WM-Playoff Frauen - 4 ÖHB Legionärinnen im Kampf um Meistertitel

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Nicht nur in Österreich auch International rücken die Entscheidungen im Kampf um die Meisterschaft immer näher. Gleich vier Legionärinnen können sich in drei Ligen krönen: Petra Blazek fehlt mit SCM Râmnicu Vâlcea in Rumänien nur noch ein Sieg um die Sensation zu schaffen und CSM Bucuresti abzulösen.

In Deutschland wird in jedem Fall eine Legionärin jubeln. Ines Ivancok führt dank des besseren Torverhältnis mit der SG BBM Bietigheim die Tabelle vor Josefine Huber und dem Thüringer HC an. Und auch Antonija Curic kann mit Lokomotive Zagreb in Kroatien vielleicht noch den Titel bejubeln.

Es ist vielleicht eine der größten Überraschungen in den internationalen Ligen, wenn in Rumänien Petra Blazek mit SCM Râmnicu Vâlcea den Meistertitel holt. 2016 gewann Bucuresti die Champions League, stand sowohl 2017 als auch 2018 im Halbfinale. National ist man das Maß aller Dinge, doch heuer kann es eine Wachablöse an der Spitze geben. Bereits zu Saisonbeginn bejubelte Petra Blazek mit ihrem Team den Sieg im Supercup über Bucuresti, in der Hinrunde konnte man auswärts mit 22:19 gewinnen. Bucuresti schlug zwar in der Rückrunde mit 30:29 zurück, doch das direkte Duell schlägt damit zugunsten von SCM Râmnicu Vâlcea aus! Zudem verlor Bucuresti überraschend vergangene Woche auswärts gegen SCM Gloria Buzau relativ klar mit 21:29. SCM Râmnicu Vâlcea kann damit kommenden Sonntag bereits alles klar machen. Mit einem Heimsieg über CSM Slatina könnte man vorzeitig den Meistertitel fixieren.

Petra Blazek: „Unsere Ausgangsposition ist natürlich gut. Dass wir bereits am Sonntag Meister werden können, ist jetzt ein wenig überraschend für uns. Wir sind davon ausgegangen, dass Bucuresti all seine ausstehenden Spiele gewinnt. Wir müssen uns voll konzentrieren in diesem Spiel. Die Halle ist schon jetzt bis auf den letzten Platz ausverkauft. Unser Ziel war vor der Saison ein Platz unter den Top drei. Durch den Sieg im Supercup und in der Meisterschaft haben wir Bucuresti vielleicht ein wenig aus der Bahn geworfen und unter Druck gesetzt. Dieser Titel wäre für mich etwas ganz Besonderes. Ich bin 2016 gekommen und habe die gesamte Entwicklung der Mannschaft miterlebt und bin den ganzen Weg mitgegangen. Wir sind über die Jahre gewachsen, haben mit einem normalen Budget alles über die Mannschaft erreicht.“

Auch ihre Nationalteamkollegin im Tor, Antonija Curic, könnte mit Meisterehren in wenigen Wochen zum Nationalteam stoßen. In Kroatien liegt sie mit Lokomitve Zagreb in der Tabelle nach Punkten mit Podravka Vegeta gleichauf. Eine Runde ist noch zu spielen, beide Teams müssen auswärts antreten. Für Curic geht es zu ZRK Osijek, Podravka Vegeta trifft auf Sesvete-Agroprot. Da muss Zagreb auf eine Niederlage der Konkurrentinnen hoffen, denn das direkte Duell spricht für Podravka Vegeta.

Deutscher Titel mit Österreichischer Beteiligung fix
Wie auch immer die letzten beiden Spieltage in Deutschland ausgehen, eine Österreicherin wird am Ende den Meisterpokal stemmen dürfen. Die Nase vorn hat dabei Ines Ivancok mit der SG BBM Bietigheim. Der Titelverteidiger und der Thüringer HC, mit Josefine Huber, machen sich einmal mehr den Titel untereinander aus. Allerdings spricht für Bietigheim das deutlich bessere Torverhältnis. In Deutschland zählt bei Gleichstand nämlich nicht das direkte Duell, sondern das Torverhältnis. Ganze 27 Treffer müsste der THC noch aufholen um Bietigheim abzufangen, zwei Siege auf beiden Seiten vorausgesetzt.

„Der zweite Platz ist abgesichert, damit stehen wir kommende Saison in der Champions League. Das ist enorm wichtig. In der Meisterschaft wird es noch schwer Bietigheim abzufangen. Weder gegen Metzingen noch gegen die Bad Wildungen Vipers können wir hohe Siege einplanen. Wir müssen zunächst mal beide Spiele gewinnen und hoffen auf einen Umfaller von Bietigheim. Wir können nur auf uns schauen, man weiß schließlich nie was passiert“, verrät Josefine Huber, die noch anmerkt: „Mit nur einer Niederlage nicht deutscher Meister zu werden, ist eigentlich unglaublich.“

Nationalteamkollegin Ines Ivancok weiß, dass man es nun selbst in der Hand hat. Für sie wäre der Meistertitel der perfekte Abschied aus Bietigheim, da sie im Sommer zur HSG Bensheim/Auerbach wechselt: „In der letzten Runde spielen wir zuhause. Da den Titel zu holen, wäre perfekt. Aber es wird schwer, wir trainieren hart dafür. Wir dürfen uns nicht auf dem ausruhen, wo wir jetzt stehen. Gerade das letzte Spiel gegen Göppingen wird noch einmal ein Kampf. Der Titel wäre ein schöner Abschied für mich.“ Kommenden Samstag muss man zunächst noch zur SV Union Halle-Neustadt, eine Woche später empfängt man schließlich Frisch Auf Göppingen.

Und natürlich ist auch der Effekt auf das Nationalteam nicht außer Acht zu lassen beim Gewinn der Meisterschaft, Ines Ivancok: „Diese Euphorie, das Adrenalin, das alles nimmt man natürlich mit zum Nationalteam. Man ist viel positiver eingestellt.“

Und das wird für das WM-Playoff Anfang Juni auch notwendig sein, denn dort wartet niemand geringerer als Ungarn. Am 2. Juni empfängt man die Europameisterinnen von 2000 im Raiffeisen Sportpark Graz, am 5. Juni geht es zum Rückspiel nach Zalaegerszeg.

Tickets für das Heimspiel sind über den ÖHB-Webshop bereits erhältlich.

Ticketpreise
Erwachsene Kategorie 1 € 22.-
Jugendliche Kategorie 1 € 13.-
Erwachsene Kategorie 2 € 14.-
Jugendliche Kategorie 2 € 8.-
Playoff zur WM 2019 in Japan

Österreich vs. Ungarn
So., 2. Juni 2019, Raiffeisen Sportpark Graz

Ungarn vs. Österreich
Mi., 5. Juni 2019, Zalaegerszeg (HUN)

Presseinfo ÖHB

09.05.2019