Lassaad Chabbi (Trainer SV Ried):

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In der TV Sendung „Talk & Tore – Die Tipico Fußballdebatte“ waren am Sonntag SV Ried Trainer Lassaad Chabbi, SC Wiener Neustadt Trainer Roman Mählich, FC Wacker Innsbruck Spieler Florian Jamnig und Sky-Experte Walter Kogler zu Gast.

Wir haben die Stimmen zur Sendung …

Lassaad Chabbi:
… über den Ausgang des Meisterschaftskampfes in der Sky-go-Erste-Liga: „Es wird im Kopf entschieden. Mentale Stärke, jeder Spieler soll an sich glauben, soll eine Freude haben, dass er nächstes Jahr in der höchsten Liga spielen kann. Es ist ein positiver Druck. Andere Vereine haben in der Liga negativen Druck, wo es um den Abstieg geht. Ein Spieler kann irgendwann seinen Kindern erzählen, dass er in der Bundesliga gespielt hat.“

… über die neugeschaffene Sechzehner-Liga im kommenden Jahr: „Ich war dagegen. Wir haben jetzt 20 Profi-Trainer, mit den Co-Trainern noch mehr. Aber nächstes Jahr sind es nur mehr zwölf. Bei den anderen Trainern werden die meisten Amateurtrainer sein. Die Mehrheit hat entschieden, dass diese zweite Liga kommt und wir müssen ihr eine Chance geben. Vielleicht wird es super. Man darf nicht stur sagen, dass es nicht gut ist. Und wenn es schlechter wird, dann kann man wieder zurück gehen auf eine zweite Zehner-Liga.“

… über Meinungsverschiedenheiten mit Sportdirektor Franky Schiemer: „Wir analysieren immer am Montag gemeinsam die Spieler. Ich habe die UEFA-Pro-Lizenz, bin ausgebildet und er ist ein junger Sportdirektor. Ich verstehe mehr vom Fußball als er. Ich sage immer, Franky, du verstehst viel vom Fußball, warst fünf mal Meister mit Salzburg, aber ich bin Trainer und sehe es mit den Augen eines Trainers. Er hat seine Meinung und wir reden viel. Aber was gut ist, vor der Mannschaft haben wir die gleiche Meinung und das ist wichtig.“

… über das bevorstehende Cup-Duell in Hütteldorf mit Rapid: „Der Cup hat eigene Gesetze und wir haben auch gegen den LASK zu Hause 4:1 gewonnen. Wir spielen am Mittwoch gegen meinen Freund Goran (Anmk. Djuricin), wir haben gemeinsam den Pro-Lizenz-Kurs belegt. Es freut mich, in einem wunderbaren Stadion zu spielen. Aber wir fahren nicht nach Wien um schöne Fotos im Stadion zu machen sondern wir werden versuchen, weiterzukommen.“

Roman Mählich:
… über den Rauswurf von Thorsten Fink bei der Austria: „Grundsätzlich tut es mir für Thorsten Fink leid. Denn so wie ich ihn kennengelernt habe, war er ein ausgezeichneter Fachmann und auch menschlich absolut korrekt. Mir tut es immer leid, wenn ein Kollege seinen Job verliert.“

… über Gerüchte betreffend seiner Person: „Ich will auch dazu gar nichts sagen. Es war schon letztes Jahr für meine Familie und mich unangenehm, als das mit Sturm aufgekommen ist. Es gibt überhaupt keine Basis für diese Spekulationen und ich gehe auch davon aus, dass da nichts entstehen wird. Ich weiß nicht woher das immer kommt. Das geht dann immer so schnell. Das ist für mich, meinen Verein und meine Spieler eine wahnsinnig unangenehme Situation, speziell in der Phase, in der wir uns jetzt befinden.“

… über den Relegationslampf zwischen Bundesliga und Erste-Liga: „Es kommt mir noch etwas verfrüht vor, darüber zu sprechen, wer es dann aus der Bundesliga sein wird. Der Abstand beträgt jetzt zehn Punkte zum Vorletzten, aber das ist etwas das machbar ist, wenn man sich die Mannschaften in den letzten Wochen ansieht. Ich glaube von der Psychologie her ist es für den Teilnehmer aus unserer Liga leichter.“

darüber, welche Rolle für ihn die Infrastrukturprobleme in Wr. Neustadt spielen: „Gar keine Rolle. Wir konzentrieren uns wirklich nur auf das Sportliche, alles andere ist Funktionärsthema. Andi Schicker und Katja Putzenlechner arbeiten intensivst daran, dass das alles hinhaut. Da verlasse ich mich darauf. Aber auf meine Entscheidungen betreffend Taktik oder System hat das überhaupt keinen Einfluss.“

Florian Jamnig:
… über die schwankenden Zuschauerzahlen in Innsbruck: „In Innsbruck ist auf jeden Fall ein Riesenpotential an Fans vorhanden. Wenn wir erfolgreich und gut spielen, gewinnen, dann kommen immer mehr Leute ins Stadion. Das Tiroler Publikum ist ein wenig kritisch, aber mit den Leistungen die wir im Moment bringen und hoffentlich noch bringen werden, wächst hoffentlich die Sympathie für uns. Ich glaube, dass wir am richtigen Weg sind. Sollte es am Ende der Meisterschaft Richtung Bundesliga gehen, dann werden auch die Zuschauerzahlen klar nach oben steigen.“

… über Angebote von Bundesligisten: „Das höre ich das erste Mal. Klar wird Interesse vorhanden sein durch die Leistungen, die ich gebracht habe. Ich persönlich habe noch keinen Kontakt gehabt und auch mein Berater hat noch keine Vereine genannt. Ich bin Tiroler und sollten wir das Ziel erreichen, dass wir in die Bundesliga raufgehen, dann kann man sicher über alles reden und schauen ob es in Innsbruck weitergeht.“

Sky-Experte Walter Kogler:
… über teaminterne Verfehlungen bei der Austria: „Mich wundert, wenn es so ist, dass man das nicht schon früher abgestellt hat. Das hat für mich nichts damit zu tun, ob man erfolgreich ist oder nicht. Wenn da in der Mannschaft Dinge passieren, die nicht dem Erfolg zuträglich sind, dann gehören die abgestellt. Nicht erst dann, wenn der Trainer entlassen wird.“

… über Marcel Koller als möglicher Fink-Nachfolger: „Dass der Ex-Teamchef ein möglicher Kandidat ist, überrascht mich gar nicht. Er hat in Österreich jahrelang gezeigt, dass er ein absoluter Top-Trainer ist. Wenn die Austria eine Möglichkeit hat, diesen Mann zu bekommen, dann hätte sie eine gute Wahl getroffen.“

… über die Reform der zweithöchsten Spielklasse: „Ich würde es nicht so negativ sehen. Die Mannschaften, die sich das Ziel Bundesliga setzen, werden sich auch in dieser zweiten Liga künftig professionell aufstellen. Es werden nicht alle die Möglichkeit haben, aber eine gewisse Anzahl. Davon bin ich hundertprozentig überzeugt. Auch von der Möglichkeit, junge Spieler einzusetzen. Wir haben eine tolle Akademielandschaft in Österreich mit vielen Spielern, die sich präsentieren können. Und in der Sky-go-Erste-Liga war es so, dass man entweder um den Aufstieg spielt oder sich im Abstiegstrubel befindet. Bei sechzehn Mannschaften hat man ein breites Mittelfeld. Da kann man experimentieren. Junge Spieler bekommen eine Plattform und man kann mit einem geringeren Budget sportlich reüssieren.“

Presseinfo Sky Austria/red.

25.02.2018