einer Hereingabe von der rechten Seite lässt de Arrascaeta Danso leicht fertig aussteigen. Der Gäste-Spielmacher steht in der Folge völlig alleine vor ÖFB-Torhüter Lindner und setzt den Ball an die Innenstange. In der 39. Minute erneut ein Konterangriff der Gäste der eigentlich das 1:2 hätte bedeuten müssen. Nach einer Spielverlagerung und einem Querpass steht plötzlich Cavani völlig alleine vor Lindner. Der Torjäger von Paris Saint-Germain setzt aber den Ball über das Tor.
Pausenstand somit 1:1-Unentschieden. Aufgrund der Großchancen der Gäste ist das Resultat als durchaus schmeichelhaft zu bezeichnen. Nach starken ersten 10 Minuten fiel das Nationalteam offensiv weit zurück und agierte über weite Strecken völlig von der Rolle.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielverlauf. Die ÖFB-Auswahl agierte zwar bemüht war aber offensiv stets einen Schritt zu langsam und gefühlt auch mit einer fragwürdigen Taktik ausgestattet. Flügelstürmer Arnautovic agierte im Zentrum weiter völlig von der Rolle und war – anders als in der Ära von Teamchef Marcel Koller überhaupt kein Faktor im Spiel. So hatten auch die Gäste die erste Halbchance nach Seitenwechsel vor. Danso musste mit einem Tackling in höchster Not gegen Stürmerstar Cavani retten (48.). Nach einigen Minuten in der zweiten Halbzeit stellte Teamchef Franco Foda um und vertraute wieder dem „Koller-System 4-2-3-1“. Eine Umstellung die dem Team zumindest defensiv und im zentralen Mittelfeld „Gut tat“. Die Gäste taten sich gegen das kompakte Mittelfeld nun deutlich schwerer. Qualitativ hochwertige Offensivchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. In der 63. Minute brandete kurz Gefahr vor dem Tor der Gastgeber auf. Dragovic klärte einen Querpass von der rechten Seite in höchster Not. Danach plätscherte das Spiel praktisch ereignislos vor sich hin. Vieles deute in der Folge auf ein 1:1-Unentschieden hin. Doch dann kam ein Joker auf die Bildfläche der einmal mehr seine Torjäger-Qualitäten im Nationalteam untermauerte. Aus halbrechter Position zwirbelte Schaub eine Freistoßflanke zur Mitte und so segelte der Ball an Freund und Feind vorbei zum 2:1 in die Maschen.

Am Ende feiert Österreich im ersten Spiel unter Neo-Teamchef Franco Foda einen vollen Erfolg und beendet das (in Wahrheit ziemlich verkorkste) Länderspieljahr 2017 mit einem Erfolgserlebnis. Ein positives Resultat welches aber nicht über die Schwachstellen hinwegtäuschen darf. In der ersten Halbzeit fand Uruguay eine Vielzahl guter Möglichkeiten vor. Die Südamerikaner hätten zu diesem Zeitpunkt das Spiel bereits deutlich entscheiden müssen.

Österreich vs. Uruguay 2:1 (1:1)
Ernst-Happel-Stdion, 11.700 Zuschauer, SR Bognar

Tore: Sabitzer (5.), Schaub (87.) bzw. Cavani (10.)

Aufstellungen:
Österreich: Lindner – Bauer, Danso, Dragovic, Ulmer – Sabitzer (90./Schwab), Grillitsch (74./Schöpf), Baumgartlinger, Kainz (59./Schaub) – Burgstaller (74./Lazaro), Arnautovic (86./Alar)
Uruguay: M.Silva – M.Pereira, Godin, Gimenez, G.Silva – Vecino, Valverde (79./Lodeiro), Bentancur – De Arrascaeta (62./C. Sanchez) – Cavani (75./M. Gomez), Urretaviscaya (68./Stuani)

15.11.2017