
Am Samstag fand in der 11. Runde der Tipico Bundesliga stand am Samstag das Duell TSV Hartberg vs. Rapid Wien auf dem Programm. Die Hütteldorfer erlitten bei der Generalprobe für das Europa League-Spiel bei Villareal einen kapitalen Bauchfleck und mussten sich in der Steiermark mit 0:3 (0:2) geschlagen geben.
Das Spiel begann wie im Vorfeld erwartet – Rapid Wien hatte zwar ein klares optisches Übergewicht und die Gastgeber standen defensiv kompakt und lauerten auf Konterangriffe. Die Steirer waren dabei die effektivere Mannschaft und gingen bereits in der neunten Minute in Führung. Nach Vorarbeit von Flecker brachte Sittsam den TSV Hartberg in Führung. Acht Minuten später legten die Gastgeber den zweiten Treffer nach. Nach Vorarbeit von Ljubic erhöhte Torjäger Tadic auf 2:0. Der im Vorfeld angekündigte Pflichtsieg war nach etwas mehr als einer Viertelstunde in sehr weite Ferne gerückt. Daran änderte sich auch in den nächsten Minuten des Spiels nichts. Die Hütteldorfer hatten zwar ein deutliches optisches Übergewicht. Gefährlich wurden die Gäste aus Wien in der Vorwärtsbewegung jedoch kaum. Ganz anders die Gäste. Ein Schuss des aufgerückten Blauensteiner verfehlte das Tor des Europa League-Teilnehmers nur knapp (27.). Vier Minuten später fehlte der Hartberger Ljubic das Tor der Gäste mit einem Fernschuss nur knapp. Für offensive Ausrufezeichen waren in der Folge weiter nur die Gastgeber verantwortlich. Bei einem Schuss von Flecker in der 37. Minute stand Torhüter Strebinger goldrichtig im bedrohten kurzen Eck. Gefährliche Torschüsse der Gäste waren absolute Mangelware. Einziges echtes Ausrufezeichen waren ein Kopfball von Pavlovic aus Abseitsposition der das Tor aber knapp verfehlte. Pausenstand somit 2:0 für den TSV Hartberg. Ein Resultat welches auch aufgrund der „Halbchancen“ keineswegs unverdient ausfiel.
Die zweite Halbzeit hätte beinahe mit einer kalten Dusche für die Gastgeber begonnen. Der eingewechselte Ivan wird auf der linken Seite auf die sprichwörtliche Reise geschickt und steht völlig alleine vor Hartberg-Torhüter Swete. Der macht sich breit und kann den Ball in höchster Not abblocken (47.). In Punkto Torgefährlichkeit war diese Aktion jedoch nur ein kurzes Aufflackern. Rapid Wien verfiel in der Folge wieder in die „Verhaltensmuster“ vor der Pause. Die Gäste hatten zwar mehr Ballbesitz. Beim Spiel in der Tiefe fehlten jedoch Geschwindigkeit, spielerische Ideen, der nötige Nachdruck und auch mal die Genauigkeit. So blieb weiter viel Stückwerk im Angriffsspiel der Hütteldorfer. Der TSV Hartberg verteidigte in der Folge sehr geschickt und lauerte auf Konterangriffe. Diese kamen jedoch über den Status „bestenfalls im Ansatz gefährlich“ nicht hinaus. In der 59. Minute vertändelte Rep die wohl beste Situation diese Phase des Spiels leichtfertig. Diese Aktion war für die Steirer wieder ein Weckruf. Der TSV Hartberg agierte nun wieder mutiger und wurde in der 65. Minute für diese Bemühungen belohnt. Der eben erst eingewechselte Sanogo bricht auf der linken Seite durch (Bolingoli hob die Abseitsstellung auf). Seinen überlegten Querpass drückte Flecker zum 3:0 in die Maschen. Wer nun ein letztes verzweifeltes Anlaufen der Gäste erwartete wurde bitter enttäuscht. Rapid Wien spielte weiter weit unter den eigenen Möglichkeiten und fand gegen die kompakte, aber nicht immer zur Gänze sattelfest wirkende, Verteidigung der Steirer nicht mal den Ansatz gefährden. In der 72. Minute fand sich dann auch Gäste-Trainer Kühbauer mit der Niederlage ab als er Stürmer Pavlovic durch Außenverteidiger Thurnwald ersetzte. Der Torhunger der Steirer war noch nicht gestillt. Strebinger verhinderte zunächst in höchster Not und bei einem Schuss von Sonogo den vierten Treffer der Gastgeber. In der Schlussphase verzogen der Gegenseite Ivan einen Schuss und danach Dibon einen Kopfball knapp. Ein Ehrentreffer wäre aber am Ende des Tages wohl eine Ergebniskorrektur gewesen, welche die schwache Leistung der Gäste in Ansätzen unkorrekter weise kaschiert hätte.
Am Ende feiert der TSV Hartberg einen klaren, souveränen 3:0-Erfolg gegen Rapid Wien. Die Hütteldorfer lieferten eine sehr schwache, uninspirierte Leistung ab und machten es dem Gegner sehr einfach. Der TSV Hartberg lieferte eine sehr gute Leistung ab und nimmt drei, wohl nicht wirklich zu erwartende, Punkte und die Erkenntnis aus dem Spiel mit, dass man auch in der tipico Bundesliga eine Bereicherung sein kann.
TSV Hartberg vs. Rapid Wien 3:0 (2:0)
Profertil-Arena, 5.024 Zuschauer (ausverkauft), SR Muckenhammer
Tore: Sittsam (9.), Tadic (17.), Flecker (65.)
TSV Hartberg: Swete – Blauensteiner, Huber, Siegl, Rasswalder – Sittsam, Ljubic – Flecker, Rep (89./Rotter), Kröpfl (81./Ilic) – Tadic (65./Sanogo)
Rapid Wien: Strebinger – Potzmann, Sonnleitner, Dibon, Bolingoli – Ljubicic, Schwab – Murg, Knasmüllner (46./Ivan), Alar – Pavlovic (72./Thurnwald)
20.10.2018