Vienna Capitals, HC Innsbruck

© Sportreport

Am Sonntag stand das 5. Spiel in der Play-off Viertelfinal-Serie Vienna Capitals vs. HC Innsbruck auf dem Programm. Der amtierende EBEL-Champion vergibt mit einer 1:2-Heimniederlage den zweiten Matchpuck und muss nun in sechstes Spiel am Dienstag in Tirol.

Das Spiel begann wie erwartet äußerst intensiv. Bereits in der zweiten Minute lieferten sich Klubertanz und Bishop eine Ringkampfeinlage mit leichter Faustkampftendenz. Für das Duo war das erste Drittel somit bereits praktisch beendet. Wenig später bejubelten die Zuschauer das vermeintliche 1:0 für die Vienna Capitals. Doch das Schiedsrichterduo sah ein Foulvergehen von Pollastrone der in die Kühlbox musste. Fraser und Bär tauschten danach noch ein paar Restaurantempfehlungen aus. Beide mussten dafür mit einer zehnminütigen Disziplinarstrafe vom Eis. Eishockey wurde, zum Teil, auch noch gespielt. Nach dem ersten Powerplay des Spiels fanden beide Mannschaften jeweils eine gute Schussmöglichkeit vor. Aufgrund des fehlenden Spiel-Rhythmus taten sich in der Folge beide Mannschaften schwer offensiv auf Touren zu kommen. Von der Charakteristik entwickelte sich ein klassisches Play-off-Spiel mit hoher Intensität aber wenigen Torchancen. Die beste fanden die Gäste vor. Spurgeon verfehlte in der 12. Minute mit seinem Schuss das Caps-Tor knapp. In der Schlussphase des ersten Drittels haben die Vienna Capitals 38 Sekunden doppelte Überzahl. Buck und Pollastrone fanden innerhalb weniger Sekunden dicke Chancen auf den Führungstreffer vor. Gelingen sollte er jedoch nicht. Spielstand nach 20 Minuten somit 0:0.

Zu Beginn des zweiten Drittels befanden sich die Vienna Capitals exakt 2:20 Minuten in Überzahl. Auch dieser Phase sollte der Führungstreffer nicht gelingen. Grundlegend änderte sich an der Charakteristik des Spiels auch im Mittelabschnitt wenig. Beide Teams spielten äußerst intensiv und körpertont. Das konsequent auftretende Schiedsrichterduo hatte Schwerstarbeit zu verrichten. Offensive Ausrufezeichen konnte in dieser Phase des Spiels jedoch kein Team setzen. Beide Teams neutralisierten sich in den wenigen Phasen fünf-gegen-fünf Eishockey und agierten im Powerplay ideenlos. Richtig Eishockey wurde an diesem Sonntagabend in Wien-Kagran selten gespielt. Da hatten die Vienna Capitals Vorteile. In der 30. Minute hatte Hartl mit einer Schusschance das mögliche 1:0 am Schläger. Goalie-Nechvatal und eine Portion Glück retteten für die Tiroler. In der 37. Minute hatten die Gäste die große Chance auf das 0:1 als Clark plötzlich völlig alleine vor Caps-Goalie Lamoureux auftauchte. Der Schlussmann der Wiener konnte das Duell eins-gegen-eins für sich entscheiden. In der 39. Minute durchbrachen schlussendlich die Gäste die Torsperre. Schramm fälschte einen Schuss von Wahl unhaltbar zur 0:1-Führung nach 40 Minuten für die Gäste ab. Ein Treffer im Grenzbereich der Regularität da zuvor ein Foul an Caps-Stürmer Pollastrone ungeahndet blieb.

Mit frischem Offensivgeist starteten die Vienna Capitals ins letzte Drittel und fanden durch Buck in der 42. Minute eine ausgezeichnete Chance auf den Ausgleichstreffer vor. Gäste-Goalie Nechvatal konnte mit einer Glanzparade seinen Kasten sauber halten. Die Gäste blieben in den selten werdenden Konterangriffen brandgefährlich und schlugen in der 49. Minute in einer dieser Umschaltsituationen eiskalt zu. Yogan krönt eine sehenswerte Einzelleistung mit einem satten Schuss zum 0:2. Der zweite Gegentreffer versetzte dem bereits „sehr stotternd agierenden Caps-Offensivmotor“ den nächsten Dämpfer. Die Wiener ließen in der Folge spielerischen Esprit und Durchschlagskraft vor dem Tor der Gäste völlig vermissen. So hatten die Gäste aus Tirol wenig Mühe die Angriffsbemühungen zu unterbinden. In Überzahl gelang den Wiener der Anschlusstreffer. Tessier stochert die Scheibe aus kurzer Distanz in der 56. Minute über die Linie. Es war angerichtet für eine heiße Schlussphase. 101 Sekunden vor Ende beorderte Head Coach Aubin seinen Goalie Lamoureux für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Wer nun ein druckvolles Anrennen erwartete wurde enttäuscht. Wie über weite Strecken des Spiels agierten die Vienna Capitals viel unpräzise und ohne den nötigen Esprit oder Nachdruck. So bleib es am Ende bei der 1:2-Heimniederlage der Vienna Capitals gegen den HC Innsbruck.

So geht es ein Resultat welches aus Sicht der Gastgeber durchaus als „vermeidbar“ in die Geschichtsbücher Einzug findet. Die Vienna Capitals konnten über weite Strecken des Spiels die höhere Qualität in der Offensive nicht auf das Eis bringen. Gegen die äußerst intelligent verteidigenden Gäste fanden die Gastgeber kaum ein Mittel um sich in Szene zu setzen. Auf der Gegenseite waren die Tiroler zielstrebiger und am Eis intelligenter. Daher geht der Sieg der Tiroler am Ende durchaus in Ordnung.

Vienna Capitals vs. HC Innsbruck 1:2 (0:0, 0:1, 1:1)
Albert-Schultz-Halle, SR Berneker/Nikolic

Tore: Tessier (56./PP) bzw. Schramm (39.), Yogan (49.)

Strafminuten: 16 + 10 Disziplinar Klubertanz, Fraser, Rotter bzw. 16 + 10 Disziplinar Bishop, Bär, Ouette-Blain

18.03.2018