Back to the roots - die DTM kehrt nach Zolder zurück

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Die DTM trifft auf alte Bekannte – und steht gleichzeitig vor einer Veranstaltung mit vielen Unbekannten. Nach dem spektakulären Start in die neue Turbo-Ära in Hockenheim Anfang Mai, macht die DTM am kommenden Wochenende (17.–19. Mai) für die Saisonläufe drei und vier auf dem Circuit Zolder Station.

Der 4,011 km lange Traditionskurs in Belgien gilt als anspruchsvoll – sowohl für die Fahrer als auch für die Bremsen der über 610 PS starken DTM-Fahrzeuge, die pro Runde an sechs Stellen aus über 200 km/h abgebremst werden müssen.

Der Circuit Zolder gehörte in den 1980er- und 90er-Jahren zum Inventar der DTM und war zuletzt 2002 Bestandteil des DTM-Kalenders. Mit anderen Worten: Niemand aus der aktuellen Fahrergeneration ist in Zolder schon einmal in einem DTM-Auto am Start gewesen.

Das bislang letzte DTM-Rennen in Zolder gewann am 5. Mai 2002 Laurent Aïello im Abt-Audi TT-R. Der Franzose feierte im selben Jahr den Gewinn des Fahrertitels in der DTM. Das erste DTM-Rennen in Zolder (11. März 1984) entschied Harald Grohs im BMW 635 CSi für sich. Der inzwischen 75 Jahre alte Grohs wird am Wochenende übrigens erneut an der Stätte seines Erfolgs im Einsatz sein – allerdings am Steuer eines BMW M3 (E30) von 1987 im Rennen der Tourenwagen Classics, in der beliebte Renntourenwagen der 1980er- und 90er-Jahre die Fans verzücken.

(c) DTM

Abwechslung pur – und der beste DJ der Welt
Darüber hinaus trägt am Wochenende die neue W Series in Zolder ihr zweites Saisonrennen aus. Ebenfalls im Rahmenprogramm: der Porsche Carrera Cup Benelux sowie die Belcar Endurance Championship. Für musikalische Unterhaltung im Fan Village wird am Samstagabend der französische DJ und Musikproduzent Bob Sinclar sorgen. Sein Hit „Love Generation“ stand 2006 mehrere Woche an der Spitze der deutschen Charts und war zudem die meistverkaufte Single des Jahres. Im selben Jahr feierte er mit „World, Hold On (Children of the Sky)“ und „Rock This Party (Everybody Dance Now)“ weitere Top-Hits. Ebenfalls 2006 wurde Bob Sinclar bei den World Music Awards in London als bester Discjockey der Welt ausgezeichnet.

Tickets für das Rennwochenende in Zolder gibt es über die offizielle Website DTM.com/tickets und die DTM-Ticket-Hotline 0180 6 386386 (0,20 €/Anruf inkl. MwSt. aus dem deutschen Festnetz, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt. aus dem deutschen Mobilfunknetz) montags bis freitags jeweils von 8:00 bis 18:00 Uhr. SAT.1 berichtet am Samstag und Sonntag jeweils ab 13:00 Uhr live aus Zolder. SPORT1 zeigt am Sonntagabend ab 22:30 die Höhepunkte des DTM-Wochenendes in Belgien.

„Ich bin schon ein, zwei Mal in Zolder gewesen. Natürlich erinnere ich mich an die Strecke, aber ich werde mich wie alle anderen auch auf das Wochenende vorbereiten: Onboard-Videos gucken, im Simulator sitzen und dann die Streckenbegehung. Meine Herangehensweise wird unverändert sein. Wir versuchen immer, das Beste aus den Rennwochenenden zu machen. Wir müssen noch eine Menge über unser Auto lernen, um das Bestmögliche herauszuholen. Das geht den anderen Herstellern aber genauso.“
René Rast, Audi Sport Team Rosberg

