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Am Freitagabend stand das 2. Viertelfinale der WM 2018 Brasilien vs. Belgien auf dem Programm. Die „roten Teufel“ schicken durch sehr effektives Umschaltspiel den Rekord-Weltmeistermeister am Ende mit 2:1 heim.

Das Spiel begann von beiden Seiten sehr offensiv geführt. Die Anfangsnervosität von Belgien nutzte Brasilien beinahe in der achten Minute zum Führungstreffer aus. Nach einem Eckball verlängert Miranda den Ball direkt zu T. Silva der den Ball an die Stange drückt. Im Gegenzug hatte auch Belgien die erste Chance des Spiels. Chaldi setzte den Ball aber knapp neben das Tor. Nachdem Brasilien in der zehnten Minute durch Paulinho die nächste große Chance auf den Führungstreffer hatten fiel dieser 180 Sekunden später aus einem Eckball. Den Corner von Belgien verlängert Kompany zur Mitte. Fernandinho bekommt den Ball auf den Schädel und verlängert die Kugel zum 0:1 ins eigene Netz. Nach dem Gegentreffer übernahm Brasilien das Kommando über das Spiel. Die „Selecao“ hatte jedoch Probleme den letzten Pass in die gefährliche Zone anzubringen. Auf der Gegenseite setzte Belgien auf rasch vorgetragene Konterangriffe. Hier fehlte jedoch ebenfalls die letzte Präzision im Abschluss. So dauerte es bis zur 25. Minute ehe es vor einem der beiden Tore gefährlich wurde. Bei einem Schuss von Marcelo konnte sich der belgische Torhüter Courtois auszeichnen. Auf der Gegenseite zeigte sich Belgien von der effektiven Seite. Bei einem Konterangriff kann zunächst Lukaku den Ball idealerweise halten. Der Manchester United-Stürmer schickt Manchester City-Spielmacher de Bruyne steil. Sein satter Schuss zischt zum 0:2 in die Maschen. Spätestens jetzt lag eine Überraschung in der Luft. Vor dem Seitenwechsel hatte Brasilien noch zwei gute Möglichkeiten durch Jesus per Kopf (36.) und einen Schuss von Coutinho (37.) während auf der Gegenseite de Bruyne mit einem Freistoß vorstellig wurde (41.). Pausenstand somit 0:2. Aufgrund der deutlich höheren Effektivität ging dieser Zwischenstand durchaus in Ordnung. Brasilien war defensiv über weite Strecken ungeordnet. Der gesperrt abwesende Casemiro fehlte der „Selecao“ an allen Ecken und Enden.

Zur Pause reagierte Brasilien-Teamchef Tite und brachte mit Liverpool-Torjäger Firminho einen zweiten echten Stürmer ins Spiel. Am Spiel selbst änderte sich zunächst wenig. Ein gefährlicher Konterangriff von Lukaku bzw. eine Hereingabe von Marcelo sorgten zu Beginn des zweiten Durchgangs auf Aufsehen. In der 54. Minute hätte es schlussendlich Elfmeter für Brasilien für Brasilien geben müssen. Kompany trifft im Hineinrutschen den durchbrechenden Jesus. Schiedsrichter Mazic entscheidet sich trotz Videobeweis auf Weiterspielen. Eine unverständliche Entscheidung der Unparteiischen. Die Konterangriffe der Belgier wurden in der Folge immer weniger dann aber stets brandgefährlich. Ein Beispiel dafür gab es durch Hazard in der 62. Minute. Wenig später prüfte der eingewechselte Costa den belgischen Torhüter Courtois. In der Folge konnte sich Belgien immer besser auf die Offensive von Brasilien einstellen. Brasilien spielte zwar weitgehend einfallslos und ohne Nachdruck. Trotzdem gelang es den „roten Teufeln“ die individuellen Klassespieler“ zu neutralisieren. So musste eine Einzelleistung für den nächsten Aufreger herhalten. Ein Schuss von Costa zwang Courtois zu einer Glanzparade (75.). Keine 60 Sekunden später gelingt der Selecao der Anschlusstreffer. Nach einer Flanke in den Strafraum von Coutinho steigt der eingewechselte Augusto hoch und köpft den Ball zum 1:2 ein (76.). Brasilien setzte von nun alles auf eine Karte und fand durch Firminho in der 78. Minute die große Chance auf den Ausgleichstreffer vor (78.). Keine 120 Sekunden hätte es dann 2:2 stehen müssen. Augusto wird knapp außerhalb des Strafraums mustergültig freigespielt. Sein Schuss verfehlt das Tor nur um wenige Zentimeter. Ein Bilderbuchkonterangriff der „Selecao“ sorgte für die nächste dicke Torchance. Aber nach idealen Zuspiel von Neymar setzte der bärenstarke Coutinho den Ball am Ende deutlich neben den Kasten (84.). Die letzte Chance des Spiels gab es in der Nachspielzeit und diese hatte es in sich. Nach einem Schuss von Neymar flog Torhüter Courtois durch den Strafraum und drehte den Ball über die Latte. In der 94. Minute gab es möglicherweise die Parade des Turniers.

Am Ende feiert Belgien einen glücklichen, aber keineswegs unverdienten 2:1-Sieg über Rekord-Weltmeister Brasilien. Das effektive Umschaltverhalten der „roten Teufel“ sorgte am Ende für den Unterschied in einem durchaus unterhaltsamen, phasenweise hochklassigen Spiel.

Brasilien -´vs. Belgien 1:2 (0:2)
Kasan, 42.873 Zuschauer, SR Masic (SRB)

Tore: Renato Augusto (76.) bzw. Fernandinho (13./Eigentor), De Bruyne (31.)

Brasilien: Alisson – Fagner, Thiago Silva, Miranda, Marcelo – Paulinho (73./Renato Augusto), Fernandinho – Willian (46./Firmino), Coutinho, Neymar – Gabriel Jesus (58./Douglas Costa)
Belgien: Courtois – Alderweireld, Kompany, Vertonghen – Meunier, Fellaini, Witsel, Chadli (82./Vermaelen) – De Bruyne, Lukaku (87./Tielemans), Hazard

06.07.2018