© Sportreport

Es ist alles bereit für die 22. FIL Weltmeisterschaften im Rennrodeln auf Naturbahn in Latzfons – Feldthurns (ITA) vom 1. bis 3. Februar 2019. Die besten Rodler aus über 20 Nationen kämpfen auf der WM-Strecke Lahnwiesenbahn um Gold, Silber und Bronze.

„Die heiße Phase hat begonnen. Wir haben ein sehr eingespieltes Team, in dem jeder genau weiß, was er wann und wie zu tun hat. Alle Helferinnen und Helfer sind topmotiviert. Was mich besonders freut ist die Begeisterung und Vorfreude in der gesamten Umgebung“, berichtet OK- Chef Sepp Oberrauch. Organisiert wird die WM vom ASV Latzfons gemeinsam mit den Sportvereinen Verdings und Feldthurns.

Titelverteidiger auf der 900 Meter langen Eisbahn sind Greta Pinggera (ITA), Alex Gruber (ITA) und im Doppelsitzer Rupert Brüggler/Tobias Angerer (AUT). Im Team-Bewerb gewann Österreich den WM- Titel 2017 in Vatra Dornei (ROU). Nach den Trainings und der Eröffnungsfeier am Freitag beginnt das Rennen um Edelmetall am Samstag. Im Gegensatz zum Weltcup werden bei der WM 3 Wertungsläufe (Einsitzer Damen und Herren) ausgetragen. Die Entscheidung im Doppelsitzer (2 Wertungsläufe) fällt am Samstag, die Damen bestreiten am Samstag 2 Läufe, die Herren fahren nur den 1. Lauf am Samstag. Die Entscheidungen im Einsitzer Damen und Herren (3 Wertungsläufe) und im Teambewerb (1 Wertungslauf) fallen am Sonntag ab 9.30 Uhr.

Das sagen ehemalige Weltmeister:
Anton Blasbichler (ITA), Weltmeister 2001, 2005

„Es stimmt, Weltmeisterschaften haben eigene Gesetze. Es muss an diesen Tagen einfach alles
passen, der Kopf und das Material. Durch die drei Läufe ist es auch eine Nervensache, im Vorbeigehen eine Medaille abholen geht nicht“.

Renate Gietl (ITA), Weltmeisterin 2009, 2011
„Bei der WM 2009 in Passeier war der Druck natürlich groß. Dass ich nach drei Läufen mit 0,03
Sekunden Vorsprung vor heimischem Publikum gewinnen konnte, war schon etwas ganz Besonderes.
2011 in Umhausen wollte ich meinen Titel unbedingt verteidigen. Nach zwei Läufen startete ich als
Führende in den letzten Lauf und gewann mit neuem Bahnrekord meinen zweiten Einzeltitel“.

Gerald Kammerlander (AUT), Weltmeister 2011
„Es war eine schwierige Saison für mich, ich würde sogar sagen es war eine extrem schlechte Saison.
Ich musste sogar in die teaminterne Qualifikation. Am Ende gewann ich mit nur 0,04 Sekunden Vorsprung, das war schon extrem spannend. Eine Weltmeisterschaft ist für uns Naturbah nrodler natürlich der Höhepunkt“.

Ivan Lazarev (RUS), Weltmeister im Doppelsitzer* 2005, 2007, 2011
„Die WM ist ein ganz spezielles Rennen, es findet nur alle zwei Jahre statt. Eine Weltmeisterschaft ist immer anders als ein normales Weltcuprennen, bei der WM zählt vor allem die psychologische Stärke. Meine Goldmedaillen hat meine Mutter, sie bewahrt sie im Wohnzimmer in einer Vitrine auf uns ist sehr stolz darauf“.

*gemeinsam mit Pawel Porschnev

Jetzt dreht sich bei den Naturbahnrodlern alles um die WM in Latzfons
Unaufhaltsam tickt der Countdown herunter: In drei Tagen wird die 22. WM im Rennrodeln auf Naturbahn in Latzfons am Freitagabend feierlich im Castaneum in Feldthurns eröffnet. Dementsprechend groß ist die Vorfreude – nicht nur bei den Veranstaltern, sondern in erster Linie bei den heimischen Rodlerinnen und Rodlern.

Die 908 Meter lange Lahnwiesen-Bahn mit 116 Metern Höhenunterschied ist bereit. Nun bleibt die Rennstrecke in der WM-Woche bis Donnerstag gesperrt, wenn die Doppelsitzer ab 13 Uhr ihren ersten Trainingslauf bestreiten. „Die Rennpiste befindet sich in einem guten Zustand. Nun wird sie in Hinblick auf die Weltmeisterschaften aber noch einmal präpariert. Hier können wir auf eine Eismaschine unseres Partners WM ice technics zurückgreifen, die uns die Arbeit natürlich wesentlich erleichtert“, sagt OK-Chef Sepp Oberrauch.

Mit Spannung und Begeisterung blicken auch die Rodlerinnen und Rodler den Titelkämpfen entgegen. „Auf eine Heim-WM freut man sich immer besonders, aber davor ist auch die Anspannung etwas größer, als wenn die Titelkämpfe in einem anderen Land stattfinden würden. Ich fühle mich jedenfalls gut und werde in Latzfons alles geben“, sagt Patrick Pigneter. Beim letztjährigen Sieger des Weltcuprennens in Latzfons zeigt die Formkurve nach oben. Nach drei vierten Plätzen in Folge stand der 31-jährige Völser im Einsitzer der Männer zuletzt zwei Mal am Podium. Da würde der erste Saisonsieg pünktlich zum Höhepunkt des Winters genau richtig kommen.