„Ich bin noch nie in Zolder gefahren, auch nicht in Nachwuchsklassen. Ich bin selber gespannt, wie es sich anfühlt, dort mit einem DTM-Auto zu fahren. Auf den Onboard-Aufnahmen, die ich gesehen habe, sieht dort alles recht eng aus, Stop-and-Go, mit wenigen Auslaufzonen. Ich freue mich darauf, mal wieder eine neue Rennstrecke kennenzulernen. Der Trackwalk am Donnerstagabend wird sicher etwas ausgiebiger sein als auf einer Strecke wie zum Beispiel in Hockenheim, die wir alle aus dem Effeff kennen.“
Timo Glock, BMW Team RMR

„Der Saisonauftakt in Hockenheim war unterm Strich sehr positiv für Aston Martin. Unsere Leistung war wirklich ganz gut. Hoffentlich sind wir in ein paar Rennen dazu in der Lage, den Speed von Audi und BMW konstant mitzugehen. Ich denke, dass das ein realistisches Ziel ist. In Zolder bin ich 2017 in der Blancpain GT Series gefahren. Ich kenne die Strecke also ganz gut. Das Qualifying wird dort sehr wichtig sein. Der Kurs ist recht eng, ein bisschen ‚old school‘. Für uns DTM-Fahrer wird es eine Herausforderung sein dort zu fahren, auch wegen der großen Motorleistung und dem verringerten Abtrieb.“
Jake Dennis, R-Motorsport/Aston Martin

Zeitreise bei der DTM: Harald Grohs tritt mit 75 in Zolder an
Die DTM ist am kommenden Wochenende bei der zweiten Veranstaltung der Saison 2019 Schauplatz von gleich mehreren Zeitreisen. Nicht nur, dass die Tourenwagen-Rennserie auf den Circuit Zolder zurückkehrt, wo 1984 das erste Rennen der DTM-Historie ausgetragen wurde. Auf dem 4,011 km langen Traditionskurs in Belgien tritt auch der Fahrer an, der damals zur Geburtsstunde der DTM gewann: Harald Grohs. Im Alter von 75 Jahren startet der Oldie aus Essen im Rahmenprogramm bei den Tourenwagen Classics mit einem BMW M3. Es handelt sich zwar nicht um das Siegerauto von 1984, das war damals ein BMW 635 CSi, aber um ein Originalauto von Grohs: seinen schwarzen M3 aus der Saison 1987.

„Ich kann es kaum erwarten“, freut sich Grohs auf den Einsatz. „Ich habe in Zolder zahlreiche Rennen bestritten. Neben dem Nürburgring ist Zolder meine Heimstrecke.“ Grohs ist bei den Tourenwagen Classics, in der beliebte Renntourenwagen der 1980er- und 90er-Jahre zum Einsatz kommen, nicht der einzige Fahrer auf Zeitreise. In der Starterliste stehen unter anderem die früheren DTM-Piloten Armin Hahne (GER), Kris Nissen (DEN), Eric van de Poele (BEL), Marc Hessel (GER) und Volker Schneider (GER), die zudem am Samstag ab 12:30 Uhr an der Showbühne im Fan-Village eine Autogrammstunde geben werden.

Gegner von 1987 jetzt vereint: van de Poele und Hessel
Als ziemlich beste Freunde treten Lokalmatador van de Poele und Hessel in Zolder bei den Tourenwagen Classics an. Beide waren in der Saison 1987 BMW-Junioren und leisteten sich als Teamkollegen bei Zakspeed einen harten Kampf um den Titel, den am Ende van de Poele knapp gewann. 32 Jahre später teilen sich die beiden am Wochenende einen BMW M3, dem ca. 315 PS-starken Kult-Rennauto.

Anekdote am Rande: Das ehemalige Werksauto wurde von „2.0 Automotive“ originalgetreu wiederaufgebaut. Die Düsseldorfer Firma wurde 2012 vom ehemaligen Fußball-Profi und Autoliebhaber Martin Stranzl (u.a. Borussia Mönchengladbach) sowie Geschäftspartner Sebastian Küppers gegründet. „Ich bin 2.0 Automotive sehr dankbar, dass sie Eric und mir diese Wiedervereinigung als Teamkollegen ermöglichen“, sagt Hessel.

