Eishockey, EBEL, KAC, HCB Südtirol

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Im Playoff der Erste Bank Eishockey Liga kommt es zum Duell HCB Südtirol vs. KAC. Mit einer 2:1-Serienführung im Rücken geht der EC-KAC am Freitagabend ins vierte, diesmal wieder auswärts ausgetragene Spiel des Play-Off-Duells mit dem HCB Südtirol.

Die Ausgangssituation:

Der EC-KAC fand nach dem misslungenen Start in die Viertelfinalserie, einer 1:3-Heimniederlage am vergangenen Freitag, in der zweiten und dritten Konfrontation in die Spur zurück: Die sehr kämpferisch auftretenden Rotjacken siegten sowohl am Sonntag in Bolzano (3:2) als auch am Dienstag vor eigenem Publikum (2:1 nach Verlängerung) und verfügen damit aktuell über eine 2:1-Führung in Spielen. In der Palaonda konnten die Klagenfurter sämtliche drei in dieser Saison ausgetragenen Partien für sich entscheiden.

Der HCB Südtirol unterlag den Rotjacken zuletzt zwei Mal in Folge und musste damit erstmals seit dem Auftaktwochenende der Qualifikationsrunde Anfang Februar zwei Niederlagen hintereinander hinnehmen. Damit konnten die Füchse bislang nur eine der sieben Saisonbegegnungen mit dem EC-KAC für sich entscheiden, in nur zwei der sieben Duelle gelangen ihnen mehr als zwei Treffer. Vor eigenem Publikum haben die Italiener saisonübergreifend jedes ihrer letzten drei Spiele verloren, der jüngste Erfolg datiert vom 5. März 2017, als Luca Frigos Treffer in der Verlängerung einen 5:4-Sieg über den EHC Linz sicherstellte.

Die Zahlen zum Spiel:

4 – Der EC-KAC verlor im Jahr 2010 (im Viertelfinale gegen den EC Salzburg) zuletzt eine Play-Off-Serie, in der er mit 2:1-Siegen in Führung lag. Seither folgte in allen vier Fällen von 2:1-Vorsprüngen (2011 gegen Villach, 2012 gegen Zagreb, 2013 gegen Graz und 2015 gegen Znojmo) jeweils ein 4:1-Seriensieg für die Rotjacken.

13 – Obwohl den Klagenfurtern in der bisherigen Viertelfinalserie erst sechs Treffer gelangen, konnten gleich 13 verschiedene Spieler zumindest einen Scorerpunkt für sich verbuchen, was für die mannschaftliche Geschlossenheit des EC-KAC spricht.

42,8 – Der EC-KAC hat im Verlauf der sieben Saisonbegegnungen mit dem HCB Südtirol noch kein einziges Gegentor bei numerischer Unterlegenheit erhalten. In den exakt 20:00 Penalty Killing-Minuten in den drei Play-Off-Partien schaffte es Rot-Weiß, die Scheibe 8:33 Minuten lang (=42,8 Prozent der Zeit bei numerischem Nachteil) außerhalb des eigenen Verteidigungsdrittels zu halten.

54,5 – Die Rotjacken gewannen im jedem der bislang drei Spiele der Serie mehr als die Hälfte der Zweikämpfe. Insgesamt gingen 213 von 391 „Eins-gegen-Eins“-Duellen (also 54,5 Prozent) an die Klagenfurter.

66 – KAC-Goalie David Madlener sah sich bei seinen bisherigen zwei Play-Off-Einsätzen mit 66 Torschüssen des HCB konfrontiert, 63 davon konnte er entschärfen. Neben dem Rückhand-Kunstschuss von Anton Bernard in Spiel zwei der Viertelfinalserie trafen die Füchse zwei Mal in Situationen, in denen sie bereits ihren Torhüter vom Eis genommen hatten.