Gruber vor Heim-WM topmotiviert
Pigneters ersten Einzel-Erfolg in der Saison 2018/19 wollen vor allem der amtierende Weltmeister Alex Gruber aus Villanders und der Nordtiroler Thomas Kammerlander verhindern. Gruber gewann in dieser Saison drei von fünf Rennen, während Kammerlander in den beiden anderen Wettbewerben triumphierte. „Natürlich will ich meinen Titel verteidigen, das steht außer Frage. Ich sehe Patrick (Pigneter) als meinen stärksten Konkurrenten, aber Thomas (Kammerlander) darf man nie unterschätzen. In Latzfons, eine der anspruchsvollsten Bahnen im gesamten Zirkus, gewinnt der Rodler mit dem besten Gesamtpaket. Ob mich die Heim-WM mehr motiviert oder zusätzlich unter Druck setzt? Ganz klar motiviert, weil ich in meinem Nachbardorf und somit auf meiner Heimbahn fahre und ich mich schon seit Wochen auf viele bekannte Gesichter freue. Außerdem zählt die WM nicht zum Gesamtweltcup und deshalb kann ich locker drauflosfahren“, erklärt Gruber.

Bei den Rodlerinnen hat es in diesem Winter nur eine Siegerin gegeben: Evelin Lanthaler scheint aktuell in einer anderen Liga zu fahren und entschied alle fünf Rennen dieses Winters für sich. Kein Wunder, dass die 27-jährige Passeirerin damit die absolute Topfavoritin auf den WM-Titel ist. „Momentan liegt mir die Rolle der Gejagten. Ich habe in den vergangenen Jahren sehr viel Routine bekommen und kann mit Druck umgehen. Außerdem geht derzeit alles leicht von der Hand, ich bin locker drauf und das ist wohl auch der Grund, warum alles aufgeht. Zu meiner stärksten Konkurrentin zähle ich natürlich meine Teamkollegin Greta (Pinggera). Aber auch Ekaterina Lavrenteva darf man nie vergessen. Man hat jetzt bei den letzten Rennen gesehen, dass sie einen brutalen Ehrgeiz hat und ganz vorne mitmischen will“, sagt Lanthaler.

Pinggera glaubt an die mögliche Titelverteidigung
Titelverteidigerin bei den Frauen ist die von Lanthaler angesprochene Greta Pinggera. Kampflos will sich die Laaserin nicht ergeben, die in dieser Saison zwei zweite und zwei dritte Plätze zu Buche stehen hat. „Ich habe im Sommer meinen Servicemann gewechselt und deshalb war es zu Beginn nicht ganz einfach. Die Bahn in Latzfons liegt mir aber und wenn wir die Materialprobleme in den Griff bekommen, dann kann ich sicher schnell sein. In den Trainings habe ich mir jedenfalls ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Evelin (Lanthaler) geliefert, die für mich die absolute Topfavoritin ist. Die WM in Latzfons wird sicherlich ganz toll, weil sich der Verein sehr engagiert und ein schönes Event auf die Beine stellen wird“, meint Pinggera. Ob es für die 24-Jährige zum neuerlichen Gewinn der Goldmedaille reicht, wird man am Wochenende sehen.

Bei den Doppelsitzern möchten Rupert Brüggler/Tobias Angerer WM-Gold verteidigen. Die beiden Österreicher haben in diesem Winter auch den Weltcupauftakt in Kühtai gewonnen. Gleich drei Weltcupsiege gingen indessen auf das Konto von Patrick Pigneter/Florian Clara, darunter auch bei der letzten Etappe in Deutschnofen. Kein Wunder, dass die beiden aktuellen Vize-Weltmeister nun auch WM-Gold ins Visier genommen haben. Den Teamwettbewerb gewann vor zwei Jahren die österreichische Mannschaft in der Besetzung Tina Unterberber – Thomas Kammerlander – Rupert Brüggler/Tobias Angerer.

Programm 22. FIL Weltmeisterschaften im Rennrodeln auf Naturbahn:
Donnerstag, 31.01.

13.00 UHR 1. Training Doppelsitzer
14.00 UHR 2. Training Doppelsitzer

Freitag, 01.02.
09.00 UHR 1. Trainingslauf Einsitzer Damen / Herren
11.00 UHR 2. Trainingslauf Einsitzer Damen / Herren
18.00 UHR Sportlermesse
19.00 UHR Offizielle Eröffnungsfeier der 22. FIL Rodelweltmeisterschaften im Rennrodeln auf Naturbahn in Feldthurns mit Einzug und Feuerwerk vom Kirchplatz zum Castaneum
20.00 UHR WM-Opening Party in Feldthurns Castaneum Festzelt mit der Show und Partyband X-Large

Samstag, 02.02.
09.30 UHR 1. Wertungslauf Damen
10.15 UHR 1. Wertungslauf Herren
11.45 UHR 2. Wertungslauf Damen
12.30 UHR 1. Wertungslauf Doppelsitzer
13.30 UHR Finallauf Doppelsitzer
anschließend Flowerzeremonie Doppelsitzer
20.00 UHR Siegerehrung Doppelsitzer in Feldthurns „Castaneum“
Anschließend After Race Party mit Dj Double Dee in Feldthurns

Sonntag, 03.02.
09.30 UHR 2. Wertungslauf Herren
10.50 UHR Finallauf Damen
anschließend Flower Zeremonie Damen
11.30 UHR Finallauf Herren
anschließend Flower Zeremonie Herren
12.15 UHR Ice Cross Downhill – Showrennen
13.00 UHR Teambewerb
anschließend Flower Zeremonie Teambewerb
14.00 UHR Siegerehrungen Damen, Herren, und Team

Abschlussfeier
15.00 UHR Ziehung der Lotterie

Presseinfo FIL/HKMedia

29.01.2019


Die mobile Version verlassen