Dreimal Wittmann in Zolder
Zu einer Familienangelegenheit wird das Rennwochenende in Zolder für den zweimaligen DTM-Champion Marco Wittmann. Der 29-Jährige, der vor zwei Wochen beim Saisonauftakt in Hockenheim am Samstag im BMW M4 DTM das erste Rennen der neuen Turbo-Ära souverän gewann, wird das Geschehen bei den Tourenwagen Classics aufmerksam verfolgen. Vater Herbert und Bruder Nico treten dort unter der Bewerbung „Wittmann Motorsport“ an – natürlich mit einem BMW. Der Wittmann-M3 von 1989 wurde früher unter anderem von Profi Dieter Quester (AUT) in der DTM gefahren.

„Es ist schon eine lustige Geschichte für mich zu wissen, dass am Rennwochenende in Zolder auch mein Vater und mein Bruder auf der Rennstrecke unterwegs sein werden“, sagt Marco Wittmann. „Die Tourenwagen Classics haben sich großartig entwickelt, und es sind tolle Autos und sehr prominente Fahrer am Start. Ich bin gespannt, wie die beiden sich schlagen werden. Drei Wittmanns am gleichen Rennwochenende auf der Strecke, darauf freue ich mich sehr!“

Insgesamt sind 29 Tourenwagen aus den 1980er- und 90er Jahren für den Saisonauftakt der Tourenwagen Classics in Zolder gemeldet. Das Gros bilden BMW M3 (E30) aus den 80ern, aber Fans können sich auch auf Klassiker wie den Ford Sierra RS500, den Mercedes 190E 2.5-16 oder einen Opel Astra DTM freuen.

Tickets auf DTM.com, SAT.1 zeigt die DTM live
Neben den Tourenwagen Classics zählen in Zolder die neue W Series, der Porsche Carrera Cup Benelux sowie die Belcar Endurance Championship zum Rahmenprogramm. Für musikalische Unterhaltung im Fan Village wird am Samstagabend der französische DJ und Musikproduzent Bob Sinclar sorgen. Sein Hit „Love Generation“ stand 2006 mehrere Wochen an der Spitze der deutschen Charts und war zudem die meistverkaufte Single des Jahres. Ebenfalls 2006 wurde Bob Sinclar bei den World Music Awards in London als bester Discjockey der Welt ausgezeichnet.

Tickets für das Rennwochenende in Zolder gibt es über die offizielle Website DTM.com/tickets und die DTM-Ticket-Hotline 0180 6 386386 (0,20 €/Anruf inkl. MwSt. aus dem deutschen Festnetz, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt. aus dem deutschen Mobilfunknetz) montags bis freitags jeweils von 8:00 bis 18:00 Uhr. SAT.1 berichtet am Samstag und Sonntag jeweils ab 13:00 Uhr live von der DTM aus Zolder. SPORT1 zeigt am Sonntagabend ab 22:30 Uhr die Höhepunkte des DTM-Wochenendes in Belgien.

Audi Pilot Robin Frijns: „Die Strecke in Zolder hat ihre Tücken“
Erstmals seit 2002 startet die DTM wieder in Zolder (Samstag und Sonntag jeweils ab 13 Uhr live auf SAT.1). Für den Tabellenzweiten Robin Frijns aus dem Audi Sport Team Abt Sportsline ist es ein Heimspiel: Der Niederländer lebt in der Nähe der belgischen Rennstrecke und wurde dort mit dem Motorsport-Virus infiziert.

Deine erste Erinnerung an Zolder?
Ich war sechs Jahre alt, als ich in Zolder mein erstes Rennen gesehen habe. Ich habe einen Freund meines Vaters begleitet, der in der Belcar-Serie aktiv war. Dort fing also alles an, und der Motorsport hat mich seitdem nie mehr losgelassen.

