Austria Wien Trainer Thomas Letsch: „Über die erste Halbzeit will ich gar nicht reden.“

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In der 11. Runde der Tipico Bundesliga trafen aus der Generali Arena die Mannschaften FK Austria Wien und SK Sturm Graz aufeinander.

Ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Spielhälften. Die ersten 45. Minuten gehörten den Gästen aus der Steiermark. Hälfte zwei stand ganz im Zeichen der Veilchen. Wir haben die Stimmen zum Spiel …

FK Austria Wien – SK Sturm Graz 1:1 (0:1)
Schiedsrichter: Manuel Schüttengruber

Thomas Letsch (Trainer FK Austria Wien):
… über das Spiel: „Die erste Halbzeit hatten wir Null Komma Null Zugriff. Wir sind nur hinterher gelaufen. Wir haben dann auch in der Halbzeit auf ein 4 – 4 – 2 umgestellt, mit Raute. Wenn man da so ein frühes Tor macht in der zweiten Halbzeit muss man das Spiel auch gewinnen. Über die erste Halbzeit will ich gar nicht reden. Ich bin aber eigentlich enttäuscht, dass wir das zweite nicht gemacht haben und dann am Schluss viel zu kompliziert gespielt haben. Erste Halbzeit war, da brauchen wir nichts schönreden, eine Katastrophe. Wir sind einzeln angelaufen, überhaupt nie kollektiv. Von all dem, was wir uns vorgenommen haben, haben wir gar nichts umgesetzt.“

… darüber, wie es Grünwald nach seiner Verletzung geht: „Er hat ziemliche Schmerzen, die Schulter ist raus. Im Moment liegt er noch drinnen und kriegt Schmerzmittel. Es schaut nicht so gut aus.“

… vor dem Spiel über das Startelfdebut von Ewandro: „Ewandro ist ein Spieler, der von Anfang an gezeigt hat, dass er in der Offensive extreme Qualität hat. Er ist ein sehr schneller, technisch starker Spieler, der aber auch Zeit gebraucht hat um sich an die Liga zu gewöhnen.“

… vor dem Spiel darüber, was er sich heute erwartet: „Austria gegen Sturm ist für mich immer ein Spitzenspiel, egal wie die Tabellensituation ist.“

Kevin Friesenbichler (FK Austria Wien):
… über das Spiel: „Wir haben heute über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht und hätten uns in der zweiten Halbzeit belohnen müssen. Trotz allem habe ich meine Torsperre durchbrochen, aber trotzdem sind wir mit dem einen Punkt nicht zufrieden. Ich hätte lieber kein Tor gemacht und wir hätten 1:0 gewonnen. Die Mannschaft steht da natürlich schon im Vordergrund. Einen Punkt nehmen wir mit. Nach der ersten Halbzeit hätte das Spiel natürlich auch anders verlaufen können, aber ich glaube aufgrund der zweiten Halbzeit geht das Unentschieden dann in Ordnung. Ich glaube wir stehen jetzt nicht so schlecht da. Es war natürlich eine Steigerung zum Altach Spiel.“

Markus Kraetschmer (Vorstand FK Austria Wien):
… zur Halbzeit über das bisherige Spiel: „Bis jetzt ist es einfach zu wenig, das muss man ganz klar sagen. Sturm führt hochverdient. Mit ein bisschen Glück, glaube ich, hätten sie noch das 2:0 machen können. Wir hatten zwei, drei ganz gute Chancen, aber haben viel zu viel zugelassen. Da ist es bei einigen Leuten einfach viel zu wenig und da muss sich in der Pause, hoffe ich, einiges ändern damit wir in der Lage sind das Spiel in der zweiten Hälfte zu drehen.“

… zur Halbzeit über die bisherige Saison der Austria: „Wir haben gewusst, dass es nach dem großen Umbruch im Sommer, der ja nicht nur die Mannschaft, sondern auch Trainerteam und sportliche Leitung betroffen hat, sicherlich ein gewisses Auf und Ab wird. Wir wähnten uns schon weiter, das muss man klar sagen und haben dann mit der Niederlage in Altach wieder einen Rückschlag erfahren. Das heutige Spiel spiegelt das wieder. Wir wollen, das will ich niemandem abstreiten, aber es ist einfach noch zu wenig stabil. Wir müssen diese Balance finden.“

… zur Halbzeit über das neue Ligaformat: „Ich finde es gut. Ich glaube, dass man das wahre Ausmaß dann auch im Frühjahr erkennen wird, mit der Meister- und Qualifikationsrunde. Man sieht jetzt schon, bei den Großen, geht es immer um diesen ominösen Strich sozusagen. Es ist viel Spannung drinnen. Es gibt mit St. Pölten, glaube ich, eine absolute Überraschungsmannschaft, also ich glaube das Spannungsmoment ist gut. Also da ist viel möglich in der Liga und mir gefällt es.“

