Kommendes Wochenende startet der Weltcup der nordischen Kombination in die neue Saison. Gleich zum Auftakt erwartet die Athleten die neu ins Leben gerufene Ruka-Tour. Dabei stehen von Freitag, den 24.11. bis Sonntag, den 26.11. drei Einzelbewerbe am Programm, wobei es Freitag 5 Kilometer sowie Samstag und Sonntag jeweils 10 Kilometer am Rundkurs in Ruka/Kuusamo zu absolvieren gilt. Die Weltcuppunkte-Verteilung in den Einzelrennen bleibt dabei gleich, den Gesamtsieg der Tour holt sich der Athlet mit den meisten Weltcuppunkten vom Wochenende.
Die ÖSV-Kombinierer reisten schon vergangene Woche Richtung Polarkreis, um sich in Rovaniemi (FIN) noch den letzten Feinschliff auf Schnee zu holen. Tiefe Temperaturen um minus 10 Grad und winterliche Verhältnisse boten ideale Bedingungen für Sprung- und Langlauftrainings. Auch die wettkampfspezifische Vorbereitung kam nicht zu kurz, die ÖSV-Allrounder nahmen dafür kurzerhand an der finnischen Meisterschaft vergangenes Wochenende teil, die in Rovaniemi ausgetragen wurde. Nach einem dritten und vierten Platz durch Willi Denifl und Mario Seidl reiste die ÖSV-Equipe Sonntag weiter nach Ruka, um noch die ein oder andere Trainingseinheit auf den Weltcupanlagen zu absolvieren.
Das ÖSV-Aufgebot für Ruka umfasst acht Athleten. Der Weltmeister von Falun 2015, Bernhard Gruber, wird beim Saisonauftakt jedoch leider fehlen.
Bernhard Gruber musste sich Blinddarm-OP unterziehen
Bernhard Gruber musste sich gestern Abend einer Blinddarm-Operation unterziehen. Der Bad-Hofgasteiner klagte während des gemeinsamen Trainingskurses in Rovaniemi über starke Bauchschmerzen. Nach einer Erstuntersuchung im Krankenhaus von Rovaniemi reiste Gruber gestern Montag vorzeitig zurück in die Heimat. Bei einer weiteren Untersuchung im Krankenhaus Schwarzach stellte man eine Blinddarmentzündung fest, die eine operative Entfernung des Blinddarms nötig machte. „Bernhard Gruber wurde noch gestern Abend operiert und dabei der Blinddarm entfernt. Wenn die Wundheilung nach Plan verläuft, kann er nach ein bis zwei Wochen wieder mit leichtem Training am Ergometer anfangen. Ein intensives Training wird erst wieder in fünf bis sechs Wochen möglich sein,“ so ÖSV-Teamarzt Dr. Stefan Hainzl.
Bernhard Gruber: „Während des Sprungtrainings in Rovaniemi habe ich Oberbauchschmerzen bekommen, die dann bei der anschließenden Langlaufeinheit immer schlimmer geworden sind. Nach einer ersten Untersuchung im Krankenhaus in Rovaniemi musste ich dort eine Nacht bleiben. Auf Anraten von unserem Teamarzt Dr. Stefan Hainzl und den Trainern bin ich dann gestern nach Österreich zur weiteren Abklärung zurückgeflogen, wo man im Krankenhaus in Schwarzach eine Blinddarmentzündung festgestellt hatte. Ich bin dann am Abend gleich noch operiert worden bin. Natürlich ist es bitter, aber die Gesundheit geht vor. Deshalb möchte ich auch jetzt nichts überstürzen, mich komplett auskurieren und dann wieder ins Training einsteigen. Wenn alles nach Plan läuft, kann ich Anfang Jänner wieder voll trainieren und die Aufholjagd starten. Meinen Kollegen werde ich einstweilen vor dem Fernseher die Daumen drücken.“
ÖSV-Aufgebot Ruka: (8.)
Mario Seidl (S), David Pommer, Lukas Greiderer, Willi Denifl (alle T), Franz-Josef Rehrl, Mika Vermeulen, Martin Fritz (alle STK), Philipp Orter (K)
Weitere Stimmen zum Weltcupauftakt:
Cheftrainer Christoph Eugen:
„Alle sind gespannt und heiß, dass es endlich losgeht. Die Sommervorbereitung verlief sehr gut und nach Plan, auch wenn wir wenig direkten Vergleich mit den anderen Nationen hatten. Der Ausfall von Berni ist natürlich ein Rückschlag fürs ganze Team. Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung und dass er unser Team bald wieder in alter Stärke unterstützen wird. Ruka wird wie jedes Jahr eine erste Standortbestimmung sein. Mir ist vor allem wichtig, dass jeder befreit und locker in die Saison startet. Die gezeigten Leistungen im Training waren gut und ich erwarte mir, dass wir dieses Potential nun auch im Wettkampf umsetzen.“
Willi Denifl holte vergangene Saison zum Auftakt als Zweiter gleich den ersten Podestplatz in Ruka, dementsprechend groß ist seine Vorfreude. „Ich bin froh, dass wir nach einer längeren Pause wieder auf Schnee sind. Ruka ist meine absolute Lieblingsschanze, ich mag es, wenn es windig und schwer zu springen ist. Ebenso die Loipe ist schwer und selektiv. Ich habe aber genau darauf den ganzen Sommer trainiert und freue mich besonders, endlich im Rennen wieder ans Limit zu gehen. “
Mario Seidl: „Bei dem Trainingskurs in Rovaniemi und Ruka haben wir uns noch den letzten Feinschliff geholt, speziell in Ruka sind mir schon richtig gute Sprünge gelungen. Die Schanze gefällt mir vom Profil her sehr gut. Auch wenn die Windbedingungen oft nicht einfach sind, mit einem guten Sprung kann es richtig weit gehen. Läuferisch wird es sicher wieder brutal, die ersten Rennen in der finnischen Kälte sind, wie wir sagen, ein richtiger „Durchputzer“. Ich habe in der Vorbereitung gut gearbeitet und bin bereit. Natürlich ist mein Ziel, konstant wieder vorne mitzumischen. Die letzten Vergleiche mit den anderen Nationen sind aber schon eine Weile her, ich bin gespannt, wo ich jetzt stehe.“
Zeitplan:
Donnerstag, 23.11.2017
12.30 – 13.30 Uhr: offizielles Langlauftraining
15.00 – 17.00 Uhr: offizielles Training HS 142
17.00 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang HS 142
Freitag, 24.11.2017
14.30 Uhr: Probedurchgang HS 142
15.30 Uhr: Wertungsdurchgang HS 142
18.15 Uhr: Langlauf 5km
Samstag, 25.11.2017
9.30 Uhr: Probedurchgang HS 142
10.45 Uhr: Wertungsdurchgang HS 142
15.30 Uhr: Langlauf 10 km
Sonntag, 26.11.2017
10.45 Uhr: Probedurchgang/Qualifikation HS 142
11.45 Uhr: Wertungsdurchgang HS 142
14.30 Uhr: Langlauf 10 km
Medieninfo ÖSV
21.11.2017