Bargehr/Mähr gewinnen WM-Silberflotte

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Das österreichische 470er-Duo David Bargehr und Lukas Mähr hat bei der vor Enoshima ausgetragenen Weltmeisterschaft in der Silberflotte noch einmal kräftig aufgezeigt. Mit einem Sieg aus den letzten drei Wettfahrten sicherte sich das OeSV-Gespann den deutlichen Gewinn der Silberflotte und damit den 27. Endrang.

Niko Kampelmühler und Thomas Czajka beendeten die Regatta als 38. Boot im Klassement. Das angepeilte Nationenticket für Olympia 2020 in Tokyo konnte vorerst nicht erreicht werden. Das letzte verbleibende Ticket für ein europäisches Boot wird nächstes Jahr beim Weltcup in Genua vergeben.

Mit einem Wettfahrtsieg zum Gewinn der Silberflotte
Mit einem Wettfahrtsieg am letzten Tag haben David Bargehr und Lukas Mähr bei der 470er Weltmeisterschaft vor Enoshima die Silberflotte gewonnen. In den letzten drei Rennen zeigte das OeSV-Boot somit ein versöhnliches Ende. Neben dem „bullet“ segelte das Duo vom Yacht Club Bregenz zudem zu zwei zweiten Plätzen und beendete die Weltmeisterschaft im Olympiarevier von 2020 an 27. Stelle. „Auch wenn man die Konkurrenz in der Silberflotte mit jener in der Goldflotte nicht vergleichen kann, haben wir an den letzten beiden Tagen gezeigt, dass wir den Kopf nicht hängen lassen und gut fahren können“, sagt Vorschoter Lukas Mähr. „Wir haben an den ersten beiden Tagen, bei wenig Wind und schwierigen Bedingungen unsere Leistung nicht abrufen können“, kennt der 29-Jährige das Problem für das Verpassen des Olympiaquotenplatzes.

Für das österreichische Top-Boot in der 470er-Klasse geht es Schlag auf Schlag weiter: nach ein paar Tagen Erholung starten bereits am 17. August die Pre-Olympics, wo der OeSV auch im Nacra 17, 49er und 49erFX am Start ist, und anschließend der Weltcup. „Für uns haben die Wettkämpfe hier in Japan enttäuschend angefangen. Wir hoffen, dass wir nun die Chance auf eine Revanche bekommen, um zu zeigen, dass wir im Olympiafeld mitsegeln können. Wir werden jede weitere Minute am Wasser bis Genua dazu nutzen, um Vollgas zu geben und hart daran arbeiten unser Ziel zu erreichen“, gibt sich Lukas Mähr kämpferisch.

Rang 38. für Kampelmühler/Czajka
Das zweite OeSV-Boot mit Nikolaus Kampelmühler und Thomas Czajka war am letzten Tag der Silberflotte, bei erneut anspruchsvollen Bedingungen von bis zu 18 Knoten und hohen Wellen, vom Pech verfolgt. „Bei der zweiten Wettfahrt ist uns der Spibaum gebrochen, im dritten Rennen sind wir nach einem kleinen technischen Fehler gekentert“, berichtet Vorschoter Thomas Czajka. Mit den Plätzen 15, 19 und 20 verloren das Duo in der Gesamtwertung zwei Ränge und beendet die Weltmeisterschaft an 38. Stelle. Nichtsdestotrotz konnte das Duo von den heutigen drei Wettfahrten einiges mitnehmen: „Die Starts waren gut, auch der Speed und unser taktisches Verhalten konnten wir verbessern.“ Die beiden Segler vom Burgenländischen Yacht Club bleiben nun in Japan und werden im September den Weltcup vor Enoshima bestreiten.

„Die Enttäuschung ist riesig, vor allem für die Jungs“
Nach dem Verpassen des Nationentickets für Olympia 2020 in Tokyo ist die Enttäuschung auch bei Sportdirektor Matthias Schmidl spürbar. „Bargehr/Mähr hätten sich das Ticket mehr als nur verdient. Sie haben in der Vergangenheit sicherlich härter und mehr für dieses Ziel gearbeitet, als viele andere. Es tut mir im Herzen weh, dass sie es nicht geschafft haben und weiterhin den Qualifikationsdruck haben.“ Positiv war jedoch deren Abschneiden an den beiden Tagen der Silberflotte: „Allein mit ihren Leistungen in der Silberflotte, die sie so dominiert haben, haben sie bewiesen, dass sie das Potential haben vorne mitzusegeln.“ Dass sie das Potential nicht ausschöpfen, macht der Sportdirektor an Kleinigkeiten fest. In Ruhe werden nun die einzelnen Rennen ausgewertet und die richtigen Schlüsse gezogen, um in Genua das letzte verbleibende Ticket zu buchen. „Das wird schwierig, aber absolut machbar. Sie haben das Potential bei allen Bedingungen vorne mitzusegeln. Das Problem, an dem wir nun intensiv arbeiten müssen, ist dieses Potential in entscheidenden Momenten abzurufen.“

Beim Weltcup 2020 vor Genua um letzte Chance
Die letzte Chance auf ein Nationenticket für die Olympischen Spiele in Tokyo haben die österreichischen 470er nun beim Weltcup vor Genua von 13. bis 19. April 2020. Bei der aktuellen Weltmeisterschaft, die am Freitag mit dem Medal Race zu Ende geht, haben sich Griechenland, Russland, Türkei und China für Olympia qualifiziert. „Dass sich das türkische Boot als 13. bei dieser Regatta für Tokyo qualifiziert hat, beweist, dass das Level in der 470er-Klasse enorm hoch ist“, berichtete Lukas Mähr. Für Genua seien dann speziell „Ungarn, Deutschland und die Schweiz die schärfsten Konkurrenten auf das letzte verbleibende Ticket“, so der Vorschoter.

Zwischenergebnis Tag 5 – 470er-Weltmeisterschaft Enoshima (JPN), 04. – 09. August 2019:
1. Jordi Xammar / Nicolas Rodriguez ESP 23 (5/(9)/1/1/1/1/7/1/1/1/4)
27. David Bargehr / Lukas Mähr 64 (20)/15/14/18/6/3/1/2/1/2/2)
38. Nikolaus Kampelmühler / Thomas Czajka 147 (23)/17/5/20/13/17/13/10/15/19/18)

Weiteres Programm
9. August – Medal Race (ohne österreichische Beteiligung)

Presseinfo OeSV

08.08.2019