In der 21. Runde der Erste Bank Eishockey Liga steht das Duell Fehervar vs. KAC auf dem Programm. der Die Ungarn sind das erfolgreichste Team der EBEL im bisherigen Verlauf des Novembers, die Rotjacken siegten jüngst in vier Auswärtsspielen in Serie.
Die Ausgangssituation:
Die Rotjacken haben an den vergangenen acht Spieltagen 20 von 24 möglichen Zählern geholt und sich damit auf den dritten Tabellenrang nach vor geschoben, nach der Sonntagsrunde, in der die Klagenfurter spielfrei waren, liegt Rot-Weiß punktegleich mit dem zweitplatzierten EHC Linz. In der Fremde konnte die Mannschaft von Steve Walker und Christoph Brandner seit dem unnötigen 3:4 in Dornbirn am 13. Oktober jedes ihrer Spiele gewinnen, trotz noch zwei ausständigen Auswärtsspielen in der ersten Hälfte der ersten Grunddurchgangsphase belegt der EC-KAC damit bereits Rang zwei in der Auswärtstabelle der EBEL hinter den Vienna Capitals.
Fehérvár AV19 startete sehr durchwachsen in seine elfte Saison in der Erste Bank Eishockey Liga, die Ungarn konnten in den ersten 16 Runden lediglich drei „Dreier“ einfahren – allesamt vor eigenem Publikum (3:0 gegen Villach, jeweils 2:1 gegen Salzburg und Dornbirn, Anm.). In den letzten Wochen steigerte sich die Mannschaft von Head Coach Benoît Laporte aber ganz erheblich, Székesfehérvár ist mit elf von zwölf möglichen Punkten das beste EBEL-Team im bisherigen Verlauf des Monats November. Zuletzt holten die Ungarn fünf Siege am Stück, im Rahmen dieser Partien kassierten sie nur fünf Gegentreffer. Am vergangenen Wochenende glückten Siege in Wien (1:0) und Villach (2:1 nach Penaltyschießen).
Die Zahlen zum Spiel:
1 – Auswärtsspiele des EC-KAC bei Fehérvár AV19 sind in der Regel sehr hart umkämpfte und enge Partien: Von den 26 bisherigen Gastspielen der Rotjacken auf ungarischem Eis in der EBEL-Geschichte entschied in gleich 19 nur ein einziger Treffer über Sieg und Niederlage.
6 – Verteidiger Ramón Schnetzer erzielte am Freitagabend beim 3:2-Erfolg in Linz den ersten Treffer seiner EBEL-Karriere. Zudem schraubte er sein Plus/Minus-Rating in Auswärtsspielen auf +6 nach oben, kein anderer Kaderspieler der Rotjacken verfügt in Begegnungen in der Fremde über eine bessere Bilanz.
7 – Mit Matthew Neal müssen die Klagenfurter in Ungarn verletzungsbedingt auf einen ihrer beiden Topscorer in Auswärtsspielen verzichten. Der Kanadier sammelte bislang (wie auch Johannes Bischofberger) sieben Zähler in EBEL-Partien außerhalb von Klagenfurt.
15,1 – In dieser Begegnung kommt es zum Duell der beiden Mannschaften mit den gegensätzlichsten Shot Differentials in der Liga: Während die Klagenfurter pro Partie im Schnitt um 7,9 Torschüsse mehr abgegeben als ihr jeweiliger Gegner, drücken die Ungarn 7,2 Mal seltener ab als ihre Kontrahenten, was insgesamt eine rechnerische Differenz von 15,1 Shots on Goal pro Spiel ergibt.
75,5 – Duelle zwischen dem EC-KAC und Fehérvár AV19 sehen am Ende meist den jeweiligen Gastgeber im Vorteil: 40 der bislang 53 direkten Begegnungen – also 75,5 Prozent aller Spiele – entschied die Heimmannschaft für sich. Der letzte rot-weiße Sieg in Székesfehérvár datiert vom 16. Februar 2016, als in einer denkwürdigen Partie ein 0:4-Rückstand noch in einen 5:4-Erfolg verwandelt wurde, mit dem sich die Klagenfurter die Teilnahme an den Play-Offs 2016 sicherten.
