In der 20. Runde der Erste Bank Eishockey Liga stand am Sonntag das Duell Vienna Capitals vs. Dornbirn Bulldogs auf dem Programm. In einem durchaus unterhaltsamen, jedoch keinesfalls hochklassigen Spiel, feierten die Gastgeber einen 4:3-Heimsieg nach Verlängerung. Mann des Spiels war Peter Schneider. Er erzielte alle vier Treffer der Gastgeber.
Das Spiel begann mit einem Knalleffekt. Nach 27 Sekunde hatte zunächst Schneider die Chance auf den Führungstreffer für die Vienna Capitals. Im Gegenzug gelang den Gästen der Führungstreffer. O’Donell hämmert die Scheibe an die Stange. Parks steht goldrichtig und staubt zum 0:1 ab. In der Folge wirkten die Vienna Capitals am frühen Gegentreffer spürbar geschockt. Die Wiener hatten – wie schon in den Spielen davor – Probleme sich offensiv erwähnenswert in Szene zu setzen. Es dauerte bis zur zehnten Minute ehe Wall die dicke Chance auf den Ausgleichstreffer vorfand. Davor wirkten die Vorarlberger spritziger offensiv in Ansätzen mutiger. In der 12. Minute wurden die Gäste für ihre Spielanlage belohnt als die Verteidiger der Wiener die Scheibe nicht energisch genug klärten. Trotter leitet den Puck weiter zu Pulli. Sein platzierter Schuss aus dem hohen Slot zischte zum 0:2 in die Maschen. Dieser Gegentreffer sorgte dafür, dass die Verunsicherung bei den Wienern größer wurde. Die Gäste hatten das Spiel weitgehend unter Kontrolle. Eine Torchance für die Caps wie jene von Wukovits in der 16. Minute waren eine Seltenheit. In der Schlussphase des Drittels gelang den Vienna Capitals ein Comeback welches sie wohl selbst nicht erwarteten. In der 18. Minute erkämpft sich zunächst Schneider im Mitteldrittel die Scheibe. Der Nationalspieler fährt in die Angriffszone und versenkt den Puck zum 1:2. Exakt 120 Sekunden schickt Nissner DeSousa auf die Reihe. Seinen Querpass übernimmt Schneider direkt zum 2:2-Ausgleichstreffer. Dieser Spielstand hatte auch nach 20 Minuten Bestand.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts hatten beide Teams jeweils eine gute Möglichkeit auf den fünften Treffer. Goalie Rinne bzw. ein Schuss knapp neben das Tor verhinderten den fünften Treffer im Spiel. Im ersten Powerplay des 2. Drittels hatten die Gastgeber dann durch Nissner, Rotter und Wukovits gleich drei ausgezeichnete Einschusschancen vor. Auf der Gegenseite waren die Gäste in ihrem – zum Teil doppelten – Überzahlspiel bei weitem nicht so gefährlich. Mit Fortdauer des Spiels wurde das Spiel deutlich ruppiger. Eine Chance wie jene von Schneider in der 36. Minute hatte bereits Seltenheitswert. In einem der vielen Überzahlspielen gelang den Gästen der erneute Führungstreffer. Gauthier-Leduc wird auf der rechten Seite freigespielt und trifft überlegt zum 2:3. In den letzten Sekunden des zweiten Abschnitts wurde das Spiel hektisch. Verantwortlich dafür war ein Zweikampf zwischen Rotter und Torschützen Gauthier-Leduc. Die Schiedsrichter verteilten in dieser Auseinandersetzung 2+2 sowie 2+2+2 Strafminuten wegen eines versuchten Tritts. Treffer sollte im zweiten Drittel keiner gelingen. Zwischenstand nach 40 Minuten somit 2:3.
Zu Beginn des dritten Abschnitts waren die Vienna Capitals in Überzahl. Diesen Vorteil nutzten die Wiener aus und präsentierten sich offensiv geduldig. Mullen legte die Scheibe quer zu Schneider der packte den Hammer aus und überwand Rinne zum 3:3-Ausgleichstreffer. In der Folge wogte das Spiel hin und her mit den qualitativ besseren Chancen für die Gäste. Broder traf in der 45. Minute in Überzahl nur die Latte. Wenig später scheiterte Häußle am praktisch leeren Tor der Gastgeber. Selbiges „Kunststück“ „unterlief“ Wukovits dazwischen auf der Gegenseite. In der regulären Spielzeit sollte keinem Team mehr ein Treffer gelingen. Mit dem Zwischenstand von 3:3 nach 60 Minuten hatten beide Teams einen Punkt fix in der Tasche.
Die Entscheidung in diesem Spiel fiel bereits nach 47 Sekunden in der Verlängerung. Wer wenn nicht Schneider sollte für die Entscheidung sorgen. Nach Vorarbeit von Muller übernahm der ÖEHV-Teamstürmer die Scheibe direkt und verwertete das Zuspiel zum 4:3-Siegestreffer für die Vienna Capitals.
Am Ende verlassen die Wiener als glücklicher, aber keineswegs unverdienter Sieger das Eis. In einem Spiel wo nur wenig für die Vienna Capitals nach Wunsch verlief zeigte die Mannschaft Charakter und Kampfgeist und kämpfte sich ins Spiel zurück. Die Dornbirn Bulldogs hielten über weite Strecken des Spiels beherzt dagegen und waren zumindest ebenbürtig. Der Unterschied an diesem Abend war jedoch ein Peter Schneider in Überform der die Vorarlberger praktisch im Alleingang besiegte.
Vienna Capitals vs. Dornbirn Bulldogs (2:2, 0:1, 1:0)
Erste Bank Arena, 3.650 Zuschauer, SR Stefik/Zrnic
Tor: Schneider (18., 20., 42./PP, 61.) bzw. Parks (1.), Pulli (12.), Gauthier-Leduc (39./PP)
Strafminuten: 18 bzw. 20
18.11.2018