108 – Im jüngsten Duell zwischen dem EC-KAC und dem HCB Südtirol am Dienstag kamen beide Teams zu jeweils exakt 108 Breakouts, also kontrollierten Vorstößen über die eigene blaue Linie. Bei den Rotjacken endeten starke 83 davon auch mit einem Eintritt ins Angriffsdrittel, bei den Füchsen hingegen nur 54. Die Klagenfurter dominierten also das Geschehen in der neutralen Zone.

Der Gegner:

Der HCB Südtirol rutschte als achte und letzte Mannschaft ins Feld der diesjährigen Play-Off-Teilnehmer, liefert in der KO-Phase der Meisterschaft aber einmal mehr eine starke Vorstellung ab. Insbesondere defensiv stellen sich die Italiener unter der Führung von Head Coach Kai Suikkanen sehr geschickt an, sie kassierten in den ersten drei Viertelfinalpartien nur 2,00 Gegentreffer pro Spiel und damit um mehr als eines weniger als in den durchaus schon erfolgreichen Post-Season-Begegnungen ihrer vorherigen EBEL-Geschichte (3,05). Führungsrollen in Bolzanos massivem Abwehrverbund nehmen der Schwede Robin Gartner und der unverwüstliche Kapitän Alexander Egger ein, beide standen in den bisherigen drei Play-Off-Spielen insgesamt mehr als 69 Minuten lang am Eis. Sehr stark präsentiert sich auch Goalie Pekka Tuokkola: Der Ex-KAC-Schlussmann brillierte in der Qualifikationsrunde mit einem Gegentorschnitt (GAA) von nur 1,48 und 94,5 Prozent gehaltenen Schüssen, auch im Viertelfinale parierte er bislang gute 93,1 Prozent der Abschlüsse der Rotjacken auf seinen Kasten.

Probleme bereitet dem HCB Südtirol in Begegnungen mit dem EC-KAC hingegen das Powerplay: Die Italiener konnten 2017/18 keine einzige der insgesamt 22 Überzahlsituationen gegen die Rotjacken in einen Torerfolg ummünzen, von insgesamt 31 Abschlüssen in 41:02 Minuten bei numerischer Überlegenheit fand keiner den Weg in die Maschen. Dafür erreichte die Suikkanen-Truppe im Penalty Killing eine Erfolgsquote von fast 90 Prozent: Der EC-KAC konvertierte 29 Powerplays in diesem Spieljahr in drei Treffer.

Seit dem EBEL-Einstieg der Südtiroler im Jahr 2013 standen sich beide Klubs 27 Mal gegenüber, sowohl nach Siegen (15:12) als auch nach Toren (77:68) hat Klagenfurt die Nase dezent vorne. Allerdings lief es für den HCB in Heimspielen gegen Rot-Weiß in der jüngeren Vergangenheit nur wenig prickelnd, saisonübergreifend hat der EC-KAC vier Auswärtspartien in der PalaOnda am Stück gewonnen.

Die Personalien:

Die Personalsituation beim EC-KAC gestaltet sich gegenüber dem Heimspiel vom Dienstag unverändert. Für die Partie in Bolzano sind Jamie Lundmark und Marco Richter fraglich, alle übrigen Kaderspieler sind einsatzfähig.

Der Kommentar:

„Wir waren im ersten Spiel der Serie noch nicht ganz im Play-Off-Modus, haben uns dann aber in dieses Viertelfinale gekämpft und uns die 2:1-Führung geholt. Emotional sind wir also sicher auf Schiene, spielerisch gibt es immer etwas zu verbessern. In Bolzano erwartet uns ein Hexenkessel, die Stimmung dort stimuliert auch uns als Auswärtsmannschaft. Wir wissen, wie der HCB auftritt und spielt, ich gehe davon aus, dass es wieder eine sehr hart umkämpfte Partie wird.“ (Patrick Harand, Stürmer EC-KAC)

Medieninfo: KAC

15.03.2018