500 – Verteidiger Martin Schumnig wird in Székesfehérvár das 500. EBEL-Spiel seiner Karriere bestreiten, in allen Partien trug er das Trikot der Rotjacken. Damit avanciert er (seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000) zum zehnten KAC-Spieler, der diese Marke erreicht.
Der Gegner:
Trotz eines eher schwachen Saisonstarts steht Fehérvár AV19 aktuell im Plansoll, die Roten Teufel halten nach 20 Partien bei zehn Siegen und erreichen damit in ihrem elften EBEL-Jahr zum erst dritten Mal (nach 2011/12 und 2014/15) eine Erfolgsquote von 50 Prozent. Diese doch positive Zwischenbilanz liegt im Aufschwung der letzten Wochen begründet, der wiederum vornehmlich auf der gelungenen Stabilisierung der Defensive fußt. Die Nachverpflichtung von Torhüter Mac Carruth hat sich bislang mehr als bezahlt gemacht, der US-Amerikaner fuhr bei seinen ersten acht Einsätzen sechs Siege ein, kassierte weniger als zwei Gegentreffer pro 60 Minuten (GAA 1,96) und parierte mehr als 94 Prozent der auf ihn abgegebenen Torschüsse. Als Goldgriff erwies sich auch der ebenfalls erst nach Saisonbeginn unter Vertrag genommene János Hári: Der in Schweden ausgebildete ungarische Nationalspieler übernahm bei Fehérvár AV19 die Position als Erstliniencenter und ist mittlerweile bereits der Topscorer der Mannschaft, alleine in den jüngsten sechs Partien verbuchte er neun Scorerpunkte, darunter beide Treffer beim sonntägigen 2:1-Erfolg in Villach nach Penaltyschießen.
Eine auf einen starken Goalie gestützte, solide Defensive und eine hohe Effizienz im Umgang mit Torchancen ist für Ungarns EBEL-Vertreter auch im weiteren Saisonverlauf unerlässlich, will man (erstmals seit 2015 wieder) die Qualifikation für die Play-Offs schaffen. Denn in vielen Aspekten des Spiels befindet sich Székesfehérvár am unteren Ende des Ligarankings: Nur Zagreb ist im Powerplay ineffizienter, kein Team weist eine niedrigere Erfolgsquote im Penalty Killing auf, in Even Strength-Situationen hat keine Mannschaft seltener getroffen als jene von Benoît Laporte.
Dem EC-KAC stand Fehérvár AV19 seit seinem EBEL-Einstieg im Jahr 2007 bislang 53 Mal gegenüber, 30 dieser Duelle gingen an die Rotjacken, die mit 173 zu 135 auch das deutlich bessere Torverhältnis aufweisen. Von ihren 23 Siegen gegen Klagenfurt feierten die Ungarn 18 auf eigenem Eis, so verlor der EC-KAC sechs seiner jüngsten sieben Gastspiele am östlichsten Standort der Liga.
Die Personalien:
Auch in Ungarn müssen die Rotjacken auf die beiden Langzeitverletzten Richie Regehr und Manuel Geier verzichten, zudem fehlt weiterhin Christoph Duller aufgrund einer Erkrankung. Neu auf der Liste der Ausfälle ist Matthew Neal, der sich im Auswärtsspiel in Linz eine Verletzung zuzog, über deren Grad erst weitere Untersuchungen am Dienstag Aufschluss geben werden. An seiner Stelle rückt Philipp Kreuzer ins Lineup, Marco Brucker wandert dadurch vom Flügel auf die Mittelstürmerposition.
Der Kommentar:
„Die Länderspielpause hat unseren guten Rhythmus nicht gebremst, wie man an den Ergebnissen und vor allem auch den Leistungen sieht. Wir entwickeln uns in allen Mannschaftsteilen kontinuierlich weiter und möchten diesen Trend auch in den beiden bevorstehenden Auswärtsspielen bestätigen, mit denen wir die erste Grunddurchgangshälfte abschließen. In Székesfehérvár haben wir uns in der Vergangenheit oft sehr schwer getan, ich kann mich an kaum ein Spiel dort erinnern, das nicht bis zur Schlusssirene hart umkämpft war. Also müssen wir einmal mehr fokussiert und konzentriert an der sauberen Umsetzung unseres Systems arbeiten, damit wir erfolgreich sein können.“ (Stefan Geier, Interimskapitän EC-KAC)
Medieninfo: KAC
20.11.2017