Am Dienstag stand das 3. Spiel in der Semifinal-Serie der Erste Bank Eishockey Liga Vienna Capitals vs. Red Bull Salzburg auf dem Programm. Die Bullen feiern einen 3:4-Auswärtssieg und verkürzen in der Serie auf 2:1-Siege.
Das Spiel begann von beiden Seiten durchaus verhalten geführt. Von beiden Seiten war der Respekt voreinander durchaus spürbar. Red Bull Salzburg wirkt in den ersten Minuten des Spiels als gefestigtere, zielstrebigere Mannschaft. Torgefahr strahlten aber die Bullen kaum aus. Auf der Gegenseite wirkten die Vienna Capitals körperlich und geistig müde. Die Wiener standen jedoch defensiv sehr kompakt und waren bei einigen Schussmöglichkeiten durchaus gefährlich. In der sechsten Minute war es den Gastgebern vorbehalten für die erste gute Chance im Spiel zu sorgen. Vause scheiterte dabei an Michalek. Diese Aktion war ein Weckruf für die Gastgeber. Auch im folgenden Unterzahlspiel waren die Vienna Capitals durch Nödl und Vause bereits offensiv vorstellig. In der achten Minute gingen die Gastgeber schlussendlich in Führung. Nach einem Fehlpass von Viveiros stürmt Olden alleine auf das Tor der Gäste zu. Sein Schuss zischt an Michalek vorbei zum 1:0 in die Maschen. In der Folge übernahmen die Vienna Capitals das Kommando. Trotz eines weiteren Überzahlspiels konnten die Gäste nur noch selten wirklich konstruktives den Hausherren gegenüberstemmen. So hatte Red Bull Salzburg auch in der 13. Minute eine große Portion. Ein Rückhandschuss von Romig klatschte von der Stange zurück ins Eis. Ein Abwehrfehler sollte in der 16. Minute für den – zu diesem Zeitpunkt durchaus – überraschenden Ausgleich sorgen. Eine Phase der kollektiven Unordnung nutzt am Ende VandeVelde, begünstigt von einem Stellungsfehler von Wukovits, zum 1:1-Ausgleichstrefffer aus.
Zu Beginn des 2. Drittels waren die Vienna Capitals in Überzahl. Kapital konnten die Gastgeber aus dieser Situation nicht schlagen. Wenige Sekunden nachdem die Wiener die dicke Chance auf den erneuten Führungstreffer. Peter schob die Scheibe jedoch in aussichtsreicher Position am Tor vorbei. Danach folgte eine eher durchwachsene Phase, in der die Vienna Capitals die deutlich besseren Spielanteile. Erwähnenswertes Kapital konnten die Gastgeber durchaus aber nicht schlagen. Das änderte sich in der 30. Minute. In einer Phase vier gegen vier Spieler am Eis fälscht Schneider einen Schuss von Wall zur 2:1-Führung für die Gastgeber ab. Exakt 145 Sekunden später gelingt den Bullen in Überzahl der Ausgleich. Zunächst halten die Vienna Capitals die Formation ausgezeichnet ehe aus dem sprichwörtlichen Nichts Heinrich eingesetzt wird. Sein Schuss überrascht Lamoureux und die Scheibe zischt zwischen den Beinen zum 2:2 in die Maschen. In der Schlussphase des zweiten Drittels gelang den beiden Teams jeweils noch ein Treffer. Zunächst staubte Vause nach einem Fischer-Schuss zum 3:2 ab ehe wenige Sekunden vor der Pause Herburger einen Stellungsfehler in der Caps-Verteidigung zum 3:3-Zwischenstand nach dem zweiten Drittel erzielte.
Zu Beginn des dritten Drittels stand nach wenigen Sekunden Gäste-Goalie Michalek im Mittelpunkt. Eine tolle Parade gegen Olden verhinderte den erneuten Führungstreffer für die Vienna Capitals verhindern. In den folgenden Minuten merkte man beiden Teams an, dass sprichwörtlich viel auf dem Spiel stand. Risikominimierung und Konzentration auf kompakte, jedoch keineswegs fehlerfreie, Defensivarbeit stand hauptsächlich auf der Agenda. Dementsprechend war klar, dass klare Torchancen auf beiden Seiten Mangelware wurden. In der 57. Minute lag den 5.500 Zuschauern in der Erste Bank Arena der Torjubel auf den Lippen. Ein Schuss von Tessier verfehlt sein Ziel nur knapp. Diese Situation war der Startschuss für eine fulminante Schlussoffensive der Vienna Capitals. Schneider und Olden vergaben die besten Möglichkeiten auf den siebenten Treffer des Spiels. Nach 60 Minuten stand es somit 3:3-Unentschieden. Die Verlängerung musste über den Sieg entscheiden.
Hier hatten die Gäste das bessere Ende für sich. Fischer serviert Trattnig die Scheibe mit einem schweren Fehlpass praktisch auf den Schläger. Der Verteidigerroutinier zieht ab und überwindet Caps-Goalie Lamoureux und die weiteren Caps-Verteidiger zum 3:4-Endstand.
Durch den Sieg verkürzt Red Bull Salzburg in der Serie auf 1:2. Die Bullen waren am Ende die effektivere Mannschaft und gehen nicht unverdient als Sieger vom Eis. Auf der Gegenseite müssen sich die Vienna Capitals den berechtigten Vorwurf gefallen lassen eifrig Gastgeschenke verteilt zu haben. Mit einer solchen Defensivleistung ist es schwierig Eishockey-Playoff-Spiele zu gewinnen.
Vienna Capitals vs. Red Bull Salzburg 3:4 n.V. (1:1, 2:2, 0:0, 0:1)
Erste Bank Arena, 5.500 Zuschauer, SR Baluska/Smetana
Tore: Olden (8./SH), Schneider (30.), Vause (37.) bzw. VandeVelde (16.), Heinrich (33./PP), Herburger (40.), Trattnig (66.)
Strafminuten: 12 bzw. 12
03.04.2019