Sturm, Sturm Graz, Roman Mählich

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Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Sky-Fußballdebatte“ waren am Montag Austria-Trainer Thomas Letsch, Sturm-Coach Roman Mählich und Sky-Experte Walter Kogler. Hier einige Aussagen des von Thomas Trukesitz moderierten Live-Talks.

Thomas Letsch:

über den logischen Druck bei der Austria: „Die Erwartungshaltung ist sowieso immer groß bei der Austria. Man hat einen großen Umbruch gehabt, man hat das neue Stadion. Jeder hat gedacht, wir haben jetzt neue Spieler, jetzt klappts. Und dann sind es oft Kleinigkeiten. Wenn ich an unser zweites Spiel beim WAC denke, wo wir ein gutes Spiel machen und dann verlieren wir 0:1. Danach kam Salzburg. Dann wird man dem nicht ganz gerecht, wo man eigentlich hin möchte, hechelt eher hinterher und dann wird alles ein bisschen schwieriger.“

über Ruhe in der aktuellen Situation: „Die Erwartungshaltung ist hoch und ist auch völlig gerechtfertigt. Es ist ein phantastischer Verein mit einer perfekten Infrastruktur, mit tollen Möglichkeiten und deshalb muss der Anspruch ein sehr, sehr hoher sein. Nur, die aktuelle Situation ist eine andere. Und wir tun gut daran, jetzt nicht zu überlegen wo wir sein könnten oder hinwollen. Jetzt geht es darum, die Situation anzunehmen.“

über die tägliche Arbeit mit der Mannschaft: „Für mich ist das entscheidende, dass wir uns dessen bewusst sind, wo wir ansetzen müssen. Wir bereite die Dinge auf, wir analysieren sie, wir arbeiten viel mit Video. Der Erfolg wird kommen. Oft ist es eine Kleinigkeit, die den Unterschied ausmacht. Es ist nicht so, dass die Situation total erschreckend ist oder dass wir um den Abstieg kämpfen. Die Spiele gehen oft knapp in die eine oder andere Richtung aus. Unser Job ist es, dieses Quentchen in die richtige Richtung zu lenken. Da bin ich absolut guter Dinge.“

über den Leistungseinbruch bei Dominik Prokop: „Es ist für ihn als junger Spieler eine neue Situation. Er hat jetzt größere Konkurrenz und bekommt vielleicht nicht mehr vier, fünf Chancen, sondern wenn es nicht so läuft, dann ist er auch einmal draußen. Da muss er jetzt durch. Wenn er aus dieser Situation rauskommt, dann bin ich überzeugt, dass der Dominik ein Spieler ist, der noch viel mehr erreichen kann als bei der Austria zu spielen. Aber er ist jetzt an einem ganz entscheidenden Punkt seiner Karriere. Und wenn er das selbst in die Hand nimmt mit unserer Unterstützung, dann glaube ich schon, dass er ein sehr guter Spieler sein kann. Momentan bin ich der Meinung, dass er nicht die Performance abgerufen hat, die bringen könnte.“

Roman Mählich:

über den ersten Sieg als Sturm-Trainer: „Zufrieden war ich mit dem Ergebnis, das ist das wichtigste für jene, denen Sturm am Herzen liegt. Ich rede gerne von den Basics, die haben wir gebracht. Wir waren mit Leidenschaft dabei, auch wenn es altmodisch ist, aber das ist ein Punkt von drei oder vier, die eine Fußballmannschaft ausmachen. Wir haben ein System zum Einsatz gebracht, das funktioniert hat.“

über die veränderte Spielanlage: „Kleine Fehler im Aufbau werden bestraft. Das ist ganz einfach eine Bauernweisheit. Ich will im Moment die Fehler im Aufbau minimieren. In unserer Situation ist das so. Wir haben die eine oder andere Chance vergeben, kleiner Fehler, Gegentreffer. So war es. Und das wollte ich ganz einfach vermeiden. Wir wollten wenig Risiko im Spielaufbau gehen das hat sich alles als richtig herausgestellt.“

über vorherige Kontakte zu Günter Kreissl: „Im vergangen Herbst gabs Kontakt. Das haben wir auch nie bestritten. Aber das war es dann auch schon. Wir hatten ein Gespräch, es gab mehrere Kandidaten und die Wahl fiel auf Heiko Vogel. Für mich war das damals auch keine Enttäuschung.“

über die nächsten Wochen und die weitere Entwicklung: „Ich bin überzeugt davon, dass wir auch in Zukunft noch Spiele gewinnen werden. Das traue ich mich sagen. Aber ich will mich jetzt nicht aus dem Fenster lehnen und sagen, was nächstes Jahr im März sein wird. Voller Fokus aufs nächste Spiel. Ich weiß, das ist abgedroschen, aber in der jetzigen Situation hilft uns sonst nichts weiter. Die Tabelle können wir alle lesen. Ich will nicht darüber reden, was war und ich will auch nicht darüber reden, was vielleicht irgendwann sein wird. Wir konzentrieren uns auf unseren nächsten Gegner.“

über die interne Hierarchie: „Es ist leider so. Diese richtigen Führungsspieler, die dann wirklich am Tisch hauen bei den Besprechungen, die sagen wo es lang geht, die muss man schon mittlerweile mit der Lupe suchen. Das ist ein Zeichen der Zeit. Das macht nichts. Das hat vielleicht mit der Ausbildung zu tun, wie die jungen Spieler heute aufwachsen. Wir kriegen das gut in den Griff. Die Mannschaft ist intakt. Es gibt eine gute Hierarchie, wenn auch eine flache.“

Sky-Experte Walter Kogler:

über die Ankündigung von Rapid-Präsident Michael Krammer: „Für mich sehr überraschend. Dass er sagt, er macht nicht mehr weiter, war für mich nicht zu erwarten. Er hat immer gesagt, er möchte den Verein in Europa unter die Top-50 führen. Das Stadion ist fertig geworden, eine wunderschöne Heimstätte, der Verein, was das finazielle anbelangt, steht relativ gut da. Das Einzige, was nicht funktioniert, ist die Mannschaft. Das wäre der letzte Baustein gewesen um vielleicht später einmal gut zu übergeben. Das fehlt mir noch in seiner Historie.“

über Stefan Hierländer als Verteidiger: „Ich sehe die Idealposition eines Stefan Hierländer nicht links hinten auf der Außenbahn. Da wird sein Potential hergeschenkt und man reizt es nicht voll aus. Ich kenne ihn als offensiven Spieler, der für eine Mannschaft nach vorne hin sehr viel bewegen kann.“

Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:
Montag, 27. November, 12.00 Uhr

Medieninfo SKy Sport Austria

27.11.2018