Das letzte Bewerbsspiel für das Handball Austria Team vor der Heim-EM

© Sportreport

Mit dem Spiel gegen Schweden, Sonntag 17:00 Uhr live auf ORF Sport+, endet für Österreichs Handball Männer Nationalteam die Premiere des EHF EURO CUP. Im direkten Duell geht es dabei noch um Platz drei, während sich Norwegen und Spanien den Sieg unter sich ausmachen.

Im letzten Aufeinandertreffen Ende Oktober im Sportpark Graz, unterlag man dem Vize-Europameister nur knapp mit 31:34. Doch diesmal hat man zusätzlich knapp 8.000 Fans gegen sich.

10. Jänner 2020 – dieser Tag ist fett und rot eingetragen in den Terminkalendern. An diesem Tag erfolgt das erste Spiel für Österreich bei der Heim-EM! Auf wen man dabei trifft, entscheidet sich bei der Auslosungsgala am 28. Juni in Wien. Nach fünf von sechs Runden in der EM-Quali haben sich 14 Nationen, inklusive der Ausrichter Schweden, Österreich und Norwegen, sowie Titelverteidiger Spanien, bereits für die Endrunde im Jänner 2020 qualifiziert. 14 Nationen kämpfen am letzten Spieltag der Qualifikation diesen Sonntag um die verbliebenen zehn Plätze. Alle Spiele sind live über EHF TV zu sehen.

Für das Team von Head Coach Aleš Pajovič ist die Partie gegen Schweden das letzte Bewerbsspiel vor der EHF EURO 2020. Im Herbst und im Jänner werden noch Freundschaftsspiele bestritten, Gegner sind noch nicht bekannt.

Dem Vize-Europameister steht man zum erst zwölften Mal in der Geschichte gegenüber. Erst einmal ging man in den bisherigen elf Duellen als Sieger vom Feld – beim ersten Aufeinandertreffen am 17. Februar 1959 besiegte man Schweden in Wien mit 16:14. 1993 rang man den Skandinaviern noch ein 25:25 Unentschieden ab, die restlichen Partien entschied der vierfache Europameister für sich.

Einen Einblick in die schwedische Handball-Philosophie gibt Österreichs Torwarttrainer Mattias Andersson, der mit Schweden 2000 Europameister wurde: „Handball hat eine sehr große Tradition in Schweden. Seit langem verfolgt man in der Ausbildung eine Linie, wie Handball gespielt wird. Im Zentrum steht dabei die 6:0-Abwehr, die von klein bis groß überall gleich gespielt wird. Zudem geht es immer um die Mannschaft, um das Kollektiv. Man muss als Mannschaft gut spielen: Gute Torhüter, gute Abwehr und schnell nach vorne laufen. Das war auch immer ein Markenzeichen des schwedischen Handballs und das verfolgt man von klein auf.“

Im Vergleich zum Spiel gegen Norwegen vergangenen Donnerstag, steht gegen Schweden Boris Zivkovic für Gerald Zeiner im 16er Kader.

Teamchef Aleš Pajovič: „Wir haben die letzten Spiele der Schweden analysiert. Man braucht über dieses Team nicht viel sagen, das ist eine richtig starke Mannschaft, mit einer guten 6:0-Abwehr. Sie spielen typisch skandinavisch: schnell, mit einer guten Abwehr und guten Torhütern. Uns erwartet ein schweres Spiel. Ziel ist, dass wir konzentriert spielen. Unser Fokus liegt auf unserem Spiel. Wir gehen in jede Partie um zu gewinnen. Wenn wir die Chance dazu bekommen, können wir auch Schweden schlagen. Das Spiel in Graz war schon äußerst knapp und am Ende ein wenig unglücklich für unsere Mannschaft.“
So spannend verläuft die Quali

Eine Runde vor Ende der Qualifikation zur EHF EURO 2020 sind noch 14 Nationen im Rennen um die letzten zehn Tickets. Und so steht es in den acht Qualigruppen:

Gruppe 1
Deutschland hat sein Endrunden-Ticket in der Tasche, ist zudem die einzige Mannschaft in der gesamten Quali, die noch ohne Punkteverlust dasteht. Israel (vier Punkte) und Polen (drei) kämpfen am Sonntag in Polen um Platz zwei hinter Deutschland: Die Gastgeber müssen gewinnen, während ein Unentschieden Israel reichen würde. Auch der Kosovo hält bei drei Punkten, hat aber keine Chance mehr auf Platz zwei. Mit einer Sensation über Deutschland, könnte man vielleicht als einer der vier bestplatzierten Dritten zur EHF EURO 2020 fahren.

