Zwei OeSV-Boote nehmen 470er-EM in Angriff

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Mit der Europameisterschaft im italienischen Sanremo geht für die 470er-Segler ab Donnerstag der erste Saisonhöhepunkt über die Bühne. Der Österreichische Segel-Verband ist im sehr starken Teilnehmerfeld mit David Bargehr/Lukas Mähr sowie Nikolaus Kampelmühler/Thomas Czajka vertreten.

Die erste Medaillen-Entscheidung in diesem Jahr findet in der 470er-Klasse statt. Bei der vom Yacht Club Sanremo veranstalteten Regatta sind zunächst zwei Qualifikationstage geplant, bevor das stark besetzte Teilnehmerfeld – die besten 15 Boote der Weltrangliste sind vertreten – in Gold- und Silberflotte unterteilt wird. Am kommenden Dienstag werden im Medal Race die Podestentscheidungen getroffen. Für den OeSV stehen David Bargehr/Lukas Mähr und Nikolaus Kampelmühler/Thomas Czajka an der Startlinie. Das erklärte Ziel in diesem 470er-Jahr ist das Nationenticket bei der Klassen-Weltmeisterschaft im August in Japan, dennoch sieht Sportdirektor Matthias Schmid die Wichtigkeit der Europameisterschaft in Sanremo. „Eine Europameisterschaft ist natürlich immer relevant, auch wenn die gesamte Saison unter dem Ziel Nationenqualifikation steht. Die EM kann als gute Vorbereitung für die Weltmeisterschaft gesehen werden, ist aber keinesfalls mit einer Trainingsregatta zu verwechseln. Ein Großevent ist perfekt zur Vorbereitung geeignet. Das Ziel in Sanremo muss das Medal Race sein. Wenn wir bei der Weltmeisterschaft performen wollen, sollten wir gleich bei der Europameisterschaft damit beginnen. Beide Teams haben heuer schon gute Leistungen gezeigt, diesen Trend gilt es fortzusetzen. Der Vorteil an unserer ‚Zwei-Boote-Philosophie‘ ist, dass auch bei der WM beide das Nationenticket holen können“.

Bargehr/Mähr sind „nie aus dem Gefühl gekommen“
David Bargehr und Lukas Mähr, die seit letztem Mittwoch in Sanremo sind, haben die europäische Regattasaison mit einem starken neunten Rang in Palma eröffnet. Nachdem der darauffolgende Weltcup in Genua bei schwierigen Bedingungen etwas durchwachsen verlief, will das Duo vom Yacht Club Bregenz bei der EM wieder voll angreifen. „Wir sind zum ersten Mal hier. Es ist sehr vielseitig, im Gegensatz zu Genua ist es kein Flachwasserrevier. Dass die Dünungswelle von der Seite kommt, macht es sehr komplex. Wir haben in den ersten Trainingstagen viele Erkenntnisse gesammelt, uns fehlt aber noch der Vergleich zu anderen Booten. Vor einer EM gibt sich jeder sehr bedeckt,“ erklärt Steuermann Bargehr. Die beiden Vorarlberger verbrachten nach dem Genua-Weltcup viel Zeit am Wasser, es wurde unter anderem auch im Bundesleistungszentrum in Neusiedl am See trainiert. „Wir sind nie aus dem Gefühl gekommen, es segelt sich im Moment gut. Wir haben schon in Palma gesehen, dass wir recht gut drauf sind. Jetzt gilt es nachzuschärfen und noch besser zu werden. Neben unseren Prozesszielen wollen wir jede einzelne Wettfahrt mit einem Top-Ergebnis beenden,“ fügt Vorschoter Mähr hinzu. Die beiden 29-Jährigen, die wie auch Kampelmühler/Czajka eine Einladung zum Weltcup-Finale der besten Teams nach Marseille (2. – 9. Juni) bekommen haben, landeten im vergangenen Jahr bei den 470er Europeans in Burgas/Bulgarien auf dem zwölften Rang.

Kampelmühler/Czajka in Vorbereitung gebremst
Nikolaus Kampelmühler und Thomas Czajka haben zuletzt in Genua stark aufgezeigt. Den beiden Wienern gelang der erste Wettfahrtsieg im Weltcup, am Ende holten sie Rang 16. Aufgrund einer Erkrankung von Steuermann Kampelmühler, der das Revier als Einziger der OeSV-Athleten von einer 420er-WM bereits kennt, verlief die Vorbereitung auf die EM jedoch nicht ideal. „Wir müssen diesmal ins kalte Wasser springen. Unsere Leistungskurve zeigt in die richtige Richtung, wir wollen jetzt den nächsten Schritt machen und dort anschließen, wo wir in Genua aufgehört haben. Eine Europameisterschaft ist immer etwas Besonderes, das muss man zum Teil aber auch ausblenden. Es geht darum, die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, bestmöglich umzusetzen“, so Czajka, der die letzten Tage versuchte am Motorboot wichtige Revier-Erkenntnisse zu erlangen.

Bildstein/Hussl gewinnen Vorbereitungsregatta
In den Klassen 49er, 49erFX und Nacra 17 finden die jeweiligen EM-Entscheidungen ab nächstem Montag im englischen Weymouth statt. In Vorbereitung auf ihre 49er-Europameisterschaft haben Benjamin Bildstein und David Hussl die dreitägige „Warmup“-Regatta gewonnen. Bei sehr kaltem Wetter und verschiedenen Windbedingungen verzeichnete das Duo vom Yacht Club Bregenz in sechs Rennen zwei Wettfahrtsiege und feierte damit eine gelungene Generalprobe.

Steuermann Benjamin Bildstein: „Wir freuen uns über das Ergebnis, auch wenn es in Hinblick auf die Europameisterschaft nicht entscheidend ist. Es hat uns aber wieder gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir werden die nächsten Trainingstage noch nutzen und wollen dann bei der EM unsere beste Leistung abliefern“.

470er Europeans 2019 Sanremo (ITA), 09. – 14. Mai 2019:
David Bargehr / Lukas Mähr
Niko Kampelmühler / Thomas Czajka

Programm
09. Mai – Qualification Series
10. Mai – Qualification Series
11. Mai – Final Series
12. Mai – Final Series
13. Mai – Final Series
14. Mai – Medal Race

Presseinfo OeSV/Profs Media

08.05.2019