In der Erste Bank Eishockey Liga kam es zum Duell HC Innsbruck vs. KAC. Der EC-KAC feierte am Freitagabend mit einem 4:2 seinen ersten Auswärtserfolg in Innsbruck seit 26 Monaten und kletterte damit in der Tabelle der Erste Bank Eishockey Liga auf Rang zwei.
Die Rotjacken schlossen vom Beginn weg an die gediegene Auswärtsleistung am Dienstag in Székesfehérvár an und hatten in den ersten Minuten die Kontrolle über die Partie. Nach einem flinken Antritt von Johannes Bischofberger über den linken Flügel kamen im Zentrum weder Thomas Hundertpfund noch Manuel Ganahl richtig zum Abschluss (3.), gegen Jon Rheault klärte Innsbrucks Goalie Patrik Nechvátal (6.). Zur Hälfte des ersten Abschnitts kam Innsbruck dann jedoch auf, die Haie hatten im weiteren Verlauf der ersten 20 Minuten mehr vom Spiel: Der im Slot freie Tyler Spurgeon haute über den Puck (10.), bei einem „Zwei-gegen-Eins“-Konter der Tiroler kam der finale Querpass zum Glück für Rot-Weiß nicht an (11.). In den letzten Zügen des Startdrittels fanden beide Teams noch jeweils eine gute Möglichkeit vor, nachdem aber Julian Talbot nach starkem Vorstoß von David Fischer am Tor vorbeistocherte (17.) und sich ein Fernschuss von Jérôme Blain in den Beinen von sich ihm entgegenwerfenden KAC-Spielern verfing (18.), ging es beim Stand von 0:0 zum ersten Mal in die Kabinen.
Die erste Gelegenheit im zweiten Durchgang gehörte den Gastgebern, Andrew Clark verlud Tomáš Duba mit einer feinen Körpertäuschung, entschied sich aber gegen den Abschluss (21.). Danach drückten die Klagenfurter: Marco Richter verpasste im Zentrum nach druckvollem Vorstoß von Rheault über links (23.), innerhalb eines Wechsels vergaben Jamie Lundmark aus dem Slot und Stefan Geier per Deflection (jeweils 25.). In der Folge konnten sich die Torhüter auf beiden Seiten auszeichnen: Duba parierte die Finalisierung eines Konters über Benedikt Schennach (29.), Nechvátal hatte bei einem Lundmark-Schuss von den Hashmarks aus noch seine Finger im Spiel (32.). Nachdem Tomáš Duba hinten ein weiteres Mal dicht hielt (John Lammers stocherte im Getümmel vor dem KAC-Tor zwei Mal nach/35.), gelang den Rotjacken vorne endlich der erste Treffer der Partie: Einen Schlenzer von Kevin Kapstad von der blauen Linie aus fälsche Marco Richter, der Sekunden zuvor noch aus bester Position vergeben hatte, geschickt in die Maschen ab, der EC-KAC führte (37.).
Eine kleine Vorentscheidung zu Gunsten des Rekordmeisters fiel dann im ersten Shift des dritten Drittels: Kapstad zog ab, Hundertpfund fälschte an die Stange ab und Bischofberger drückte den Abpraller aus kurzer Distanz über die Linie (41.). Und als Andrew Yogan aus bester Position am Tor vorbeischoss (44.), konterte Klagenfurt geschickt und kam zu seinem dritten Treffer: David Fischer spielte den Puck entlang der Bande, an der gegnerischen blauen Linie nahm ihn Manuel Ganahl auf, der nach Doppelpass mit Johannes Bischofberger im Zentrum erneut an die Scheibe kam, mit einer schönen Körpertäuschung Nechvátal verladen und einschießen konnte (44.). Im vierten Powerplay der Partie war der EC-KAC dann näher an einem weiteren Torerfolg als in den drei Überzahlsituationen zuvor, doch eine Direktabnahme von Jamie Lundmark fand ebenso wenig den Weg in die Maschen (49.) wie ein Rebound nach Fernschuss von Marin Schumnig (50.). Als danach zum ersten Mal in dieser Begegnung “Vier-gegen-Vier” gespielt wurde, kamen auch die Haie auf die Anzeigetafel: In der rechten Hälfte der Angriffszone spielte Blain einen schönen Doppelpass mit Spurgeon, an den Hashmarks legte er sich das Spielgerät auf die Vorhand und schoss halbhoch ein (53.). Wenig später musste Steven Strong in die Kühlbox, die Rotjacken wankten kurz, fielen aber nicht: Im Anschluss an die stark gekillte Unterzahl machte Julian Talbot den Sack zu, nach Querpass von Jon Rheault schob er sich im Zentrum frei vor das Innsbrucker Gehäuse, tanzte den Goalie aus und schob zum 4:1 aus Sicht des EC-KAC ein (58.). Der zweite Treffer der Haie, ein aus spitzem Winkel verwerteter Abpraller von Mitch Wahl 64 Sekunden vor dem Ende, war nur noch Ergebniskosmetik, zum ersten Mal seit September 2015 verließ Rot-Weiß Innsbruck wieder als Sieger. (HB)
Der Kommentar:
„Das erste Drittel war von Zurückhaltung geprägt, es wirkte, also wollten beide Teams zunächst ergründen, welche Art von Spiel sich entwickeln würde. Nach der ersten Pause konnten wir mehr Druck auf den Gegner ausüben, brachten häufiger Schüsse auf Innsbrucks Tor. Aus so einer Situation fiel auch unser Führungstreffer nach einem schönen Tip-In von Marco Richter. Das Tor im ersten Wechsel des letzten Abschnitts war dann sehr wichtig für uns, von da an segelten wir in Richtung Sieg. Die Partie war sicher nicht unsere beste heuer, aber wir hatten das Spiel über weite Strecken im Griff, erlaubten nur wenige Möglichkeiten des HCI und fuhren somit drei wichtige Punkte ein.“ (Steve Walker, Head Coach EC-KAC)
Der Ausblick:
Die Rotjacken konnten sich in Innsbruck über ihren sechsten Auswärtssieg hintereinander freuen, eine derartige Serie in fremden Arenen gelang dem EC-KAC zuletzt im Herbst 2010. Damit beendeten die Klagenfurter die erste Hälfte der ersten Grunddurchgangsphase mit starken 41 Punkten, also 13 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ins dritte Viertel des ersten Abschnitts der Regular Season startet Rot-Weiß nun mit einem „Back-to-Back“-Duell mit dem HCB Südtirol. Die erste dieser Begegnungen mit dem überraschenden Tabellenschlusslicht geht am kommenden Sonntag (Spielbeginn: 17.30 Uhr) in der Stadthalle Klagenfurt über die Bühne.
HC Innsbruck vs. KAC 2:4 (0:0|0:1|2:3)
Tore: Ouellet-Blain (53.), Wahl (59.) bzw. Richter (37.), Bischofberger (41.), Ganahl (44.), Talbot (58.)
Strafminuten: 10 bzw. 8
Medieninfo: KAC
25.11.2017
