Anna Gasser und Clemens Millauer haben am Freitag beim „Air+Style“ im Pekinger Vogelnest den Sprung ins Finale geschafft. Während sich die Kärntnerin mit einem „Cab Double Cork 900“, für den sie 88,50 Punkte erhielt, als starke Qualifikations-Zweite hinter der zweifachen Saisonsiegerin Reira Iwabuchi (JPN/89,75) souverän für das Sechsterfinale der Damen qualifizierte, ging Clemens Millauer durch ein Wechselbad der Gefühle, ehe feststand, dass der Oberösterreicher sein drittes Big-Air-Weltcupfinale in Folge erreicht hatte.
Millauer stellte im ersten Run einen „Frontside Double Cork 1440 mit Tail Grab“ perfekt hin, erhielt zur Verwunderung von ÖSV-Freestyle-Headcoach Christian Scheidl aber eine extrem niedrige Benotung. Scheidl ging der Sache auf den Grund und fragte bei den Judges nach, wie dieser Score denn zustande gekommen sei. Daraufhin sahen sich die Punkterichter das Sprungvideo des Österreichers noch einmal an und stellten fest, dass sie eine komplette 360-Grad-Drehung übersehen hatten.
„Alle sechs Judges haben gedacht, Clemens wäre einen ‚1080‘-er und keinen ‚1440‘-er gesprungen. Nachdem sie ihren Fehler eingesehen hatten, wurde der Sprung noch einmal neu bewertet. Das kommt wirklich nur in ganz seltenen Ausnahmefällen vor, aber Clemens hat dann 88 Punkte und damit um rund 20 Zähler mehr als ursprünglich bekommen. Als Vierter seines Qualifikations-Heats ist er damit ebenfalls in das Finale eingezogen. Das Kuriose dabei: Er hat von dem Ganzen gar nichts mitbekommen. Weil das Procedere so lange gedauert hat, hat er in der Zwischenzeit mit ziemlicher Wut im Bauch seinen zweiten Sprung gemacht, bei dem er prompt gestürzt ist und sich dabei auch noch die Lippe etwas aufgeschlagen hat. Als ich ihm dann die positiven Neuigkeiten überbringen konnte, dass er im Finale doch dabei ist, hat er sich natürlich entsprechend darüber gefreut“, berichtete Scheidl. Das Herrenfinale wird am Samstag übrigens nicht wie geplant mit zehn, sondern mit elf Ridern ausgetragen. Die Jury fasste den Beschluss, den nach der Vorrückung von Millauer aus den Top 5 gefallenen Schweden Mans Hedberg ebenfalls am Finale teilnehmen zu lassen.
Philipp Kundratitz hatte einige Mühe, seinen „Frontside Double Cork 1440 mit Tail Grab“ sauber zu landen und erhielt deshalb lediglich 46,00 Punkte. Als Zwölfter seines Heats und Gesamt-26. war daher für den Tiroler in der Qualifikation Endstation. „Trotzdem ist die Entwicklung bei Philipp gut. Es geht auch bei ihm definitiv in die richtige Richtung“, meinte Scheidl.
Das weitere Programm:
Samstag, 24. November 2018:
11.30 Uhr MEZ: Finale der Top 6 Damen und der Top 11 Herren
Medieninfo ÖSV
23.11.2018