Handball, ÖHB, Ungarn, Österreich

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Österreichs ÖHB-Auswahl muss sich beim Drei-Nationen-Turnier in Siofok (HUN) Brasilien mit 27:29 (13:16) geschlagen geben. Damit verliert man auch die weiße Weste gegen die Südamerikaner die man zuvor 1958 und bei der WM 2011 klar in die Schranken weisen konnte. Doch dafür konnte Teamchef Patrekur Jóhannesson, wie schon am Vortag gegen Ungarn, einige Varianten und Spieler testen und ihnen viel Spielzeit verschaffen. Einen Achtungserfolg feierte zuvor das österreichische Future Team das Ungarn B mit 33:31 besiegte.

Die Anfangsminuten gestalteten sich gegen die Südamerikaner noch ganz nach Plan, Österreich zog rasch auf 6:3 davon. Auch wenn die sehr offensiv eingestellte Deckung der Brasilianer den Österreichern zu schaffen machte, fand man Lücken in der Abwehr und kam zum Torerfolg. Doch plötzlich wendete sich das Blatt. Zwei Glanzparaden vom brasilianischen Torhüter Cesar Almeida wussten die Südamerikaner für sich zu nutzen und verkürzten auf 5:6. Tobias Wagner fasste eine Zwei-Minuten-Strafe aus und Acacio Moreira Filho brachte Brasilien erstmals mit 7:6 in Führung.

Eigenfehler der Österreicher brachten den Gegner zusätzlich in Ballbesitz, der sich einen ersten kleinen Polster verschaffte und auf nach 16 Minuten auf 10:8 erhöhte. Davonziehen ließ man Brasilien zunächst nicht, konnte aber die Chance auf den Ausgleich nicht nutzen. Auf der Gegenseite präsentierte sich der brasilianische Angriff effektiver und Österreich lief zur Pause einem 13:16-Rückstand hinterher.

Nach Seitenwechsel kämpfte man sich bis auf zwei Tore heran, doch zu viele Fehlwürfe vereitelten eine Verbesserung des Ergebnisses. Brasilien zog hingegen auf vier Tore davon. Diese Phase nutzte Teamchef Jóhannesson um einige neue Varianten im Angriff zu testen, brachte immer wieder einen siebten Feldspieler und verschaffte speziell den Debütanten Julian Pratschner und Philipp Seitz viel Spielzeiten. Der zwischenzeitliche Sechs-Tore-Rückstand konnte noch einmal kurz vor Ende auf zwei Tore verringert werden. Die endgültige Vorentscheidung zugunsten Brasiliens fiel knapp eineinhalb Minuten vor Ende der Partie durch den Treffer zum 29:26. Den Schlusspunkt des Spiels durfte Philipp Seitz setzen, der mit dem Tor zum 27:29 Endstand seinen ersten Treffer im Nationalteam ablieferte.

Trotz der beiden Niederlagen nimmt man viele positive Erkenntnisse von dem Drei-Nationen-Turnier in Ungarn mit. So konnte Patrekur Jóhannesson einige neue Spieler testen und einigen Spielern, die lange Zeit verletzt waren, wie Ante Esegovic, oder zuletzt wenig spielten, mehr Einsatzzeiten verschaffen.

Patrekur Jóhannesson, Teamchef Österreich: „Für einige waren es ihre ersten Länderspiele, einige kehrten nach längerer Pause wieder zurück. Nikola Bilyk konnte ich hingegen ein wenig schonen. Ich konnte dadurch sehen wer für das Nationalteam eine Alternative ist, sollte sich jemand verletzen oder außer Form sein. Genau dafür sind Testspiele da. Sehr positiv war zu sehen, dass die Mannschaft nie aufgegeben hat, immer dran geblieben ist. Zudem hatten wir die Möglichkeit in der Deckung einige Varianten und Spieler zu testen und auch im Angriff im sieben gegen sechs zu üben. Ich weiß jetzt wo einige Spieler stehen, einige haben gute Werbung für sich gemacht. In Summe haben wir in beiden Spielen zu viele Zwei-Minuten-Strafen bekommen, daran müssen wir arbeiten. Jetzt gilt unser ganzer Fokus dem WM-Playoff gegen Weißrussland.“

Future Team besiegt Ungarn B 33:31

Nachdem das österreichische Future Team die ersten 15 Minuten des Spiels gegen die B-Auswahl Ungarns beim Drei-Nationen-Turnier in Siofok (HUN) völlig verschlief, kämpfte man sich dank der elf Treffer von Daniel Dicker, einer hervorragenden Deckungsarbeit und den beiden in Hochform agierenden Torhütern Ralf-Patrick Häusle und Thomas Eichberger, zurück ins Spiel. Nach den ersten 30 Spielminuten hätte man bereits mit einer Führung in die Pause gehen können, nach dem 16:16 zur Halbzeit zeigte man nach Seitenwechsel umso mehr auf. Die Auswahl von Coach Erwin Gierlinger siegte schlussendlich hoch verdient mit 33:31.

Erwin Gierlinger, Trainer Future Team: „In den ersten zehn, zwölf Minuten waren wir nicht am Feld, da hat die Spannung, Körpersprache, einfach alles gefehlt. Aber das macht die Mannschaft aus, sie haben einen unglaublichen Siegeswillen, sind spielintelligent und sie sind in der Lage, Anweisungen im Spiel rasch umzusetzen. Sie lassen sich nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn es nicht läuft. Beide Torhüter haben zudem ein großartiges Spiel abgeliefert. Das war heute eine hervorragende Leistung von der Mannschaft.“

Drei-Nationen-Turnier Ungarn

Österreich vs. Brasilien 27:29 (13:16)
Samstag, 7. April, 17:00 Uhr, Siofok
Werfer Österreich: Tobias Wagner (6), Martin Breg (4), Ante Esegovic (3), Gerald Zeiner (3), Christoph Neuhold (3), Sebastian Frimmel (2), Julian Pratschner (2), Philipp Seitz (1), Marian Klopcic (1), Thomas Kandolf (1), Lukas Herburger (1)

Ungarn vs. Österreich 33:22 (14:11)
Freitag, 6. April, 19:00 Uhr, Siofok

Ungarn B vs. Future Team Österreich 31:33 (16:16)
Samstag, 7. April, 14:30 Uhr, Siofok
Werfer Future Team: Daniel Dicker (11), Marin Martinovic (5), Alen Bajgoric (3), Samuel Wendel (3), Mladen Jovanovic (2), Lukas Schweighofer (2), Moritz Mittendorfer (2), Gunnar Prokop (2), Henry Stummer (2), Antonio Juric (1)

Polen B vs. Future Team Österreich 30:26 (12:12)
Freitag, 6. April, 16:30 Uhr, Siofok

Medieninfo: Handball Austria

07.04.2018