Eishockey, EBEL, Erste Bank Eishockey Liga, KAC, Black Wings Linz

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In der Platzierungsrunde der Erste Bank Eishockey Liga kommt es am Freitag zum Duell KAC vs. Black Wings Linz.
Der EC-KAC strebt im Heimspiel gegen den neuen EBEL-Leader, den EHC Linz, am Freitagabend einen weiteren Schritt in Richtung Viertelfinal-Heimrecht an.

Die Ausgangssituation:

Der EC-KAC hat die Niederlagenserie aus der zweiten Januar- und ersten Februarhälfte gut verdaut, nach der Länderspielpause wurden in vier Partien drei Siege eingefahren. Erst am Mittwochabend bezwangen die sehr kompakt auftretenden Rotjacken den amtierenden Meister, die Vienna Capitals, mit 3:1. Die Wiener wurden dadurch an der Tabellenspitze vom EHC Linz abgelöst, der nun am Freitag in Klagenfurt zu Gast ist. Der Rekordmeister kann in diesem letzten Heimspiel der Regular Season einen großen Schritt in Richtung der Sicherung von Platz vier machen, diesen, sofern die Ergebnisse der Parallelspiele von Zagreb und Innsbruck entsprechen, möglicherweise sogar bereits fixieren.

Mit sechs Siegen aus bislang acht Partien konnte sich der EHC Linz, der in der ersten Grunddurchgangsphase noch auf Tabellenplatz drei lag, in der Pick Round auf die Spitzenposition nach vor schieben. Am Dienstagabend setzten sich die Black Wings zu Hause gegen den EC Salzburg mit 3:2 durch, auch die Saisonbilanz aus direkten Duellen mit den EC-KAC fällt für sie deutlich positiv aus: Die Oberösterreicher gewannen vier der fünf direkten Konfrontationen mit den Klagenfurtern und kamen dabei auf starke 13:2 Punkte und 16:8 Tore.

Die Zahlen zum Spiel:

2 – KAC-Stürmer Andrew Kozek schnürte am Mittwoch gegen die Capitals in seinem achten Saisonspiel seinen bereits zweiten „Doppelpack“. Von allen Kaderspielern kam 2017/18 nur Johannes Bischofberger auf mehr „Multiple Goal Games“, nämlich drei (bei 49 Einsätzen).

4 – Zwei Runden vor dem Ende der Pick Round führt der EHC Linz die Tabelle mit jeweils einem Zähler Vorsprung auf Salzburg und Wien an. Die Black Wings haben damit die Möglichkeit, die Regular Season im 18. Jahr ihrer Klubzugehörigkeit zum vierten Mal (nach 2002, 2003 und 2012) auf Rang eins zu beschließen.

5 – Der beste Saisontorschütze der Oberösterreicher in Spielen gegen den EC-KAC, Rick Schofield (fünf Treffer), wird das Gastspiel des neuen Leaders in Klagenfurt am Freitag verletzungsbedingt verpassen. Alleine beim letzten Black Wings-Auftritt in der Stadthalle Mitte Januar, einem 6:3-Erfolg aus Linzer Sicht, erzielte der Kanadier vier Treffer.

15,8 – Dem EC-KAC gelang es in den bisher fünf Saisonbegegnungen mit Linz recht gut, das gefährliche Powerplay der Black Wings in seiner Effektivität einzuschränken, was eine Erfolgsquote im Penalty Killing von 84,2 Prozent dokumentiert. Im Umkehrschluss liegt das Überzahlspiel der Oberösterreicher gegen die Rotjacken bei nur 15,8 Prozent, gegen die übrigen zehn EBEL-Gegner aber bei 25,0 Prozent.

43,9 – Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 hat der EC-KAC gegen keinen Klub seltener gewonnen als gegen die Black Wings: Von den bislang 123 ausgetragenen Duellen gingen 54 an Rot-Weiß und gleich 69 an die Oberösterreicher, der Anteil an Siegen für die Rotjacken liegt also bei nur 43,9 Prozent.

