Emil Romig

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Nach rund eineinhalb Jahren ist Emil Romig’s Engagement in seiner Heimatstadt Wien vorerst zu Ende. Der 26-Jährige erzählt im Sportreport-Interview von seinem Wechsel und seinen Zielen bei den Dornbirn Bulldogs.

Der gebürtige Wiener Emil Romig spielte bereits ab seinem sechzehnten Lebensjahr in den tschechischen Nachwuchsligen. Ab 2011 sollte der 26-Jährige für die nächsten sechs Saisonen in Amerika auflaufen. Nach zwei Spielzeiten bei Indiana und Corpus Christi ging der Flügelspieler an die Universität von Denver, wo Romig in vier Jahren jeweils einmal Meister sowie Vizemeister wurde. Die Saison 2017/18 begann der Linksschütze bei den Colorado Eagles in der ECHL, doch zum Jahreswechsel kehrte er in seine Heimatstadt zu den Vienna Capitals zurück. Bei den Hauptstädtern beendete Romig die Spielzeit mit dem enttäuschenden Aus im Halbfinale gegen den späteren Meister aus Bozen. Auch in der vergangenen Saison lief der 26-Jährige für die Donaustädter auf, doch auch diesmal reichte es nicht zum Meistertitel, da die Wiener bekanntlich im Finale gegen den KAC den Kürzeren ziehen mussten.
Nun nimmt Romig Abschied von seiner Heimatstadt und zieht in den Westen zu den Dornbirn Bulldogs. Sportreport-Redakteur Lukas Hörmandinger stand der Wiener nun Rede und Antwort.

Du hast eine persönlich starke Saison und tolle Playoffs hinter dir. Für die Caps endete die Spielzeit jedoch nicht wie gewünscht. Wie blickst du auf die Saison zurück?
Die Saison hatte zwar nicht das Ende, das wir uns alle erhofft haben, aber das sollte nicht automatisch unsere ganze Saison als Enttäuschung klassifizieren. Man muss das Ganze mit ein bisschen Abstand betrachten. Von Start bis Finish immer ganz Vorne mitgespielt. Wir waren eine super Truppe und ich glaube, wir haben unseren Fans viel Freude bereitet. Wir haben sehr viele Spiele gewonnen und das macht natürlich Spaß. Im Großen und Ganzen können wir also schon auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Trotzdem hätten wir natürlich die Saison am Liebsten mit einem Meistertitel am Ende gekrönt.

Nun zu deinem Wechsel: Wann wurde klar, dass du nicht mehr bei den Caps spielen würdest? Von wem ging die Entscheidung aus? War es der Verein oder wolltest du Veränderung?
Das dauerte ziemlich lange und war eine sehr schwere Entscheidung. Tief drinnen glaube ich, war mir schon länger bewusst, dass es das Beste für meine sportliche Zukunft ist, zu einem Team zu wechseln, das mir mehr Verantwortung übertragen will. Das Schwere für mich war, das auch wirklich einsinken zu lassen und zu begreifen. Wien ist meine Heimatstadt, habe Familie und Freunde dort. Die Capitals sind eine Spitzenorganisation und mit den Jungs in der Mannschaft habe ich mich super verstanden. Aber leider ist das nicht alles, was zählt, und als Sportler muss man manchmal schwere Entscheidungen treffen, wenn man seine Karriere fördern will. Das wurde mir erst so wirklich ungefähr vor einem Monat klar.

War dir schnell klar, dass du nach Dornbirn willst oder gab es auch andere Angebote aus der Liga?
An dieser Stelle muss ich sehr viel Wertschätzung an meinen engsten Freundeskreis, meine Familie und an meinen Agenten Bernd Brückler aussprechen. Sie alle haben ich in diesem langwierigen Prozess unterstützt, die Entscheidung zu fällen, Wien zu verlassen und dann den richtigen Verein für die kommende Saison auszusuchen.

Was hat letztendlich dazu geführt, dass du dich für Dornbirn entschieden hast?
Was letztendlich dazu geführt hat, dass ich mich für die Bulldogs entschieden habe, war das Interesse, das Coach Jussi Tupamäki und GM Alexander Kutzer gezeigt haben. In Gesprächen über Visionen für mich und für das Team in der kommenden Saison hat sich schnell herauskristalisiert, dass sich mir eine Chance und eine Challenge bietet, die mich einfach unglaublich angesprochen hat.

Vergangenen Sommer – nach deiner Vertragsverlängerung mit Wien – sagtest du, du wärest hier, um Titel zu holen. Glaubst du, Dornbirn ist der richtige Ort dafür oder siehst du die Bulldogs eher als Sprungbrett zu einem größeren – in- oder ausländischen – Verein?
Jeder Sportler spielt, um zu gewinnen – egal wo oder auf welchem Level. Ohne den innerlichen Drang, am Ende ganz Oben stehen zu wollen, hätte es keiner von uns hierher geschafft. Trotzdem, glaube ich, muss man Ziele immer situationsbedingt setzen. Von Vornherein zu sagen, wir wollen den Titel holen und alles Andere ist ein Versagen, wäre falsch. Wenn man die Teamgeschichte der Bulldogs in der EBEL hernimmt, dann sieht man schnell, dass sie es noch nie über das Viertelfinale hinaus geschafft haben. Daran muss man anknüpfen.
Da wir vom Budget her mit Vereinen wie Salzburg, Klagenfurt, Linz oder Wien nicht mithalten können, wird es unglaublich wichtig für uns sein, dass die Chemie in der Mannschaft passt. Daran müssen wir schon früh zu arbeiten beginnen, da es sehr viele neue Gesichter, mit dem Coach angefangen, in der Mannschaft geben wird. Wenn die Spieler für einander spielen und alle gemeinsam in eine Richtung arbeiten, dann ist alles drinnen. Das beste Beispiel war Bozen vor zwei Jahren.

Was ist euer Ziel für die kommende Saison?
Vorerst sollte unser Ziel sein, während der regulären Saison aufbauend auf die Playoffs hinzuarbeiten, damit wir uns zu Beginn der Playoffs in Topform befinden. Wenn wir dann noch von Verletzungspech verschont bleiben, dann werden wir ordentlich Wirbel machen!

Was ist dein persönliches Ziel?
Für mich persönlich geht es kommende Saison darum, mich in einer Führungsrolle in einem erfolgshungrigen Team, in dem ich mit meinen 26 Jahren zu den ältesten Österreichern zähle, zu etablieren und maßgeblich am Erfolg der Mannschaft beteiligt zu sein.

Die Bulldogs starten in die kommende Saison am 13.9. im Westderby bei den Innsbrucker Haien. Am zweiten Spieltag erwartet das Ländle die roten Bullen aus Salzburg. Nach einem Roadtrip nach Fehérvár und Wien empfangen die Dornbirner am fünften Spieltag die Adler aus Znaim.

für Sportreport (Lukas Hörmandinger)

08.07.2019