Ein echtes Heimspiel also?
Absolut! Ich lebe nur 20 Minuten entfernt in Lanaken und freue mich sehr auf die DTM in Zolder. Es wird allerdings auch ein anstrengendes Wochenende für mich, weil viele Familienmitglieder, Freunde und Fans kommen werden.

Schläfst du zu Hause?
Nein, das ist keine so gute Idee. In Zolder ist meistens viel los, und man kann im Stau stehen, wenn man morgens zur Rennstrecke fährt. In der GT3 habe ich schon mal fast ein Qualifying verpasst. Mein Teamkollege ist Q1 gefahren, ich war für Q2 und Q3 vorgesehen. Ich kam an, als Q1 schon vorbei war, bin direkt ins Auto gesprungen und habe noch die Pole geholt.

Hast du schon einmal ein DTM-Rennen in Zolder gesehen? Das letzte fand 2002 statt.
Nein. Aber ich kenne die Strecke aus dem GT3-Auto recht gut. Ich freue mich sehr darauf. Es wird etwas Besonderes sein, dort mit dem DTM-Auto zu fahren. Die Strecke hat ihre Tücken. Für mich ist sie so etwas wie eine kleine Nordschleife. Ein kleiner Fehler, und du bist raus. Auslaufzonen gibt es nicht. Das Racing wird gut sein, auch wenn das Überholen schwieriger ist als in Hockenheim.

Wo kann man am besten überholen?
Vor der ersten Kurve oder der Schikane vor der Start-Ziel-Geraden.

Welche Passagen sind in Zolder besonders schwierig?
Im schnellen ersten Sektor kann man besonders viel Zeit gewinnen oder verlieren. Die erste Linkskurve ist sehr schnell, Kurve vier ebenfalls. Danach folgt die Schikane, und anschließend geht es einen Berg ziemlich steil rauf und wieder runter. Und auch das Wetter spielt in Belgien oft verrückt.

Ist Zolder vergleichbar mit einer anderen DTM-Strecke?
Es gibt einige Ähnlichkeiten mit Zandvoort. Wenn man dort von der Linie abkommt, hat man einen Unfall. Das ist auch in Zolder der Fall. Diesbezüglich ähneln sich die Strecken, allerdings haben sie völlig unterschiedliche Layouts.

Du fährst abwechselnd in der Formel E und in der DTM. Bereitet dir die Umstellung keine Probleme?
Überhaupt nicht: Ich habe das Formel-E-Rennen in Paris gewonnen und stand am Wochenende darauf beim DTM-Auftakt in Hockenheim zweimal auf dem Podium. Das sagt alles. Ich versuche mich immer auf eines zu konzentrieren, zum Beispiel letzte Woche auf das Formel-E-Rennen in Monaco und diese Woche auf die DTM in Zolder – inklusive der Arbeit im Simulator.

Wie viel Spaß macht die neue DTM mit den über 610 PS starken Turbomotoren?
Die Autos sind nun noch unbändiger. Wir haben mehr Leistung und etwas weniger Abtrieb. Die Reifen haben eine harte Zeit, und das Reifenmanagement ist wichtiger als letztes Jahr. Das Auto „tanzt“ mehr, bewegt sich mehr – mir als Fahrer macht das viel Spaß.

Wer ist nach dem Saisonauftakt in Hockenheim für dich der Favorit?
Natürlich ich! Im Ernst: Audi und BMW liegen dicht beisammen. BMW war in Hockenheim sehr stark im Qualifying, wir sind im Rennen schneller gewesen. Das verspricht gutes Racing für den Rest der Saison. Ich bin schon gespannt auf die Kräfteverhältnisse in Zolder.

Wie war die Resonanz in deiner Heimat nach dem guten Auftakt in Hockenheim?
Es gab ein paar nette Berichte. Das ist schön, aber am Ende nicht entscheidend. Ich möchte für mich konkurrenzfähig sein und um die großen Punkte kämpfen.

Presseinfo DTM/Audi Motorsport

16.05.2019