Gruppe 2
Kroatien steht mit neun Punkten als Gruppensieger fest. Im letzten Spiel trifft man auf Belgien, das mit nur einem Punkt bereits endgültig aus dem Rennen um ein EM-Ticket ist. Das entscheidende Duell in Gruppe zwei lautet Serbien (vier Punkte) gegen die Schweiz (sechs). Die Schweiz konnte das Hinspiel mit 29:24 für sich entscheiden, kann sich damit sogar eine Niederlage gegen Serbien leisten. Allerdings darf diese nicht höher als 24:29 ausfallen, bzw. nicht mit mehr als fünf Toren unterschied.

Gruppe 3
Entspannt kann Nordmazedonien in das letzte Spiel gegen Griechenland gehen. Mit drei Punkten Vorsprung auf Rang drei, ist ihnen die Teilnahme an der EHF EURO 2020 nicht mehr zu nehmen. Obwohl noch nicht fix qualifiziert, hat Island die besten Karten auf ein EM-Ticket. Im letzten Spiel genießt Island Heimreicht, empfängt die Türkei, die man in der Hinrunde bereits deutlich mit 33:22 besiegen konnte. Gute Karten hat auch Griechenland als einer der besten Drittplatzierten zur EURO zu fahren.

Gruppe 4
Slowenien und Lettland liegen mit je acht Punkten uneinholbar auf den Plätzen eins und zwei. Die Niederlande hat aktuell Platz drei inne, aber noch keine Punkte aus den Duellen gegen Slowenien und Lettland geholt. Die Chancen auf die Teilnahme an der EM sind für die Holländer schwindend klein.

Gruppe 5
Ein heißer Dreikampf ist zwischen Tschechien, Weißrussland und Bosnien-Herzegowina entbrannt. Tschechien führt die Gruppe mit acht Punkten an, die Teilnahme an der EM-Endrunde ist aber selbst dem EM-Sechsten von 2018 noch nicht gewiss. Im Heimspiel gegen Bosnien-Herzegowina wird es mit Sicherheit heiß hergehen. Tschechien würde bereits ein Unentschieden reichen, während Bosnien-Herzegowina gewinnen muss. Sehr gute Karten hat Weißrussland, das als klarer Favorit in das Duell mit Finnland geht.

Gruppe 6
Gruppe sechs ist die einzige Qualigruppe, in der tatsächlich bereits sämtliche Entscheidungen gefallen sind. Frankreich und Portugal haben fahren zur EM während Rumänien und Litauen keine Chance mehr auf eine Teilnahme an der EHF EURO 2020 haben.

Gruppe 7
Ungarn und Russland sind durch, doch Italien klammert sich noch an die geringe Chance als Drittplatzierter noch ein EM-Ticket zu ergattern. Doch die Italiener müssen auswärts gegen Ungarn ran und unbedingt gewinnen. Die Slowakei ist mit null Punkten dafür bereits aus dem Rennen, hat sich aber als Co-Veranstalter der EHF EURO 2022 seine EM-Teilnahme in zweieinhalb Jahren gesichert.

Gruppe 8
Weltmeister und Olympiasieger Dänemark seine Aufgaben vor dem letzten Duell mit den Färöer Inseln erledigt und das EM-Ticket gebucht. Alle Augen richten sich dafür auf das Spiel Montenegro (fünf Punkte) vs. Ukraine (sechs Punkte). Gewinnen die Gastgeber, fahren sie zur EM, bei einem Unentschieden verteidigt die Ukraine Platz zwei. Zumindest einen Punkt sollte Montenegro mitnehmen, um die Chancen, als einer der vier bestplatzierten Dritten, zur EHF EURO 2020 zu fahren.