Heiko Vogel (Trainer SK Sturm Graz):
… über das Spiel: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, vor allem als wir noch zu elft waren. Wie im Pokalspiel, klar dominierend. Wir gehen 1:0 in Führung, versäumen es dann aber in der ersten Halbzeit das 2:0, eventuell sogar das 3:0 nachzulegen. Da haben wir die Austria so gut wie gar nicht zum Torabschluss kommen lassen. Zweite Halbzeit haben wir wieder einen desaströsen Start, kriegen das 1:1, haben uns danach aber auch wieder gefangen. Klarer Sieger müssten wir gewesen sein. Die gelb – rote Karte hat unsere Dominanz gebrochen. Es ist klar, dass dann die Austria das Spieldiktat übernimmt. Ich glaube es war ein sehr heißsporniges Spiel. Es sind zwei exzellente Mannschaften, die sich heute Unentschieden getrennt haben.“

… über die gelb – rote Karte von Hierländer: „Friesenbichler hat geblutet, insofern hat er ihn auch getroffen. Wir können uns streiten, was ist eine natürliche und was ist eine unnatürliche Bewegung? Wenn ich das sehe, kann ich dem Schiedsrichter keinen Vorwurf machen.“

… vor dem Spiel über die enttäuschenden Ergebnisse seiner Mannschaft in den letzten Runden: „Klar sind die Ergebnisse noch nicht so wie wir es wollen. Die Spielleistung ist in letzter Zeit wesentlich besser als die Ergebnisse, das habe ich der Mannschaft auch so gesagt. Heute ist eine neue Chance daran was zu ändern.“

Roman Kienast (ehemaliger Spieler SK Sturm Graz):
… im Videobeitrag über seine Zeit bei Sturm: „Ich glaube, dass ich hier bei Sturm meine erfolgreichste Zeit in Österreich hatte. Wir haben mit dem Meistertitel und dem Cuptitel schon für Furore gesorgt.“

Anton Pfeffer (Sky Experte):
… über das Spiel: „Aufgrund des Ausschlusses und dass man dann zweite Halbzeit eigentlich eine halbe Stunde mit einem Mann mehr gespielt hat, muss man sagen, dass natürlich die Austria mehr nachweint, weil hier natürlich noch einiges möglich gewesen wäre. Speziell wie man dann überhaupt zweite Halbzeit aufgetreten ist. Da war die Austria einfach aggressiver. Im Endeffekt ist es trotzdem ein gerechtes 1:1.“

… über Zuljs Wichtigkeit für die Grazer Mannschaft: „Er ist die zentrale Schaltfigur in dieser Mannschaft und es hängt viel von ihm ab, ob Sturm erfolgreich ist oder nicht.“

… vor dem Spiel darüber, worum es für die beiden Mannschaften geht: „Es hat eine sehr große Bedeutung, wie ich meine, weil man sich vorne etablieren möchte. Im Speziellen was die Austria anlangt, weil die mit einem Sieg schon sehr weit vorne andocken kann. Sturm muss jetzt einmal von diesem ominösen Strich wegkommen um eben auch vorne dabei zu sein. Fakt ist auch, dass beide Mannschaften schon weit hinter dem was sie erreichen wollen hinterherhinken.“

Alfred Tatar (Sky Experte):
… über das Spiel: „Ich denke wir haben zwei unterschiedliche Spielhälften gesehen, welche die jeweiligen Fan – Lager unterschiedlich entzückt haben. In der ersten Halbzeit waren sicherlich die Grazer mehr begeistert von dem Spiel ihrer Mannschaft, während in der zweiten Hälfte die Austria das Zepter fest in der Hand gehalten hat. Dementsprechend ergibt sich summa summarum ein ausgewogenes 1:1 und letztlich ist das für beide kein gewonnener, sondern zwei verlorene Punkte.“

… über Hierländers gelb – rote Karte: „Der Trainer beschwert sich ja jetzt, dass das eine natürliche Handbewegung war. Dem pflichte ich ihm bei. Unnatürliche Handbewegungen wären, wenn ich plötzlich den Oberarm um neunzig Grad zur Seite abbiegen kann und nach unten. Natürlich war es eine natürliche Handbewegung. Das ist nicht die Frage. Die Frage ist, war es eine strafbare Handbewegung? Das war es. Den Arm nach oben und hinten auszufahren ist eine natürliche Handbewegung und auch eine strafbare. Deswegen hat es die gelbe Karte, gelb – rote und den Ausschluss gegeben.“

… über Zuljs Treffer zum 0:1: „Dieser ganze Angriff zeigt eine gewisse schnörkellose Komponente. Dieser Pass ist Weltklasse und wie Zulj da nach einem vierzig Meter Sprint noch einmal in den letzten ein, zwei Metern Energie mobilisiert, damit er vor Schoissengeyr am Ball ist, ist Klasse.“

… zur Halbzeit über das bisherige Spiel: „Ich denke wir sehen eine flotte Partie, in der, aus meiner Sicht, Sturm die besseren Akzente hat. Aus einem einfachen Grund, weil der beste Mann auf dem Spielfeld, Peter Zulj, sich wieder jeder Form nähert, mit der er letzte Saison zum Spieler der Saison gewählt wurde. Man sieht daran, wie sehr Sturm auch von seinen Qualitäten abhängt.“

… vor dem Spiel über die Vorzeichen dieser Partie: „Beide Teams werden vor allem mit einem Aspekt in dieses Spiel gehen: bitte nicht verlieren!“

Presseinfo Sky Austria/red.

21.10.2018