48 – Beim 3:1-Heimerfolg über Wien traten die Rotjacken am Mittwochabend insgesamt sehr kompakt und nach vorne auch effizient auf: Um die drei Punkte einzufahren, benötigte der EC-KAC lediglich 48 Torschussversuche, ein Wert, der in 52 Runden nur ein einziges Mal niedriger lag (45 Shot Attempts beim 3:2-Auswärtssieg in Znojmo am 2. November 2017).

Der Gegner:

Auch in der ersten Saison nach der sechsjährigen Ära von Rob Daum als Head Coach präsentiert sich der EHC Linz als fest im Spitzenfeld der Erste Bank Eishockey Liga verankertes Team: Unter Troy Ward konnten die Oberösterreicher bisher bereits 33 Siege einfahren, die Erfolgsquote von 63,5 Prozent an gewonnenen Spielen ist die höchste seit der mit dem Meistertitel endenden Spielzeit 2011/12. Insbesondere glänzen die Black Wings heuer in der Offensive: 186 aus dem Spiel heraus erzielte Tore sind nur um zwei weniger als die 188 des EC Salzburg, der sich 2017/18 als bislang treffsicherstes Team erwies.

Dementsprechend finden sich in den oberen Regionen der Torjäger- und Scorerwertungen der EBEL zahlreiche Linzer Akteure, weder die 37 Treffer von Brian Lebler noch die 69 Punkte von Corey Locke werden ligaweit überboten. Insgesamt haben gleich sechs Black Wings-Stürmer mehr Saisontore erzielt als der treffsicherste KAC-Angreifer, Johannes Bischofberger, der heuer bisher 16 Mal erfolgreich abdrehen konnte. Zusätzliche Feuerkraft holte sich der Tabellenführer am Donnerstag, dem letzten Tag der Transferperiode, ins Team: Von den bereits längst aus dem Kampf um ein Play-Off-Ticket ausgeschiedenen Graz 99ers lieh sich Linz bis Saisonende „Nullpunkte-Spieler“ Zintis Zuševics aus, der seit Sommer 2016 immerhin 21 EBEL-Tore erzielen konnte.

In Klagenfurt gaben die Black Wings in der jüngeren Vergangenheit meist eine gute Figur ab, sie verließen die Stadthalle bei sieben ihrer letzten zehn Auftritte als Sieger. Insgesamt konnte der EHC Linz seit seinem Einstieg in die höchste Spielklasse mit 30 von 60 exakt die Hälfte seiner Auswärtspartien gegen die Rotjacken gewinnen. Die Oberösterreicher sind damit die einzige Gastmannschaft, die seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 auf Klagenfurter Eis nicht mehr Niederlagen einstecken musste als sie Siege feiern konnte.

Die Personalien:

Bei den Rotjacken sitzt Abwehrspieler Kevin Kapstad das letzte Spiel seiner Sperre ab. Stürmer Marco Richter fehlt weiterhin angeschlagen, er unterzieht sich in den kommenden Tagen noch zusätzlichen ärztlichen Untersuchungen. Die für das Heimspiel gegen Wien kurzfristig aufgrund von Erkrankungen ausgefallenen David Madlener und Jamie Lundmark befinden sich bereits wieder am Weg der Besserung, der Kanadier absolvierte das Training am Donnerstag beschwerdefrei. Eine endgültige Entscheidung über die Mitwirkung des Duos in der Partie gegen Linz fällt nach dem Morning Skate am Spieltag.

Der Kommentar:

„Nach vier Partien im KAC-Trikot kann ich sagen, dass ich mich sehr gut eingelebt habe. Es gibt immer etwas zu verbessern, aber ich denke, die Richtung, in die wir uns bewegen, ist die richtige, im Spiel gegen Wien sind wir als Team sehr kompakt aufgetreten. Daran möchten wir nun auch gegen den neuen Tabellenführer anschließen, um den nächsten Schritt in Richtung Viertelfinal-Heimrecht zu machen.“ (Nick St. Pierre, Verteidiger EC-KAC)

Medieninfo: KAC

01.03.2018