EHF EURO CUP
Schweden vs. Österreich

So., 16. Juni 2019, Stockholm, 17:00 Uhr

Head to Head Österreich vs. Schweden
Datum Heim Gast Ort Ergebnis Halbzeit Bewerb S/U/N
17.02.59 Österreich Schweden Wien 16:14 7:5 S
25.02.77 Österreich Schweden Graz 15:28 8:15 B-WM N
22.02.81 Schweden Österreich Besancon / FRA 21:17 14:8 B-WM N
27.02.93 Schweden Österreich Paris / FRA 25:25 14:15 U
05.06.93 Österreich Schweden Linz 17:19 9:11 EM-Quali N
20.11.93 Schweden Österreich Uddevalla / SWE 21:19 12:7 EM-Quali N
09.03.95 Schweden Österreich Gjovik / NOR 26:20 14:10 Lotto Cup N
01.09.00 Schweden Österreich Torrevieja / ESP 40:27 19:13 Freund. Turnier N
20.03.08 Österreich Schweden Innsbruck 26:30 15:15 Freund. Turnier N
11.01.13 Schweden Österreich Västeras / SWE 31:28 15:12 January Cup N
28.10.18 Österreich Schweden Graz 31:34 16:16 EHF EURO CUP N

 

Kader Team AUT
Nr. Familienname Vorname Verein Geb. Datum CM KG LSP Tore Pos
1 BAUER Thomas FC Porto / POR 24.01.86 190 90 148 0 GK
7 BOZOVIC Janko TV Emsdetten / GER 14.07.85 204 104 145 382 RB
8 SPENDIER Sebastian Handball Tirol 17.12.96 189 84 7 5 CB
15 POSCH Fabian UHK Krems 05.01.88 198 110 98 145 PV
19 JOCHMANN Jakob UHK Krems 02.10.93 3 1 CB
20 FRIMMEL Sebastian Kadetten Schaffhausen / SUI 18.12.95 190 89 50 114 FL
23 ESEGOVIC Ante Bregenz Handball 12.04.96 193 94 10 14 RR
26 RANFTL Julian SG Handball Westwien 17.02.96 184 79 15 13 FR
28 WEBER Robert SC Magdeburg / GER 25.11.85 179 80 172 757 RW
30 ZIVKOVIC Boris HC Hard 02.05.92 195 90 21 23 RB
31 PRATSCHNER Julian SG Handball Westwien 29.12.96 190 86 7 15 LW
45 DICKER Daniel HSG Graz 05.06.95 198 93 8 8 LB
53 BILYK Nikola THW Kiel / GER 28.11.96 198 85 65 250 CB
55 WAGNER Tobias HC Fivers WAT Margareten 26.03.95 198 125 44 74 PV
56 PILIPOVIC Kristian Kadetten Schaffhausen / SUI 10.12.94 190 99 33 0 GK
85 HERBURGER Lukas Kadetten Schaffhausen / SUI 19.12.94 197 96 23 17 PV

Den Vize gefordert – Österreich verliert gegen Norwegen 28:34
Österreichs Handball Männer Nationalteam zeigte in seinem letzten Heimspiel im EHF EURO CUP den Vize-Weltmeister Norwegen erneut eine starke kämpferische Leistung. Vor allem in den ersten 30 Minuten ließ man sich trotz vier Toren Rückstand nicht beirren, stellte bis zur Pause auf 16:18. Erst Eigenfehler bescherte den Gästen einen komfortablen Vorsprung, den der Vize-Weltmeister von 2017 und 2019 auch nicht mehr aus der Hand gab. Die Norweger bleiben mit dem 34:28-Sieg in Klagenfurt voll auf Kurs, sich den Premierentitel im EHF EURO CUP zu holen. Österreich bestreitet sein letztes Spiel kommenden Sonntag, 17:00 Uhr live auf ORF Sport+, in Stockholm gegen Vize-Europameister Schweden.

Vollen Einsatz hat Teamchef Aleš Pajovič von seinen Spielern gefordert und das haben sie auch gezeigt. Sebastian Frimmel eröffnete das Spiel mit seinem Treffer zum 1:0. Mit einem Doppelschlag eroberte Norwegen die Führung. Österreichs Handballer des Jahres, Fabian Posch gelang nochmals der Ausgleich zum 2:2, dann verhinderte ein ums andere Mal die Deckung der Norweger oder die Latte einen Treffer. Das nutzten Sander Sagosen & Co. für sich, stellten umgehend auf 6:2. Bis auf drei Tore blieb man in der Folge an Norwegen dran, ehe Kristian Pilipovic so richtig warm lief im Tor, unter anderem einen 7-Meter von Kent Tönnesen parierte.

