Am Freitagabend stand in der Gruppe E der Fußball-WM 2018 in Russland das Duell Serbien vs. Schweiz auf dem Programm. Die Entscheidung in einem sehr unterhaltsamen Spiel zu Gunsten der Eidgenossen fiel in der 90. Minute.
Der Reihe nach: Das Spiel in Kaliningrad begann mit einem Knalleffekt. Serbien ging bereits in der fünften Minute in Führung. Zunächst kann sich noch wenige Augenblicke davor Torhüter Sommer gegen Serbien-Stürmer Mitrovic nach einem Kopfball mit einer Glanzparade auszeichnen. Die Schweiz war keinesfalls vom Rückstand geschockt. Bereits in der zehnten Minute fanden die Eidgenossen durch Dzemaili die erste dicke Chance des Spiels vor. In den folgenden Minuten neutralisierten sich die Teams auf unterhaltsamen Niveau. Sowohl die Schweiz also auch Serbien suchten ihr Heil durchaus in der Offensive. Die Eidgenossen hatten die besseren Spielanteile und fanden innerhalb von drei Minuten zwei gute Ausgleichschancen durch Dzemaili vor. Der Torhüter von Serbien und eine „suboptimale Flankenentscheidung“ verhinderten den möglichen Ausgleichstreffer (30., 33.). Vor der Pause hatte Serbien noch zwei gute Torchancen durch Matic (44.) und Tadic (45. +1.) vorgefunden. Der zweite Treffer sollte vor dem Pausenstand nicht gelingen. Pausenstand somit 1:0.
Nach dem Seitenwechsel nahm die Schweiz nun mehr Risiko und präsentierte sich deutlich zielstrebiger. Bereits in der 52. Minute wurden die Eidgenossen für ihre Spielanlage mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Bei einem Konterangriff wird zunächst ein Schuss von Xhaka abgeblockt. Die Serben bekommen den Ball nicht weg. Die Kugel landet vor den Beinen von Xhaka. Der Arsenal-Legionär zieht ab und trifft wuchtig zum 1:1-Ausgleichstreffer. Sechs Minuten später hatte Serbien großes Glück. Nach einem eigentlich missglückten Sololauf von Shaqiri kommt der England-Legionär trotzdem wieder an den Ball. Sein Schuss klatschte in der Folge an die Außenstange. Zehn Minuten später hätte Serbien das 2:1 erzielen müssen. Nach einem herrlichen Querpass von Kolarov kommt Mitrovic knapp nicht an den Ball. Wäre er gerutscht hätte er den Ball wohl im Tor versenkt. Wenig später reklamierte der Stürmer der Serben in bei einem Zweikampf gegen zwei Gegenspieler einen Elfmeter. Der Schiedsrichter hatte eine andere Sicht der Dinge und setzte das Spiel ohne Penalty fort. In der Schlussphase legte die Schweiz den oft zitierten Gang zu. In der 83. Minute sorgte der serbische Innenverteidiger Ivanovic mit einer missglückten Rückgabe für Gefahr für das eigene Tor. 60 Sekunden später scheiterte Gavranovic am Torhüter der Serben. In der 90. Minute gelang der Schweiz schlussendlich der 1:2-Siegestreffer. Gavranovic schickt Shaqiri steil. Der hat zunächst Probleme sich den Ball mitzunehmen, bringt aber das Leder unter Kontrolle und läuft auf das Tor von Serbien zu. Der England-Legionär behält die Nerven und schiebt den Ball in die Maschen ein. Die letzten Angriffsbemühungen von Serbien bringt nichts ein.
Am Ende feiert die Schweiz einen durchaus nicht unverdienten 2:1-Sieg gegen Serbien und macht einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale. Dafür reicht am letzten Spieltag bereits ein Punktegewinn gegen Costa Rica. Serbien war in der ersten Halbzeit zwar die präsentere Mannschaft fiel nach dem Seitenwechsel zurück. Im letzten Gruppenspiel muss die Mannschaft von Teamchef Krstajic gegen Rekord-Weltmeister Brasilien ran. Eine Aufgabe die definitiv unter die Rubrik „sehr schwierig“ fällt.
Serbien vs. Schweiz 1:2 (1:0)
Kaliningrad, Kaliningrad-Stadion, 33.100 Zuschauer, SR Brych (GER)
Tore: Mitrovic (5.) bzw. Xhaka (52.), Shaqiri (90.)
Serbien: Stojkovic – Ivanovic, Milenkovic, Tosic, Kolarov – Milivojevic (81./Radonjic), Matic – Tadic, Milinkovic-Savic, Kostic (65./Ljajic) – Mitrovic
Schweiz: Sommer – Lichtsteiner, Akanji, Schär, Rodriguez – Xhaka, Behrami – Shaqiri, Dzemaili (73./Embolo), Zuber (94./Zuber) – Seferovic (46./Gavranovic)
22.06.2018