Radsport, Österreich Rundfahrt, Österreich, Giovanni Visconti, Osttirol

© Sportreport

Nach seinem Etappensieg in Fulpmes/Telfes und Rang zwei in Feldkirch schaffte der Italiener Giovanni Visconti heute in Prägraten am Großvenediger das Double! Der Führende in der „Mautner Markhof“-Punktewertung bescherte seinem Team damit auf der 4. Etappe den dritten Tagessieg. Für Furore sorgte der lange Zeit Führende Stephen Cummings, als plötzlich sein Rad flog. Bester Österreicher am Fuße der „Wiesbauerspitze“ wurde Daniel Geismayr vom Team Vorarlberg-Santic als Zehnter.

In der Gamsstadt Kitzübhel fiel heute der Startschuss zur 4. Etappe über 143 Kilometer nach Prägraten am Großvenediger in Osttirol. Das Bergsteigerdorf im Virgental war heute zum sechsten Mal Etappenziel der Tour. Nach der ersten harten Klettertour auf das Kitzbüheler Horn schlug das Hauptfeld über die „Wiesbauer“-Bergwertung Pass Thurn ein gemütlicheres Tempo an. Die Strapazen der letzten Tage steckten vielen Fahrern noch in den Beinen. Doch am Felbertauern begann das Rennen dann so richtig. Nach einigen Scharmützeln setzten sich bei der Abfahrt vier Fahrer ab; darunter Feldkirch-Sieger Matej Mohoric (Bahrain Merida), Stephen Cummings und Johann van Zyl von Dimension Data und Georg Zimmermann vom Tirol Cycling Team. Im Iseltal, vorbei an Matrei in Osttirol, bauten sie rasch ihren Vorsprung auf

Es entwickelte sich Richtung Lienz, wo die 3. „Mautner Markhof“-Sprintwertung ausgefahren wurde, ein Verfolgungsrennen: Vorne das Führungsquartett, das vom Hauptfeld, wo vor allem Astana das Tempo machte, nicht weiter als eineinhalb Minuten weggelassen wurde. Doch beim Schlussanstieg Richtung Prägraten beteiligte sich auch Bahrain-Merida an der Verfolgungsarbeit, da sich Mohoric zurückfallen ließ. Vorne lagen rund 15 Kilometer vor dem Ziel nur noch der zweifache Tour de France-Etappensieger Cummings und der 20-jährige Tirol-Legionär Zimmermann.

Cummings schmeißt sein Rad weg!
Dann passierte es: Olympiamedaillengewinner Stephen Cummings hatte technische Probleme mit seiner Schaltung, schmiss das Rad auf den Gehsteig und stand minutenlang neben seinem Rad. Damit waren alle Bemühungen des Tages um den Etappensieg vorbei! Danach folgte eine Attacke der nächsten. Rund vier Kilometer vor dem Ziel probierte es Antonio Nibali, Bruder von Vincenzo, der 2008 genau auf dieser Etappe Dritter wurde! Doch Nibali wurde wieder gestellt und 41 Fahrer traten zum Zielsprint an, wo Giovanni Visconti den dreifachen Cross-Weltmeister Wout van Aert auf den zweiten Platz verwies. „Es ist ein fantastisches Rennen für uns mit dem dritten Etappensieg und Hermann Pernsteiner haben wir an der zweiten Stelle! Ich fahre wirklich gerne hier in Österreich mit tollen Straßen und fantastischen Fans“, freute sich der zweifache Giro-Etappensieger Visconti.

Keine Änderungen im Gesamtklassement
Alle Top-Fahrer im Gesamtklassement erreichten mit der Spitzengruppe das Ziel. Ben Hermans vom Team Israel Cycling Academy führt 18 Sekunden vor dem Niederösterreicher Hermann Pernsteiner und 26 Sekunden vor dem Italiener Dario Cataldo (Astana). Für Hermann Pernsteiner wartet morgen auf der Glockneretappe ein weiterer schwerer Tag: „Ich habe mich heute richtig gut gefühlt und es war wieder ein toller Tag für mein Team! Morgen am Glockner heißt es wieder alles geben und auf einen guten Tag hoffen!“ Auf einen Sprung an die Spitze glaubt Pernsteiners Teamkollege Visconti, der die „Mautner-Markhof“-Punktewertung anführt: „Der lange Schlussanstieg auf den Glockner kommt Hermann sicher mehr entgegen als gestern das Kitzbüheler Horn. Wir werden wieder angreifen!“

Morgen: Gratis-Shuttle bei Glockneretappe
Morgen steht die mit 92,9 Kilometer relativ kurze Glockneretappe auf dem Programm. Der 5. Tagesabschnitt startet um 11:00 Uhr in Matrei in Osttirol und führt über die „Wiesbauer“-Bergwertung Felbertauern, die „Mautner Markhof“-Sprintwertung Uttendorf nach Fusch an der Glocknerstraße, wo gegen 13:00 Uhr die Mautstation Ferleiten erreicht wird. Danach beginnt der Aufstieg zum Fuscher Törl, eine Bergwertung der HC-Kategorie, wo auch der Glocknerkönig 2018 gekürt wird. Der Etappensieger sollte gegen 13:30 Uhr das Ziel erreicht haben. Erstmals bietet die Großglockner Hochalpenstraße AG auch ein Shuttle-Service für die Fans an: Der Shuttle-Bus fährt um 12:00 Uhr bei der Kassenstelle Ferleiten ab und die Rückfahrt ist vom Fuscher Törl für 14:30 Uhr bis zur Kassenstelle Ferleiten geplant.

Medieninfo: Österreich Rundfahrt

10.07.2018