Tobias Wagner, Janko Bozovic und Robert Wagner dankten es ihrem Torhüter, brachten Österreich in der 23. Minute auf 12:13 heran. 28 Sekunden vor der Pause stellte Tobias Wagner auf 16:18, nachdem sich die Norweger nochmals einen kleinen Polster erspielt hatten. Wie sehr die Skandinavier diesen Sieg wollten, zeigte daraufhin das Timeout von Norwegens Coach Christian Berge, der gerne mit einer Dreitoreführung in die Kabine gegangen wäre. Das wusste die Deckung der Österreicher aber zu verhindern.

In die zweiten 30 Spielminuten erwischten Nikola Bilyk & Co. einen rabenschwarzen Start. Eigenfehler und Torhüter Espen Christensen ermöglichten Norwegen in ihr geliebtes schnelles Konterspiel zu kommen. In der 45. Minute fiel mit dem 31:20 durch Sander Sagosen bereits frühzeitig die Entscheidung.

Pajovič´s Team kämpfte trotz des Rückstands beherzt weiter, Thomas Bauer zeigte mit einigen Paraden auf, wie auch Julian Ranftl, Jakob Jochmann oder Julian Pratschner mit Toren. Insgesamt verschaffte Aleš Pajovič dem gesamten Kader Spielzeit. Bis zur Schlusssirene verkürzte man den Abstand nochmals auf sechs Tore, verlor am Ende das letzte Heimspiel im EHF EURO CUP auf dem Weg zur Heim EM 2020 gegen Norwegen mit 28:34.

Aleš Pajovič, Teamchef: „Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr, sehr zufrieden. Die Frage für uns war, wird Norwegen mit einer 5:1 oder 6:0-Abwehr spielen. Sie sind dann mit einer 5:1-Abwehr ins Spiel gegangen, das haben wir dann super gelöst. Das war ein super Spiel, mit geduld, mit weiterspielen im Angriff. Alles was wir im Training besprochen haben, haben wir umgestzt. Damit bin ich sehr zufrieden. Die Abwehr wird von Spiel zu Spiel, von Training zu Training besser. Wir bleiben auf unser Spiel konzentriert, auch gegen Schweden kommenden Sonntag.“

Tobias Wagner: „Die zehn Minuten in der zweiten Halbzeit dürfen uns nicht passieren. Wenn wir die nicht haben, wird das ein knappes Spiel. Aber wir haben Charakter gezeigt, sind wieder auf sechs Tore herangekommen. Das ist wichtig, das ist ausschlaggebend.“
EHF EURO CUP

Österreich vs. Norwegen 28:34 (16:18)
Do., 13. Juni 2019, 20:15 Uhr, Sportpark Klagenfurt
Werfer Österreich: Tobias Wagner (5), Janko Bozovic (3), Fabian Posch (3), Sebastian Frimmel (3), Nikola Bilyk (3), Julian Ranftl (2), Robert Weber (2), Julian Pratschner (2), Gerald Zeiner (2), Jakob Jochmann (1)

Schweden vs. Österreich
So., 16. Juni 2019, Stockholm, 17:00 Uhr

Die EHF EURO 2020
Die EHF EURO 2020 wird von 9. bis 26. Jänner 2020 ausgetragen. Es ist das erste Mal, dass 24 Nationen daran teilnehmen, das erste Mal, dass es mit Schweden, Österreich und Norwegen drei Ausrichter gibt und das erste Mal, dass das Finalwochenende über drei Tage andauert. Schweden wird zwei Vorrunden- und eine Hauptrundengruppe sowie das Finalwochenende organisieren. Austragungsorte sind das Göteborgs Scandinavium, die Malmö Arena und die Tele 2 Arena in Stockholm (nur am Finalwochenende), ein Stadion mit über 20.000 Plätzen. In Österreich werden zwei Vorrundengruppen und eine Hauptrundengruppe in der Wiener Stadthalle und der Stadthalle Graz stattfinden. Die im Bau befindliche „New Nidarohallen“ in Trondheim mit 8.000 Sitzplätzen wird Schauplatz für die beiden in Norwegen spielenden Vorrundengruppen.

Die Qualifikation zur EHF EURO 2020 hat am 24. Oktober begonnen. 32 Nationen, die in acht Vierergruppen aufgeteilt sind, kämpfen um die verbliebenen 20 Plätze, da die Gastgeber Schweden, Österreich und Norwegen, sowie Europameister Spanien, bereits fix qualifiziert sind.

Presseinfo ÖHB

15.06.2019